Bundesförderung für Datenbank-Projekt in Kooperation mit dem Aschaffenburger Archiv

Der Verein „Jüdisches Leben in Unterfranken. Biographische Datenbank e.V.“ freut sich bereits zum zweiten Mal über eine Förderung durch die im Jahr 2020 gegründete Bundesstiftung „Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt“. Für das in Kooperation mit dem Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg konzipierte innovative Modell-Projekt „Erinnern. Immer“ erhielt der Verein aus dem Programm „100xdigital“ eine Fördersumme in Höhe von 32.000 Euro.


Rund 50 ehrenamtlich Engagierte im Umfeld des Vereins suchen in Archiven nach Quellen zu ehemaligen jüdischen Bürgerinnen und Bürgern in Unterfranken. Diese werden in die Datenbank „Jüdisches Leben in Unterfranken“ eingepflegt und Interessierten digital zugänglich gemacht

Mit „Erinnern. Immer“ werde ein zeitgemäßes digital-analoges Vermittlungsformat auf Grundlage der in der Datenbank hinterlegten Quellen und Fakten entwickelt, wie der für die städtische Digitalstrategie zuständige Aschaffenburger Bürgermeister Eric Leiderer ausführt: „Die Biographien der jüdischen Bevölkerung werden für Abonnent:innen von „Erinnern. Immer“ mittels Nachrichten über Messengerdienste wie WhatsApp oder Signal, anschaulich gemacht. Durch das Anklicken von Links in den Nachrichten wird man zu den in der Datenbank hinterlegten Quellen weitergeleitet, beispielsweise Fotografien, Briefen oder Dokumenten von offiziellen Stellen.“ Daneben wird auch auf heute noch zu findende Orte im Stadtbild verwiesen, etwa Wohn- und Geschäftshäuser, in denen die jüdischen Bürgerinnen und Bürger lebten und arbeiteten. So können die digitalen Inhalte des Messengers analog in der Stadt nachvollzogen und realer werden.

Oded Zingher, Vorsitzender des Vereins „Jüdisches Leben in Unterfranken. Biographische Datenbank e.V.“ führt aus: „Das Wissen um das frühere soziale Miteinander der Menschen in Aschaffenburg, unabhängig von der Religionszugehörigkeit ist heute kaum mehr vorhanden. „Erinnern. Immer” möchte diesen verlorenen Teil des kollektiven Gedächtnisses Aschaffenburgs wieder ins Bewusstsein der Bürger:innen rufen. Dabei ist das neue Vermittlungsformat nicht nur für Jüngere interessant. Jeder ist eingeladen, die Menschen kennenzulernen, die über Jahrhunderte hinweg mit dazu beigetragen haben, Aschaffenburg zu jener lebenswerten Stadt zu machen, wie ich sie heute erlebe. An sie möchten wir erinnern. Immer.“


Die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE) hat im Juli 2020 ihre Arbeit in Neustrelitz aufgenommen. Damit gibt es erstmals eine bundesweit tätige Anlaufstelle zur Förderung ehrenamtlichen Engagements. Die Gründung der Bundesstiftung selbst ist ein zentrales Ergebnis der Kommission „Gleichwertige Lebensverhältnisse“ und ein gemeinsames Vorhaben des Bundesfamilienministeriums, des Bundesinnenministeriums und des Bundeslandwirtschaftsministeriums. Im Programm „100xdigital“ werden 100 Vereine bundesweit aufgrund eines Bewerbungsverfahrens bei der digitalen Transformation unterstützt und gefördert.

Links:

Quelle: Stadt Aschaffenburg, Pressemitteilung, 11.11.2021

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