Neuzugänge im Stadtarchiv Nürnberg 2018-2020

Das „Gedächtnis der Stadt“ steht nicht still – und so hatte das Stadtarchiv Nürnberg auch in den vergangenen zwei Jahren nicht nur durch die Abgaben von städtischen Behörden und Dienststellen, sondern auch durch Schenkungen, Dauerleihgaben und eigenen Erwerb stetig Zuwächse zu verzeichnen. Diese ergänzen und bereichern unsere Bestände. Manchmal sind sie sogar in der Lage, das Bild von der Vergangenheit entscheidend zu beeinflussen, es zu schärfen – oder es überhaupt erst entstehen zu lassen.

Unterlagen aus privater Überlieferung, z.B. Nachlässe, Familien- und Patrizierarchive, Vereins- und Unternehmensarchive sind überaus vielfältig: So sind es Fotos, Briefe, Postkarten, Karten und Pläne, Stiche, Skizzenbücher und vieles mehr, die uns Vergangenes vergegenwärtigen. Sie machen greifbar und drücken aus, wie die Menschen zu früheren Zeiten „tickten“ und verraten uns etwas über den Zeitgeist, dem sie entstammen.

Für die Online-Präsentation wurde eine Auswahl aus den rund 200 Neuzugängen der Jahre 2018 bis 2020 getroffen. Sie alle sind „Neu im Stadtarchiv„, wurden bereits verzeichnet, verpackt, teilweise digitalisiert und in die Bestände aufgenommen, wo sie die Zeiten überdauern können.

Die Stücke sind so vielfältig wie die Menschen, die sie über- oder hinterlassen haben, und zeugen vom ständigen Wandel aller Dinge ebenso wie von der Beständigkeit mancher Phänomene. Tiefe und ganze Generationen betreffende historische Zäsuren wie das Kriegsende vor 75 Jahren, gezeigt durch den Blick des Künstlers Paul Speiser, stehen neben einer individuellen Freundschaftserklärung aus dem 19. Jahrhundert.

Abb.: Die Sebalduskirche im zerstörten Nürnberg, Zeichnung von Paul Speiser (1905-1979), August 1945 (Stadtarchiv Nürnberg A 7/II Nr. 1244)

Abb.: Freundschaftsdedikation aus dem „Album Amicorum“ der Pauline Rösler (1838-1903), 1850er Jahre (Stadtarchiv Nürnberg E 10/207 Nr. 2/25)

Der Protokollband eines privaten Lesezirkels aus den Jahren 1919-1923 gibt Einblick in das damalige Verständnis von Geselligkeit. Nachlässe, beispielsweise der des ,Schauspielers Erich Ude (1931-2018) wiederum bereichern die Bestände und geben einen individuellen Einblick in die jeweiligen Lebensrealitäten der ursprünglichen Besitzer.

Abb.: Aufnahme des Schauspielers Erich Ude (1931-2018) während einer Aufführung des Theaterstücks „Die Ehe des Herrn Mississippi“ von Friedrich Dürrenmatt, 1974 (Stadtarchiv Nürnberg E 10/197 Nr. 159)

Die Ausstellung war ursprünglich für das Kleine Foyer des Stadtarchivs geplant, konnte dort jedoch aufgrund der Einschränkungen durch die Covid19-Pandemie nicht stattfinden. So ist sie nun in Kooperation mit der Deutschen Digitalen Bibliothek unabhängig von Zeit und Ort im Web zu besuchen.

Links:

Kontakt:
Stadtarchiv Nürnberg
Marientorgraben 8
90402 Nürnberg
Telefon: 09 11 / 2 31-2770

Quelle: Stadtarchiv Nürnberg, Virtuelle Ausstellungen

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