Stadtarchiv Bielefeld legt Geschäftsbericht 2020 vor

Unter dem Titel „Positionen und Perspektiven“ legte das Stadtarchiv und Landesgeschichtliche Bibliothek Bielefeld jetzt seinen Geschäftsbericht für das vergangene Jahr 2020 vor. Im Vorwort der achtseitigen Broschüre legt Stadtarchivdirektor Dr. Jochen Rath einige Besonderheiten des Dienstbetriebes während der Corona-Pandemie dar:

„Geprägt war das Berichtsjahr von Lockdown und Lockerungen: Schließung des Gesamthauses an 39 Tagen, eingeschränkter Bibliotheksleihbetrieb an 28 weiteren Tagen, Homeoffice und Kontaktreduzierung, letzteres auch seitens des Publikums, das persönliche Archivbesuche für den Moment berechtigterweise als verzichtbar erkannte und deshalb vermehrt Recherchen beauftragte.“

Kurz vor dem ersten Lockdown hatte noch am 7. März 2020 der bundesweite „Tag der Archive“, der unter dem vom VdA vorgeschlagenen Obertitel „Kommunikation“ stattfand, im Stadtarchiv mit dem Untertitel „Erzählte Stadtbilder“ durchgeführt werden können. Im Mittelpunkt des Tages standen historische Bilder Bielefelds, wie unten auf dem Motiv einer Postkarte aus dem Jahr 1902 erkennbar. Die kombinierten Archiv-, Bibliotheks- und Magazinführungen konnten 81 Besucherinnen und Besucher am Neumarkt in das historische Bielefeld einführen.

Archivpädagogische Veranstaltungen fanden mit den verfügten Kontaktbeschränkungen ab März 2020 ein vorläufiges Ende. Bis dahin wurden für Studierende der Geschichtsfakultät der Universität Bielefeld sieben Seminare durchgeführt, bei denen es sich zumeist um Leseübungen handgeschriebener Texte aus der NS-Zeit, aber auch um begleitete Tutorien handelte, die sich mit Quellen zu Dimensionen von Ungleichheit vom 18. bis 20. Jahrhundert befassten.

Der monatliche Online-Rückblick in die Bielefelder Stadtgeschichte wurde hingegen auch in Coronazeiten und erneut mit zwölf Monatsartikeln fortgesetzt. Die mit Abbildungen, Quellen- und Literaturhinweisen ausgestatteten neuen Texte decken einen Zeitraum von der Frühen Neuzeit (1520) bis in die Moderne (1990) ab. Seit seinem Start im Januar 2007 verzeichnet der „Historische RückKlick“ insgesamt knapp 1,7 Millionen Seitenaufrufe. Mehr als 117.000 Seitenzugriffe im Jahr 2020 entsprechen nahezu exakt dem Vorjahresniveau.

Die Absage des Deutschen Archivtages in Bielefeld im Oktober 2020 durch den ausrichtenden Fachverband VdA war hingegen ebenso bedauerlich wie verständlich. Der mit etwa 800 Teilnehmenden und damit größte archivische Fachkongress in Mitteleuropa hätte erstmalig in Bielefeld stattfinden sollen. Das Stadtarchiv war an den intensiven Vorbereitungen beteiligt und hatte wie der VdA und andere beteiligte Einrichtungen  bereits viel Arbeit und Leidenschaft in die Kongressorganisation gesteckt. – Archivdirektor Rath resümiert: „Stadtarchiv und Landesgeschichtliche Bibliothek Bielefeld erlebten 2020 ein Ausnahmejahr, das statistisch einen wilden Mix offenbart aus analogen Rückgängen und digitalen Zuwächsen. Beides eröffnet Chancen.“

DownloadPOSITIONEN & PERSPEKTIVEN. Stadtarchiv und Landesgeschichtliche Bibliothek Bielefeld 2020

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