Garbsen präsentiert Ausstellung „Papier ist nicht geduldig“

Zur Eröffnung am Donnerstag, 6. September, referiert Oliver Zinn (GSK) über moderne Techniken zum Erhalt von schriftlichem Kulturgut

„Papier ist nicht geduldig“ heißt die Sonderausstellung, die das Stadtarchiv Garbsen und der Stadtarchivverein Garbsen vom 4. bis 28. September 2018 im Rathaus präsentieren. Die Eröffnung am Donnerstag, 6. September, beginnt um 17.30 Uhr in der Rathaushalle. Ab 18 Uhr referiert Oliver Zinn, Geschäftsführer der Gesellschaft zur Konservierung von schriftlichem Kulturgut (GSK), über innovative Techniken zum Erhalt von Archivalien.

Abb.: Von der Zeitung bis zum Ehevertrag: Heinz Landers, Vorsitzender des Stadtarchivvereins (von links), Sozialdezernentin Monika Probst und Rose Scholl, Leiterin des Stadtarchivs, präsentieren Garbsener Beispiele für konservierte Archivalien. Der Titel seines Vortrags in den Räumen D.2.01/D.2.02 lautet: Vom Hadernpapier bis zum Bitstream, Wie lässt sich schriftliches Kulturgut heute erhalten, sichern und entschlüsseln? (Foto: Stadt Garbsen)

Die Schau ist konzipiert vom Arbeitskreis Nordrhein-Westfälischer Papierrestauratoren. Auch das Garbsener Stadtarchiv lässt jährlich rund 25 Kilogramm Papier restaurieren und präsentiert bei der Eröffnung Beispiele dafür. Die Ausstellung auf elf Schautafeln nimmt eine bedeutende Aufgabe der Archive in den Blick – die Erhaltung von wertvollem schriftlichen Kulturgut wie Akten, Büchern und Grafik. So zeigt die Ausstellung, welche Schäden an Archivalien auftreten können.

Ob Wasser, Pilze, Bakterien oder der sogenannte Tintenfraß, der bis zum Papierzerfall führen kann: Besonders betroffen sind Papiere, die von etwa 1850 bis 1970 gedruckt wurden.Bis Mitte des 19. Jahrhunderts waren Leinen- und Baumwoll-Lumpen, also mit Wasser aufgeschwemmte und gestampfte „Hadern“, der Grundrohstoff für Papier. Ab 1850 wurde das Holzschliffpapier verwendet, bei dem anstelle der Textilien das Holz zerfaserte. Dieses Papier enthält säurebildende Stoffe, die den Zerfall der Fasern verursachen. Sie lassen das Material erst vergilben und dann brüchig werden. Zeitungen und Archivalien sind besonders betroffen, aber ebenso Bücher.

Die Wanderausstellung widmet sich auch der Restaurierung von Papier, Pergament, Siegeln und Einbänden. Zudem informiert sie über den Erhalt von Fotos und das Notfallmanagement in öffentlichen Einrichtungen. Der Einsturz der Kölner Stadtarchivs und der Brand der Bibliothek in Weimar haben die Bedeutung des Themas gezeigt.

Kontakt:
Stadtarchiv Garbsen
Frau Rose Scholl
Lehmstraße 1
30826 Garbsen
Telefon: 05131 454425
Telefax: 05131 454427
Rose.Scholl@garbsen.de

Quelle: Stadt Garbsen, Pressemitteilung, 27.8.2018

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.