Vom 2. Mai bis 15. Juli 2025: Künstlerresidenz in Aschaffenburg

EU-Projekt „Dialog City“ wurde vom Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg initiiert.

„Gesellschaft im Wandel“ ist das Motto einer Künstlerresidenz, die vom 2. Mai bis 15. Juli in Aschaffenburg stattfindet. Das „dialog city art for public residency programme“ lädt Künstlerinnen und Künstler aller Disziplinen – von Malerei, Fotografie und Skulpturen bis Design und Architektur – ein, sich zu bewerben.

Aschaffenburg und Montpellier organisieren im kommenden Jahr das nächste FUTURE FESTIVAL, eine jährlich stattfindende analoge und digitale Plattform des EU-Projekts DIALOG CITY. In beiden Städten entsteht dafür eine Künstlerresidenz. Die in den Residenzen entstandenen künstlerischen Projekte werden während des FUTURE FESTIVALS vom 3. bis 5. Juli vor Ort gezeigt sowie online präsentiert.

Willkommen sind Projektvorschläge, die auf Aspekte der Nachhaltigkeit und/oder des kulturellen Erbes abheben. Der Projektvorschlag, ob digital oder analog, soll verschiedene Aspekte dieser Thematik aufgreifen, auf partizipative Weise darstellen und künstlerisch ausdrücken. Der Künstler bzw. die Künstlerin wird die Möglichkeit haben, in einem öffentlichen FUTURE PAVILLON zu arbeiten und kreative Ideen zu verwirklichen. Der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.

Bewerbungen sind bis 10. Dezember 2024 online unter www.stadtarchiv-aschaffenburg.de/ausschreibung-kuenstlerresidenz-in-aschaffenburg bzw. direkt unter diesem Link möglich: https://lst7zgknzdk.typeform.com/to/jsqg07kO?typeform-source=stadtarchiv-aschaffenburg.de

Zum Hintergrund: Das Projekt „DIALOG CITY“

Das von der EU kofinanzierte Projekt DIALOG CITY ist ein innovativer Ansatz für die Gestaltung der digital-kulturellen Zukunft europäischer Städte (AUGIAS.Net berichtete). Es umfasst sieben europäische Partner und organisiert verschiedene Aktivitäten. Die Stadt Aschaffenburg ist „Leadpartner“ und damit Koordinatorin des EU-Projekts. Sein Ziel ist es, Ideen zu entwickeln, die allen Bürgerinnen und Bürgern ermöglichen, aktiv an der digitalen Transformation unserer Gesellschaft teilzunehmen und eigene Vorstellungen umzusetzen. Bürgerbeteiligung ist deshalb ein wichtiger Aspekt des Projektes. Beispielhaft hierfür ist das Konzept des transnationalen digitalen Bürgerarchivs CITIZEN ARCHIVE PLATFORM (CAP), das gemeinsam vom Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg und vom Stadtarchiv Graz entwickelt worden ist.

Mehr Infos unter www.stadtarchiv-aschaffenburg.de/ausschreibung-kuenstlerresidenz-in-aschaffenburg

Kontakt:
Stadt- und Stiftsarchiv
der Stadt Aschaffenburg
Wermbachstraße 15
63739 Aschaffenburg
Tel.: 06021 / 330-2420
E-Mail:

Quelle: Stadt- und Stiftsarchiv, Mitteilung, 8.11.2024.

Schicksale von Verfolgten in Münster recherchieren

Geoportal zu Stolpersteinen online.

In Münster finden sich mittlerweile 295 Stolpersteine, die auf Initiative des Vereins „Spuren Finden“ (Koordination Peter Schilling) verlegt wurden. Die von dem Künstler Gunter Demnig 1992 ins Leben gerufene Kunstaktion verweist auf Menschen, die an diesem Ort gelebt haben und aus religiösen, politischen, rassistischen oder ideologischen Gründen verfolgt und zumeist ermordet wurden. Seit dem 7. November sind in einem Geoportal des Vermessungs- und Katasteramts all diese in Münster verlegten Stolpersteine samt Biogrammen recherchierbar.


Abb.: Mitarbeitende des Vermessungs- und Katasteramts beim Einmessen der Stolpersteine (Foto: Hendrik Lang)

Eine Arbeitsgruppe des Geschichtsorts Villa ten Hompel (Alexandra Bloch Pfister, Gisela Möllenhoff, Peter Schilling, Rita Schlautmann Overmeyer und Christoph Spieker) erstellte in den Jahren 2016 bis 2018 Biogramme und veranschaulichte die Schicksale mit Fotos und Dokumenten. Die Texte zu jüdischen Menschen aus Münster basieren auf den jahrzehntelangen Forschungen der beiden Historikerinnen Gisela Möllenhoff und Rita Schlautmann-Overmeyer. Diejenigen zu Jüdinnen und Juden aus Wolbeck sowie zu Betroffenen anderer Verfolgungsgruppen recherchierte Peter Schilling.

Nachdem all diese Informationen bislang lediglich in einer App der Villa ten Hompel zugänglich waren, wurden sie nun auf den aktuellen Stand gebracht und sind fortan jederzeit weltweit im Browser aufrufbar. Das vom Katasteramt Münster (Abteilung Geoinformation) aufgrund dieser Daten erstellte Geoportal „Stolpersteine Münster“ ermöglicht die Suche in den drei Rubriken Verfolgte, Stolpersteine und Deportationen. Gesucht werden kann sowohl nach Namen, Geburts- und Deportationsorten oder -daten von Betroffenen als auch nach Verfolgungsgründen oder Straßen, in denen Stolpersteine verlegt wurden. Interessierte finden hier zahlreiche Details zu den Schicksalen der Verfolgten, konkretisiert durch Abbildungen und Dokumente.


Abb.: Michael Kaufmann aus Schweden vor dem Hause seiner Großeltern Lucie und Ludwig Kaufmann, die im Dezember 1941 aus Münster ins Ghetto Riga deportiert worden waren: Ein Stolperstein dort erinnert an das Schicksal des umgekommenen Ludwig Kaufmann. Nunmehr gibt es auch die digitalen Recherchemöglichkeiten über die Karte – neben dem neuen Buch von Michael Kaufmann, ein auf Schwedisch erschienener Roman über seine Familie. (Foto: Marie-Luise Knoll)

Stefan Querl, Leiter des Geschichtsorts Villa ten Hompel, findet lobende Worte für diesen wichtigen Beitrag zur regionalen Erinnerungskultur: „Ein so mit umfassenden Informationen versehenes Portal ermöglicht Rechercheprojekte auf einem neuen Niveau und ist auch eine wichtige Anlaufstelle für individuelle Forschungen. Dass alle Beteiligten so viel Arbeit in das Bestücken dieses Portals gesteckt haben, verdient höchsten Respekt.“

Das Geoportal ist abrufbar unter https://geo.stadt-muenster.de/stolpersteine/

QR-Code zum Geoportal „Stolpersteine Münster“:

Kontakt:
Geschichtsort Villa ten Hompel
Kaiser-Wilhelm-Ring 28
48145 Münster
tenhomp@stadt-muenster.de
https://www.stadt-muenster.de/villa-ten-hompel/startseite

Quelle: Villa ten Hompel. Pressemitteilung, 7.11.2024.