Bestände des Stadtarchivs Braunschweig nun online recherchierbar

Das Stadtarchiv Braunschweig hat seinen Internetservice um ein neues Angebot erweitert. Ab sofort ist es möglich, online unter http://www.stadtarchiv-braunschweig.findbuch.net in den Archivalien des Stadtarchivs zu recherchieren. Ist die Suche erfolgreich, können Urkunden, Akten, Bilder oder Zeitungen per Internet bestellt und dann bei einem persönlichen Besuch im Lesesaal des Archivs eingesehen werden.

Derzeit sind 529 der etwa 900 Bestände des Stadtarchivs – also geschlossene Akteneinheiten zu bestimmten Institutionen oder Themen – mit insgesamt rund 100.000 einzelnen Akten, so genannten Verzeichnungseinheiten, im Netz recherchierbar. Neben städtischem Schriftgut werden im Stadtarchiv Braunschweig auch Nachlässe, Familien-, Vereins-, Verbands- oder Firmenarchive sowie spezielle Sammlungen dauerhaft gesichert. Schon seit geraumer Zeit ist es möglich, bequem per Internet im Stadtarchiv Zeitungskopien zu bestellen oder in der Chronik der Stadt zu blättern.

Kontakt:
Stadtarchiv Braunschweig
Schlossplatz 1
38100 Braunschweig
Telefon: 0531/470-4711
Telefax: 0531/470-4725
stadtarchiv@braunschweig.de
www.braunschweig.de/kultur_tourismus/bibliotheken_archive/stadtarchiv/index.html

Quelle: Stadt Braunschweig, Pressemitteilung, 19.10.2011

Untersuchungsausschuss BLB fordert Akten an

Der Parlamentarische Untersuchungsausschuss des Landtags Nordrhein-Westfalen, der sich mit Vorgängen beim Bau- und Liegenschaftsbetrieb Nordrhein-Westfalen (BLB NRW) befasst, hat am 18.10.2011 – wie angekündigt – seinen ersten Beweisbeschluss gefasst.

Auf Grundlage des Gesetzes über die Einsetzung und das Verfahren von Untersuchungsausschüssen des Landtags Nordrhein-Westfalen haben die Abgeordneten beschlossen, Akteneinsicht zu nehmen. Einzelne Ressorts der Landesregierung, weitere Behörden sowie der BLB NRW sollen dazu jetzt entsprechende Akten übersenden.

Der Parlamentarische Untersuchungsausschuss Bau- und Liegenschaftsbetrieb hat sich am 29. September 2011 konstituiert. Er soll sich unter anderem mit dem Neubau des Landesarchivs NRW in Duisburg, mit dem Erweiterungsbau des Polizeipräsidiums Köln-Kalk, mit dem Bauvorhaben Fachhochschule Köln sowie mit weiteren erkennbar werdenden Sachverhalten, beispielsweise dem Erwerb des Vodafone-Hochhauses, beschäftigen. Vorsitzender des Ausschusses ist Peter Biesenbach (CDU), stellvertretender Vorsitzender ist Markus Töns (SPD).

Hintergrund:
Im Gesetz über die Einsetzung und das Verfahren von Untersuchungsausschüssen des Landtags Nordrhein-Westfalen heißt es in § 14 Abs. 1 (Aktenvorlage, Aussagegenehmigung, Zutrittsrecht): Die Landesregierung und alle Behörden des Landes sowie die Körperschaften, Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts, die der Aufsicht des Landes unterstehen, sind verpflichtet, dem Untersuchungsausschuss jederzeit Zutritt zu den von ihnen verwalteten öffentlichen Einrichtungen zu gestatten, die erforderlichen Aussagegenehmigungen zu erteilen und die Akten vorzulegen.

Quelle: Landtag NRW, Pressemitteilung, 19.10.2011

Stadtarchiv Mainz droht Umzug

Das Stadtarchiv Mainz muss möglicherweise demnächst an einen neuen Standort umziehen. Nach Informationen der Allgemeinen Zeitung plant die Stadt Mainz das sanierungsbedürftige Jugendstilgebäude zu verkaufen, in welchem sich momentan die Wissenschaftliche Stadtbibliothek und das Stadtarchiv befinden. Damit würde der traditionsreiche Standort an der Rheinallee den Sparplänen der Mainzer Ampelkoalition zum Opfer fallen. Während die Bestände der Wissenschaftlichen Stadtbibliothek auf drei Standorte verteilt werden sollen, wird das Stadtarchiv nach Informationen der Zeitung auf jeden Fall erhalten bleiben.

Als neuer Standort kämen die Gebäude auslaufender Grund- oder Hauptschulen im Stadtgebiet infrage, wo das Stadtarchiv dann als eine Art historisches Zentrum für die Stadtgeschichtsforschung fungieren könnte. Dorthin könnten dann auch die archivisch interessanten Bestände der Wissenschaftlichen Stadtbibliothek verlagert werden. Nach Informationen der Allgemeinen Zeitung sollen die Handschriften und Inkunabeln der Wissenschaftlichen Stadtbibliothek jedoch dem Gutenberg-Museum übergeben werden. Die restlichen Bestände der Bibliothek würden dann mit der Universitätsbibliothek zusammengeführt. Die Stadt beziffert die jährlichen Einsparungen, welche durch die Umstrukturierung erzielt werden könnten, auf einen Betrag zwischen einer und anderthalb Millionen Euro.

Kontakt:
Stadtarchiv Mainz
Rheinallee 3b
55116 Mainz
Telefon: 06131/122178
Telefax: 06131/123569
stadtarchiv@stadt.mainz.de
www.stadtarchiv.mainz.de

Quelle: Allgemeine Zeitung, 19.10.2011

Archiv der Stadt Hornburg wird nicht nach Wolfenbüttel ausgelagert

Das Archiv der Stadt Hornburg wird nicht nach Wolfenbüttel ausgelagert sondern verbleibt in den Räumen am Montelabbateplatz in Hornburg. Damit hat der Verwaltungsausschuss der Stadt einen früheren Beschluss revidiert, nachdem die Archivbestände geschlossen an das Staatsarchiv Wolfenbüttel übergeben werden sollten. Der ursprüngliche Beschluss vom Juli dieses Jahres war mit Problemen bei der Brandsicherheit und mit den hohen Kosten für den Unterhalt des Archivs begründet worden. Demnach investiere die Stadt jährlich rund 20.000 Euro in dessen Unterhalt. Aus Protest über die Entscheidung der Stadt hatte die Archivpflegerin Sibylle Heise ihren Posten zur Verfügung gestellt. Stadtdirektor Andreas Memmert möchte das Archiv in Zukunft durch private Spenden zumindest teilfinanzieren. Hierzu beabsichtigt Memmert einen Förderverein zu gründen, der die Kosten für Heizung, Lagerung und Strom übernehmen soll. Zudem soll ein Sponsor für die Anschaffung eines Luftentfeuchters gefunden werden.

Kontakt:
Archiv der Stadt Hornburg
Montelabbateplatz 1
38315 Hornburg
Telefon: 05334/94909
stadtarchiv@schladen.de

Quelle: Braunschweiger Zeitung, 18.10.2011

Dinslaken prüft möglichen neuen Standort für das Stadtarchiv

Die Stadt Dinslaken sucht seit Langem einen neuen Standort für das Stadtarchiv Dinslaken. Nachdem ein möglicher Umzug des Archivs ins Johannahaus aus finanziellen Gründen gescheitert war, wird momentan auf Antrag der SPD-Stadtratsfraktion geprüft, ob das Museum Voswinckelshof als neuer Standort infrage kommt. Ein Gutachter soll feststellen, ob die dortigen Räumlichkeiten durch einen Umbau ergänzt und Museum und Stadtarchiv zu einem „Stadthistorischen Zentrum“ vereinigt werden können.

Gegen diese Lösung hat sich nun jedoch Heinz Wansing ausgesprochen. Der Vorsitzende der Dinslakener CDU bezweifelt, dass diese Lösung günstiger zu realisieren ist als der gescheiterte Umzug ins Johannahaus, der etwa eine Millionen Euro gekostet hätte. Schließlich liege das Museum im Bereich der Torflinse in der Dinslakener Altstadt, wodurch die Standfestigkeit beeinträchtigt sei. Dem entsprechend brachte Wansing das sanierungsbedürftige Vereinshaus in Barmingholten als Alternativvorschlag in die Diskussion. Er würde gerne prüfen lassen, ob das Gebäude nach einer Sanierung neben den Vereinen auch dem Stadtarchiv genügend Platz bieten könne. Die städtische Randlage des Vereinshauses sieht Wansing dabei nicht als Hinderungsgrund, schließlich müsse ein Stadtarchiv nicht zwangsläufig in der Stadtmitte liegen.

Kontakt:
Stadtarchiv Dinslaken
Platz d Agen 1
46535 Dinslaken
Telefon: 02064/66-629
Telefax: 02064/6611-629
gisela.marzin@dinslaken.de

Quelle: Der Westen, 18.10.2011

Ausstellung des Stadtarchivs Nürnberg zum Thema Zuwanderung

Das Stadtarchiv Nürnberg nimmt den 50. Jahrestag des Anwerbeabkommens mit der Türkei am 30. Oktober 1961 zum Anlass für die Ausstellung „Dageblieben! Zuwanderung nach Nürnberg gestern und heute“. Denn erst die Bereitschaft der Menschen zur Mobilität hat Ideen- und Techniktransfer in Handwerk und Kunst, in Wirtschaft und Wissenschaft ermöglicht. Ob Glaubensflüchtling oder Asylsuchende, ob Heimatvertriebener oder Aussiedlerin, ob so genannter Gastarbeiter oder Heiratsmigrantin: Sie alle trugen und tragen zur wirtschaftlichen und kulturellen Dynamik der Stadt Nürnberg bei. Ihre Erfahrungen und Erlebnisse sind längst zentraler Bestandteil der städtischen Erinnerungskultur. Zahlreiche Exponate, Dokumente und Abbildungen, Film- und Hörstationen illustrieren nicht nur die historische Dimension von Zuwanderung, sondern präsentieren auch Ergebnisse des Zeitzeugenprojekts des Stadtarchivs zur Zuwanderung in die Noris nach 1945.

Veranstaltungsdaten:
21. Oktober 2011 – 15. Januar 2012; montags – donnerstags 8:30 Uhr – 17:00 Uhr, freitags 8:30 Uhr – 21:00 Uhr, sonntags 10:00 Uhr – 17:00 Uhr; Eintritt: frei

Veranstaltungsort:
Stadtarchiv Nürnberg
Marientorgraben 8
90402 Nürnberg

Begleitband zur Ausstellung:
Michael Diefenbacher und Steven M. Zahlaus (Hg.),
Dageblieben! Zuwanderung nach Nürnberg gestern und heute,
Nürnberg 2011, 347 S., 24,- Euro, ISBN: 978-3-925002-90-1

Kontakt:
Stadtarchiv Nürnberg
Marientorgraben 8
90402 Nürnberg
Telefon: 0911/2312770
Telefax: 0911/2314091
stadtarchiv@stadt.nuernberg.de
www.stadtarchiv.nuernberg.de

Quelle: Stadtarchiv Nürnberg, Veranstaltungsankündigung.

FH Potsdam evaluiert Politisches Archiv des Auswärtigen Amtes

Seit dem 1. April 2010 ist das Politische Archiv des Auswärtigen Amtes (PA AA) Gegenstand eines Projekts zur Evaluierung der Arbeitsabläufe, Benutzung und der Informationssysteme. Das Projekt des Fachbereiches Informationswissenschaften der Fachhochschule Potsdam (Dr. Karin Schwarz) wird vom Auswärtigen Amt finanziell gefördert. Das Auswärtige Amt will die Transparenz und Zugänglichkeit von Archivgut effektiv und effizient gestalten. „Wir werden uns daher mit fast allen Bereichen archivischer Aufgaben befassen“ so Dr. Karin Schwarz. „Die Nachvollziehbarkeit der Bewertung, die Effizienz der Erschließung und – als Ziel jeglicher archivischer Tätigkeit – die zufriedenstellende Benutzung sind unser Anliegen.“

Das Politische Archiv des Auswärtigen Amtes ist eines der bedeutendsten Archive in Deutschland. Hier werden die Dokumente zur deutschen Außenpolitik seit 1867 verwahrt, darunter auch die Einigungsverträge der beiden deutschen Staaten von 1990. Jährlich benutzen ca. 700 Interessenten das Archiv, 1/3 davon kommen aus dem Ausland, vorwiegend aus Frankreich, Österreich, Schweiz und den USA.

Innerhalb dieses Projektes wird aktuell eine Online-Umfrage unter den Benutzern des Politischen Archivs durchgeführt. Alle Benutzer aus den Jahren 2010 und 2011 sind angeschrieben und gebeten worden, an der Umfrage teilzunehmen. Zusätzlich liegen die Fragebögen im Lesesaal des Archivs aus.

Es werden Fragen zu ihren bisherigen Besuchen und Erfahrungen im Politischen Archiv gestellt. Gleichzeitig haben sie auch die Möglichkeit, Verbesserungsvorschläge und Kritik zu äußern. Die Umfrage trägt dazu bei, die Benutzung im Politischen Archiv zu verbessern.

Die ausgewerteten Ergebnisse der Benutzerumfrage und der Evaluierung werden 2012 innerhalb des Projektberichts veröffentlicht.

Projektleitung:
Dr. Karin Schwarz
Fachbereich Informationswissenschaften, Studiengang Archiv
FH Potsdam
schwarz@fh-potsdam.de

Quelle: Fachhochschule Potsdam, News 2011, 17.10.2011

Kunstministerin besucht Deutsches Literaturarchiv in Marbach

Baden-Württembergs Kunstministerin Theresia Bauer und Staatssekretär Jürgen Walter haben am 17. Oktober 2011 dem Deutschen Literaturarchiv (DLA) in Marbach einen Informationsbesuch abgestattet, um sich vor Ort einen Eindruck von der aktuellen Situation und anstehenden Projekten zu verschaffen. Auf dem Programm standen Gespräche mit Direktor Professor Dr. Ulrich Raulff sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der verschiedenen Einrichtungen des DLA. Außerdem besichtigten Bauer und Walter die Bibliothek, die Museen und das Archiv.

„Das Deutsche Literaturarchiv Marbach ist eine der bedeutendsten Literaturinstitutionen weltweit. In seinen Sammlungen bewahrt es eine Vielzahl kostbarster Quellen der Literatur- und Geistesgeschichte und dient sowohl der Literatur, aber auch Bildung und Forschung“, sagten Ministerin Bauer und Staatssekretär Walter bei ihrem Besuch. Diese besondere Bedeutung komme auch in der gemeinsamen Förderung von Bund und Land in Höhe von jeweils 3,85 Mio. Euro pro Jahr zum Ausdruck. Das Deutsche Literaturarchiv Marbach brauche für die Bewältigung künftiger Aufgaben und Projekte angemessene und verlässliche Rahmenbedingungen. Kunstministerin Theresia Bauer: „Wir möchten die bedeutende Stellung des Deutschen Literaturarchivs sichern. Ich habe mich daher mit dem Finanzminister im Rahmen der Chefgespräche zur Haushaltsaufstellung darauf verständigt, dass wir einen Mehrbedarf für das DLA anerkennen und im Haushaltsentwurf, den wir in den Landtag einbringen wollen, vorsehen werden. Ob dies im künftigen Haushalt tatsächlich vorgesehen wird, darüber entscheidet endgültig jedoch der Landtag“.

Kontakt:
Deutsches Literaturarchiv Marbach
Schillerhöhe 8
71666 Marbach am Neckar
Telefon: 07144/848400
Telefax: 07144/848490
archiv@dla-marbach.de
www.dla-marbach.de

Quelle: Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, Pressemitteilung, 17.10.2011

Fotoausstellung zur Deportation der Emder Juden eröffnet

Am Sonntag, 16.10.2011, wurde in Emden die Fotoausstellung "Reise ohne Wiederkehr – Wege des Grauens" eröffnet. Die vom Stadtarchiv Emden konzipierte Schau behandelt die Deportation der Emder Juden in das Ghetto von Lodz im Oktober 1941 und besteht aus Aufnahmen, welche Anfang der 1940er Jahre im damaligen Litzmannstadt entstanden sind.

Die Idee für eine solche Ausstellung kam dem Dr. Rolf Uphoff, Leiter des Emder Stadtarchivs, im Rahmen der Gedenkfeier zum 65. Jahrestag der Auflösung des Ghettos in Lodz, welche vor zwei Jahren begangen wurde. Damals fasste er den Entschluss, die fast in Vergessenheit geratene Geschichte der letzten Juden aus Emden, Norden und Aurich im Rahmen einer Ausstellung aufzuarbeiten. Uphoff kam hierbei die im Rahmen der Gedenkfeier angestoßene Zusammenarbeit mit dem Staatsarchiv in Lodz zugute, denn von dort konnte er einen Teil der gezeigten Fotografien als Leihgabe erhalten. Bei der Umsetzung des Projektes bezog Uphoff auch Schüler des Johannes-Althusius-Gymnasiums mit ein, die unter Mithilfe von Dr. Carsten Jöhnk, Leiter des Ostfriesischen Landesmuseums, Begleittexte für die Ausstellung konzipierten.

Jöhnk freute sich besonders über die Beteiligung der Schüler, denn nur so könne sichergestellt werden, dass dieser Teil der Geschichte von Generation zu Generation weitergetragen würde. Vom Ergebnis der zweijährigen Vorbereitungsarbeiten konnte sich die Öffentlichkeit erstmals am gestrigen Sonntag in den Räumen des Ostfrisischen Landesmuseums überzeugen. In seinen Grußworten zur Ausstellungseröffnung hob der Kulturausschussvorsitzende der Stadt Emden, Gregor Strelow, die Bedeutung des Gemeinschaftsprojekts hervor. Er hoffe, dass aus dieser Idee und Vernetzung weitere Impulse zur Aufarbeitung entstehen. Die Erinnerung an diesen dunklen Teil der Geschichte sei auch die Verpflichtung, dass dergleichen nie wieder passiere. Die Ausstellung ist noch bis zum 27. November zu sehen, dienstags bis sonntags von 11:00 Uhr bis 18:00 Uhr.

Kontakt:
Stadtarchiv Emden
Kirchstr. 18
26721 Emden
Telefon: 04921/87-1401
Telefax: 04921/87-1432
rolf.uphoff@emden.de
www.emden.de/de/kultur/stadtarchiv/main.htm

Quelle: Emder Zeitung, 17.10.2011

Vereinsarchiv des TV Lemgo ans Stadtarchiv übergeben

Vor einigen Tagen wurden dem Stadtarchiv Lemgo wichtige Unterlagen der Lemgoer Vereinsgeschichte übergeben. Eine Vertretung des TV Lemgo unter Leitung von 1. Vorsitzenden Sabine Franke-Schütt übergab das Vereinsarchiv in Anwesenheit von Bürgermeister Dr. Reiner Austermann an Archivleiter Marcel Oeben, vom Lemgoer Stadtarchiv. Bürgermeister Dr. Reiner Austermann freute sich über diesen interessanten Neuzugang und gab der Hoffnung Ausdruck, dass noch mehrere Vereine sich entschließen dem Beispiel des TV Lemgo zu folgen.

Im Frühjahr 2008 zog man im TV Lemgo erstmals die Erstellung eines Vereinsarchivs in Erwägung. Damals besuchten Georg Kandale (damaliger Kassenwart) und Patrick Busse (Geschäftsführer) eine Informationsveranstaltung des Landesarchivs NRW. Dieses wollte mit dem Seminar Vereinen die Gelegenheit geben, sich in Strukturen und rechtliche Vorgaben für den Aufbau eines eigenen Archivs einzuarbeiten.

Mitte 2008 diskutierte man dann im Vorstand über den Aufbau eines Archivs, musste dann aber leider feststellen, dass sich damals nur sehr wenige historische Dokumente im Vereinsbesitz befanden. Um an mögliche noch vorhandene Dokumente zu kommen wurden Vereinsmitglieder von dem Vorhaben in Kenntnis gesetzt, mit der Bitte, eigene Unterlagen zu sichten und das geplante Vorhaben im Verein weiter publik zu machen. Auch wurde ein Artikel im TV-Bewegungsmelder über die Archivarbeit veröffentlicht. Es dauert ein knappes halbes Jahr bis die ersten Hinweise, Dokumente, Fotos und Festschriften im Servicebüro ankamen. Im zweiten Halbjahr 2009 setzte sich die Bereitschaft der Vereinsmitglieder weiter fort, wichtige und einmalige Unterlagen dem Archiv zur Verfügung zu stellen. Kandale stellte dar, dass er dann Kontakt zur seinerzeitigen Leiterin des Stadtarchivs, Frau Dr. Aniko Szabó vom Lemgoer Stadtarchiv aufnahm um mit ihr sein Konzept zum Aufbau des Archivs abzustimmen. Das Konzept wurde von Frau Dr. Szabo als sinnvoll für einen Verein angesehen, dabei ging man zum seinerzeitigen Zeitpunkt noch nicht davon aus, dass Archiv mal dem Stadtarchiv zu übergeben.

Im Oktober 2010 wurde von Wolfgang Brand eine Excel-Datei erstellt, die es ermöglich, gezielt nach Jahren, den o.a. Kategorien oder bestimmten Ereignissen, zu suchen. (Findbuch Archiv TV Lemgo ) Da öffentliche Archive andere Kriterien an die Dokumentensuche stellen, wird man dieses auf das Findbuch des Stadtarchivs umstellen. Ende August 2011 wurde die Erfassung aller Dokumente bis einschließlich 1999 abgeschlossen. Kandale machte bei der Präsentation deutlich, dass weitere Unterlagen jedoch noch entsprechend eingefügt werden können.

Der Umfang eines Vereins-Archivs, insbesondere wenn die ersten ernsthaften Überlegungen dazu, erst 145 Jahre nach Vereinsgründung angestellt werden, sei natürlich von vielen glücklichen Zufällen abhängig. "Die Suche und das Auffinden der Dokumente ist die größte Herausforderung und Freude für jeden Hobby-Archivar. Jedes Vereinsmitglied, das seine privaten Unterlagen zur Verfügung stellt, kann sicher sein, dass es mithilft, das Gedächtnis des Vereins zu vergrößern und zu bewahren", so Kandale. Rund 10.000 Seiten, Fotos etc. von Mitgliedern und Nichtmitgliedern kamen insgesamt in den letzten Jahren für das Vereinsarchiv zusammen. Alles wurde digitalisiert, auf CD gespeichert und mit verschiedenen anderen Unterlagen nunmehr dem Stadtarchiv übergeben. Kandale bedankte sich abschließend bei den ihn unterstützenden Vereinsmitgliedern bzw. Freunden des Vereins, ohne deren engagierte Unterstützung der Aufbau dieses Vereinsarchivs nicht möglich gewesen wäre.

Sabine Franke-Schütt stellte die Gründe für die Übergabe an das Stadtarchiv dar, insbesondere die bessere Zugänglichkeit für die Allgemeinheit und die dauerhafte Sicherung der Historie des Vereins. Bürgermeister dankte allen an dem Projekt beteiligten für ihr großes ehrenamtliches Engagement. Abschließend führte Archivleiter Marcel Oeben die Gäste zum Abschluss durch die Räumlichkeiten im historischen Süsterhaus/ Stadtarchiv. Er präsentierte dabei auch einige der ältesten Unterlagen des Hauses.

Bürgerinnen und Bürger, die eventuell noch einen alten „Schatz" für das Archiv des TV Lemgo Zuhause haben, können sich gerne noch im TV-Servicebüro, Papenstraße 7, Tel. 05261/920369 oder unter info(at)tv-lemgo.de melden.

Kontakt:
Stadtarchiv Lemgo
Süsterhaus
Rampendal 20a
32657 Lemgo
Tel. 0 52 61 / 21 34 13
Fax 0 52 61 / 21 31 61
stadtarchiv@lemgo.de
www.lemgo.net/883.html

Quelle: Hansestadt Lemgo, Pressemitteilung, 6.10.2011