Zwangsarbeit in Jülich

»Zwangsarbeit Gezwungenermaßen« heißt eine Ausstellung der »Arbeitsgemeinschaft der Archivarinnen und Archivare im Erftkreis«, die vom 28. Juni bis 4. August im Pulvermagazin des Napoleonischen Brückenkopf-Parks zu sehen ist. Sie wurde ergänzt um den Themenbereich »Zwangsarbeit in Jülich während des Zweiten Weltkriegs«.

Die Ausstellung dokumentiert unter anderem den Einsatz der Zwangsarbeiter in Landwirtschaft und Industrie, die Lebensumstände in den Lagern, die Überwachung und Bestrafung der Zwangsarbeiter sowie die Situation in der Nachkriegszeit. Eine Publikation begleitet die Ausstellung. Sie enthält mehrere das Thema aus verschiedenen Perspektiven beleuchtende Aufsätze, ein Inventar der überlieferten Quellen sowie einen Katalog zur Ausstellung.

Die Schau wurde am Freitag, 27. Juni eröffnet. Großes Interesse fand die Ausstellungseröffnung, zu der der Förderverein Festung-Zitadelle, die Joseph-Kuhl-Gesellschaft und das Jülicher Stadtarchiv eingeladen hatten. Brückenkopf-Park-Chef Dr. Peter Nieveler erinnerte an die französischen Kriegsgefangenen, die 1941 bis 1943 in Jülich als Zwangsarbeiter verwendet wurden. Russen, Ukrainer und Frauen arbeiteten ohne Lohn für die deutschen Machthaber. Jülichs Bürgermeister Heinrich Stommel erinnerte daran, dass in Jülich Menschen in mit Stacheldraht umzäunten Zwangsarbeitslager ausgegrenzt und geschunden wurden, Hunger litten, nicht ganz selten bis zum Tod. Vom Förderverein Zitadelle erinnerte Conrad Doose daran, was ihm als Jugendlicher in seiner Heimat auf dem Bauernhof wichtig war. Ein Puppenwagen ist die letzte Erinnerung eines russischen Zwangsarbeiters an seine Arbeit in Deutschland.Helmut Scheuer von der Joseph-Kuhl-Stiftung dankte für die gute Zusammenarbeit mit Stadtarchivar Dr. Horst Dinstühler, der auf die Ursprünge dieser Ausstellung hinwies.

Die Ausstellung mit 38 Tafeln und zwei Vitrinen aus dem Jülicher Bereich, sowie den Tafeln „Zwangsarbeit in Jülich“ und „Isolierung-Diskriminierung“ wird als Wanderausstellung weiter nach Aldenhoven gehen. 

Die Öffnungszeiten: täglich von 9.30 bis 18 Uhr.
Weitere Informationen im Stadtarchiv Jülich unter 02461/936320.

Zwangsarbeit in der Region Rhein – Erft – Rur während des Zweiten Weltkrieges
Eine Ausstellung im Pulvermagazin vom 27. Juni bis 4. August 2003,
präsentiert von Förderverein Festung Zitadelle Jülich,
Joseph-Kuhl-Gesellschaft http://www.juelich.de/jkg/ und
Stadtarchiv Jülich http://www.juelich.de/archiv/.

Quelle: Aachener Zeitung, 22.6.2003, Jülicher Nachrichten, 30.6.2003.

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