Jahresbericht 2015 des Stadtarchivs Gotha

Nicht nur Familienforscher werden im Gothaer Stadtarchiv fündig

Mit der regelmäßigen Übernahme der archivierten Personenstandsregister in die Kommunalarchive seit Inkrafttreten des Gesetzes zur Reform des Personenstandsrechts im Januar 2009 ist auch im Stadtarchiv Gotha ein kontinuierlicher Anstieg der Rechercheaktivitäten sowohl in Form von Direktbenutzungen, als auch durch schriftliche Anfragenbeantwortungen zu verzeichnen. Die Familienforschung erfreut sich seither offenbar noch größerer Beliebtheit. Die immerhin aus amtlich bestätigten Registern für den Forscher verfügbaren Zivilstandsnachweise seit 1876 scheinen als papiergewordenes Leben der Ahnen ein absolutes „must have“ zu sein.

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Abb.: Archivarin Ute Schlicke und Abteilungsleiter Andreas Mempel. – Ute Schlicke leitet das Stadtarchiv Gotha. Sie zeigt das älteste Dokument, eine Jahresrechnung der Kämmerei von 1668. Der Jahresrückblick 2015 des Stadtarchivs wurde als Faltblatt gedruckt. Andreas Mempel, Leiter der Abteilung innerbetriebliche Versorgung, zu der das Stadtarchiv gehört, hat ihn in der Hand. (Foto: Lutz Ebhardt)

Die klassische Archivarbeit besteht im Kern in der Sicherung, Erfassung, Bewertung, Erschließung und Auswertung von Schriftgut. Sie zielt letztlich auf einen archivisch aufbereiteten, den potentiellen Nutzerinteressen entsprechenden Zugang zu den Archivalien über Findhilfsmittel ab und ist in der Regel, der Natur der Sache geschuldet, wenig außenwirksam.

Einige ausgewählte Zahlen aus dem vergangenen Jahr sollen einen Einblick in die Arbeit eines Kommunalarchivs gewähren. Ausführliche Daten über die im vergangenen Jahr realisierten Arbeiten sind als PDF auf der Seite des Stadtarchivs über die Homepage der Stadt nachzulesen.

Statistik 2015 des Stadtarchivs Gotha:

  • Benutzungen gesamt: 344 (Steigerung zu 2014 um 61%)
  • Benutzertage: 249
  • Schriftliche Beantwortung von Anfragen gesamt: 322, davon 180 aus Personenstandsregistern (Steigerung zu 2014 um 18%)
  • geleistete Stunden im Rahmen von Ehrenamtsprojekten gesamt: 625
  • Bestandsergänzung durch Übernahmen: 11 laufende Meter
  • Ausgaben für Restaurierung: 8.000 €
  • Ausgaben für Sicherungsverfilmung: 5.000 €

Das Gothaer Stadtarchiv verwahrt stadtgeschichtliche Quellen mit einem Bestandsumfang von ca. 1000 laufenden Metern. Dazu gehören u. a. mittelalterliche Urkunden, Akten der Stadtverwaltung und der eingemeindeten Orte Boilstädt, Siebleben, Sundhausen und Uelleben des 17. bis 20. Jahrhunderts, Akten von Innungen und Vereinen, Firmenunterlagen, Nachlässe, Bauakten sowie zahlreiches Sammlungsgut zur Bestandsergänzung wie Wochen- und Tageszeitungen, Karten, Pläne, Plakate, Fotos, verschiedene Druckschriften und Amtsblätter. Außerdem stehen dem Benutzer die historische Gothana-Bibliothek mit ca. 2500 Bänden und eine moderne regionalgeschichtliche Präsenzbibliothek zur Verfügung.

Im Lesesaal des Stadtarchiv befinden sich acht Arbeitsplätze für die Benutzer, darunter zwei Computerarbeitsplätze und zwei Arbeitsplätze an Mikrofilmlesegeräten. Details zu Benutzung und Beständen sind aus dem Informationsblatt des Stadtarchivs und auf www.archive-in-thueringen.de zu erfahren.

Kontakt:
Stadtverwaltung Gotha, Neues Rathaus
Stadtarchiv
Ekhofplatz 24
99867 Gotha
Telefon: 03621-222142
Fax: 03621-222146
stadtarchiv@gotha.de

Quelle: Stadt Gotha, Pressemitteilung, 25.2.2016; Thüringer Allgemeine, 27.2.2016

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