Ein internationales Forscherteam um Jana Dambrogio vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) stellt im Fachblatt „Nature Communications“ ein Verfahren vor, mit dem sich historische, bislang ungeöffnete Briefe computergestützt lesen lassen, ohne sie zuerst öffnen und damit zerstören zu müssen, wie Spiegel Online berichtet.
Abb.: Vier Falttechniken zum Verschließen von Briefen. Beispiele aus der Brienne-Sammlung (Nature Communications)
Die „Brienne-Collection“ ist eine besonders reichhaltige Sammlung von jahrhundertealten Briefen. Die Sammlung umfasst mehr als 3.100 Schriftstücke, die im 17. Jahrhundert quer durch Europa verschickt worden sind, aber nicht zugestellt werden konnten. Das Postmeister-Ehepaar Simon de Brienne und Marie Germain in Den Haag hatte sie in einer Truhe aufbewahrt – und 577 Briefe sind noch ungeöffnet.
Links:
- Jana Dambrogio, Amanda Ghassaei, Daniel Starza Smith, Holly Jackson, Martin L. Demaine, Graham Davis, David Mills, Rebekah Ahrendt, Nadine Akkerman, David van der Linden, Erik D. Demaine: Unlocking history through automated virtual unfolding of sealed documents imaged by X-ray microtomography [PDF], in: Nature Communications volume 12, Article number: 1184 (2021)
[Zitation: Dambrogio, J., Ghassaei, A., Smith, D.S. et al. Unlocking history through automated virtual unfolding of sealed documents imaged by X-ray microtomography. Nat Commun 12, 1184 (2021). https://doi.org/10.1038/s41467-021-21326-w ] - SPON, 2.3.2021: Virtuelles Auffalten macht alte Briefe lesbar