Das Stadtarchiv als Gedächtnis und Erlebnisort Aachens

Dass Dr. René Rohrkamp seit einem Jahr Leiter des Stadtarchivs Aachen ist, nahm die Aachener Zeitung zum Anlass, über die ersten Erfahrungen, die Aufgaben und Ziele mit dem Stadtarchivar zu sprechen.

20160122„Wir sind in Deutschland gewiss eines der bedeutendsten Kommunalarchive. Seit dem Umzug in die Nadelfabrik sind wir sicher auch eines der modernsten Archive. Das haben wir auch der Unterstützung von Politik und Verwaltung zu verdanken. Die besondere Bedeutung macht sich nach wie vor an Aachen als Krönungsort fest.“ (Dr. René Rohrkamp, Leiter des Stadtarchivs Aachen; Foto: Stadt Aachen)

Rohrkamp, Historiker mit Schwerpunkt Neuzeit, möchte das Aachener Stadtarchiv in der Nadelfabrik stärker im Bewusstsein der Bevölkerung platzieren. Man versuche, sich mit dem Stadtarchiv in der Nadelfabrik zwischen den dortigen sozialen, sportlichen und künstlerischen Angeboten zu behaupten und zu integrieren. Zweijährlich findet ein Tag der offenen Tür statt, das nächste Mal am 24. April 2016. Zusätzlich wird sich das Stadtarchiv erstmals am bundesweiten „Tag der Archive“ Anfang März 2016 beteiligen.

Eine neue Aktion des Aachener Stadtarchivs heißt „Archivalie des Monats„. Die Präsentation eines Dokuments soll dabei gemeinsam mit passenden Menschen geschehen. Im Dezember 2015 waren dies zum Beispiel Weihnachtswunschzettel vom Ende des 19. Jahrhunderts, die gemeinsam mit Kindern des Spielhauses Kennedypark vorgestellt worden sind. Ein Vorteil zur Realisierung dieser Idee wie für die tägliche Arbeit ist, dass im Gegensatz zu früher alle Bestände an einen Standort zusammen geführt worden sind.

Das Magazin weist einen Stauraum von 14 Kilometern auf. Davon sind bereits elf Kilometer besetzt. Das Stadtarchiv besitzt rund 100.000 Fotos, 20.000 Urkunden, 15.000 Pläne, mehrere Kilometer Akten. Das ist das Ergebnis der Überlieferung von beinahe 1.000 Jahren Stadtgeschichte, das älteste Stück stammt von 1018.

Zukünftig möchte sich das Stadtarchiv auch an der Auseinandersetzung mit dem Thema Identität und Migration beteiligen. Rohrkamp denkt dabei u.a. an einen „Archivführer Migration“, aber auch an Bachelor- und Masterarbeiten, die in Zusammenarbeit mit Studierenden der RWTH Aachen entstehen könnten.

Das ganze Interview mit Dr. René Rohrkamp findet sich hier.

Kontakt:
Stadtarchiv Aachen
in der Nadelfabrik
Reichsweg 30
52068 Aachen
Tel.: +49 / (0)241-432-4972
Fax: +49 / (0)241 / 432-4979
stadtarchiv@mail.aachen.de
www.stadtarchiv-aachen.de

Quelle: Hans-Peter Leisten, Aachener Zeitung, 2.1.2016

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