Neue Publikation zur Familienforschung des Kreisarchivs Gütersloh

Familienforschung hilft uns zu verstehen, wer wir sind und wo wir herkommen. Aus diesem Grund hat das Kreisarchiv Gütersloh im Jahr 2022 seine neue Schriftenreihe zur Familien- und Höfegeschichte gestartet. Nach der Veröffentlichung des ersten Bandes erscheint nun bereits das zweite Buch in der Schriftenreihe: ‚Das Leibeigenthumbsbuch der Herrschaft Rheda von 1651/58‘ von Jochen Ossenbrink.

Das Buch führt die Leserinnen und Leser zurück in das 17. Jahrhundert, genauer in die Herrschaft Rheda mit seinen Kirchspielen Clarholz, Herzebrock, Rheda, St. Vit und Wiedenbrück. Mauritz Graf zu Bentheim-Tecklenburg hat 1651/58 in einem ‚Leibeigenthumbsbuch‘ die ihm eigenbehörigen Leute auf 103 Höfen und Kotten in den genannten Kirchspielen aufschreiben lassen. Die bäuerlichen und kleinbäuerlichen Besitzer sind darin mit ihren Geschwistern und ihren Kindern sowie den noch lebenden Vorbesitzern namentlich erfasst worden.

Angaben zur Herkunft der Ehepartner und zum Verbleib der Söhne und Töchter ergeben familiäre Verbindungen zu 180 anderen Höfen und Kotten. Das Leibeigenthumbsbuch bietet so für die letzten Jahrzehnte des Dreißigjährigen Krieges und das erste Jahrzehnt danach einen einzigartigen Einblick in die ländlich-bäuerlichen Familienverhältnisse. Diese Erfassung ist die erste ihrer Art für die Rhedaer Eigenbehörigen und steht damit am Anfang vieler Familiengeschichten in der Herrschaft Rheda und im Wiedenbrücker Land, die sich mit den gleichzeitig beginnenden Kirchenbüchern fortschreiben lassen.

Doch was verbirgt sich hinter den ungewöhnlichen Begriffen Eigenbehörige beziehungsweise Leibeigene? Leibeigentum oder Eigenbehörigkeit bezeichnen das Rechtsverhältnis zwischen dem Grundherrn (Eigentümer) und dem Bewirtschafter (Besitzer) der grundherrlichen Ländereien. Während die Grund- und Gutsherren ihre Güter gegen Abgaben und Dienste zur Nutzung überließen, waren ihre Bauern und Kötter von ihnen abhängig und ihnen gegenüber abgabe- und dienstpflichtig. Sie durften als erblich nutzungsberechtigte Untereigentümer aber erwarten, dass jeweils eines ihrer Kinder das elterliche Erbe antreten und sie selbst im Alter hier die ‚Leibzucht‘ – vergleichbar mit dem Unterhalt auf Lebenszeit – genießen konnten.

Übersetzt und erläutert hat das Verzeichnis Jochen Ossenbrink, korrespondierendes Mitglied der Historischen Kommission für Westfalen und Autor zahlreicher Aufsätze zur Familien-, Höfe-, Landes-, Rechts-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte in der ehemaligen Herrschaft Rheda sowie zu den Klöstern Clarholz und Herzebrock. Dank seiner Arbeit konnte diese für Laien nur sehr schwer lesbare Quelle für alle zugänglich gemacht werden. Für diejenigen, die die Quellenedition als Einstieg oder zur Vertiefung ihrer familiengeschichtlichen Forschungen nutzen wollen, ist das Namensregister am Ende eine unverzichtbare Hilfe.

Bibliografische Angaben:
Jochen Ossenbrink (Hg.): Das Leibeigenthumbsbuch der Herrschaft Rheda von 1651/58. Konskription der Eigenbehörigen der Vogtei Rheda, Norderstedt 2022 (=Quellen und Forschungen zur Familien- und Höfegeschichte aus dem Kreis Gütersloh 2, hg. vom Kreisarchiv Gütersloh). XLII + 162 S. 8 Abb.

Gebundene Ausgabe: ISBN 978-3-7562-9470-1, 19,80 €
E-Book: ISBN 978-3-7568-6475-1, 5,49 €

Kontakt:
Kreisarchiv Gütersloh
Moltkestraße 47
33330 Gütersloh
Telefon: 05241 – 85 2003 / 2004
Fax: 05241 – 85 32003
archiv@kreis-guetersloh.de

Quelle: Kreis Gütersloh, Pressemitteilung, 26.9.2022

Nordhäuser Familienforschung leicht gemacht

Namenslisten online, Sicherungsdigitalisierung beginnt.

Was bisher geschah: Durch das Gesetz zur Reform des Personenstandsrechts von 2007, in Kraft ab 1.1.2009, sind Ehe-, Geburten- und Sterberegister nach dem Ablauf der Fortführungsfristen von den Standesämtern den zuständigen Archiven zur Übernahme anzubieten: Geburtenregister nach 110 Jahren, Eheregister nach 80 Jahren und Sterberegister nach 30 Jahren. Seither können Registerdaten längst Verstorbener nach Archivrecht benutzt werden.

Der Sprengel des Standesamtes Nordhausen/Harz umfasst die Stadt, ihre Ortsteilen und die ehemaligen Standesämter zahlreicher Orte der Umgebung im Landkreis. In all diesen sind die Erst- bzw. Zweitbücher dieser Register ab 1874 gemäß dem preußischen Gesetz über die Beurkundung des Personenstandes vom 9.3.1874, in Kraft ab 1.10.1874, von der Verwaltung eingeführt worden. 2010 wurden die ersten Bände ins Stadtarchiv  Nordhausen/Harz übernommen. Seither kommt jedes Jahr ein weiterer Jahrgang ins Sondermagazin.

Die originalen Personenstandsregister sind aufgrund der Nordhäuser Kriegsverluste 1945 allerdings teilweise verloren. Für die noch erhaltenen Register gab es zudem bislang kein Sicherungs- oder Schutzmedium. Deshalb waren sie auch nicht direkt benutzbar. Gleichwohl wird natürlich seit 2010 aus den Registern Auskunft erteilt. Auf Wunsch werden von ausgewählten Geburts-, Heirats- oder Sterbeeinträgen Papierkopien gefertigt (vgl. Verwaltungskostensatzung des Nordhäuser Stadtarchivs). Zeitgenössische handschriftliche Namenslisten der Beurkundungen von A-Z konnte man als Findbehelf nutzen, mühsam und anstrengend.


Abb.: Sondermagazin für Personenstandsregister im Stadtarchiv Nordhausen/Harz, 2021 (Foto: StA Nordhausen/H.)

Was jetzt geht: Namenslisten zu historischen Nordhäuser Personenstandsregistern online!
Um dem Publikum des Stadtarchivs Nordhausen/Harz familiengeschichtliche Forschungen zu erleichtern, haben das Archiv und seine ehrenamtlichen Helferinnen seit 2010 intensiv gearbeitet: Alte, noch von Standesbeamten angefertigte Namenslisten wurden retrokonvertiert, überarbeitetet und digital fortgeführt. Erste Ergebnisse findet man nunmehr auf einer Internetseite des Stadtarchivs als PDFs, um zielsicher suchen und Papierkopien oder Digitalisate gewünschter Einträge bestellen zu können:

Geburten Nordhausen 1874 – 1899, 1900 – 1909
Trauungen Nordhausen 1874 – 1915, 1934 – 1939
Sterbefälle Nordhausen 1874 – 1899, 1900 – 1939

Weiteres ist in Arbeit. Diese zunächst noch provisorischen Findmittel sind aufgrund von Verschreibungen, Lesefehlern o.ä. noch korrekturbedürftig und enthalten Lücken. Es wird beständig daran gearbeitet, die Daten am Original zu prüfen, Lücken zu schließen und die Dateien zu aktualisieren. Namenslisten für die ehemaligen Standesämter der heutigen Ortsteile und weiterer Orte im Sprengel des Standesamtes Nordhausen werden künftig ebenfalls auf der oben verlinkten Webseite zu finden sein.

Was demnächst kommt:  Digitalisierung der Personenstandsregister beginnt Anfang 2023.
Seit langem werden die Register verzeichnet, etikettiert, paginiert und verpackt. Aber ab Januar 2023 kann schließlich ein Großteil der Nordhäuser Register im Rahmen eines aufwendigen Kooperationsprojektes mit dem Landesarchiv Thüringen schutz- und sicherungsdigitalisiert werden:

Geburten Nordhausen 1874-1911
Trauungen Nordhausen 1874-1941
Sterbefälle Nordhausen 1874-1991

Die originalen Bände müssen für diese Arbeitsgänge in einer professionellen Werkstatt längere Zeit außer Haus verbracht werden. Daher wird sich in diesem Jahr der Benutzungsdienst zu diesen Jahrgängen zeitweise stark verzögern. Nach Abschluss des Projektes sollen diese Register für Interessierte auf Mikrofilm oder als Digitalisate im Benutzersaal des Stadtarchivs Nordhausen/Harz zugänglich gemacht werden.

Kontakt:
Stadtarchiv Nordhausen
Markt 15
99734 Nordhausen
Tel. 0 36 31 / 69 64 50
Fax. 036 31 / 696 87 450
stadtarchiv@nordhausen.de
https://nordhausen.mitteldeutschearchive.de/

Quelle: Stadtarchiv Nordhausen, Dr. Wolfram G. Theilemann / Im Werden, 23.9.2022

Stipendien für Stadtteil-Historiker/innen in Witten

Die Stadtgeschichte Wittens ist voller kleiner, spannender Geschichten. Die GLS Treuhand möchte in der zweiten Staffel ihres Projekts „Stadtteil-Historiker Ruhrgebiet“ Bürgerinnen und Bürger – unabhängig von gesellschaftlicher Herkunft, Alter und Nationalität – dazu bewegen, kleine und große Begebenheiten wieder zu Tage zu fördern, die vor Ort das Leben in ihrer Stadt geprägt haben. Die Kenntnis der Geschichte beispielsweise von Plätzen, Häusern, Straßen, Menschen oder Unternehmen ist eine Bereicherung für die jeweilige Stadtgesellschaft. Auch die „kleine“ Geschichte verdient es, geschrieben und weitergegeben zu werden. Das Stadtarchiv Witten unterstützt bei dieser Recherche.

Die „GLS Treuhand“ fördert gemeinnützige Projekte der Zivilgesellschaft und unterstützt Menschen, die mit Stiften, Spenden und Vererben sinnvoll wirken wollen. Die damals „Gemeinnützige Treuhandstelle“ wurde 1961 von einigen sozial engagierten Anthroposophinnen und Anthroposophen aus Bochum gegründet.

Für die zweite Staffel des Stipendienprogramms sucht der Projektträger bis zum 14. Oktober 2022 engagierte Laienhistoriker/-innen, die sich mit stadtteilbezogenen Themen der Ruhrgebietsgeschichte befassen. Die für das Programm durch eine Jury Ausgewählten erhalten 1.200 Euro innerhalb der 18-monatigen Forschungszeit von November 2022 bis April 2024 und werden während des Projektverlaufs von dem Projektleiter Dr. Dietmar Bleidick fachlich und methodisch begleitet.

Das Projekt Stadtteil-Historiker wurde 2007 von der Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt entwickelt und ins Leben gerufen. Die GLS Treuhand führt die zweite Staffel erneut in Kooperation mit der Gerda Henkel Stiftung und der Bürgerstiftung Duisburg durch. Es ist beabsichtigt, die Forschungsergebnisse der Öffentlichkeit in Publikationen, Vorträgen und im Internet bekannt zu machen.

Wie in der ersten Staffel unterstützt das Stadtarchiv Witten das Projekt „Stadtteil-Historiker Ruhrgebiet“ und bittet bis zum 14. Oktober 2022 um Bewerbungen aus Witten per Post oder E-Mail an:

GLS Treuhand e.V.
Christstraße 9
44789 Bochum
info@gls-treuhand.de

Nähere Informationen zum Projekt, zu Bewerbungskonditionen und einen Informationsflyer finden sich unter folgendem Link: https://gls-treuhand.de/aktuelles/2022/freizeit-historikerinnen-gesucht/

Quelle: Martina Kliner-Fruck: Stadtarchiv unterstützt „Stadtteil-Historiker*innen“ – neues Stipendienprogramm, in: Stadt Witten, News, 21.9.2022

Leitungswechsel im Niedersächsischen Staatsarchiv Stade

Am 31.8.2022 ist Archivdirektorin Dr. Gudrun Fiedler als Leiterin der Abteilung Stade des Niedersächsischen Landesarchivs in den Ruhestand getreten. Die Präsidentin des Niedersächsischen Landesarchivs, Dr. Sabine Graf, verabschiedete sie im Rahmen einer Feststunde am 25.8.2022 im Beisein vieler Weggefährten aus dem aktiven Berufsleben. „Das Niedersächsische Landesarchiv verliert mit der Pensionierung von Dr. Gudrun Fiedler eine wegen ihrer Herzlichkeit und Offenheit geschätzte Kollegin und hoch geachtete Archivarin“, erklärte Graf bei der Aushändigung der Entlassungsurkunde und dankte Fiedler für ihr positives Wirken im niedersächsischen Archivdienst.


Abb.: Die Stader Archivdirektorin Dr. Gudrun Fiedler (links) und ihr Nachfolger Dr. Thomas Bardelle umrahmen die Präsidentin des Niedersächsischen Landesarchivs, Dr. Sabine Graf, 25.8.2022 (Foto: NLA).

In ihren Grußworten unterstrichen Dr. Udo Schäfer (Staatsarchiv Hamburg), Landrat a.D. Michael Roesberg (Landschaftsverband Stade), Dr. Hans-Eckhard Dannenberg (Stader Geschichts- und Heimatverein) und Anne Picard-Elhady (Personalrat des Niedersächsischen Landesarchivs) die gute Zusammenarbeit und die großen Verdienste Fiedlers.

Gudrun Fiedler trat nach ihrer Promotion und mehrjähriger Tätigkeit an der Technischen Universität Braunschweig 1989 als Referendarin in den niedersächsischen Archivdienst ein. Im Anschluss an das Archivreferendariat und einer Zwischenstation am Stadtarchiv Hildesheim nahm sie seit 1991 verschiedene Funktionen wahr, zunächst als Referentin am Hauptstaatsarchiv Hannover und als Referentin für zentrale EDV-Angelegenheiten im Referat für „Zentrale Aufgaben der Staatsarchivverwaltung“ der Niedersächsischen Staatskanzlei. Dort befasste sie sich mit der Entwicklung der damaligen Verzeichnungssoftware und mit Grundsatzfragen der elektronischen Archivierung. Zu Beginn des Jahres 2000 wurde sie Dezernatsleiterin im Staatsarchiv Wolfenbüttel und übernahm schließlich 2006 die Leitung der der heutigen Abteilung Stade. Mit ihrer kommunikativen und zugewandten Art gelang es ihr schnell in ihrem neuen Wirkungskreis Fuß zu fassen und das Stader Archiv als Dienstleister und Ansprechpartner für alle Geschichtsinteressierten zu etablieren. Ein besonderes Highlight fiel in Gudrun Fiedlers Stader Zeit: die Errichtung des Archivneubaus und die länderübergreifende Kooperation mit dem Staatsarchiv Hamburg.

Durch eigene Publikationen, Vorträge und Veranstaltungen förderte sie die Erforschung der regionalen Geschichte und gab wichtige Denkanstöße. Mit ihrer Expertise als Historikerin und Archivarin war und ist sie niedersachsenweit geschätzt. Besonders hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang ihre ehrenamtliche Tätigkeit für den Stader Geschichts- und Heimatverein als Herausgeberin der Vereinszeitschrift „Stader Jahrbuch“ und als stellvertretende Vorsitzende.

„Ihre fachliche Kompetenz, ihre Überzeugungskraft und ihr offenes und verbindliches Wesen werden uns fehlen“, so die Präsidentin, „umso mehr freue ich mich, mit dem bisherigen stellvertretenden Abteilungsleiter Dr. Thomas Bardelle einen sehr geeigneten Nachfolger gefunden zu haben.

Thomas Bardelle absolvierte nach seiner Promotion an der Universität Trier von 1995 bis 1997 das Archivreferendariat im niedersächsischen Archivdienst. Anschließend war er als Referent am Hauptstaatsarchiv Hannover tätig und von 2003 bis 2006 dem Deutschen Historischen Institut in Rom als Mitarbeiter am „Repertorium Germanicum“ zugewiesen, bevor er 2006 nach Stade wechselte. Auch dank seines besonderen Engagements konnten der Archivneubau und der Umzug termin- und kostengerecht durchgeführt werden. 2019 war Thomas Bardelle als Referent an das Aufsichtsreferat in der Niedersächsischen Staatskanzlei abgeordnet.

Kontakt:
Niedersächsisches Landesarchiv, Abteilung Stade
Am Staatsarchiv 1
21680 Stade
Telefon: (+49) 4141 660 60 0
Fax: (+49) 4141 660 60 35
Stade@nla.niedersachsen.de

Quelle: Niedersächsisches Landesarchiv, Neuigkeiten, September 2022

Stadtarchiv Altenburg begrüßte zahlreiche Gäste am »Tag des offenen Denkmals« 2022

Einen neuen Besucherrekord erfuhr das Stadtarchiv Altenburg auch am diesjährigen „Tag des offenen Denkmals“. Angelehnt an das bundesweite Motto „KulturSpur. Ein Fall für den Denkmalschutz“ erwarteten die Besucherinnen und Besucher spannende Informationen und alte Aufnahmen.


Abb.: „Altem auf der Spur, ein Fall für das Archiv“ (Foto: Stadt Altenburg).

Neben der Erläuterung der Entstehung bzw. Bedeutung von Straßennamen widmete sich das Stadtarchiv im thüringischen Altenburg markanten Objekten und Unternehmen. So erinnerte das Stadtarchiv zum Beispiel an „Hutförster“ (Hutfabrik Max Förster). Heute findet sich in den Räumen der alten Fabrik u. a. das „Parkhotel“. Ganz in der Nähe betrieb die ursprünglich aus der Schweiz stammende Familie Koller von 1905-1968 ihre Gaststätte, die über viele Jahre als (Milch-)Kuranstalt für sich warb. Sicher eher unbekannt wird den Besucherinnen und Besuchern die Nutzung des Kunstturms als Gefängnis oder das mit knapp 130 Jahren doch hohe Alter des Geländers auf der Heiste in der Wallstraße gewesen sein.

Wer sich schon einmal gefragt hatte, was es mit dem Sprichwort „etwas auf dem Kerbholz haben“ auf sich hat, fand die Antwort ebenfalls am Sonntag, 11.9.2022, im Altenburger Stadtarchiv. Dort wurden nämlich originale Kerbhölzer aus dem 17. Jahrhundert ausgestellt und die Mitarbeiterinnen des Stadtarchivs konnten so manches „Aha-Erlebnis“ bei den Besucherinnen und Besuchern sehen. Insgesamt 637 Besucher konnten im Archiv begrüßt werden.

Wer noch mehr über die Geschichte und Geschichten Altenburgs oder seiner eigenen Familienhistorie erfahren möchte, ist eingeladen, selbst in den seit Jahrhunderten überlieferten Unterlagen des Archivs der Stadt zu recherchieren.

Kontakt:
Stadtverwaltung Altenburg
Büro Oberbürgermeister, Stadtrat und Archiv
Markt 1
04600 Altenburg

Dienstgebäude:
Schlossberg 2
04600 Altenburg
Telefon: 03447 579062
Fax: 03447 511816
stadtarchiv@stadt-altenburg.de

Quelle: Stadt Altenburg, Pressemitteilung, 15.9.2022

Wimmelbild von Opladen dauerhaft im Stadtarchiv Leverkusen

Die Leverkusener Illustratorin Myria Stricker hat ein Wimmelbild von Opladen geschaffen. Mit 55 Motiven zeigt es die wichtigsten Gebäude und Plätze der ehemaligen Kreisstadt, seit 1975 ein Stadtteil von Leverkusen. Geschichtliche Gebäude wie der Friedenberger Hof und die Wasserburg Ophoven sind im bunten Werk zu sehen, genauso wie das Glockenspiel der Funkenturm oder die neue Technische Hochschule. Zur besseren Verständlichkeit sind auch vereinzelt Menschen und Symbole eingebracht. Bilduntertitel geben eine kurze Information unter den jeweiligen Plätzen und Gebäuden.


Abb.: Myria Stricker und der stellvertretende Leiter des Stadtarchivs Leverkusen, Hardy Trautwein, im Treppenhaus des Stadtarchivs (Foto: Stadt Leverkusen).

Die Illustratorin hat das Werk eigenständig herausgebracht. Dazu hat sie die Bilder ausgewählt, weitgehend naturalistisch und digital gezeichnet sowie die Fotografien zur Vorarbeit erstellt. Myria Stricker möchte Wesensmerkmale, die die Stadt ausmachen, veranschaulichen und etwas Bleibendes für ihre Heimat erschaffen. Das Wimmelbild soll mit dazu beitragen, dass sich die Menschen mit ihrer Stadt identifizieren.

Im Treppenhaus des Stadtarchivs Leverkusen wird das Wimmelbild als vergrößerter Ausdruck dauerhaft ausgestellt. Alle Besucher sind eingeladen, in das Wimmelbild einzutauchen, Altbekanntes wiederzuerkennen und Neues zu entdecken. Gerne stellt das Stadtarchiv auch historische Informationen zu den im Wimmelbild gezeigten Motiven zur Verfügung.

Kontakt:
Stadtarchiv Leverkusen
Landrat-Trimborn-Platz 1
51379 Leverkusen
Telefon (0214) 406-4251
Telefax(0214) 406-4252
stadtarchiv@kulturstadtlev.de
https://www.kulturstadtlev.de/stadtarchiv/

Quelle: Stadt Leverkusen, Pressemitteilung, 5.9.2022

Stadtarchiv Troisdorf konnte Magazinstellfläche optimal erweitern

Stadtarchiv Troisdorf profitiert zum wiederholten Mal von den Fördermöglichkeiten des Landschaftsverbandes Rheinland für Archive.

Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) stellt die Fördermittel im Rahmen der Regionalen Kulturförderung bereit. Diese Förderung stellt einen wichtigen Beitrag dazu dar, die Vielfalt und Nachhaltigkeit des kulturellen Angebotes im Rheinland zu stärken und zu bewahren sowie weithin wahrnehmbar und erlebbar zu machen. Auch kommunale Archive können einen Antrag stellen. Die jeweilige Kommune stellt im Gegenzug einen ausreichenden Anteil an Eigenmitteln haushalterisch sicher. Nach der Zusicherung der Mittel können die geplanten Projekte umgesetzt, schließlich abgerechnet und ein Verwendungsnachweis erstellt werden.

Dr. Gregor Patt als zuständiger Gebietsreferent des LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrums lobte die Leitung des Stadtarchivs Troisdorf für die kontinuierlich erfolgreiche Einwerbung der Fördermittel. Die Regionale Kulturförderung sei ein gutes Werkzeug, um Großprojekte finanziell zu unterstützen. Archivleiterin Antje Winter konnte bereits zum dritten Mal eine LVR-Förderung in Höhe von 25.000 € erreichen. „Wir können uns glücklich schätzen, dass Rat und Verwaltung die Archivarbeit stärken und dass in Nordrhein-Westfalen nicht nur eine fundierte archivfachliche Beratung durch die Landschaftsverbände angeboten wird, sondern auch eine derart vorteilhafte und zielgerichtete Förderung existiert“, zeigt sich Antje Winter überzeugt.


Abb.: Bürgermeister Alexander Biber, Dr. Gregor Patt (LVR) und Archivleiterin Antje Winter (Foto: Stadt Troisdorf).

Der besondere Dank der Archivleiterin gilt Herrn Dr. Patt für die kompetente und ideenreiche fachliche Beratung und Frau Loke als zuständiger Sachbearbeiterin für ihre stets hilfreiche Unterstützung. Ihren Dank richtet sie ebenfalls an das städtische Amt für Zentrales Gebäudemanagement, das der Archivarin wiederholt zur Seite stand und die verschiedenen Handwerker beauftragte, um den Magazinraum im Rathaus wiederherzurichten.
Durch den Einbau einer verfahrbaren Regalanlage 2021 konnte die ursprüngliche Stellfläche mehr als verdoppelt werden.

Auch Troisdorfs Bürgermeister Alexander Biber zeigte sich im Rahmen einer Besichtigung der Anlage sehr angetan und freute sich über den zusätzlichen Gewinn an Fläche, der nun der Stadtkasse sowie dem Standesamt zugutekommt. Waren vorher die Akten des Standesamtes an vier verschiedenen Standorten verteilt, konnte jetzt eine Zusammenführung der wichtigen Altbestände erfolgen.

Kontakt:
Stadtarchiv Troisdorf
Kölner Straße 176
53840 Troisdorf
Telefon 02241 900-135
Fax 02241 900-8135
Stadtarchiv@Troisdorf.de

Quelle: Stadt Troisdorf, Pressemitteilung, 6.9.2022

Bundesweiter Tag des offenen Denkmals am 11. September

Den Startschuss für den bundesweiten Tag des offenen Denkmals gibt die große Eröffnungsfeier, die jedes Jahr in einer wechselnden Stadt stattfindet. Gemeinsam mit der Stadt Leipzig eröffnet die Deutsche Stiftung Denkmalschutz am 11. September 2022 alle Aktionen von Deutschlands größtem Kulturevent. Die Gastgeberstadt ist seit 1998 immer eine Stadt mit einem besonderen historischem Wert. Ein wesentliches Kriterium für die Auswahl der Eröffnungsstadt bildet für die Deutsche Stiftung Denkmalschutz vorbildhafte denkmalpflegerische Arbeit.

Leipzig ist Eröffnungsstadt 2022
Prosperierende Großstadt und saniertes Stadtdenkmal: Mit der erfolgreichen Sanierung des facettenreichen Denkmalbestands ist Leipzig ein anerkanntes Beispiel für die gleichermaßen behutsame sowie zukunftsfähige Weiterentwicklung historischer Anlagen und Stadtstrukturen. Das Zusammenspiel zwischen baulicher Historie und zukunftsfähigen Entwicklungen machen den Charme Leipzigs aus. So trifft das altehrwürdige Rathaus auf Henselmanns Uniriesen, der bürgerliche Stadtteil Gohlis im Norden auf die Arbeiterviertel im Osten, der Johannapark auf Schrebergärten und unsanierte Fabrikbauten auf die erfolgreiche Sanierungsgeschichte der Baumwollspinnerei. Gerade diese architektonische Symbiose macht Leipzig zu einem faszinierenden Austragungsort für die Bundesweite Eröffnung.

Großer Festakt auf dem Augustusplatz
Neben 100 Programmpunkten in ganz Leipzig und den sieben Schaubaustellen der Deutschen Stiftung Denkmalschutz ist der große Auftakt gemeinsam mit der Stadt Leipzig und dem Land Sachsen ein Höhepunkt der Bundesweiten Eröffnung. Auf dem Augustusplatz gegenüber der eindrucksvollen Oper wird die Bühne mit hochkarätigen Gästen ein spannendes Programm bieten:

11 Uhr: Musikalische Eröffnung durch das Leipziger Saxophonduo aus Reiko Brockelt und Michael Arnold. Moderation durch Eric Marr, Begrüßung durch den Oberbürgermeister der Stadt Leipzig, Burkard Jung und im Anschluss durch Prof. Dr. Jörg Haspel, Stiftungsratsvorsitzender der Deutschen Stiftung Denkmalschutz

11.15 Uhr: Offizielle Eröffnung und Grußwort durch den sächsischen Staatsminister für Regionalentwicklung Thomas Schmidt

11.30 Uhr: Award-Verleihung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz an die Stadt durch Dr. Steffen Skudelny, Vorstand der Deutschen Stiftung Denkmalschutz

11.35 Uhr: Moderierte Gesprächsrunde zum diesjährigen Motto „KulturSpur. Ein Fall für den Denkmalschutz“ mit Kriminalbiologe Dr. Mark Benecke, Bürgermeister für Stadtentwicklung und Bau Thomas Dienberg, Prof. Dr. Jörg Haspel, sächsischer Landeskonservator Alf Furkert, sächsische Landesarchäologin Dr. Regina Smolnik und Vorstandvorsitzender des UT Connewitz Thomas Noack

12 Uhr: Live-Premiere des Drohnenflugvideos durch Leipzig

13 Uhr: Verleihung des sächsischen Kinder- und Jugenddenkmalpreises

13.30 Uhr: Moderierte Bürgerbühne „Vielfalt in Leipzig“ – Initiativen, Akteurinnen und Akteure aus dem Bereich Denkmalschutz stellen sich vor

14.30 Uhr: Podiumsgespräch „Denkmal – Klima – Leipzig“ mit einer Expertenrunde bestehend aus Wolfram Günther, Staatsminister des Freistaats Sachsen für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft, Thomas Dienberg, Prof. Dr. Jörg Haspel, Alf Furkert, Dr. Regina Smolnik und Annette Liebeskind, Abteilungsleitung Denkmalförderung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz sowie wechselnden Keynote-Speakern als Impulsgeber

Zusätzlich wird das Bühnenprogramm von der Leipziger Band Hot Club d’Allemagne begleitet. Der abwechslungsreiche Markt der Möglichkeiten und das Gewinnspiel Reise(S)pass runden das Angebot auf dem Augustusplatz ab und bieten Unterhaltung für die ganze Familie.

Linkhttps://www.tag-des-offenen-denkmals.de/bundesweite-eroeffnung/

Bilder von Queen Elisabeth II. aus dem Archiv von National Geographic

Zwanzig seltene, teilweise unveröffentlichte Fotos von National Geographic-Fotografen zeigen die am 8.9.2022 verstorbene Queen Elisabeth II. in über 70 Dekaden. Seit ihrer Krönung im Juni 1953 begleitete das Magazin National Geographic das Leben der britischen Monarchin fotografisch. Weltklasse-Fotografen dokumentierten die zurückhaltende junge Königin, hielten die offiziellen Auftritte dieser selbstbeherrschten öffentlichen Person fest und erhielten seltene Einblicke in das Privatleben, das Elisabeth so sorgfältig hütete.


Abb.: Porträt zur Krönung von Königin Elisabeth II. und dem Duke of Edinburgh am 2.6.1953 (Cecil Beaton – Library and Archives Canada/K-0000047)

Die Mode, die Grenzen, die Kommunikation, das öffentliche Leben – all das hat sich in den Jahren ihrer Herrschaft grundlegend verändert. Das ist Elisabeth II., wie National Geographic sie sah: anmutig, entschlossen, neugierig, selbstbewusst und langlebig.

Quelle: Erin Blakemore, National Geographic, 9.9.2022

KulturSpuren in der Villa ten Hompel suchen und finden

Der Tag des offenen Denkmals am 11. September 2022 steht unter dem Motto „KulturSpur. Ein Fall für den Denkmalschutz“. So lädt die „Villa ten Hompel“ in Münster zur Spurensuche in der Dauerausstellung ein und rückt die Taten in den Fokus, die Ordnungspolizisten im Nationalsozialismus auch ausgehend von der ehemaligen Fabrikantenvilla verübten – und die von ihnen Betroffenen. Verschiedene Verfolgtengruppen wurden jahrzehntelang in der Erinnerung vernachlässigt und in Entschädigungsfragen nicht berücksichtigt. Darunter fallen u.a. Menschen, die aufgrund ihrer Homosexualität, einer Einschränkung, als Sinti*zze und Rom*nja oder Zwangsarbeiter*innen verfolgt wurden. „Es ist also höchste Zeit, ihnen ein Denkmal zu setzen“, so die Absicht der Villa ten Hompel.

Anhand von drei Objekten lädt die Villa ten Hompel am 11.9.2022 ab 14 Uhr dazu ein, die Geschichte von Personen unterschiedlicher Verfolgtengruppen kennenzulernen und über das Gedenken ins Gespräch zu kommen: Wie und wieso würden die Gäste an diese Verfolgtengruppe erinnern? Welches Denkmal würden die BesucherInnen ihnen gerne setzen?

Die Überlegungen werden im Foyer auf einer Leinwand gesammelt und nach dem Ende der Gedenkaktion um 17 Uhr unter dem #DeportationenSichtbarMachen auf Twitter (@ten_hompel) und Instagram (@DeportationenSichtbarMachen) geteilt.


Abb.: Foto von der letzten Aktion von #DeportationenSichtbarMachen. Bei der letzten Aktion vergegenwärtigten Mitarbeiter*innen der Villa ten Hompel den Deportationsweg mit Kreidespuren. (Foto: Jule Richter)

Mit der Initiative #DeportationenSichtbarMachen ruft der Geschichtsort Villa ten Hompel zum (digitalen) Austausch über das historische Geschehen und Formen des Gedenkens auf: Wie wollen wir die Verbrechen künftig vergegenwärtigen? Welche Stimmen fehlen bislang? Braucht es neue Formen des Erinnerns an die Verfolgten? Wie konfrontieren wir uns mit den Täter*innen und Nutznießer*innen? Was genau sind die Gegenwartsbezüge?

Die Villa ten Hompel ermuntert alle Interessierten, vor Ort in der Münsteraner Stadtöffentlichkeit als auch mit Social Media-Beiträgen unter dem Hashtag #DeportationenSichtbarMachen eigene, auch individuelle Formen der Vergegenwärtigung zu präsentieren – in Münster und weit darüber hinaus.

Kontakt:
Geschichtsort Villa ten Hompel
Kaiser-Wilhelm-Ring 28
48145 Münster
Tel. 02 51/4 92-71 01
Fax 02 51/4 92-79 18
tenhomp@stadt-muenster.de