Münchner Archivare fürchten um Unabhängigkeit

Die Süddeutsche Zeitung (SZ) berichtet in ihrer Ausgabe vom 17.8.2020 über Hintergründe der immer noch vakanten Leitungsstelle im Stadtarchiv München. Nach der Pensionierung des bisherigen Stadtarchivars Dr. Michael Stephan zum 1.5.2020 konnte sich der Münchner Stadtrat auf keinen Stellenbewerber einigen.

Abb.: Das Verwaltungsgebäude des Stadtarchivs an der Winzererstraße (Foto: Stadt München)

Aus Stephans Sicht drohe dem größten Kommunalarchiv Deutschlands der Verlust seiner Unabhängigkeit, so die SZ, da insbesondere die Fraktion der Grünen im Stadtrat das Stadtarchiv aus dem Direktorium (und damit aus der Zuständigkeit des Oberbürgermeisters) in das Kulturreferat zu überführen versuchten. Im Grün-Roten Koalitionsvertrag hatte man dazu festgehalten: „Das Stadtarchiv wird zum Institut für Stadtgeschichte weiterentwickelt und im Kulturreferat angesiedelt, wo es mit dem Bereich Stadtgeschichte verbunden und eng mit Stadtmuseum, Jüdischem Museum und NS-Dokuzentrum verknüpft wird.“ (S. 31)

Inwieweit die archivische Fachlichkeit und Selbständigkeit darunter leiden könnten, thematisiert der SZ-Artikel auch mit einer Stellungnahme des VdA – Verband deutscher Archivarinnen und Archivare vom 11.5.2020 an Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD).

Quelle: Süddeutsche Zeitung, 17.8.2020

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