Neuzugänge und drei Container Kassanda in Ahaus

Das Stadtarchiv Ahaus konnte kürzlich einige neue „Schmuckstücke“ in seine Bestände aufnehmen. Hierunter befindet sich beispielsweise eine Aktie der heute nahezu gänzlich aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwundenen Ahaus-Enscheder Eisenbahn (AEE).

Abb.: Aktie der Ahaus-Enscheder Eisenbahn-Gesellschaft über 400 DM, hier: vom Juli 1951. Von Auktionshaus Vladimir Gutowski – http://www.gutowski.de/Katalog-54/Katalogbilder/53.jpg, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=50638026

Die Ahaus-Enscheder Eisenbahngesellschaft war 1898 gegründet worden und betreute einen 20,6 km langen Streckenabschnitt zwischen Ahaus und Enschede. Der auf niederländischem Gebiet liegende, sieben Kilometer lange, Teilabschnitt der Strecke wurde bereits 1928 verstaatlicht. Somit verblieb der Gesellschaft ein 13 km langer Abschnitt von Ahaus bis zur Grenze. 1966 stellte man den Personenverkehr auf der Strecke komplett ein. Daraufhin verkaufte die Gesellschaft ihre eigene Diesellok 1967 und übergab die Betriebsführung an die Bentheimer Eisenbahn. Die Zugförderung erfolgte fortan durch die Bundesbahn. Im Jahre 1988, aus welchem auch die Aktie datiert, wurde der Bahnbetrieb gänzlich aufgegeben. 1994 wurde die Gesellschaft verkauft und umbenannt in AEE Lebensmittel AG. Der Geschäftszweck änderte sich hin zur Vermögensverwaltung in einer Holding im Bereich Süßwarenindustrie, Verarbeitung von Lebensmitteln und Vermarktung von Frischfisch. 1998 wurde dann auch der Sitz nach Bonn verlegt und 2000 von dort nach Karlsruhe. 2001 erfolgte die Umfirmierung in AEE AG.

Zu den weiteren Zugängen im Stadtarchiv gehört eine Nachbildung eines Kupferstichs Ottensteins, ebenfalls auf einer Kupferplatte, erwerben. Es handelt sich um die Abbildung des „Fürstlich Braunschweig Lüneburgischen Ambthauß Ottenstein“ von Conrad Buno aus dem 17. Jahrhundert. Vom Amateurfilmclub Ahaus konnte das Stadtarchiv einen Film über die Nachtwächterführungen in der Stadt erhalten. Dieser und auch bisherige Filme wurden dem Stadtarchiv Ahaus auch als originäre Digitalisate überlassen, besonders auch vor dem Hintergrund des bevorstehenden Projekts der Einrichtung eines elektronischen Langzeitarchivs für die Stadt Ahaus, welches der Stadtarchivar Max Pfeiffer anstrebt.

Ein weiterer Höhepunkt der vergangenen Wochen war die große Aufräumaktion in den Altregistraturen der Stadtverwaltung. Hier staunten Max Pfeiffer und Kollegin Christa Neite nicht schlecht, als sie nach einiger Vorsortierung am  Ende doch ganze drei Container voller Altakten zusammenbrachten, deren Aufbewahrungsfristen abgelaufen waren und die nicht archivwürdig waren. Diese Aktion brachte auf jeden Fall wieder einiges an Platz im Rathauskeller ein und war auch eine willkommene Abwechslung zum Büroalltag. „Nur unter großer Mithilfe der Kolleginnen und Kollegen konnten wir die Aussonderung der Altakten angehen, dafür möchte ich mich bei allen Beteiligten nochmals herzlich bedanken“, freute sich Max Pfeiffer nach Beendigung der Aktion.

Abb.: Der Ahauser Archivar Max Pfeiffer vor einem Container mit Alt-Akten (Foto: Stadt Ahaus)

Neu für ihn nach nur einem halben Jahr im Rathaus ist auch der nun bereits begonnene Blick über den Tellerrand nach Gescher. Die Städte Ahaus und Gescher hatten eine Vereinbarung geschlossen, dass der Ahauser Stadtarchivar die Stadt Gescher vorübergehend archivfachlich berät, solange die dortige Stelle im Stadtarchiv vakant ist. Nach ersten Terminen in Gescher sieht Pfeiffer durchaus die Möglichkeit einer produktiven Zusammenarbeit, da das dortige Kollegium der Zusammenarbeit sehr offen und freundlich entgegensieht, wenngleich ausdrücklich klargestellt wurde, dass die Belange der Stadt Ahaus für den Archivar auch weiterhin Vorrang haben werden.

Kontakt:
Stadtarchiv Ahaus
Max Pfeiffer
Rathausplatz 1
48683 Ahaus
Tel.: 02561 – 72328
m.pfeiffer@ahaus.de

Quelle: Stadt Ahaus, Pressemitteilung, 1.4.2021

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