Archiv und Wirtschaft 4/2014

In Kürze erscheint Heft 4/2014 der vierteljährlichen Zeitschrift der Vereinigung deutscher Wirtschaftsarchivare e.V.Archiv und Wirtschaft„. Die aktuelle Ausgabe enthält Beiträge unter anderem über das Zentrale Archiv des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt in Göttingen.

Inhaltsverzeichnis „Archiv und Wirtschaft“ 4/2014

AUFSÄTZE

Susanne Kill: Zwei Seelen wohnen ach… Archiv und DB Museum: Zwanzig Jahre nach der Bahnreform (180-184)

Gabriele Teichmann: Sal. Oppenheim jr. & Cie. in Köln: Pioniere der Mobilität (185-193)

Christian Leitz: UBS Group Long-Term Archives (GLTA) – das historische Langzeitgedächtnis der Bank (194-200)

Jessika Wichner: Ohne Herkunft keine Zukunft – auch nicht in der Luft-und Raumfahrt. Das Zentrale Archiv des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt in Göttingen (201-207)

BERICHTE

Jens Löffler: Nicht nur die Köpfe rauchten… 79. VdW-Lehrgang vom 19. bis 24. Oktober in Wien (VdW on Tour: Austria – in Verbindung mit Bank Austria, International Atomic Energy Agency, Stadt- und Landesarchiv Wien, Technisches Museum Wien, Wirtschaftsuniversität Wien und D. Swarovski KG Wattens) (208-210)

REZENSIONEN

Jens Aspelmeier (Hrsg.): Transparenz für den Bürger? Perspektiven historischer Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit in Archiven, Beiträge zum 17. Archivwissenschaftlichen Kolloquium der Archivschule Marburg (Britta Weschke) (210-211)

Johannes Bähr und Paul Erker: Bosch. Geschichte eines Weltunternehmens (Ralf Stremmel) (212-213)

Dominik Haffer (Hrsg.): „The Hitchhiker’s Guide to the Archival World”. Räume und Grenzen der Archivwissenschaft. Ausgewählte Transferarbeiten des 45. und 46. wissenschaftlichen Lehrgangs an der Archivschule Marburg (Christian Wolfsberger) (213-214)

Tanja Junggeburth: Stollwerck 1839–1932. Unternehmerfamilie und Familienunternehmen (Ralf Stremmel) (214-215)

Klaus Neitmann und Jochen Laufer (Hrsg.): Demontagen in der Sowjetischen Besatzungszone und in Berlin 1945 bis 1948. Sachthematisches Inventar, bearb. v. Klaus Jochen Arnold (Kurt Schilde) (215-216)

Marco Rudzinski: Ein Unternehmen und „seine“ Stadt. Der Bochumer Verein und Bochum vor dem Ersten Weltkrieg (Thomas Seidel) (216-218)

Marcus Stumpf und Katharina Tiemann (Hrsg.): „Im (virtuellen) Lesesaal ist für Sie ein Platz reserviert …“ Archivbenutzung heute – Perspektiven für morgen. Beiträge des 21. Fortbildungsseminars der Bundeskonferenz der Kommunalarchive (BKK) in Kassel vom 14.–16. November 2012 (Christian Wolfsberger) (218-219)

Rezensionsliste (219-221)

Impressum (224)

Kontakt:
Redaktion „Archiv und Wirtschaft“
Dr. Martin Münzel
c/o Bertelsmann SE & Co. KGaA
Corporate History
Carl-Bertelsmann-Str. 270
33311 Gütersloh
Telefon: 030-2093-70571
Telefax: 05241-80689992
martin_muenzel[at]yahoo.com
http://www.wirtschaftsarchive.de/veroeffentlichungen/zeitschrift

Neuverzeichnung des Bestandes Altes Senatsarchiv Externa Suecica in Lübeck

Dank einer Förderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft und durch finanzielle Beteiligung der „Gemeinnützigen Sparkassenstiftung Lübeck“ konnte Mitte 2014 die Verzeichnung und Erschließung des Bestandes „Altes Senatsarchiv Externa Suecica“ (die Beziehung der Hansestadt Lübeck zu Schweden) im Archiv der Hansestadt Lübeck abgeschlossen werden. Damit wurde eine weitere durch kriegsbedingte Auslagerung entstandene Verzeichnungslücke des Lübecker Archivs geschlossen. Inhaltlich spiegeln die Lübecker Suecica oder „Schweden-Akten“, welche sich über einen Zeitraum vom 13. bis zum Ende des 19. Jahrhunderts erstrecken, nicht nur die Gesamtbreite diplomatischer Beziehungen Lübecks, sondern auch und insbesondere die der hansischen Wirtschafts- und Außenpolitik mit dem Schwedischen Reich wider, weil die Politik der Stadt bis zum Ende des 17. Jahrhunderts untrennbar mit ihrer Funktion als „Haupt der Hanse“ verbunden war.

Manu propria von König Gustav Wasa vom 10.5.1545 (Quelle: AHL ASA Externa Suecica 128)

Abb. 1: Manu propria von König Gustav Wasa vom 10.5.1545 (Quelle: AHL ASA Externa Suecica 128)

Da der Lübecker Bestand Suecica u. a. wegen des Verlusts eines Teils der Bestände des schwedischen Reichsarchivs im 17. Jahrhundert eine herausragende Bedeutung für die nordeuropäische, vorrangig für die schwedische Geschichte hat, waren durch die Neuverzeichnung wesentliche Impulse u. a. für die historische Forschung in Schweden zu erwarten, insbesondere für die Zeit vom 13. bis zum Anfang des 16. Jahrhunderts mit dem Herrschaftsbeginn Gustav Wasas und dem darauffolgenden Aufstieg Schwedens zur Großmacht. Diese Vermutung bestätigte sich am Ende der Förderzeit (s. u.). Ebenso bietet die jetzige Neuverzeichnung hervorragende Möglichkeiten neue Erkenntnisse zu wirtschafts-, alltags- und sozialgeschichtlichen Fragestellungen zu gewinnen.

Unter den Suecica-Akten, die ca. 7 Regalmeter umfassen, befinden sich beispielsweise das für die schwedische Nationalgeschichtsschreibung äußerst wichtige Tagebuch der Lübecker Gesandtschaft Bomhower-Plönnies 1523 nach Schweden (Königswahl Gustav Wasas) sowie auch andere, für die Diplomatie und die hansische Geschichtsschreibung aufschlussreiche Unterlagen, hierbei vor allem die Wirtschaftsgeschichte des Ostseeraumes betreffend. Die Akten wurden, wo es sich als erforderlich erwies, im Einzelblattverfahren von der Projektmitarbeiterin Frau Dr. Dagmar Hemmie erschlossen.

Eine Reihe von Akten des Bestandes wurde bereits während des laufenden Projektes durch Wissenschaftler als Benutzer des Archivs der Hansestadt Lübeck ausgewertet.

Nach Ende des Projektzeitraums wurde die Verzeichnung direkt ins Internet gestellt und ist über die Internetseite des Archivs jederzeit abruf- und recherchierbar. Die Datenbank des Archivs ist bei Google registriert.

Kontakt:
Archiv der Hansestadt Lübeck
Dr. Jan Lokers
Mühlendamm 1-3
23552 Lübeck
archiv@luebeck.de
www.archiv.luebeck.de

Fortbildungsprogramm des LVR-AFZ für 2015 erschienen

Das Jahresprogramm des LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrums (LVR-AFZ) bietet auch 2015 eine Reihe von Fortbildungsveranstaltungen, die sich mit aktuellen Themen aus der Welt der Archive, Bibliotheken und Museen befassen. Das neue Programmheft ist jetzt erschienen und die Internetfassung gleichzeitig freigeschaltet worden.

Das Fortbildungsprogramm zeigt eine Mischung aus wohlbekannten Formaten und neuen Angeboten. So werden die bisherigen Themen der Digitalen Archivierung und des Arbeitsschutzes im Kulturbereich mit neuen Impulsen weiterentwickelt. Das gleiche gilt für die kontinuierliche Begleitung des Förderprogramms „Archiv und Schule“. Ebenso finden sich mit dem Basiskurs und der Jahrestagung im November 2015 (dieses Mal zur Webpräsenz) die bereits gewohnten Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Kirche im Rheinland.

In einem anderen Seminar soll gezeigt werden, wie sich die Öffentlichkeitsarbeit durch die Möglichkeiten des Internet, der social media und Wikimedia-Projekte verändern kann. Neu ist ferner eine Tagung zu Dienstleistungen im Bereich der Bestandserhaltung. Hier sollen die immer wieder entstehenden Schwierigkeiten der Beauftragung an externe Dienstleister resp. die Vergabepraxis, Haftung und Qualitätskontrolle thematisiert werden.

Ebenfalls neu ist das Format von halbtägigen Informations- und Diskussionsveranstaltungen zu Rechtsanwendungen: Nutzung von Archivgut (Modul 1) und Rechtefragen bei Fotografien (Modul 2) werden die ersten Themen dieser Reihe sein. Andere Veranstaltungen, wie das „Erlebnis Archiv“ für die Studierenden der rheinischen Universitäten, die MAI-Tagung und der vom 18. bis 19. Juni 2015 in Brauweiler stattfindende Rheinische Archivtag, finden sich ebenso im Programm.

Hinzuweisen ist noch auf die neue Online-Anmeldung. Ab sofort ist innerhalb des Internetauftritts www.fortbildungszentrum.lvr.de eine direkte Anmeldung zu den Veranstaltungen möglich.

Hier ist das aktuelle Jahresprogramm online zu finden.

Das gedruckte Programmheft ist für alle Interessierten, deren Adresse dem Fortbildungszentrum nicht bekannt ist, bei folgender Anschrift kostenlos zu beziehen:

LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum
Ehrenfriedstraße 19
50259 Pulheim
Tel 02234 9854-313 und -225
Fax 02234 9854-349
afz.fortbildungszentrum@lvr.de
http://www.afz.lvr.de

Quelle: AFZ-Newsletter, 10.12.2014

Ausstellung »Frauenarbeit im Ersten Weltkrieg in Essen«

Bis zum 28. Mai 2015 präsentiert das Haus der Essener Geschichte/Stadtarchiv in seiner Kabinettausstellung „Frauenarbeit im Ersten Weltkrieg in Essen“ Fotografien, die den Arbeitsalltag von Frauen und Mädchen auf den Essener Zechen und in den Betrieben an ausgewählten Beispielen zeigen.

Vor Ausbruch des Krieges war es undenkbar, dass Frauen und Mädchen im Bergbau oder bei der Gussstahlfabrik beschäftigt wurden. Doch je länger der Krieg dauerte, desto mehr steigerten die Materialschlachten den Bedarf an Waffen und Munition. Die stetige Nachfrage hatte einschneidende Auswirkungen auch auf die Kruppsche Gussstahlfabrik. Die Belegschaft musste ständig vergrößert werden, doch da nicht genügend Männer zur Verfügung standen, wurden nun erstmals Frauen in der Produktion beschäftigt. Mehr als 20.000 arbeiteten in der Zünderwerkstatt und der Geschossdreherei, in der Kanonen-Werkstatt und der Räderschmiede, in der Werkzeugschleiferei und der Stahlformgießerei. Sie schufteten bei Bau- und Transportarbeiten, hoben Gruben aus und entluden Waggons. Auf den Bildern ist zu sehen, welch schwere körperliche Arbeit die Frauen und Mädchen zu verrichten hatten.

Im Bergbau wurden die Frauen nicht unter Tage eingesetzt – da hatten die Verantwortlichen moralische Bedenken -, doch die Arbeit auf den Kokereien, am Leseband oder im Holzlager war gleichfalls anstrengend und kräftezehrend.

Die Frauen dienten als Ersatz für die eingezogenen Männer. Als der Krieg vorbei war, endete auch ihre Arbeit bei Krupp und auf den Zechen. Schon am 12. November 1918, nur wenige Tage nach dem revolutionären Umsturz, verkündete das Direktorium der Gussstahlfabrik, dass Arbeiterinnen nicht auf eine Weiterbeschäftigung rechnen können, da ihre Arbeitsplätze nun für die zurückkehrenden Krieger freigemacht werden müssten. Dies war allgemeiner gesellschaftlicher Konsens, weshalb es auch keine Proteste gegen die vollzogenen Entlassungen gab.

Abb.: Arbeiterinnen auf der Kokerei Mathias Stinnes in Essen-Karnap 1914-1918 (Fotoarchiv Ruhr Museum)

Abb.: Arbeiterinnen auf der Kokerei Mathias Stinnes in Essen-Karnap 1914-1918 (Fotoarchiv Ruhr Museum)

Die Bilder, viele sind hier zum ersten Male zu sehen, stammen vor allem aus den reichhaltigen Beständen des Historischen Archivs Krupp. Weitere Fotos stellten das Ruhr Museum und die Verkehrshistorische Arbeitsgemeinschaft der EVAG zur Verfügung.

Geöffnet ist die Ausstellung dienstags und mittwochs von 9.00 bis 15.30 und donnerstags von 9.00 bis 18.00 Uhr.

Veranstaltungsort:
Haus der Essener Geschichte/Stadtarchiv
Ernst-Schmidt-Platz 1, Essen-Stadtmitte

Kontakt::
Haus der Geschichte / Stadtarchiv
Ernst-Schmidt-Platz 1
45128 Essen
Telefon+49 201 88 41300
Fax+49 (0)201 88 41313
hdeg@essen.de
www.essen.de/stadtarchiv

Stadtarchiv Bremerhaven neu im Internet

Mit einigen Neuerungen geht das Stadtarchiv Bremerhaven Anfang Dezember 2014 online. Die Serviceleistungen werden den Nutzern übersichtlich und ansprechend unter www.stadtarchiv-bremerhaven.de auf den Seiten der bremerhaven.de präsentiert. Neu dabei ist beispielsweise die Einführung in die Forschungsmöglichkeiten im Stadtarchiv namens „Erste Schritte ins Archiv“, durch die Erstnutzern der Einstieg in die Archivarbeit erleichtert und Berührungsängste genommen werden sollen.

Abb.: Stadtarchiv Bremerhaven

Interessierte finden dort ebenso Basisinformationen wie eine Beständeübersicht, Informationen zu den rechtlichen Grundlagen, zu Reproduktionen und zu den Praktika im Stadtarchiv. Daneben werden ständig aktualisierte Informationen zur Veranstaltungsreihe, den Veröffentlichungen und derzeitigen Projekten des Stadtarchivs angeboten. Eingebunden ist auch der seit 2004 bestehende Online-Bildservice des Stadtarchivs. Neu ist ebenfalls die Rubrik „Geschichte des Stadtarchivs“, in welcher der Werdegang des Stadtarchivs seit seiner Gründung im Jahr 1926 kurz erzählt wird.

In der nächsten Zeit werden weitere Inhalte dazu kommen. Begonnen wurde mit der Onlinestellung der Stadtchronik bis ins Jahr 2008, die Erweiterung der Rubrik „Amtsträger und verdiente Persönlichkeiten“, die stetige Vervollständigung unseres Bildservices und weitere Angebote im Bereich Archivpädagogik. Langfristig ist vorgesehen, auch Erschließungsinformationen, soweit möglich, online zugänglich zu machen.

Kontakt:
Stadtarchiv Bremerhaven
Hinrich-Schmalfeldt-Straße 30
Stadthaus 5, Erdgeschoss
27576 Bremerhaven
Telefon 0471 590-2567
Fax 0471 590-2005
Stadtarchiv@magistrat.bremerhaven.de
www.stadtarchiv-bremerhaven.de

Quelle: Stadt Bremerhaven, Pressemitteilung, 2.12.2014; Foto: Stadtarchiv Bremerhaven