Stadt Bielefeld übergibt Filmarchiv an LWL

Filmische Dokumente aus der Zeit als die Bilder gerade erst laufen gelernt hatten, sind selten. Interessierte haben am Mittwoch, 27.11.2013, um 19 Uhr im Raum SO 2 der Stadtbibliothek an der Kavalleriestraße 17 in Bielefeld die Gelegenheit, Aufnahmen der Altstadt Bielefelds zu sehen, bevor sie im Bombenkrieg weitgehend zerstört wurde.

Außerdem zeigen die Stadt Bielefeld und der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) weitere historische Filmaufnahmen aus den Bereichen Arbeit, Sport und aus dem Privatleben von Bielefelder Bürger. Gezeigt werden u. a. Schwimmwettbewerbe, Schützenfeste und die Innenstadt in den 1920er Jahren, das Schützenfest 1939, die Reichstagung des Bundes Deutscher Bibelkreise 1933, die Bielefelder SA-Reiterstandarte 1936/39, der Festumzug „800 Jahre Brackwede“ 1951, der Rütli und eine Kirmes, ein Seifenkistenrennen aus den 1970ern, die Einweihung des Freibades Gadderbaum 1974. Die Stummfilm-Sequenzen werden in zwei Abschnitten gezeigt und kommentiert – das Publikum darf sich hieran beteiligen.

Anlass ist die Übergabe des Bielefelder Filmarchivs an den LWL. Die Filmeausschnitte, die gezeigt werden, sind Unikate und sehr empfindlich. Deshalb sind sie für Historiker so wertvoll und müssen unbedingt richtig gelagert werden. Dazu hat der LWL in seinem Medienzentrum für Westfalen in Münster ein klimatisiertes Film,- Bild- und Tonarchiv errichtet. Hier können die westfälischen Kommunen ihre medialen Archivschätze kostenlos lagern.

Diese Möglichkeit möchte jetzt auch die Stadt Bielefeld nutzen: Sie übergibt den gesamten Filmbestand ihres Stadtarchivs, zu dem auch einige private Sammlungen gehören, an das LWL-Medienzentrum für Westfalen. Die Filme werden hier nicht nur klimatisiert gelagert, sondern in einem Kooperationsprojekt mit der Stadt Bielefeld digitalisiert, erschlossen und für Interessierte in der LWL-Filmdatenbank recherchierbar gemacht. Die Filminhalte stehen so nicht nur Bielefeldern weiter zur Verfügung, die Originalfilme bleiben erhalten.

Zu Beginn der öffentlichen Veranstaltung unterzeichnen LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Thale und Dr. Udo Witthaus, Kulturdezernent der Stadt Bielefeld, die Kooperationsvereinbarung und erklären, warum es sinnvoll ist, die Filme ins LWL-Archiv zu geben. Nach einer einleitenden Diskussionsrunde gibt es zwei Filmsequenzen, die anschließend von Dr. Jens Murken, Leiter des Landeskirchlichen Archivs der Ev. Kirche Westfalens, Dr. Jochen Rath, Leiter des Stadtarchivs Bielefeld, Bernd Wagner, Mitarbeiter des Stadtarchivs Bielefeld, Kameramann und Filmgeber Heinz Obermann, Filmexperte Frank Bell und Dr. Volker Jakob, Leiter des LWL-Bild-, Film- und Tonarchivs, interpretiert werden.

Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei.

Jahrestreffen des Netzwerks Deutscher Fußballmuseen und Vereinsarchive in München

Am 24.10.2013 haben sich Vertreter von über 20 Vereinen der ersten, zweiten und dritten Fußball-Bundesliga in der Allianz Arena in München getroffen. Gastgeber Fabian Raabe vom FC Bayern München präsentierte den Teilnehmern die Arena und hielt einen Vortrag über die Entwicklung der FC Bayern Erlebniswelt und die Sammlung des Vereins. Dirk Mansen vom Hamburger Sportverein gewährte den Mitgliedern in seinem Vortrag einen Einblick in die Geschichte des HSV-Museums.

Neben dem fachlichen Austausch zwischen den Archivaren und Museumsleiter/innen der Fußballvereine stand auch das persönlichen Kennenlernen und die Netzwerkarbeit im Fokus des Treffens von München. Ganz besonders erfreulich aus Sicht der Veranstalter war, dass erneut weitere Mitglieder in den Reihen des Netzwerks begrüßt werden konnten, u.a. von Dynamo Dresden, dem VFB Stuttgart, dem FC Augsburg, 1. FC Union Berlin und dem TSV 1860 München.

Für den Sport-Club Freiburg war Archivar Uwe Schellinger dabei. "Es ist wichtig, dass wir unsere 109-jährige Vereinsgeschichte pflegen und wahren", sagte Schellinger, "gerade weil sich die Dokumentationsarbeiten beim SC noch im Stadium des Neubeginns befinden und die Suche nach relevanten historischen Materialien gerade erst angelaufen ist." Derzeit befindet sich das SC-Archiv in einem kleinen Raum unter der Südtribüne. Uwe Schellinger freut sich bei seiner Spurensuche über Hinweise zu versteckten Schätzen in den Kellern und Dachböden Freiburgs.

Bereits im April 2013 hatten die Vertreter der Profivereine der höchsten drei deutschen Spielklassen auf einem Treffen in Osnabrück die Gründung eines Netzwerks beschlossen, das sich dem fachlichen Austausch und der Weiterbildung seiner Mitglieder widmen möchte, um die Geschichte und Tradition des Fußballs in Deutschland zu erhalten und zu pflegen.

Dabei arbeitet das Netzwerk mit hochwertigen Partnern zusammen, wie dem Deutschen Fußballmuseum des DFB in Dortmund. Das Netzwerk Deutscher Fußballmuseen und Vereinsarchive versteht sich dabei nicht als Konkurrenzangebot zu bestehenden sporthistorischen Angeboten, sondern möchte mit seiner Kompetenz und seinen Möglichkeiten dazu beitragen, die sporthistorische Agenda in Deutschland zu bereichern und aktiv zu gestalten. Daher ist das Netzwerk ausdrücklich offen für weitere Kooperationen.

Die Verwaltung des Netzwerks hat ein von allen Mitgliedern einstimmig gewählter Sprecherkreis übernommen, der sich aus folgenden Vertretern zusammensetzt: Fabian Raabe (FC Bayern München), Matthias Thoma (Eintracht Frankfurt), Freddy Fenkes (VFL Osnabrück), Henry Wahlig (VFL Bochum) und Sebastian Kurbach (Hannover 96).

Kontakt:
Matthias Thoma
Eintracht Frankfurt Museum
Commerzbank-Arena/Haupttribüne
Mörfelder Landstr. 362
60528 Frankfurt/Main
Tel: 069-95503275
m.thoma@eintrachtfrankfurt.de

15. Karlsruher Tagung für Archivpädagogik

2014 jähren sich gleich zwei bedeutende Ereignisse des Mittelalters: der Tod Karls des Großen am 28. Januar 814 und der Beginn des Konstanzer Konzils 1414. Dass auch „große“ Themen wie diese „mal anders“ mit lokalgeschichtlichem Bezug unterrichtet werden können, möchten Archivare, Pädagogen, Fachhistoriker und Experten aus dem Bereich der Kulturvermittlung bei der 15. Karlsruher Tagung für Archivpädagogik am 21. Februar 2014 unter Beweis stellen. Warum nicht auch einmal eine mittelalterliche Urkunde zur Stadtgründung im Geschichts- oder Lateinunterricht behandeln?

Angeboten werden verschiedene Workshops zu Modulen, die ein konkretes Unterrichtsthema zum Gegenstand haben und Anregungen für den Einsatz archivalischer Quellen geben. Da Schrift und Sprachstil oftmals ein Hindernis für das Verständnis mittelalterlicher, aber auch neuzeitlicher Texte darstellen, erhalten Interessierte eine Einführung in das Lesen alter Schriften. Auf dem „Markt der Möglichkeiten“ stehen Archive und Träger aktueller Projekte zum Konstanzer Konzil und weiterer mittelalterlicher Themen mit ihren schulischen Angeboten zu Gesprächen zur Verfügung.

Die Tagung ist ein offenes Diskussionsforum. Lehrer, Schüler, Archivare und Kulturschaffende sind dazu eingeladen, über Formen des Unterrichts und die Zusammenarbeit von Schulen und Archiven bzw. Kulturinstitutionen zu diskutieren und neue Ideen zu entwickeln.

An der im Foyer des Generallandesarchivs eingerichteten Infothek können sich Besucher über den Körber-Geschichtswettbewerb informieren. Hier werden auch über die Dauer der Tagung hinaus die Arbeiten der aktuellen Preisträger präsentiert.

Ansprechpartner
Landesarchiv Baden-Württemberg
Dr. Andreas Neuburger
andreas.neuburger@la-bw.de
Dr. Julia Riedel
julia.riedel@la-bw.de

Informationen zur Tagungsreihe
Berichte über die bisherigen Karlsruher Tagungen für Archivpädagogik finden Sie unter:
www.landesarchiv-bw.de/web/46206

Programm

Vormittag
Tagungsort: Generallandesarchiv Karlsruhe, Nördliche Hildapromenade 3

10.00 Uhr
Begrüßung

Einführung
Das Mittelalter im Schulunterricht. Probleme, Perspektiven und Anstöße für die Unterrichtspraxis
Prof. Dr. Thomas Martin Buck, Pädagogische Hochschule Freiburg im Breisgau

11.00-11.30 Uhr Kaffee

Workshop · Unterrichtsmodul
11.30-12.30 Uhr

Das Konstanzer Konzil 1414-1418: Krisenbewältigung und Kulturaustausch an der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit
Johannes Hof, Landeskundebeauftragter des RP Freiburg

Workshop · Unterrichtsbausteine
11.30-12.30 Uhr

Mittelalterliche und frühneuzeitliche Stadtgeschichte – Erfahrungsaustausch und Ideen für den Unterricht
Werner Föll, Stadtarchiv Heilbronn

Ulrich Maier, Landeskundebeauftragter des RP Stuttgart

Workshop · Quellenlektüre
11.30-12.30 Uhr

Alte Schriften entziffern – Methoden und Hilfen für die Praxis
Dr. Joachim Brüser, Stadtarchiv Kirchheim unter Teck

12.30-13.30 Uhr Mittagspause

Nachmittag
Tagungsort: Landesmedienzentrum Baden-Württemberg, Moltkestraße 64

13.30 Uhr
Vorstellung von Projekten und Angeboten auf dem Markt der Möglichkeiten

13.45 Uhr
Markt der Möglichkeiten

15.30 Uhr Schlussdiskussion

16.00 Uhr Ende

Anmeldung
Anmeldungen bitte an Frau Beate Stegmann M.A.
Kontakt: beate.stegmann@la-bw.de

Für einige Workshops besteht eine Teilnehmerzahlbegrenzung. Wir bitten daher um verbindliche Anmeldung zu einem Workshop. Die Plätze werden in der Reihenfolge der Anmeldung vergeben.

Es wird keine Tagungsgebühr erhoben.

Veranstaltungsort

Vormittag
Landesarchiv Baden-Württemberg, Generallandesarchiv Karlsruhe
Nördliche Hildapromenade 3, 76133 Karlsruhe
Telefon: 0721/926-2206

Nachmittag
Landesmedienzentrum Baden-Württemberg , Standort Karlsruhe (Parkplätze im Hof)
Moltkestraße 64, 76133 Karlsruhe
Telefon: 0721/8808-15

Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
Das Generallandesarchiv Karlsruhe ist vom Hauptbahnhof mit der Straßenbahn zu erreichen.
Linie 6 (Richtung Daxlanden bzw. Rappenwört)
Linie 2 (Richtung Siemensallee)
Linie S 1/S 11 (Richtung Neureut bzw. Hochstetten)
Haltestelle: Mühlburger Tor.
Von dort 5 Minuten Fußweg.

Bei Behinderungen durch Baustellen ist der aktuelle Anfahrtsplan abrufbar unter: http://info.kvv.de/ 

Das Ende der schwedischen »Makellosen« 1564. Lübecker versenken das größte Kriegsschiff des 16. Jahrhunderts

Im Rahmen einer von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Gemeinnützigen Sparkassenstiftung zu Lübeck geförderten Aktenerschließung ist die Archivmitarbeiterin Frau Dr. Dagmar Hemmie im Archiv der Hansestadt Lübeck auf den spektakulären siebenseitigen Bericht über den Untergang der „Mars/Makalösa“ gestoßen, dem berühmtesten und größten Schlachtschiff des 16. Jahrhunderts.

Besonders wichtig an dem Aktenfund: Schwedische Fachleute suchen händeringend nach solchen Informationen. Denn 2011 haben Taucher vor der Nordküste Ölands das Wrack entdeckt. 440 Jahre war es verschollen, viel ist über das Schiff bisher nicht bekannt. Mit einer Länge von 50 bis 70 Metern war es das größte Kriegsschiff seiner Zeit, größer noch als das berühmte schwedische Kriegsschiff, die „Vasa“, die 1628 auf ihrer Jungfernfahrt unterging. Der Wrackfund der Mars hält nicht nur die schwedische Fachwelt bis heute in Atem, es werden auch erneut Fragen nach den Gründen und den historischen Umständen aufgeworfen, die vor 500 Jahren zum Untergang der „Makellosen“ geführt hatten. Die neugeordneten Lübecker Akten sind nun der Schlüssel für viele dieser Fragen. Aber nicht nur der Bericht Knevels findet sich hier, sondern viele für die schwedische Nationalgeschichte und für die Hanseforschung/das Hansemuseum einzigartige Schriftstücke, die bald der internationalen Forschung auch im Internet bekannt gemacht werden.

Das Ende der schwedischen »Makellosen«1564. Lübecker versenken das größte Kriegsschiff des 16. Jahrhunderts

„500 erschlagen, 100 gefangen“: So heißt es lapidar, aber wohl mit großem Stolz im Bericht des Lübecker Ratsherren und Flottenkommandeurs Friedrich Knevel über die Enterung und Zerstörung der schwerbewaffneten „Mars“, die auch „Makalösa“ (die Makellose) oder „Jutehattaren“ (Dänenhasser) genannt wurde. Am 30. Mai 1564 ging die riesige „Makellose“, das Flaggschiff des schwedischen Königs Erik XIV., unter, nachdem es Lübecker Seeleuten gelungen war, sich dem Schlachtschiff trotz ihrer überlegenen Feuerkraft zu nähern und sie zu entern. Durch einen Kanonenschuss – möglicherweise auch an Bord geworfenes Feuer – geriet das stolze Flaggschiff mit 600 Mann Besatzung und etwa 100 Kanonen in Brand und explodierte. Ihr Untergang war eine Episode im Seegefecht gegen eine große schwedische Flotte während des „Nordischen Siebenjährigen Krieges“ von 1563-1570. Es ging (wieder einmal) um die Vorherrschaft in der Ostsee. Lübeck stand dabei als kleinerer Bündnispartner an der Seite des Königreichs Dänemark.

Der jüngst entdeckte Bericht verbarg sich unter den 1,1 Regalkilometern an Akten, die vor über 20 Jahren aus Archiven der DDR und UdSSR nach der kriegsbedingten Auslagerung wieder nach Lübeck kamen und von denen große Teil bisher noch nicht wieder geordnet und registriert werden konnten.

Wie nachhaltig und gerne man sich in Lübeck an dieses nicht kriegsentscheidende Ereignis von 1564 erinnerte, zeigt auch das große Gemälde im „Roten Saal“ des Rathauses. Das Bild, ein Geschenk von Senator Possehl an seine Vaterstadt im Jahr 1901, zeigt eben diese Szene der Schlacht vor Gotland, als das Lübecker Kriegsschiff „Der Engel“ das Flaggschiff der Schweden eroberte. Übrigens: Der Kriegsruhm des Ratsherrn Knevel währte nicht lange. 1565 musste er sich vor dem Lübecker Rat wegen einer gescheiterten Seeoperation vor Bornholm verantworten.

Dagmar Hemmie u. Jan Lokers

Kontakt:
Archiv der Hansestadt Lübeck
Mühlendamm 1-3 (neben dem Dom)
23552 Lübeck
Tel.: +49 (0) 451 122 4152
Fax: +49 (0) 451 122 1517
archiv@luebeck.de
http://archiv.luebeck.de/

Münsteraner Themenabend mit Preisträgern des Geschichtswettbewerbs

Sie sind jung, gehen in Münster zur Schule und gehören zu den Besten in Nordrhein-Westfalen: Landespreisträger aus dem Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten bestreiten den Themenabend im Stadtarchiv Münster am Donnerstag, 14. November. Mit Bildern, Texten und einem Film werden sie aus ihren Recherchen zum Wettbewerbsmotto „Vertraute Fremde. Nachbarn in der Geschichte“ berichten.

Vielleicht hören die Gäste in der Speicherstadt sogar frischgebackenen Bundessiegern zu – Bundespräsident Gauck gibt tags zuvor (13. November) im Schloss Bellevue die Preisträger bekannt. Mit Nachbarschaften in Münster haben sich in den letzten Monaten 250 Jugendliche aus Münster beschäftigt. Haben wochenlang geforscht, Interviews geführt, akribisch sortiert und ausgewertet und wissenschaftlich handfeste Beiträge formuliert.

Das Thema für Schlaun-Gymnasiasten des 12. Jahrgangs lag quasi vor ihrer Tür. Sie stießen bei Recherchen auf ein Rotlichtviertel an der Sonnenstraße. Wie entstand diese Nähe zwischen einer Penne und Prostituierten? Was war damals gewollt oder geduldet, was verboten? Ein spannender Film, der in Ausschnitten beim Themenabend von Lisanne Krail, Jasmin Kampik, Juri Hößelbarth, Harriet Riemer, Pia Pellmann und Enno Walkenfort präsentiert wird.

Die Nähe zwischen Münsteranern und geistlichen Einwanderern aus Frankreich zur Zeit der Revolution interessierte Kirsten Becker. Die Schülerin vom Geschwister-Scholl-Gymnasium spricht über die Exilkleriker und wie Münster mit diesen Asylsuchenden vor 220 Jahren umging. Zum Verhältnis zwischen britischen Soldaten und Münsteranern hat Helena Arns vom Annette-Gymnasium geforscht. „Nachbarschaft zwischen Stacheldraht, Flutlichtern und Schießanlage“ ist die Arbeit übertitelt, die sich auf das Viertel rund um die Oxford-Kaserne konzentriert. Ein Thema von besonderer Aktualität: Mit diesem Standort in Gievenbeck haben die britischen Streitkräfte jetzt ihren letzten Militärstandort in Münster aufgegeben und den Schlusspunkt unter eine langen Ära gesetzt.

Info: Der Themenabend „Junges Archiv“ im Stadtarchiv, An den Speichern 8, beginnt um 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Kontakt:
Stadtarchiv Münster
An den Speichern 8
48157 Münster
Tel. 02 51/4 92-47 01
Fax 02 51/4 92-77 27
archiv@stadt-muenster.de
www.muenster.de/stadt/archiv

Quelle: Stadt Münster, Pressemitteilung, 8.11.2013

Gegen das Vergessen: Erste Stolpersteine in Limburg

Seit rund 15 Jahren verlegt der Künstler Gunter Demnig 10×10-Zentimeter große Messingplaketten, die sogenannten Stolpersteine, die die Namen und wichtigsten Lebensdaten von Opfern des Nationalsozialismus tragen und vor ihrem letzten frei gewählten Wohnsitz im Straßenpflaster auf öffentlichem Grund eingelassen werden. Mittlerweile gibt es mehr als 40.000 Steine in 16 europäischen Ländern und seit heute 18 Stück auch in Limburg. „Im Juni hat die Stadtverordnetenversammlung einstimmig beschlossen, dem Beispiel vieler anderer Städte zu folgen und mit Stolpersteinen Opfern des Nationalsozialismus aus unserer Stadt zu gedenken“, so der 1. Stadtrat Michael Stanke. „Ich danke den Schülerinnen und Schülern der Leo-Sternberg-Schule, die in den letzten Wochen unterwegs waren, um Spenden einzuwerben und allen, die das Projekt mit einer Spende unterstützen.“

Stolpersteine Plötze 16 in Limburg

Abb.: Einige der Stolpersteine vor Plötze 16, Limburg

Die Verlegung begann am 5. November 2013 mit sieben Stolpersteinen auf der Plötze mit den anschließenden Stationen Grabenstraße 21 und 23, Diezer Straße 13, Werner-Senger-Straße 21 sowie Hahlgartenweg 1 und 5. „Nach den ersten 18 Stolpersteinen werden in den nächsten Jahren voraussichtlich noch an die 50 weitere Steine verlegt werden. Ich hoffe, dass sich dafür weitere Spender finden werden“, sagte Stadtarchivar Dr. Christoph Waldecker. Jeder Stolperstein kostet 120 Euro. In diesem Preis sind die Herstellung, der Transport und der Einbau inbegriffen. Auf Wunsch stellt der Magistrat Spendenquittungen aus.

Weitere Informationen unter www.stolpersteine-limburg.de.

Übersicht – Verlegung der Stolpersteine

Adresse / Namen

Plötze 16

  • Adolf Isselbächer
  • Sara Isselbächer geb. Faber
  • Bernhard Erich Isselbächer
  • Johanna Strauß geb. Isselbächer
  • Walter Strauß
  • Rosa Weinberger
  • Max Rosenthal

Grabenstraße 21

  • Josef Ludwig

Grabenstraße 23

  • Hermann Sachs
  • Rosa Sachs geb. Flörsheim

Diezer Straße 13

  • Isidor Beringer
  • Auguste Beringer geb. Kahn

Werner-Senger-Straße 21

  • Albert Metzger
  • Auguste Metzger geb. Sonnenberg
  • Julius Metzger
  • Irma Metzger verh. Hirsch

Hahlgartenweg 1

  • Hermann Liebmann

Hahlgartenweg 5

  • Ernst Graumann

Quelle: Der Magistrat der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn, Pressemitteilung, 5.11.2013