Ausstellung über Eugen Rosenstock-Huessy (1888-1973)

Die Ausstellung "Respondeo etsi mutabor – Eugen Rosenstock-Huessy (1888-1973) im Gespräch mit Freunden" widmet sich dem Leben und Lehren, den Freunden und Weggefährten des Rechtshistorikers und Soziologen Professor Dr. Eugen Rosenstock-Huessy (1888-1973). Dessen Bestreben seit der Katastrophe des Ersten Weltkriegs war es, die Wissenschaft zu erneuern. Nach Scholastik und nach Akademik, die Gott und Welt erforscht haben, legte er die Grundlagen für eine dritte Wissenschaft: Die „Argonautik“ soll dem Menschen in seiner besonderen Eigenart gerecht werden. Ihr Wahlspruch lautet: „Respondeo etsi mutabor“. – „Ich antworte, auch wenn ich durch diese Antwort verändert werde!“

Rosenstock-Huessy ist überzeugt davon, dass das Sprechen wichtiger sei als das Denken, und dass das Hören zur richtigen Zeit dem Bücherlesen vorzuziehen sei. Durch seinen Freund Dr. Georg Müller (1893-1978), Direktor der Friedrich v. Bodelschwingh-Schule, war Eugen Rosenstock-Huessy Bethel eng verbunden.

Zum 75. Geburtstag Rosenstock-Huessys am 6. Juli 1963 wurde in Bethel die Eugen Rosenstock-Huessy Gesellschaft gegründet. Georg Müller war bis zu seinem Tode ihr langjähriger Präsident. Der Leiter der Sarepta-Schule, Dr. Gottfried Michaelis (1904-2002), und der Leiter der Hans Ehrenberg-Schule in Sennestadt, Karl-Heinz Potthast (1924-2011), waren Gründungsmitglieder. Das „Eugen Rosenstock-Huessy-Archiv in Bethel“ befindet sich seit 2011 als Depositum im Landeskirchlichen Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen.

Info:
„Respondeo etsi mutabor“ – Eugen Rosenstock-Huessy (1888-1973) im Gespräch mit Freunden
Eine Ausstellung im Landeskirchlichen Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen in Zusammenarbeit mit der Eugen Rosenstock-Huessy Gesellschaft e.V.

Ausstellungsdauer
1. Oktober bis 1. November 2013, geöffnet: Mo-Do 9-16, Fr 9-12 und n.V.

Ausstellungseröffnung
1. Oktober 2013, 18 Uhr

  • Grußwort
    Thomas Dreessen | Amt für Jugendarbeit der EKvW
    Stv. Vorsitzender der Eugen Rosenstock-Huessy Gesellschaft e.V.
  • Einleitungsreferat
    Dr. Knut Martin Stünkel | Ruhr-Universität Bochum

Ausstellungsort
Landeskirchliches Archiv, Bethelplatz 2, 33617 Bielefeld

Kontakt:
Evangelische Kirche von Westfalen
Landeskirchliches Archiv
Bethelplatz 2
33617 Bielefeld
Telefon: 0521 594-296
Telefax: 0521 594-7296
archiv@lka.ekvw.de 
www.archiv-ekvw.de 
https://www.facebook.com/archivekvw 

Plakate im Fokus eines Praktikums im Stadtarchiv Greven

Mit Plakaten kennt sich Jan Thurau jetzt aus – fünf Wochen lang hat er im Stadtarchiv Greven ein Praktikum absolviert und mehrere Hundert Plakate in die Datenbanken aufgenommen. Thurau studiert an der Universität Osnabrück den Bachelor-Studiengang mit den Fächern Geschichte und Spanisch und bekommt im Stadtarchiv vielfältige Einblicke in ein historisches Arbeitsfeld.

Abb.: Plakate im Fokus - Praktikum im Stadtarchiv Greven, Student Jan Thurau (links) und Stadtarchivar Dr. Stefan Schröder (Foto: Stadt Greven)

Abb.: Plakate im Fokus – Praktikum im Stadtarchiv Greven, Student Jan Thurau (links) und Stadtarchivar Dr. Stefan Schröder (Foto: Stadt Greven)

Derzeit bewahrt das Stadtarchiv um die 2.000 Plakate auf, wovon die Ältesten bereits aus dem 19. Jahrhundert stammen. Nun sind ca. 500 Plakate nach Themengebieten recherchierbar, der Rest lagert noch unverzeichnet in den Magazinschränken. Der Umfang der Plakatsammlung kann sich sehen lassen, das Stadtarchiv könnte jedoch noch viel mehr Plakate besitzen. Denn bislang erhält das Stadtarchiv nur die aktuellen Grevener Veranstaltungsplakate, die im Rathaus ausgehängt werden. Alle Plakate, die nur an anderen Stellen ausgehängt werden, gehen dem Stadtarchiv verloren. Daher sind Ergänzungen durch Schenkung immer erwünscht: Vom Wahlplakat bis zur Schlagerparty ist alles interessant. Veranstalter, Vereine und Verbände könnten sich also noch im Stadtarchiv "verewigen", indem sie alte, aber auch aktuelle Plakate im Stadtarchiv hinterlegen.

"Herr Thurau hat Pionierarbeit geleistet – bislang war der Umfang unserer Sammlung noch gar nicht so genau bekannt. Die Benutzer werden sich über diese neue Recherchemöglichkeit freuen", fasste Dr. Stefan Schröder den Dank des Stadtarchivs in Worte.

Kontakt:
Stadtarchiv Greven
Rathausstr. 6
D-48268 Greven
Telefon: 02571/920-358 (-458)
Telefax: 02571/920-320
archiv@stadt-greven.de

Quelle: Stadt Greven, Pressemitteilung, 25.9.2013

Neuer Präsident des Landesarchivs Nordrhein-Westfalen

Dr. Frank Bischoff ist neuer Präsident des Landesarchivs NRW. Er tritt die Nachfolge von Prof. Dr. Wilfried Reininghaus an, der im April in den Ruhestand gegangen ist. Ministerin Ute Schäfer übergab Bischoff heute in der Abteilung Rheinland des Landesarchivs die Ernennungsurkunde. Kolleginnen und Kollegen aus allen Abteilungen des Landesarchivs nahmen an der feierlichen Amtseinführung teil.

Der 1959 in Altenkirchen/Westerwald geborene Frank Bischoff war seit 2009 Leiter der Abteilung Rheinland des Landesarchivs NRW. In dieser Zeit hat er sich vor allem für eine stärkere Vernetzung und Kooperation des Landesarchivs mit anderen Kultur- und Informationseinrichtungen sowie der landesgeschichtlichen Forschung eingesetzt. Gleichzeitig hat er den Service für Nutzerinnen und Nutzer durch den Ausbau technischer Systeme zur Recherche und Bestellung von Archivgut im Lesesaal modernisiert. Gerade in den letzten Monaten hat Bischoff in Zusammenarbeit mit der Verwaltung des Landesarchivs den anstehenden Umzug der Abteilung Rheinland in das neue Gebäude am Duisburger Innenhafen vorbereitet mit dem Ziel, möglichst rasch im Frühjahr 2014 den Dienst- und Lesesaalbetrieb am neuen Standort wieder aufnehmen zu können.

Ministerin Ute Schäfer übergibt Dr. Frank M. Bischoff die Ernennungsurkunde (Foto: P. Fröhlich/Landesarchiv NRW)

Abb.: Ministerin Ute Schäfer übergibt Dr. Frank M. Bischoff die Ernennungsurkunde (Foto: P. Fröhlich/Landesarchiv NRW)

Vor Übernahme der Abteilungsleitung Rheinland im Landesarchiv NRW stand Frank Bischoff von 2003 bis 2009 an der Spitze der Archivschule Marburg, die neben der Fachhochschule in Potsdam die zentrale Ausbildungsstätte für den archivischen Nachwuchs in Deutschland ist. Zu seinen wichtigsten Aufgaben zählten dort die Einführung der Neuen Verwaltungssteuerung sowie die Reform der Archivarsausbildung, die sich an den Prinzipien des Bolognaprozesses orientierte.

Frank Bischoff ist dem staatlichen Archivwesen Nordrhein-Westfalens von Beginn seiner beruflichen Tätigkeit an eng verbunden gewesen. Nach seinem Studium der Geschichte, Evangelischen Theologie und Erziehungswissenschaften in Mainz, Paris, Marburg (1993 Promotion in den Historischen Hilfswissenschaften) und einem Forschungsjahr in Rom absolvierte er sein Archivreferendariat am Staatsarchiv Detmold. Anschließend war Bischoff von 1996 bis 2003 als Dezernent und später (ab 1999) Abteilungsleiter im Staatsarchiv Münster tätig. Damals legte er die Grundlagen für eine durchgängige EDV-Unterstützung der archivischen Fachaufgaben in den nordrhein-westfälischen Staatsarchiven; diese Grundlagen wirken bis heute in der fachtechnischen Infrastruktur des Landesarchivs NRW fort. Mit dem Aufbau eines nordrhein-westfälischen Archivportals (www.archive.nrw.de), an dem sich heute fast 500 Archive beteiligen, und der ergänzenden Initiative zur Retrokonversion ursprünglich analoger Findbücher hat Herr Bischoff das Profil der Archive als Dienstleistungseinrichtungen nachhaltig gestärkt.

Als neuer Präsident will Frank Bischoff den Zugang und die Nutzung von Archivalien an allen Standorten des Landesarchivs NRW weiter verbessern. Insbesondere hat er sich zum Ziel gesetzt, die Digitalisierung von Archivgut zu intensivieren. Ein vom Landesarchiv federführend betreutes und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziertes Pilotprojekt legt dafür gegenwärtig die Grundlagen. Nach den Vorstellungen von Bischoff soll digitalisiertes Archivgut aus dem Landesarchiv NRW zusammen mit den Findbüchern verstärkt im Internet über die regionalen, nationalen und internationalen Archiv- und Kulturportale zugänglich gemacht werden.

In der Überlieferungsbildung verfolgt Herr Bischoff das Ziel, die Lösungen zur digitalen Archivierung auszubauen. Das zurzeit in Kooperation mit anderen Gedächtniseinrichtungen entstehende Digitale Archiv NRW (DA NRW) soll hierbei als zentrale technische Infrastruktur für publikationsfähige Unterlagen genutzt werden. Für nicht publikationsfähige elektronische Unterlagen, die gesetzlichen Schutzregelungen bis hin zum Geheimschutz unterliegen, will Bischoff die im Landesarchiv bereits eingeführten Systeme weiter entwickeln und mit den archivfachlichen IT-Anwendungen verkoppeln, um langfristig den Zugang zu elektronischen Verwaltungsunterlagen zu sichern. Damit dies gelingt unterstützt Bischoff eine enge Kooperation und Abstimmung mit den Landesbehörden, um frühzeitig Fragen zur Organisation und zu den technischen Schnittstellen zu klären.

Bischoff ist Mitglied zahlreicher Gremien sowie historischer Vereine. Unter anderem gehört er dem Brauweiler Kreis für Landes- und Zeitgeschichte, dem Vorstand der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde und dem Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalens an. Bis 2012 war er Mitglied des Ausschusses für Wissenschaftliche Bibliotheken und Informationsversorgung der DFG.

Kontakt:
Landesarchiv NRW
Graf-Adolf-Straße 67
40210 Düsseldorf
Tel.: +49 211 159238-0
Fax: +49 211 159238-111
poststelle@lav.nrw.de
www.archive.nrw.de/lav

Quelle: Land NRW, Pressemitteilung, 24.9.2013

Archiv und Wirtschaft 3/2013 erscheint

In Kürze erscheint Heft 3/2013 der Zeitschrift "Archiv und Wirtschaft" der Vereinigung deutscher Wirtschaftsarchivare e.V.. Die Aufsätze beschäftigen sich u.a. mit der Entstehung und Funktion regionaler Wirtschaftsarchive auf dem Gebiet der ehemaligen DDR sowie mit Tonmitschnitten im Archiv des Wiener Konzerthauses.

Inhaltsverzeichnis "Archiv und Wirtschaft" 3/2013

AUFSÄTZE

Veronique Töpel: Entstehung und Funktion regionaler Wirtschaftsarchive auf dem Gebiet der ehemaligen DDR (117-126)

Stefan Gööck: Zur Sicherung der regionalen audiovisuellen Überlieferung am Beispiel des Sächsischen Staatsarchivs (127-131)

Thomas Ballhausen und Silvester Stöger: Filmische Quellen in Archivkontexten. Perspektiven auf Optionen und Herausforderungen erweiterter Erschließungs- und Vermittlungsarbeit (132-137)

Ulrich S. Soénius: Vor 100 Jahren: Der 1. Allgemeine Wirtschaftsarchivtag 1913 (139-146)

WIRTSCHAFTSARCHIV DES JAHRES
Michael Pohlenz: Das Bayer-Unternehmensarchiv ist das „Wirtschaftsarchiv des Jahres 2013“ (147-148)

BERICHTE

Erwin Barta: Mit Knistern und Rauschen. Tonmitschnitte im Archiv des Wiener Konzerthauses (149-152)

REZENSIONEN

Ottfried Dascher: „Es ist was Wahnsinniges mit der Kunst“. Alfred Flechtheim. Sammler, Kunsthändler, Verleger (Horst A. Wessel) (153)

Anna Haberditzel und Peter Müller (Hrsg.): Schadensprävention und Notfallvorsorge in Archiven. Vorträge des 71. Südwestdeutschen Archivtags am 21. Mai 2011 in Wertheim (Christian Wolfsberger) (154)

Rüdiger Hachtmann: Das Wirtschaftsimperium der Deutschen Arbeitsfront 1933–1945 (Benjamin Obermüller) (155)

Frank Hoffmann: „Ein den thatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild nicht zu gewinnen“. Quellenkritische Untersuchungen zur preußischen Gewerbestatistik zwischen Wiener Kongress und Reichsgründung (Wilfried Reininghaus) (156-157)

Peter Langer: Macht und Verantwortung. Der Ruhrbaron Paul Reusch; Christian Marx: Paul Reusch und die Gutehoffnungshütte. Leitung eines deutschen Großunternehmens (Klaus Wisotzky) (157-159)

S. Jonathan Wiesen: Creating the Nazi Marketplace. Commerce and Consumption in the Third Reich (Wolfgang Thomsen) (159-161)

Nachruf Karl-Heinz Gorges (Ulrich S. Soénius) (161)

Rezensionsliste (162-163)

Impressum (164)

Kontakt:
Dr. Martin Münzel
Redaktion "Archiv und Wirtschaft"
c/o Bertelsmann SE & Co. KGaA
Corporate History and Communication
Carl-Bertelsmann-Straße 270 | 33311 Gütersloh
Telefon: 030-25561150 | 0160-96736653 (mobil)
Telefax: 05241-80689992
Martin_Muenzel@Yahoo.com
www.wirtschaftsarchive.de/veroeffentlichungen/zeitschrift

Neues Landeskirchliches Archiv Nürnberg eingeweiht

Mit einem Einweihungs-Gottesdienst wurde heute der Neubau des Landeskirchlichen Archivs Nürnberg in der Veilhofstraße seiner Bestimmung übergeben. Der Neubau schafft auf sieben Stockwerken Platz für 34 laufende Kilometer Archiv- und Bibliotheksgut.

Er wünsche sich, so Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm in seiner Predigt, dass das Archiv nicht nur „ein Ort der stillen Lektüre“ werde, sondern ein „Haus des Diskurses über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft“, in dem Gemeindegruppen, Schulklassen und Geschichtsinteressierte Fragen stellten und über die Geschichte der bayerischen Landeskirche diskutierten. Dadurch könne das Archiv „zur Schule der Verantwortung“ werden für Kirche und Gemeinwesen.

Landeskirchliches Archiv Nürnberg

Die sorgfältige Analyse beispielsweise der archivierten Dokumente über den früheren Landesbischof Hans Meiser zeige, dass „wir die Ambivalenz aushalten müssen zwischen öffentlichen Ergebenheitsadressen gegenüber einem Regime, das sich als verbrecherisch herausgestellt hat, und dem auch staatliche Gegenmaßnahmen in Kauf nehmenden Bemühen, die Kirche und das christliche Bekenntnis gegenüber der ideologischen Gleichschaltung durch den Nationalsozialismus zu schützen“.

Synodalpräsidentin Dorothea Deneke-Stoll bezeichnete das Archiv als die „Hardware des kulturellen, des kollektiven Gedächtnisses unserer bayerischen Landeskirche“. Nur wer seine Geschichte mit ihren Licht- und Schattenseiten kenne, könne aus früheren Fehlern lernen. Besonders wichtig sei dabei die Erinnerung an die Schattenseiten, betonte Deneke-Stoll: „Am Umgang mit den eigenen Abgründen erkennt man das Niveau einer Kultur, eines Staates, einer Organisation, einer Kirche.“

Oberkirchenrätin Karla Sichelschmidt, in der Kirchenleitung verantwortlich für den Bau, dankte nochmals der Landessynode für die Bereitstellung der Finanzmittel. Das Archivgut sei ein Schatz, der nun gut untergebracht sei. „Archive sind Sehnsuchtsorte und Schatzkammern – deshalb ist ein verführerisch schönes Haus angemessen“ sagte sie. Sie wies darauf hin, dass die Baukosten sogar noch unter den bewilligten 19 Millionen Euro geblieben seien.

Archivdirektorin Andrea Schwarz will das Archiv verstärkt der Öffentlichkeit zugänglich machen. Geplant sind Lese- und Schreibkurse zum Erlernen der alten deutschen Schrift, Vorträge zu kirchenhistorischen Themen, Ausstellungen und eine intensivere archivpädagogische Zusammenarbeit mit Schulen, Hochschulen und Universitäten.

Das bayerische Landeskirchliche Archiv – das zweitgrößte Kirchenarchiv in Deutschland – verwahrt das Verwaltungsschriftgut von Institutionen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, insgesamt 12,2 laufende Kilometer Archivalien vom Luther-Brief bis zur Predigt von Bischof Meiser. Die älteste Urkunde aus dem Jahr 1260 belegt eine Schenkung Burggraf Konrads von Nürnberg.

Das neue Gebäude wurde von den Hamburger Architekten von Gerkan, Marg und Partner geplant. Auf einer Gesamtfläche von 8.813 qm finden sich – neben den natürlich klimatisierten Magazinräumen – Raum für 20 Büros, einen 700 qm großen Lesesaal mit 24 Benutzer- Arbeitsplätzen, eine Bibliothek, Arbeitskabinen, Katalogbereich, das Findbuchzimmer und ein Veranstaltungs- und Ausstellungssaal.

Kontakt:
Landeskirchliches Archiv der
Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern
Veilhofstraße 8
90489 Nürnberg
Telefon: +49 911 58869-0
Telefax: +49 911 58869-69
archiv@elkb.de 
www.lkan-elkb.de

Quelle: Ev.-Luth. Kirche in Bayern, Pressemitteilung, 20.9.2013

Neuer Leiter des Stadtarchivs Duisburg

Dr. Andreas Pilger (44) ist neuer Leiter des Stadtarchivs Duisburg. Der bislang für die Öffentlichkeitsarbeit des Landesarchivs NRW zuständige Archivar wurde jetzt in die länger verwaiste Stelle gewählt. Pilger war im Jahr 2000 in Münster promoviert worden und hatte danach in Marburg seine Archivausbildung absolviert. Von 2003 bis 2009 war er Dezernent im Hauptstaatsarchiv in Düsseldorf.

Eine seiner zentralen Aufgaben in Duisburg wird der Aufbau des NS-Dokumentationszentrums werden. Die Arbeit im NS-Dokumentationszentrum werde sowohl Quellenarbeit bedeuten als auch einen Werkstattcharakter haben.

Die zukünftige räumliche Nähe von Stadtarchiv und Landesarchiv NRW am Duisburger Innenhafen kommt den Kooperationsmöglichkeiten zwischen beiden Einrichtungen entgehen.

Kontakt:
Stadtarchiv Duisburg
Karmelplatz 5
47051 Duisburg
Telefon: 0203-283 2154
Telefax: 0203-283 4330
stadtarchiv@stadt-duisburg.de

Quelle: Anne Horstmeier, WAZ, 11.9.2013

Stadtarchiv Sankt Augustin erhält über 50.000 Bilder aus der Stadt

Über 50.000 digitale Bilder aus Sankt Augustin haben die Journalisten Rainer Schmidt und Thomas Heinemann dem Stadtarchiv Sankt Augustin übergeben. Die Aufnahmen sind in den Jahren 2004 bis heute entstanden. Die Fotos ergänzen die umfangreiche Bildsammlung des Stadtarchivs und können dort von Interessierten genutzt werden.

Die Journalisten Rainer Schmidt und Thomas Heinemann haben während ihrer Tätigkeit als Journalist und Bildreporter in den vergangenen Jahren eine Vielzahl von Aufnahmen in Sankt Augustin gemacht. Bei mehr als 3.500 Ereignissen oder Terminen sind weit über 50.000 Fotos entstanden. Dabei handelt es sich um die Dokumentation öffentlicher Veranstaltungen in der Stadt, Polizei- oder Feuerwehreinsätze, Pressetermine aber auch Landschafts- oder Portraitaufnahmen.

Abb.: Michael Korn, Thomas Heinemann, Rainer Schmidt, Bürgermeister Klaus Schumacher betrachten im Stadtarchiv Ausdrucke von Bildern (v.l.n.r. Michael Korn, Thomas Heinemann, Rainer Schmidt, Bürgermeister Klaus Schumacher; Foto: Stadt Sankt Augustin)

Abb.: Michael Korn, Thomas Heinemann, Rainer Schmidt, Bürgermeister Klaus Schumacher betrachten im Stadtarchiv Ausdrucke von Bildern (v.l.n.r. Michael Korn, Thomas Heinemann, Rainer Schmidt, Bürgermeister Klaus Schumacher; Foto: Stadt Sankt Augustin)

Bürgermeister Klaus Schumacher bedankte sich für die nicht selbstverständliche kostenlose Überlassung und war beeindruckt von der Menge und Vielfältigkeit der Fotos. Einige Schnappschüsse weckten direkt Erinnerungen an gemeinsam besuchte Veranstaltungen der letzten Jahre.

Stadtarchivar Michael Korn freut sich, mit diesem umfangreichen Fotomaterial die Bildsammlung des Stadtarchivs ergänzen zu können. Diese besteht bislang aus ca. 40.000 digitalen und analogen Fotos, Dias und Postkarten vom späten 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Die Bildsammlung steht ebenso wie die weiteren knapp 200 Bestände des Stadtarchivs allen Interessierten offen und wird von vielen Bürgern genutzt. Die umfassende Verfügbarkeit für alle war, neben der dauerhaften Sicherung, die Hauptmotivation für Thomas Heinemann und Rainer Schmidt, ihre Bilder dem Stadtarchiv zu übergeben.

Rainer Schmidt (66) hat nach seiner Tätigkeit als Projektleiter bei Unternehmensberatungen im In- und Ausland sowie als Seminarleiter 2010 begonnen, für den „Rundblick“ mit Schwerpunkt Sankt Augustin zu fotografieren und zu schreiben.

Thomas Heinemann (29) arbeitet seit 2004 als freier Journalist und Bildreporter in Sankt Augustin und Umgebung für das Extra-Blatt, seit 2007 zusätzlich für regionale Tageszeitungen und ist seit Sommer in leitender Funktion in einem Verlag außerhalb des Rhein-Sieg-Kreises tätig.

Beide Journalisten nutzen das Stadtarchiv seit Jahren auch für eigene Recherchen. Sie informieren sich hier über geschichtliche Sachverhalte oder suchen historische Bilder für ihre Zeitungsberichte. Rainer Schmidt ist seit 2011 aktives Mitglied der Fotogruppe des Heimatgeschichtlichen Arbeitskreises, die eng mit dem Stadtarchiv zusammenarbeitet und aktuelle Bilder von Sankt Augustin erstellt.

Das Stadtarchiv im Sankt Augustiner Rathaus ist (auch während der Ferien) montags 9-12 und 14-18 Uhr, mittwochs 9-12 und 14-16 Uhr sowie nach Vereinbarung geöffnet. Die Nutzung ist kostenfrei.

Kontakt:
Stadtarchiv Sankt Augustin
Markt 1
Tel.: 02241/243-331,
stadtarchiv@sankt-augustin.de
www.sankt-augustin.de/stadtarchiv

Quelle: Stadt Sankt Augustin, Pressemitteilung, 17.9.2013

Fach- und Organisationskonzept des Projektes Digitales Magazin des Freistaats Thüringen

Der offizielle Startschuss für das Projekt "Digitales Magazin des Freistaats Thüringen" im Thüringischen Hauptstaatsarchiv Weimar fiel mit der Besetzung der drei neu geschaffenen Projektstellen im Juni 2012. Das Fach- und Organisationskonzept des Projektes Digitales Magazin des Freistaats Thüringen kann in einer Publikationsfassung im Internet eingesehen werden: http://www.thueringen.de/th2/staatsarchive/fachinformationen/digital/projekt/fachkonzept/.

Weitere Informationen zum Projekt gibt es unter: http://www.thueringen.de/th2/staatsarchive/fachinformationen/digital/

Kontakt:
Thüringisches Hauptstaatsarchiv Weimar
Marstallstraße 2
99423 Weimar
Tel: +49 3643 870-102
Fax: +49 3643 870-100
joerg.filthaut@staatsarchive.thueringen.de
www.thueringen.de/de/staatsarchive
www.archive-in-thueringen.de

Neuerscheinung: Archive in Bayern, Band 7

Von der Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns ist jetzt neu erschienen der Band "Archive in Bayern. Aufsätze, Vorträge, Berichte, Mitteilungen", Band 7 (2012) – ISBN 978-3-938831-30-4, 535 S. Der Band kostet 20 Euro und ist im Buchhandel erhältlich.

Der Band enthält insbesondere die Vorträge des 7. Bayerischen Archivtags 2011 in Neu-Ulm mit dem Thema "Verantwortung für das kulturelle Erbe. Strategien und Konzepte für die Bestandserhaltung in Archiven" und die Vorträge des quellenkundlichen Kolloquiums 2011 im Bayerischen Hauptstaatsarchiv "Wald und Jagd in den Beständen der Staatlichen Archive Bayerns". Nähere Informationen zum Inhalt dieses Bandes können Sie dem nachfolgenden Inhaltsverzeichnis entnehmen.

Inhalt

Verantwortung für das kulturelle Erbe. Strategien und Konzepte für die Bestandserhaltung in Archiven – 7. Bayerischer Archivtag 27.-29. Mai 2011 in Neu-Ulm

Seite 15 – Zusammenfassender Tagungsbericht Christian Kruse, 7. Bayerischer Archivtag in Neu-Ulm: Verantwortung für das kulturelle Erbe. Strategien und Konzepte für die Bestandserhaltung in Archiven

Seite 27 – Verleihung des "Bayerischen Janus 2011"
Adalbert Weiß, Grußwort des Amtschefs des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst zur Verleihung des "Bayerischen Janus 2011" – Dorothee Herrmann, Zur Gestaltung des "Bayerischen Janus 2011"

Fachgruppensitzungen
Seite 37 – Britta Meierfrankenfeld, Protokoll der 45. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft bayerischer Kommunalarchivare in Neu-Ulm am 27. Mai 2011

Seite 51 – Claudius Kienzle, Analoge Archiv-Findmittel retrokonvertieren – ein Förderprogramm der DFG auch für Kommunalarchive

Seite 67 – Andrea Schwarz, Die Langzeitarchivierung von Fotos und AV-Medien am Beispiel des Neubaus des Landeskirchlichen Archivs der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern

Seite 79 – Markus Schiegg, Althochdeutsche Griffelglossen am Beispiel der Handschrift 10 des Archivs des Bistums Augsburg

1. Arbeitssitzung: Strategien der Bestandserhaltung Seite 109 – Mario Glauert, Strategien der Bestandserhaltung

Seite 129 – Bettina Schmidt-Czaia, Vor und nach dem Einsturz. Notfallplanung im Historischen Archiv der Stadt Köln

Seite 141 – Marcus Stumpf, Notfallverbünde im Aufbau. Entwicklungsrisiken und -chancen am Beispiel des Notfallverbundes Münster

Seite 159 – Christian Kruse, Bauen für den Ernstfall. Notfallplanung im Archivbau

2. Arbeitssitzung: Maßnahmen der Bestandserhaltung Seite 171 – Maria Rita Sagstetter, Alltäglich und doch nicht selbstverständlich? Konservatorische Grundregeln bei der Lagerung, Verpackung und Nutzung von Archivgut

Seite 195 – Gerhard Fürmetz, Verfilmung, Digitalisierung, Bestandserhaltung: Konkurrenz oder Kombination?

Seite 209 – Helge Kleifeld, Massenentsäuerung – Theorie und Praxis

Seite 229 – Wilhelm Füßl, Digitalisieren, dokumentieren, bewahren. Ein Projekt zur Sicherung von Tonbändern aus dem Nachlass von Oskar Sala

Wald und Jagd in den Beständen der Staatlichen Archive Bayerns.
Quellenkundliches Kolloquium. 30. Mai 2011 im Bayerischen Hauptstaatsarchiv
Seite 249 – Julian Holzapfl, Wald und Jagd in archivischen Urkundenbeständen – Quellenkundliche Überlegungen und einige Beispiele

Seite 265 – Gerhard Immler, Amtsbücher der Jagd- und Forstverwaltung der frühen Neuzeit

Seite 277 – Elisabeth Weinberger, Die zentralbehördliche Aktenüberlieferung Kurbayerns im 18. Jahrhundert als Quelle forst- und umweltgeschichtlicher Fragestellungen

Seite 287 – Daniel Burger, Die Waldämter der Reichsstadt Nürnberg als Forstbehörden im Alten Reich. Zu Überlieferung, Bestandsbildung und Quellenwert für die Forschung

Seite 311 – Manfred Hörner, Wald und Waldnutzung als Gegenstand von Reichskammergerichtsprozessen

Seite 327 – Peter Fleischmann, Darstellungen der Hoch- und Niederjagd in alten handgezeichneten Karten

Seite 359 – Christoph Bachmann, Der Wald erzählt seine Geschichte. Die Überlieferung zur Forstgeschichte in den zentralbehördlichen Beständen des Bayerischen Hauptstaatsarchivs

Seite 369 – Bernhard Grau, Der bayerische Wald im Kartenbild. Von der Uraufnahme zur digitalen Flurkarte

Berichte und Mitteilungen
Seite 400 – Koordinatorinnen und Koordinatoren

Seite 402 – Staatliche Archive – Archivpflege: Veränderungen in der Archivpflege (Stand: November 2011)

Seite 404 – Kommunale Archive
46. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft bayerischer Kommunalarchivare in Wasserburg am Inn am 4. und 5. Mai 2012: 404 – Fernsehschauen und Radiohören während der Arbeit oder Die Praxis der Digitalisierung und Bereitstellung von AV-Medien (Kurzbericht): 420 – Das Stadtarchiv München 2011: 426 – IDA, WIM und LZA. Der Weg zur Einführung der digitalen Langzeitarchivierung bei der Landeshauptstadt München: 428 – Das virtuelle Nürnberger Urkundenbuch von 1301 bis 1400 als Fortsetzung des Nürnberger Urkundenbuchs: 441

Seite 451 – Kirchliche Archive und Archive sonstiger Religionsgemeinschaften Grundsteinlegung zum Neubau des Landeskirchlichen Archivs der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (LAELKB): 451 – Neu erschlossene Bestände im Landeskirchlichen Archiv: 452 – Archivalien einstiger jüdischer Gemeinden aus Mittelfranken neu verzeichnet: 454

Seite 458 – Archive der Wirtschaft
Arbeitskreis Wirtschaftsarchive Bayern: 458 – Neue Bestände im Bayerischen Wirtschaftsarchiv (Auswahl): 470 – Neue Findbücher im Bayerischen Wirtschaftsarchiv: 473 – "Die Traumfabrikantin". Eine Ausstellung des Bayerischen Wirtschaftsarchivs im Rathaus der Stadt Bobingen: 477 – Tag der Archive: 477 – UniCredit Bank AG, München: 478

Seite 481 – Parlaments-, Partei- und Verbandsarchive Archiv des Bayerischen Landesverbandes des Katholischen Deutschen Frauenbundes e.V.: 481 – Archiv für Christlich-Soziale Politik (ACSP): 481

Seite 486 – Medienarchive
Ausstellung "40 Jahre BAYERN 3": 486 – Intranetarchivierung – Ein Werkstattbericht: 488 – Neue Publikationen zum Rundfunk: 488 – ABD goes Hollywood oder die Kunst der Reduktion: 490

Seite 492 – Universitäts- und Hochschularchive und Archive
wissenschaftlicher und sonstiger Institutionen Archiv des Deutschen Museums: Neuerwerbungen und Projekte: 492 – Digitalisieren ist nicht gleich Digitalisieren. Technische Aspekte im Projekt DigiPEER: 503 – Aufgedreht: Trautonium, elektronische Musik und Vogelschreie: 506 – Sonderausstellung und Symposium "100 Jahre Konrad Zuse": 508 – Neuer kombinierter Digitalisierungs- und Entsäuerungs-Workflow im Archiv des Instituts für Zeitgeschichte (IfZ): 511 – Erfolgreicher Beginn der Massenentsäuerung: 513 – Zeugenschrifttum online: 514 – Überlieferung zu "Neuen Sozialen Bewegungen": 515 – Teil-Vorlass von Hildegard Hamm-Brücher: 517 – Nachlässe in Archiven: Ein Expertengespräch im Archiv des Instituts für Zeit-geschichte: 518 – "Galerie Heinemann online" – Ein Internet-Datenbankprojekt: http://heinemann.gnm.de im Deutschen Kunstarchiv im Germanischen Nationalmuseum, Nürnberg: 523 – Die Erschließung des Walter-Höllerer-Archivs im Literaturarchiv Sulzbach-Rosenberg: 524 – Universitätsarchiv der Universität der Bundeswehr München: 526 – Archiv Deutsche Gebirgstruppe bis 2012 wieder einsatzbereit: 527

Seite 529 – Neue Veröffentlichungen der Staatlichen Archive Bayerns

Kontakt:
Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns
Schönfeldstr. 5
80539 München
Tel.: (089) 28638-2485
Fax: (089) 28638-2615
poststelle@gda.bayern.de

Stadtarchiv macht Lüneburger Filmfans glücklich

„Jahrelang lag der Super-8-Film bei uns im Schrank, und wir konnten ihn nicht abspielen. Jetzt hab ich eine DVD, die ich jederzeit ansehen kann.“ Hedda Wegner freut sich über den Film von der Trauung ihrer Tochter in der St.-Nicolai-Kirche Mitte der 1980er Jahre – und das Stadtarchiv Lüneburg freut sich mit, denn es darf den Film zum eigenen Fundus hinzufügen und künftig für Dokumentations- und Recherchezwecke verwenden. In modernen Unternehmen nennt man so etwas Win-Win.

Fakt ist: Das junge Team des altehrwürdigen Archivs der Hansestadt hat mit seinem neuen Angebot der Digitalisierung von Filmmaterial einige Dutzend Lüneburger glücklich gemacht. „Einige kamen wirklich mit Einkaufstüten voller Kassetten und Filmrollen hier an“, sagt Danny Kolbe, stellvertretender Archiv-Leiter, „und gingen dann ganz bewegt mit ihren DVDs nach Hause, um sie am Abend anzusehen.“ Die Digitalisierungstage hatten jetzt Premiere, eine erste Wiederholung ist für Anfang November vorgesehen.

Hedda Wegner (71) aus Adendorf hatte sich auf einen Presse-Artikel hin sofort im Archiv angemeldet. „Ich konnte den Film von der Hochzeit meiner Tochter mit ihrem Mann, einem US-Amerikaner, nie richtig ansehen. Mein Schwager hatte ihn damals aufgenommen, aber wir hatten kein passendes Abspielgerät.“

Neben der Trauzeremonie zeigt der zwölfminütige Film auch die Feier im Garten mit inzwischen verstorbenen Verwandten, „und die Blumenkinder von damals sind längst erwachsen!“, so Hedda Wegner über die für sie wertvollen Erinnerungen. Dass ihre privaten Aufnahmen aber auch für das städtische Archiv von Interesse sein könnten, hätte sie nie gedacht. „Wie, dafür interessieren Sie sich?“ – Danny Kolbe bestätigt: „Das war tatsächlich die am häufigsten gehörte Frage während der Aktionstage.“ Er erklärt: „Die bewegten Bilder sind eine wichtige Ergänzung zu den übrigen Dokumenten wie Texten und Fotos. Es ist unsere hoheitliche Aufgabe, das zu dokumentieren und festzuhalten.“

Manche Filme bilden ein Stück Alltagsleben ab, Kinder, die auf Höfen spielen, ein Familienausflug in den Vogelpark. Andere Filme zeigen den Abriss des Alten Eisenwerks oder schlicht, wie viel Menschen und körperliche Arbeit früher nötig waren, um eine Straße zu bauen – wirtschaftsgeschichtliche Dokumente. Anderswo ist zu verfolgen, in welchem Tempo der Verkehr früher auf dem Platz Am Sande unterwegs war – „Fotos kann man das nicht ansehen“, sagt Susanne Altenburger, die im Archiv maßgeblich für dieses Projekt mit zuständig ist.. Die Hochzeit der Tochter Hedda Wegners stelle für die Fachleute ein Stück alte Stadtansicht, aber auch ein Stück Kulturgut aus vergangener Zeit dar, so wie etwa der Film einer Einschulungsfeier in Lüne. Ungefähr 30 Stunden Filmmaterial hat das Archiv der Hansestadt durch die Aktion hinzugewonnen, Filme aus den Jahren 1953 bis 2006.

Die Filme zu sichern, ist für das Archiv-Team nur der erste Schritt. Der nächste ist die detaillierte Auswertung. Dafür organisieren Kolbe und Co. noch eigene „Identifizierungsnachmittage“, um möglichst genaue Antworten auf Fragen festzuhalten wie: Wer ist zu sehen? Was war der Anlass? Was ist noch wissenswert?

Eine, die dabei sicherlich mit gutem Erinnerungsvermögen und Spaß an der Sache zur Seite stünde, wäre Hedda Wegner. Sie hat dabei bereits eine schöne Überraschung erlebt. „Im Archiv lief an den Aktionstagen ein Film von der 100-Jahr-Feier meiner alten Mittelschule am Graalwall. Das muss 1956 gewesen sein. Wir Kinder haben dort einen holländischen Holzschuh-Tanz aufgeführt.“ Dass der frühere Musiklehrer das Fest damals auf Film bannte, hatte die junge Hedda gar nicht mitbekommen. Der Lehrer ist inzwischen verstorben, seine Witwe brachte den Film ins Archiv. „Zusammen haben wir geguckt und gestaunt. Alle Namen und Streiche von damals fielen uns wieder ein.“ Diesen Film hat das Archiv jetzt auch in seinem Fundus – und Hedda Wegner hat natürlich eine Kopie auf DVD für das nächste Klassentreffen bekommen.

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Quelle: Hansestadt Lüneburg, Medienmitteilung, 2.9.2013