Umzug des Stadtarchivs Bad Oeynhausen

Es ist vollbracht. Nach Monaten des Umzugsstresses hat das Stadtarchiv Bad Oeynhausen gestern an der von-Moeller-Straße seine Türen geöffnet. In neuen lichtdurchfluteten Räumen ist Platz für Ahnenforschung und Ortsgeschichte. Ein paar Kisten hier, einige Kästen dort, weitere Akten noch wieder an einem anderen Ort. Lange Jahre verteilte sich das Archiv über viele Standorte in der Stadt. Die Zeiten sind nun vorbei. Das Stadtarchiv unter der Leitung von Rico Quaschny hat in den ehemaligen Räumen der Stadtbücherei eine neue – dauerhafte und große – Heimat gefunden. Seit 1978 gibts das hauptamtliche Archiv der Stadt. Damit übernahm Bad Oeynhausen eine Vorreiterrolle: denn erst 1989 wurde eine derartige Einrichtung vom Land vorgeschrieben.

Fotos, Plakate, Postkarten oder Drucksachen lagern im Keller und im Erdgeschoss der von-Moeller-Straße. Und stehen dort interessierten Heimatforschern offen: "Bis zu 1.300 Nutzungen im Jahr", bilanziert Quaschny. Und jetzt, wo der neue Standort größer und schöner ist, finden vielleicht noch mehr Besucher den Weg: Auf jeden Fall wird es auch im Herbst wieder einen Tag der offenen Tür geben. Doch solange muss niemand warten. Ab sofort ist das Stadtarchiv zu den gewohnten Zeiten geöffnet.

"Hier ist nun eine sachgerechte und konservierende Lagerung sichergestellt", lobte auch Dr. Norbert Reimann, Direktor des Westfälischen Archivamts in Münster. Dadurch sei die Aufbewahrung der Schätze gewährleistet. Denn Ortsgeschichte sei längst ein weicher Standortfaktor. Dem schloss sich auch Dr. Monika Schulte vom Kommunalarchiv in Minden an: "Wer keine Geschichte hat, hat keine Zukunft", betonte sie.

Vor allem Material aus den Nachkriegsjahren hat Rico Quaschny im Archiv zusammengetragen. "Die Zeit vor 1945 ist leider sehr lückenhaft", bedauert er. Nur wenige Unterlagen hätten die Besatzungszeit unbeschadet überstanden. "Gut erhalten sind nur die Sachen, die in den Außenstellen lagerten. Im Rathauskeller haben nur wenige Dokumente überlebt."

Nicht nur mehr Platz und mehrere Arbeitsbereiche sollen die Besucher locken, auch kürzere Wartezeiten auf die Akten kündigt Quaschny an: "Vielleicht kommen dann ja noch mehr Besucher zu uns."

Quelle: nw-news.de, 22.2.2005

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