Grundstein für das neue Stadtarchiv Köln gelegt

Neubau kostet 80,5 Mio Euro

Am 17.3.2017, 8 Jahre und 13 Tage nach dem Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln, wurde am Kölner Eifelwall der Grundstein für den Neubau des Stadtarchivs gelegt. Oberbürgermeisterin Henriette Reker gedachte in ihrer Rede auch der zwei Todesopfer, die das Unglück forderte. Unter den zahlreichen Gästen aus Politik, Verwaltung und Kultur auch Stefan Neuhoff, der damals als Chef der Kölner Berufsfeuerwehr die Bergung der historischen Dokumente leitete.

Abb.: OB Henriette Reker hält die Messingplombe, die dann in den Grundstein gesetzt wird. Sie ist gefüllt mit Zeitdokumenten (Foto: Jürgen Schön/Köln)

In der Messingplombe, die Reker in den Grundstein legte, befinden sich ein historischer „Kölnpfennig“, ein Satz aktueller Euro-Münzen (allerdings kein 2-Euro-Stück mit dem Kölner Dom), ein Satz aktueller Kölner Tageszeitungen, zwei historische Fotos aus dem Rheinischen Bildarchiv und etwas Schutt des alten Archivs. Anschließend wurde der kleine Schacht mit einer Platte verschlossen, jeder der am Bau verantwortlich Beteiligten durfte eine Kelle Mörtel verschmieren. Zum Abschluss klopften gemeinsam alle mit einem Maurerhammer die Platte fest.

Auf dem Grundstück an der Ecke Eifelwall/Luxemburger Straße soll das „modernste kommunale Archiv Europas“ entstehen. Für Ende 2020 ist die Eröffnung des „Bürgerarchivs“ geplant. Es wird die Dokumente aus über 1000 Jahren Stadtgeschichte bewahren – 95 Prozent konnten nach dem Einsturz geborgen werden, ihre Restaurierung wird sich noch einige Jahrzehnte hinziehen. Die Kosten für den Archiv-Neubau sind auf 80,5 Millionen Euro kalkuliert.

Gebaut wird nach dem Entwurf des Darmstädter Architekturbüros Waechter + Waechter, das sich bei dem Wettbewerb gegen 40 Konkurrenten durchsetzen konnte. Es sieht eine sechsgeschossige quadratische „Schatzkammer“ mit dunkler, geschlossener Fassade für die Archivalien vor.

Abb.: Siegerentwurf für den Neubau des Kölner Stadtarchivs (Foto: dpa/Oliver Berg)

Platz für 60 Kilometer Regale
Sie wird umfasst von zwei Innenhöfen und einem dreigeschossigen Gebäude mit viel Glas, das Einsicht nach innen und draußen bietet. Hier finden sich die Lesesäle, ein Vortragssaal, die Büros und Restauratoren-Werkstätten. Auf einer Gesamtfläche von etwa 20.300 Quadratmetern ist Platz für rund 58 Regalkilometer und 460 Planschränke. Hinzukommen 2,2 Regalkilometer für das Rheinische Bildarchivs, das ebenfalls hier einziehen wird.

In einem aufwändigen Sicherungsverfahren wird derzeit die Unglücksursache für den Einsturz gesucht, der im Zusammenhang mit dem Bau der Nord-Süd-U-Bahn am Waidmarkt steht.

Quelle: Stadt Köln, Pressemitteilung, 17.3.2017

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