Abend-Kultur im Stadtmuseum Fürth Ludwig Erhard

Das Stadtmuseum Fürth Ludwig Erhard präsentiert in seiner Veranstaltungsreihe „Abend-Kultur“ am Donnerstag, 7. Oktober 2010, 18.00 Uhr, eine Lesung mit dem Kriminalautor Veit Bronnenmeyer. Der Fürther Krimiautor – für eine „Abend-Kultur“- Veranstaltung 2011 vorgesehen – sprang spontan für Ewald Arenz ein. Er betätigt sich seit 1999 als Schriftsteller und veröffentlichte mehrere spannende Romane. 2009 gewann er den „Agatha-Christie-Krimipreis“ für den Kurzkrimi „Eigenbemühungen“, aus dem er im Stadtmuseum Fürth vorlesen wird.

Nächste Termine:

4.11.2010, Uhrzeit wird noch bekanntgegeben, Veranstaltung mit der Spielvereinigung Fürth zur Sonderausstellung „Der Ronhof – 100 Jahre Fußball in Fürth“: „ „Weißt du noch damals…!?“ – Legenden erzählen.“

2.12.2010, 18.00 Uhr, Beamer-Vortrag von Prof. Dr.-Ing. Ingo Klöcker. Thema: Meine Fürther Jahre – Betrachtungen über Technik, über Kunst und Skurriles.
Prof. Dr.-Ing. Ingo Klöcker ist Entwickler, Konstrukteur, Designer sowie Professor an der Fachhochschule Nürnberg, viele nationale Ausstellungen haben ihm renommierte Preise beschert.

Das Stadtmuseum Fürth Ludwig Erhard ist Di, Fr und So von 11 bis 17 Uhr geöffnet, Mi von 9 bis 12 Uhr, Do von 11 bis 20 Uhr und Sa von 13 bis 17 Uhr. Telefonische Auskünfte unter 0911/97 92 22 90 oder per Mail: info@stadtmuseum-fuerth.de. Alle Infos auch im Internet: www.stadtmuseum-fuerth.de.

Kontakt:
Stadtmuseum Fürth Ludwig Erhard
Ottostraße 2
90762 Fürth
Tel.: 0911/97 92 22 90
info@stadtmuseum-fuerth.de
www.stadtmuseum-fuerth.de

Neue Strukturen – bewährte Methoden? Was bleibt vom Archivwesen der DDR

Am 3. Oktober 1990 traten die Länder Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen der Bundesrepublik Deutschland bei und beendeten dadurch die Existenz der Deutschen Demokratischen Republik. Die damit verbundene grundlegende Veränderung des Gesellschaftsmodells und des Staatsaufbaus hatte weitreichende Folgen – auch für die Strukturen des Archivwesens. Die Archivschule Marburg nimmt das zwanzigjährige Jubiläum der Wiedervereinigung zum Anlass, am 23. und 24. November 2010 beim 15. Archivwissenschaftlichen Kolloquium das Archivwesen der DDR und seine Nachwirkung über das Jahr 1990 hinaus zu beleuchten.

Öffentliche Archive stehen traditionell in großer Nähe zum jeweiligen Staatswesen. Das war in der DDR so, das ist in der alten wie der neuen Bundesrepublik nicht anders. Die Archive der DDR waren mehr oder weniger stark den direkten Einflussnahmen des SED-Staates ausgesetzt, gleichwohl haben Leistungen des Archivwesens ihre Bedeutung über das Jahr 1990 hinaus behalten. Zwanzig Jahre nach der Wiedervereinigung versucht die Archivschule Marburg jenseits von Abrechnung oder Verklärung eine kritische Würdigung.

Die Tagung "Neue Strukturen – bewährte Methoden? Was bleibt vom Archivwesen der DDR" widmet sich diesem Thema in drei Sektionen. In Sektion 1 werden die typischen Organisationsformen und Strukturen in verschiedenen Bereichen des Archivwesens der DDR vorgestellt, wobei die Referentinnen und Referenten sowohl auf die historischen Besonderheiten der ausgewählten Archivsparten wie auch auf deren Folgen für die Gegenwart eingehen werden.

Die zweite Sektion nimmt die Archivarsausbildung in den Blick. Die Qualitäten und Defizite der verschiedenen Ausbildungsgänge sollen herausgearbeitet sowie ihre Tauglichkeit für die Praxis vor und nach 1990 diskutiert werden.

In Sektion 3 stehen die archivischen Fachaufgaben im Mittelpunkt. An den Beispielen Überlieferungsbildung, Erschließung und Benutzung sollen die in der DDR entwickelten Methoden und Instrumente vorgestellt sowie ihr Nutzen für die Bewältigung damaliger wie heutiger fachlicher Anforderungen beurteilt werden.

Programm

Dienstag, 23. November 2010

11.00 Uhr Eröffnung und Grußworte

11:30 – 12:30 Eröffnungsvortrag
Marianne Birthler, Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik, Berlin:
Vergangenheit für die Zukunft. Die Aufarbeitung der SED-Diktatur mit Hilfe der Stasi-Akten

12:30 – 14:00 Mittagspause

14:00 – 15:45
Sektion 1: Strukturen und Nachwirkungen in ausgewählten Archivsparten
Moderation: Dr. Volker Hirsch, Archivschule Marburg

Dr. Hermann Schreyer, Potsdam:
Das staatliche Archivwesen der DDR – ein Überblick unter besonderer Berücksichtigung der politischen und fachlichen Besonderheiten

Dr. Horst Henning Pahl, Bundesarchiv, SAPMO, Berlin:
„Archivierung von Archiven“ – der Umgang mit dem Schriftgut der Parteien und Massenorganisationen der DDR nach 1990

Birgit Salamon/Dr. Karsten Jedlitschka, BStU, Berlin:
Das archivische Erbe der Staatssicherheit

Pause

16:15 – 17:30
Dr. Katrin Verch, Brandenburgisches Landeshauptarchiv, Potsdam:
Wirtschaftsarchivwesen der DDR – Praxis und Nachwirkungen

Dr. Gerald Kolditz, Sächsisches Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig:
„Kommunalarchive“ in der DDR – Spielräume im staatlichen Archivwesen?

17:30 – 18:45

Sektion 2: Die Archivarsausbildung zwischen Theorie und Praxis
Moderation: Dr. Irmgard Christa Becker, Archivschule Marburg

Lutz Schilling, Thüringisches Staatsarchiv, Gotha:
ius archivi – archivwissenschaftliche Ausbildung an der Humboldt-Universität zwischen Zwang und Wirklichkeit der 80er Jahre

Christine Gohsmann, Rosa-Luxemburg-Stiftung, Berlin:
Gut vorbereitet für die (Archiv-)Praxis? Struktur und Inhalte des Studiums zum/zur Diplom-Archivar/in (FH) in Potsdam vor und nach 1990

Sigrid Unger, Historisches Archiv des Vogtlandkreises, Oelsnitz:
Nur ein Assistent im Archiv? – Zur Archivassistenten-Ausbildung in der DDR

20:00 Gemeinsames Abendessen

Mittwoch, 24. November 2010

8:30 – 10:30
Sektion 3: Archivische Fachaufgaben im Wandel der Systeme
Moderation: Dr. Annegret Wenz-Haubfleisch, Hessisches Staatsarchiv Marburg

Kerstin Risse, Bundesarchiv, Abt. DDR, Berlin:
Schriftgutverwaltung und Archivierung in DDR-Ministerien – Anspruch und Realität der Verwaltungsarchive

Ilka Stahlberg, Brandenburgisches Landeshauptarchiv, Potsdam:
Bewertungsinstrumente in Ost und West – ein Methodenvergleich

Gabriele Viertel, Stadtarchiv Chemnitz:
Überlieferungsbildung des Stadtarchivs Karl-Marx-Stadt/Chemnitz

Pause

11:00 – 12:15
Gisela Haker, Bundesarchiv, Abt. DDR, Berlin:
Erschließung in staatlichen Archiven der DDR – Regeln, Ergebnisse und Nachhall

Petra Rauschenbach, Bundesarchiv, Abt. DDR, Berlin:
Zugang zu Archivgut – Norm und Praxis

12:15 – 13:30
Zusammenfassung und Abschlussdiskussion
Leitung: Dr. Thekla Kluttig, Sächsisches Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig

Programm: http://www.archivschule.de/uploads/Forschung/kollo2010.pdf

Onlinerecherche in den Beständen des Stadtarchivs Grünberg

Die Stadt Grünberg nimmt am Pilotprojekt für hessische Kommunalarchive zur Onlinerecherche teil, wodurch nun einzelne Bestände des Stadtarchivs Grünberg im Internet recherchierbar sind. Das Onlineangebot wird sukzessive ausgebaut. Das Stadtarchiv Grünberg greift dafür auf das Hessische Archiv-Dokumentations- und Informationssystem (HADIS) zurück. Dieses wurde als Recherchedatenbank für die hessischen Staatsarchive entwickelt. Nun soll es auch den hessischen Kommunalarchiven für Erschließungsarbeiten an ihren Beständen zur Verfügung stehen. Das Stadtarchiv Grünberg gehört zu den ersten kommunalen Archiven, die an dem Pilotprojekt teilnehmen. Ziel ist es, Nutzern die Möglichkeit zu bieten, Archivbestände über das Internet zu recherchieren und dann im Stadtarchiv Grünberg zu bestellen und einzusehen.

In einigen Jahren sollen alle im Stadtarchiv Grünberg verwahrten Bestände in HADIS erschlossen werden. Zudem sollen die Findbücher des Stadtarchivs nach Abschluss des Projektes über HADIS online gestellt werden. Die Findbücher werden zurzeit im Rahmen des Retrokonversionsprojektes der Deutschen Forschungsgemeinschaft digitalisiert.

Die Recherchedatenbank HADIS kann auch direkt über http://www.hadis.hessen.de eingesehen werden.

Kontakt:
Stadtarchiv Grünberg
Rabegasse 1
35305 Grünberg
Telefon: 06401/8040
Telefax: 06401/804103
m.soehngen@gruenberg.de

Quelle: Gießener Anzeiger, 24.9.2010

Wirtschaftsarchivportal WAP ist online

Das neue Wirtschaftsarchivportal WAP ist im Internet freigeschaltet. WAP ist ein Online-Verzeichnis der Wirtschaftsarchive im deutschsprachigen Raum. Es steht ab sofort unter den Adressen www.wirtschaftsarchivportal.de und www.wirtschaftschaftsarchiv.org zur Verfügung. Das WAP ist ein gemeinsames Projekt der Gesellschaft für Unternehmensgeschichte e.V., der Vereinigung deutscher Wirtschaftsarchivare e.V. und des Instituts für bankhistorische Forschung e.V.

\"WAP\"

Welche Vorteile bringt das neue Portal? WAP ist das zeitgemäße Verzeichnis der Archive der Wirtschaft im deutschsprachigen Raum. Es bietet Wirtschaftsarchiven – und insbesondere den Archiven kleinerer und mittlerer Unternehmen – eine attraktive und kostenfreie Möglichkeit, die eigenen historischen Bestände im Internet vorzustellen.

Nutzer wiederum erhalten einen leichten und raschen Überblick zu wichtigen Zugangsinformationen (wie z. B. Öffnungszeiten, Nutzungsbestimmungen und Ansprechpartner). Mit einer Suchfunktion kann in einzelnen Bestandsübersichten recherchiert werden. Von jedem Suchergebnis aus gibt es direkte Kontaktmöglichkeiten per E-Mail und eine Verlinkung zu den beteiligten Archiven.

Insgesamt soll das WAP einen Eindruck von den vielfältigen Ausformungen, aber auch von der Professionalität der Wirtschaftsarchive im deutschsprachigen Raum vermitteln, die wirtschaftshistorische Forschung anregen und die Öffentlichkeit auf die kulturelle Bedeutung dieser Einrichtungen hinweisen.

Diese Ziele können nur erreicht werden, wenn möglichst viele Wirtschaftsarchive das Portal gemeinschaftlich mit Leben füllen. Die WAP-Redaktion wird die teilnehmenden Archive jährlich einmal bitten, die Archiv-Daten zu überprüfen und gegebenenfalls zu aktualisieren.

Für Fragen stehen zur Verfügung:

info@unternehmensgeschichte
vdwsekretariat@dresdner-Bank.com
info@ibf-frankfurt.de

Gründung eines Notfallverbundes in Münster

In Münster haben sich als erster Stadt in Nordrhein-Westfalen die großen Archive und Bibliotheken zu einem Notfallverbund zusammengeschlossen, um gemeinsam Vorsorge zum Schutz ihrer Kulturgüter zu treffen und sich in Unglücks- und Katastrophenfällen gegenseitig zu unterstützen. Zu dem Verbund gehören das Bistumsarchiv, die Diözesanbibliothek, die Hochschulbibliothek der FH, das Landesarchiv NRW, das LWL-Archivamt für Westfalen, das Stadtarchiv, die Stadtbücherei, das Universitätsarchiv sowie die Universitäts- und Landesbibliothek.

Das Hochwasser an Elbe und Oder im Jahr 2002, der Brand der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar 2004 und der Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln 2009 haben das Bewusstsein in Archiven und Bibliotheken dafür geschärft, dass Katastrophen jederzeit auch die eigene Institution treffen und das aufbewahrte Kulturgut gefährden oder vernichten können. Schon bei kleineren Havarien, wenn etwa durch beschädigte Wasserleitungen oder nach starken Regenfällen Magazinräume unerwartet unter Wasser stehen, stoßen die betroffenen Einrichtungen mit ihren eigenen Kräften schnell an Grenzen. Das gilt erst recht bei Katastrophen. Die gegenseitige Unterstützung von Archiven und Bibliotheken in einem Notfallverbund ist deshalb für den Schutz von Kulturgut wichtig.

Überlegungen zur Bildung eines Notfallverbundes gab es in Münster schon vor einigen Jahren. Der Einsturz des Archivs der Stadt Köln gab dann den Anstoß, die Vorbereitungen für die Kooperation voranzutreiben. Die Vereinbarung enthält nicht nur Regelungen für die gegenseitige Unterstützung in Havarie- und Katastrophenfällen. Die Beteiligten verpflichten sich auch, für alle von ihren Einrichtungen genutzten Räume nach einem einheitlichen Muster Notfallpläne zu erstellen. Dafür gilt es Strukturen und Abläufe zu erarbeiten und zu erproben, um im Unglücks- oder Katastrophenfall den Schaden für das Kulturgut möglichst gering zu halten.

Notfallvorsorge ist eine Daueraufgabe. Deshalb werden die Archive und Bibliotheken ihre Notfallpläne künftig regelmäßig überprüfen und aktualisieren. Das schließt bauliche Vorkehrungen etwa für den Schutz vor Feuer und Wasser und ein geeignetes Magazinklima ein. Zudem wird die gegenseitige Unterstützung im Notfall regelmäßig geübt.

Quelle: Stadt Münster, Presse- und Informationsamt, Pressemitteilung, 23.9.2010

Stadtarchiv Mülheim zeigt Ausstellung über Fremdheitserfahrungen seit der frühen Neuzeit

Das Stadtarchiv Mülheim an der Ruhr präsentiert vom 18. September bis zum 18. Oktober 2010 die Ausstellung „SPURENSUCHE – Fremdheitserfahrungen und biographische Skizzen seit der frühen Neuzeit“. Die Ausstellung zeigt anhand eigener Archivschätze und wertvoller Leihgaben die Spuren von Menschen, die von außerhalb kamen und in der Stadt fremd waren. Sie schildert Begegnungen zwischen den Fremden und der ansässigen Bevölkerung und beleuchtet „Fremdheitserfahrung“ von der Reformationszeit bis ins 20. Jahrhundert. Dabei waren zahlreiche Fremde keineswegs freiwillig, sondern als Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter in der Stadt. Sie haben in Mülheim an der Ruhr ebenso ihre Spuren hinterlassen wie die lange jüdische Geschichte oder die freiwillige Zuwanderung ausländischer Arbeitskräfte seit dem frühen 19. Jahrhundert.

Die gezeigten Quellen, wie etwa Verwaltungsakten, Urkunden, frühneuzeitliche Handschriften, Fotografien, Reisedokumente und Briefe, zeugen von Menschen und Ereignissen, die ganz unterschiedliche „Fremdheitserfahrungen“ repräsentieren. Dabei begegnen die Besucher auch bekannten Mülheimer Bürgern, wie z. B. dem in Moers geborenen Theologen und Schriftsteller Gerhard Tersteegen oder dem aus Eschweiler zugezogenen August Thyssen.

Die Ausstellung ist Teil des Kooperationsprojektes FREMD(E) IM REVIER!?, an dem sich im gesamten Ruhrgebiet historische Einrichtungen mit Teil-Ausstellungen beteiligen. Als eine städteübergreifende Initiative, die das Thema Zuwanderung und Fremdsein aus unterschiedlichen Perspektiven behandelt, ist das Projekt Teil der europäischen Kulturhauptstadt Ruhr2010.

Führungen (mit dem Archivleiter Dr. Kai Rawe):
28. September, 16 Uhr
5. Oktober, 17 Uhr
12. Oktober, 17 Uhr

Veranstaltungsort:
MedienHaus
Synagogenplatz 3
45468 Mülheim an der Ruhr
Öffnungszeiten: Mo. bis Fr. 10-18:30 Uhr, Sa. 10-14 Uhr
10.00-18.30 Uhr

Kontakt:
Stadtarchiv Mülheim an der Ruhr
Aktienstraße 85
45473 Mülheim an der Ruhr
Telefon: 0208-4554260
Telefax: 0208-4554279
stadtarchiv@stadt-mh.de
www.stadtarchiv-mh.de

Quelle: Stadtarchiv Mülheim an der Ruhr, 15.9.2010; Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung, 16.9.2010

Westphaliae Metropolis Monasterium. Zwölf Jahrhunderte Münsteraner Stadtgeschichte im Überblick

In den zurückliegenden anderthalb Jahren stand die Geschichte der münsterschen Stadtteile im Mittelpunkt der Themenabende des Stadtarchivs Münsters, An den Speichern in Coerde. Mit einem Gesamtüberblick über mehr als zwölf Jahrhunderte Stadtgeschichte wird nun auch wieder die Geschichte der "Altstadt" in den Blick genommen.

Wie ist die Stadt Münster entstanden? Welchen Veränderungen unterlag ihr charakteristischer, fast herzförmiger Grundriss? Was waren die wichtigsten Etappen dieser Entwicklung? Diesen spannenden Fragen widmet sich der bekannte Historiker und Archivar Prof. Dr. Franz-Josef Jakobi beim nächsten Themenabend.

Am 23. September, 18 Uhr, zeichnet der ehemalige Leiter des Stadtarchivs Münsters Geschichte von der Entstehung bis in die neuere Zeit nach. Dabei bezieht er jüngere archäologische Grabungsfunde im Bereich rund um den Dom und neueste Erkenntnisse der Forschung vor allem zur Anfangszeit Münsters mit ein. Durch diese Untersuchungen konnte in den letzten Jahren ein plausibles Bild der Frühgeschichte Münsters gezeichnet werden.

Im 12. Jahrhundert schließlich erhielt die Stadt Münster ihre vorläufig endgültige städtebauliche Gestalt, die bis ins 19. Jahrhundert bestehen blieb. Wichtige Etappen der bewegten Geschichte Münsters im Mittelalter und der Frühen Neuzeit sind das Täuferreich, die Hanse und die Stellung als Gesandtenstadt für den Westfälischen Frieden. Aber auch geistig-kulturelle Eckpunkte der Stadtentwicklung wie etwa der Kreis um die Fürstin Amalie von Gallitzin werden angesprochen.

Anfang des 19. Jahrhunderts erlebte Münster durch die Preußen den vielleicht radikalsten Kontinuitätswandel der Stadtgeschichte. In dieser Zeit fand Münster auch zu seiner Identität als katholische Stadt und betonte damit seine Abgrenzung zur preußischen Besatzungsmacht. Den Status einer preußischen Provinzialhauptstadt behielt Münster faktisch bis 1945. Durch den aufwändigen Wiederaufbau der durch den Krieg stark zerstörten Stadt konnte der ursprüngliche Charakter der Gebäude zum großen Teil wieder hergestellt werden. Mit der letzten großen Eingemeindung 1975 erhielt Münster seine heutige Struktur.

Vor und nach dem Vortrag gibt es für Interessierte Gelegenheit, eine Auswahl an Archivalien zur Stadtgeschichte wie etwa die repräsentative Gildentafel von 1598 im Original zu sehen.

Kontakt:
Stadtarchiv Münster
An den Speichern 8
48157 Münster
Tel.: 02 51/4 92-47 01
Fax: 02 51/4 92-77 27
archiv(at)stadt-muenster.de

Quelle: Stadt Münster, Pressemitteilung, 20.9.2010

Archiv und Wirtschaft 3/2010

In Kürze erscheint Heft 3/2010 der Zeitschrift "Archiv und Wirtschaft", herausgegeben von der Vereinigung deutscher Wirtschaftsarchivare e.V. (VdW). Das Heft beinhaltet unter anderem Beiträge zur Globalisierung sowie zur IndustrieFilm Ruhr, einer vom Regionalverband Ruhr (RVR), der Kinemathek Ruhrgebiet und Wirtschaftsarchiven der Region veranstalteten Filmveranstaltungsreihe.

Inhaltsverzeichnis "Archiv und Wirtschaft" 3/2010

Aufsätze:

  • Christian Kleinschmidt: Wie neu ist die Globalisierung? Forschungsstand und Perspektiven (103-111)
  • Alexander Husebye: Das Zentrum für Unternehmensgeschichte in Stockholm – eine schwedische Alternative (111-118)
  • Frank Wittendorfer: Globale Archivierung in globalen Unternehmen – (nicht) alles ist möglich: das Beispiel Siemens (119-123)

Wirtschaftsarchiv des Jahres:

  • Manfred Rasch: IndustrieFilm Ruhr: Erschließungs- und Bildungsarbeit zugleich. Eine Veranstaltungsreihe von Ruhrgebietsarchiven (124-134)

Berichte:

  • Alexander Bieri: Symposium „Corporate History – A Tool Serving Management“, Saint-Gobain Archives, Blois/Frankreich (134-135)
  • Peter Belli: Zum Stand der Arbeiten im Historischen Archiv der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) (136-137)

Rezensionen:

  • Geoffrey Jones und Jonathan Zeitlin (Hrsg.): The Oxford Handbook of Business History (Alexander Schug) (138-139)
  • Gert Kollmer-von Oheimb-Loup: Einführung in die baden-württembergische Bankengeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts; Wilhelm Hohmann: Kompendium der Privatbanken in Stuttgart 1865 bis Ende der 1980er Jahre (Martin Krauß) (139-140)
  • Toni Pierenkemper (Hrsg.): Regionen und regionale Industrialisierung. Zur wirtschaftlichen Entwicklung ostmitteleuropäischer Regionen im 19. Jahrhundert (Harald Wixforth) (140-141)
  • Manfred Rasch (Hrsg.): August Thyssen und Heinrich Thyssen-Bornemisza. Briefe einer Industriellenfamilie 1919-1926 (Christian Marx) (141-143)
  • Richard H. Tilly: Willy H. Schlieker. Aufstieg und Fall eines Unternehmers (1914-1980) (Werner Bührer) (143-144)
  • Karsten Uhde (Hrsg.): Quellenarbeit und Schriftgutverwaltung – Historische Hilfswissenschaften im Kontext archivischer Aufgaben. Beiträge zum 12. Archivwissenschaftlichen Kolloquium der Archivschule Marburg (Sebastian Beck) (144-146)
  • Angelika Westermann: Die vorderösterreichischen Montanregionen in der Frühen Neuzeit (Peter Hoheisel) (146-149)

Nachrichten

Rezensionsliste

Impressum

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Telefax: 05241-80-6-89992
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Landesarchiv NRW auf dem Nordrhein-Westfalen-Tag in Siegen

Mehr als 300 Besucherinnen und Besucher kamen am vergangenen Wochenende (17.-19.9.2010) zum Stand des Landesarchivs NRW auf dem Nordrhein-Westfalen-Tag in Siegen. Das Landesarchiv informierte über seine Bestände und Angebote; es verteilte kostenlose Plakate und Postkarten mit historischen Abbildungen der Siegener Nikolaikirche.

Besonders beliebt waren die Mitmachaktionen des Landesarchivs. Vor allem Kinder konnten unter fachkundiger Anleitung von Restauratorinnen und Restauratoren Papier schöpfen, Siegel gießen und das Schreiben mit dem Gänsekiel üben. Passend zum Veranstaltungsort gab es am Stand des Landesarchivs die Möglichkeit, einen Abguss des Stadtsiegels von Siegen aus dem 13. Jahrhundert anzufertigen und mit nach Hause zu nehmen. Von dieser Möglichkeit machte auch der Bürgermeister der Stadt Siegen Steffen Mues Gebrauch.

Auf großes Interesse stieß das Angebot des Landesarchivs NRW zur Familienforschung. Die Kolleginnen und Kollegen aus dem Personenstandsarchiv Westfalen-Lippe (in der Abteilung Ostwestfalen-Lippe des Landesarchivs) hatten digitalisierte Personenstandsunterlagen mit nach Siegen gebracht, so dass die Besucherinnen und Besucher direkt vor Ort der Geschichte Ihrer Vorfahren nachspüren konnten. Natürlich gaben die Kolleginnen und Kollegen auch allgemeine Informationen und Ratschläge zur Familienforschung im Archiv. Gebündelt finden sich diese Information in der Broschüre „Der richtige Weg zu Ihrem Stammbaum“, die auf dem Nordrhein-Westfalen-Tag kostenlos verteilt wurde.

Kontakt:
Landesarchiv NRW
Zentrale Dienste
Graf-Adolf-Straße 67
40210 Düsseldorf
Tel.: +49 211 159 238-0
Fax: +49 211 159 238-111
poststelle@lav.nrw.de

Quelle: Landesarchiv NRW, Pressemitteilung, 20.9.2010

Ausstellung zur Deutschen Bruderhilfe im Staatsarchiv Bremen

Das Staatsarchiv Bremen zeigt vom 21. September bis zum 30. Dezember 2010 die Ausstellung "Von Mensch zu Mensch – Die Deutsche Bruderhilfe – eine Bremer Initiative im geteilten Deutschland". Die Deutsche Bruderhilfe Bremen vermittelte von 1951 bis 1990 deutsch-deutsche Spenden, Besuche und Kontakte.

"Helft schnell, so helft ihr doppelt" – mit diesem Appell wandte sich 1951 Bremens Bürgermeister Wilhelm Kaisen mit Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Verbänden an die Öffentlichkeit. Weihnachten stand vor der Tür, die Versorgungslage in der DDR war schwierig und beide Teile Deutschlands entwickelten sich zunehmend auseinander. Private Hilfssendungen sollten die Menschen jenseits der Zonengrenze unterstützen – schnell, unbürokratisch und "von Mensch zu Mensch".

Das Staatsarchiv Bremen stellt anlässlich des Bürgerfestes zum Tag der Deutschen Einheit in Bremen am 3. Oktober 2010 erstmals die Arbeit der Deutschen Bruderhilfe dar. Die Ausstellung präsentiert Plakate, Fotos und Originaldokumente, die überwiegend noch nie gezeigt wurden. Briefwechsel zwischen Ost und West dokumentieren Einzelschicksale und Freundschaften sowie die Folgen der Teilung für das Verhältnis der Menschen zueinander.

Zur Ausstellung ist die Publikation „Von Mensch zu Mensch – Die Deutsche Bruderhilfe, eine Bremer Initiative im geteilten Deutschland“ (ISBN 978-3-925729-64-5) erhältlich.

Kontakt:
Staatsarchiv Bremen
Am Staatsarchiv 1
28203 Bremen
Telefon: 0421 / 361-6221
Telefax: 0421 / 361-10247
office@staatsarchiv.bremen.de
www.staatsarchiv.bremen.de

Quelle: Staatsarchiv Bremen, Aktuelles, 9.9.2010