Münsterstraße 76 – ein Haus voller Geschichte(n) in Bocholt

Als Haus voller Geschichte kann man das Gebäude Münsterstraße 76 in Bocholt bezeichnen, dessen Bild das Stadtarchiv Bocholt zum Foto des Monats April 2007 gewählt hat. Das ursprüngliche Bürohaus der Maschinenfabrik des Unternehmers Otto Pieron (gest. 1943) entstand im Jahre 1923 an der Münsterstraße Nr. 76 nach den Plänen des Düsseldorfer Architekten Carl Staudt. Die Firma hatte hier bis 1927 produziert, in deren Schreinerei wurde 1932 die Notkirche Heilig Kreuz eingerichtet. Das ehemalige Verwaltungsgebäude – zunächst Sitz der Kreisleitung der NSDAP – bezog im März 1938 die Bocholter Schutz- und Kriminalpolizei. Es erhielt nach dem Kauf durch die Stadt Bocholt die Bezeichnung „Hermann-Göring-Haus“. Auch die Dienststelle der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) war hier untergebracht. Einige Berichte und Erinnerungen bezeugen Vorfälle über Folter und Misshandlungen von Gegnern des Nazi-Regimes in seinen Mauern. Den Opfern zum Gedenken und den Lebenden zur Mahnung enthüllte man am 9. November 1988 im Eingangsbereich des Hauses eine Gedenktafel. Beim Bombenangriff im März 1945 wurde das Gebäude schwer beschädigt und nach Kriegsende bis Januar 1946 durch britische Besatzungstruppen belegt. Anschließend zogen die Polizeiverwaltung hier wieder ein sowie vorübergehend auch noch andere Ämter der Stadtverwaltung, das Arbeitsamt, die Industrie- und Handelskammer und die Kreishandwerkerschaft. Als am 8. Februar 1946 nach tagelangen Regenfällen die Aa über die Ufer trat, gelangte das Wasser bis über die Stufen des Haupteinganges. Nachdem die Polizeiverwaltung hier bis Juli 1975 ihren Sitz hatte, nutzten vorübergehend wieder verschiedene Ämter der städtischen Verwaltung die Räumlichkeiten. Auch Asylbewerber erhielten hier nach Umzug der städtischen Ämter in das neue Rathaus am Berliner Platz zeitweise eine Unterkunft. Die linke Hälfte des Gebäudes nutzte zwischen 1982 und 2007 das Arbeitsgericht, wogegen die benachbarte Seite seit 1984 die Hauptstelle des Bocholter Stadtarchivs beheimatet, das als „Haus voller Geschichte“ die wichtigsten Dokumente aus der Bocholter Vergangenheit bewahrt. 

Kontakt
Stadtarchiv Bocholt
Münsterstr.76
46397 Bocholt
Tel.: 02871 / 953 – 349
Fax: 02871 / 953 – 347
stadtarchiv@mail.bocholt.de 

Quelle: Pressemeldung Stadt Bocholt, 31.3.2007

Hundert Jahre Stadtarchiv Kiel

Das Stadtarchiv Kiel ist die zentrale Dokumentations- und Forschungsstätte für die über 750-jährige Geschichte der Landeshauptstadt. Es ist im Rathausturm untergebracht, was aufgrund der engen Räume und zahlreichen Treppen nicht sonderlich vorteilhaft für die Archivarbeit ist, wie Stadtarchivar Johannes Rosenplänter erläutert. Das Archiv ist das öffentliche Gedächtnis der Stadt, bewahrt ihre historischen Quellen und bildet die Grundlage der Stadtgeschichtsforschung. Das Kieler Stadtarchiv ist eines der bedeutendsten Kommunalarchive in Schleswig-Holstein. Die Erforschung, Präsentation und Vermittlung der Stadtgeschichte teilt sich das Stadtarchiv mit dem Stadtmuseum und der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte. Alle drei Einrichtungen arbeiten eng zusammen und sind bestrebt, Fachwissenschaft und Öffentlichkeit zur Auseinandersetzung mit der lokalen Geschichte anzuregen und deren Initiativen zu fördern.

Die erste Ordnung des Stadtarchivs vom Ende des 17. Jahrhunderts durch Bürgermeister Asmus Bremer (1652 bis 1720), der erste alphabetische Verzeichnisse angelegt hatte, wurde im Laufe der Zeit wieder zerstört. Erst im Jahre 1905 wurde mit Franz Gundlach zum ersten Mal ein professioneller Archivar mit der Arbeit betraut, der dann 1907 offiziell eingestellt wurde. Seitdem wird das Stadtarchiv Kiel hauptamtlich von einem Wissenschaftler geleitet. Zu Anfang des 20. Jahrhunderts kam es zu einer Neuverzeichnung – auch der inzwischen entstandenen Akten – nach archivfachlichen Grundsätzen. Bei der Auslagerung während des letzten Krieges wurde nahezu die Hälfte des Urkundenbestandes, einzelne Protokolle und Handschriften sowie Siegelstempel und der größte Teil der alten Bildersammlung vernichtet. Die Urkunden reichen bis 1259 zurück, die Stadtbücher bis 1264, Protokolle des Magistrats, der Stadtvertretung und der Gerichte liegen seit dem 17. Jahrhundert vor, ebenso Stadtrechnungen. Rund 50 000 Akteneinheiten seit 1575 bilden den Grundstock des Archivs, zu denen dann auch Registraturen der seit 1869 eingemeindeten Ortschaften, des Oberpräsidiums der Stadt Kiel (1801-1815), des königlichen Polizeiamts, verschiedener Stiftungen, Gilden, Innungen und Firmen sowie einige Privatnachlässe hinzukommen. Die Archive der Nikolai- und Heilig-Geist-Kirche 1334-1871 liegen als Depositum im Stadtarchiv. Hinzu kommen Sammlungen von Karten, Plänen, Bildern, Stichen, Fotos, Gedenkmünzen, Kieler Tageszeitungen sowie Dokumente zur Zeitgeschichte und eine stadtgeschichtliche Handbibliothek. Welche Schätze im Stadtarchiv schlummern, wird ab Sonntag, 15. April 2007 in einer Ausstellung im Stadtmuseum Warleberger Hof gezeigt, zu dem es auch ein Begleitprogramm geben wird.

Kontakt
Stadtarchiv Kiel
Fleethörn 9-17
24103 Kiel
Tel.: 0431 / 901 – 3420
Fax:0431 / 901 – 3423

Quelle: Annemarie Heckmann, Kieler Nachrichten, 28.3.2007; Stadtarchiv Kiel.

Museums- und Archivleitung der Stadt Offenburg in Personalunion

Nach einer dreijährigen Probezeit wurde jetzt vom städtischen Gremium in Offenburg entschieden, dass Museum und Archiv der Stadt auch weiterhin in Personalunion geführt werden. Seit Juni 2004 hatte der Leiter des Stadtarchivs Offenburg, Dr. Wolfgang Gall, nach dem Ausscheiden des bisherigen Museumsleiters Michael Friedmann, auch die Leitung des Ritterhausmuseums übernommen. Wie erfolgreich die Museumsarbeit von Dr. Gall ist, belegen nicht nur die hohen Besucherzahlen im Ritterhausmuseum, sondern zeigt auch die aktuelle Ausstellung »Neue Welt & Altes Wissen« , die aufgrund der großen Resonanz bis zum 15. April 2007 verlängert wurde.

Kontakt
Stadtarchiv Offenburg
Ritterstraße 10
77652 Offenburg 
Tel.: 0781 / 82 – 2577 
Fax: 0781 / 82 – 7521
wolfgang.gall@offenburg.de 

Quelle: Bettina Kühne, Baden-Online, 29.3.2007

Mannheim und seine Bauten 1907-2007

Im Jubiläumsjahr 2007 darf eine Ausstellung über Bauen und Bauwerke in Mannheim nicht fehlen. Denn wie kaum etwas anderes repräsentieren Gebäude, Straßen und Plätze eine Stadt, ihre Geschichte und Gegenwart. Sie sind Orte der Identifikation und prägen künftige Entwicklungen. Dass die Stadt Mannheim seit ihrer Gründung vor 400 Jahren eine Vielzahl bedeutender Bauten hervorgebracht hat, würdigt eindrucksvoll die jüngst fertiggestellte fünfbändige Dokumentation Mannheim und seine Bauten 1907- 2007. Mit großem Erfolg startete in der Langen Nacht der Museen die Ausstellung „Mannheim und seine Bauten 1907-2007“. Über 2 000 zumeist jugendliche Besucher strömten in die Handwerkskammer, einem repräsentativen Bau aus der Nachkriegsepoche der 50er Jahre, in der das Stadtarchiv Mannheim und das Mannheimer Architektur- und Bauarchiv die jüngere Baugeschichte lebendig werden lassen. Die Ausstellung des Stadtarchivs Mannheim – Institut für Stadtgeschichte und des Mannheimer Architektur- und Bauarchivs e.V., das 1989 als Förderkreis des Stadtarchivs gegründet wurde, knüpft an die fünfbändige Veröffentlichungsreihe an und präsentiert nun einige der besten und interessantesten Bauten. Ihren Fokus richtet die Ausstellung auf die letzten 100 Jahre: auf das Neue Bauen in den 20er Jahren, die Nachkriegsarchitektur und die jüngsten städtebaulichen Entwicklungen, die ganz im Zeichen des Jubiläumsjahres 2007 stehen.

Die Schau zeigt ausgewählte Architekturbeispiele und erinnert zugleich an die Baustellen der Stadt, besteht doch ein Großteil der Exponate in einer Auswahl der vor kurzem aufgefundenen Entwürfe Christian Schrades für die Christuskirche. Hinzu kommen neben Bauzeichnungen der Alten Feuerwache und des Herschelbads auch Pläne für den Wiederaufbau des Alten Kaufhauses, werden interessante Beispiele des Wohnungsbaus erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Zu sehen sind auch teils noch nicht veröffentlichte Pläne und Fotografien, die Mannheim auch von den Seiten zeigen, die nicht jeder kennt. Denn selbst einige moderne Bauwerke wie das Vetter- Kaufhaus aus den 20er Jahren sind bereits wieder aus dem Stadtbild verschwunden. Modelle und Filmdokumente bereichern die sehr erlesene Schau, denn Architektur lebt von der räumlichen Wirkung. Daher haben die Ausstellungsmacher auch große und kleine Modelle zusammengetragen. Nicht nur wegen seiner Größe besonders beeindruckend ist das Hochhaus der Victoria-Versicherung, außerdem das Modell Ludwig Mies van der Rohes für das Nationaltheater – eine Ikone moderner Nachkriegsarchitektur. Bild- und Texttafeln ergänzen die Schau, welche die fünfbändige Publikation des Stadtarchivs und des MAB zusammenfasst und eindrucksvoll bereichert. Die Ausstellung ist noch bis zum 16. Mai 2007 geöffnet. Sonderführungen werden Montags um 17 Uhr an folgenden Terminen angeboten: 
– 2.4.2007 begl. v. Mannheimer Architekten Andreas Plattner
– 16.4.2007 begl. v. Kurator der Ausstellung Dr. Andreas Schenk
 – 7.5.2007 begl. v. Mannheimer Architekten Karl Schmucker
– 14.5.2007 begl. v. Vorsitzenden des MAB Dipl. Ing. Peter Plachetka 

Kontakt
Stadtarchiv Mannheim – 
Institut für Stadtgeschichte
Collini-Center
Collini-Str. 1
68161 Mannheim
Tel.: 0621 / 293 – 7027 (Sekr.)
Fax: 0621 / 293 – 7476
stadtarchiv@mannheim.de

Quelle: Pressemeldung Stadt Mannheim, 27.3.2007; Stadtarchiv Mannheim / Mannheimer Architektur- und Bauarchiv.

Unter die Haube gebracht – Ausstellung in Neu Wulmstorf

Unter dem Titel \“Unter die Haube gebracht\“ zeigt das Gemeindearchiv Neu Wulmstorf, Landkreis Harburg, eine Ausstellung zur Geschichte und Entwicklung der Hochzeit, Hochzeitsbräuche einst und jetzt. Vom 1.4.2007 bis zum 7.7.2007 erfährt der Besucher im Rathaus Neu Wulmstorf interessante Informationen zum Thema Hochzeit. Zu sehen sind zahlreiche Exponate vom Brautkleid bis zum Hochzeitsbild. Ausstellungsbegleitend zeigen die aktiven Kunstschaffenden des Kulturvereins Neu Wulmstorf e.V. ihre Jahresausstellung \“Die Farbe Weiß\“ in der Galerie zum Ratssaal. Am 31.3.2007 um 15.00 Uhr findet im Ratssaal die musikalisch-literarische Eröffnung der Ausstellung \“Hochzeit\“ und der Jahresausstellung \“ Die Farbe Weiß\“ der Aktiven Kunstschaffenden mit einer Brautmodenkleiderschau statt. Am 7.7.2007, dem magischen Hochzeitsdatum dieses Jahres, endet die Ausstellung mit der Gelegenheit, sich in der Galerie zum Ratssaal im festlich geschmückten Rathaus trauen zu lassen, umgeben von Exponaten und Kunstwerken der Hochzeitsausstellung. Die Anmeldungen dafür nimmt das Standesamt entgegen.

Kontakt
Gemeindearchiv Neu Wulmstorf 
Bahnhofstr. 39
21624 Neu Wulmstorf
Tel.: 040 / 70078 – 167
Fax: 040 / 70078 – 181
d.mueller-staats@rh-neu-wulmstorf.de

Quelle: Aktuelles Gemeinde Neu Wulmstorf, 15.3.2007; A.Br., Hamburger Abendblatt, 26.3.2007

Ausstellung 150 Jahre Historisches Archiv der Stadt Köln

Am 1. August 1857 trat Leonard Ennen als erster hauptamtlicher Archivar seinen Dienst bei der Stadt Köln an, nachdem das alte Verwaltungsarchiv von 1406 bis zum Ende der alten Reichsstadt unter der Aufsicht der „Gewulvemeister“ und später eines Vierergremiums der städtischen Rechtsgelehrten, der Syndici, gestanden hatte. Dieses Datum bietet den Archivarinnen und Archivaren der Stadt Köln den willkommenen Anlass, über das sich in 150 Jahren gewandelte Berufsbild und Rollenverständnis im Hinblick auf Verwaltung, Bürgerschaft und wissenschaftliche Forschung neu nachzudenken.

Unter dem Titel „Hüter der Schätze und digitaler Dienstleister – 150 Jahre Historisches Archiv der Stadt Köln“ wird eine Ausstellung vom 9. August 2007 bis zum 19.12.2007 im Haus an der Severinstraße anhand herausragender Archivalien die unterschiedlichen Aufgaben und Rahmenbedingungen des Stadtarchivs thematisieren.

Info:
Ausstellung „Hüter der Schätze“ und digitaler Dienstleister – 150 Jahre Historisches Archiv der Stadt Köln“
9. August 2007 bis 19. Dezember 2007, Historisches Archiv der Stadt Köln, Severinstr. 222-228, 50676 Köln

Gedenkbuch für Paderborner Bombenopfer

Dr. Antje Telgenbüscher hat das Gedenkbuch für die Opfer der Paderborner Bombenangriffe ergänzt. Unterstützt wurde sie dabei von Andreas Gaidt vom Paderborner Stadtarchiv. Dank der aufwändigen Arbeit von Dr. Antje Telgenbüscher ist es gelungen, den Opfern ein Gesicht zu geben, betonte Bürgermeister Heinz Paus, der außerdem das Engagement der Paderborner Historikerin hervorhob. Diese hatte Ende der 90er Jahre damit begonnen, Fotos und Geschichten von Opfern der Bombenangriffe auf Paderborn zu sammeln. Bis zum 60. Gedenktag im Jahr 2005 kamen etwa 160 Fotos zusammen. Ergänzt durch eine lange Totenliste wurden sie vor zwei Jahren in einem dicken Band der Öffentlichkeit vorgestellt. Schon damals war klar, dass das Gedenkbuch nicht abgeschlossen war, sondern stets weiter ergänzt werden sollte. In den letzten zwei Jahren konnte Dr. Antje Telgenbüscher weiteren 34 Opfern anhand von Fotos und Informationen ein Gesicht geben, da sie durch Gespräche mit Angehörigen, Verwandten und Bekannten mehr über die Opfer und deren Leben erfahren hatte. Die Geschichten, die sie erfuhr, waren oftmals sehr tragisch und traurig. Unterstützung erhielt sie bei ihrer Arbeit durch das Paderborner Stadtarchiv und das Amt für Öffentlichkeitsarbeit und Stadtmarketing. Ein Exemplar des ergänzten Buches liegt wieder im Stadtarchiv, das zweite im Museum für Stadtgeschichte im Adam-und-Eva-Haus an der Hathumarstraße aus. Auch jetzt hat Dr. Antje Telgenbüscher das Gedenkbuch noch nicht abgeschlossen und sucht nach weiteren Fotos und Schicksalen von Opfern der Bombenangriffe. Das Gedenkbuch ist als Loseblattsammlung angelegt, damit es auch weiterhin stetig ergänzt werden kann. Wer Fotos und Informationen zu Opfern hat, kann sich an Dr. Antje Telgenbüscher unter der Rufnummer 05251/409005 oder an Andreas Gaidt vom Paderborner Stadtarchiv wenden.

Das Gedenkbuch ist ein Teil der vielfältigen Bemühungen, mit denen die Stadt Paderborn der Bombenangriffe gedacht hat. Als sich im Jahre 2005 die Angriffe zum 60. Mal jährten, gab es nicht nur eine ganze Reihe von Zeitzeugengesprächen, sondern es wurden an bekannten Gebäuden außerdem Infotafeln aufgestellt, die die Zerstörung deutlich machen sollen. Bei den Bombenangriffen sind etwa 900 Menschen ums Leben gekommen. Paderborn war zu mehr als 80 Prozent zerstört worden. Wenn nicht schon viele Menschen die Stadt zu Beginn es Jahres 1945 bereits verlassen hätten, wäre die Zahl der Opfer mit Sicherheit noch höher gewesen.

Kontakt
Stadtarchiv Paderborn
Pontanusstraße 55
33102 Paderborn
Tel.: 05251 / 88 – 1943
Fax: 05251 / 88 – 2047
stadtarchiv@paderborn.de 

Quelle: Paderborn Cityportal, 22.3.2007; Markus Kaiser, Wochenspiegel Paderborn, 23.3.2007

Geschichte des Karlsruher Stadtgartens

Dieser Tage ist eine Publikation von Uta Schmitt über den Karlsruher Stadtgarten in der Häuser- und Baugeschichtlichen Schriftenreihe des Stadtarchivs Karlsruhe erschienen. Mit rund einer Million Besuchern im Jahr ist der Zoologische Stadtgarten die beliebteste Freizeiteinrichtung der Stadt Karlsruhe. Diesen Erfolg verdankt er der idealen Kombination eines Zoos mit einer ausgedehnten Parkanlage, dem Stadtgarten, die seinen Gästen ein breit gefächertes Freizeitangebot bietet. 

Im vorliegenden, mit über 100 Abbildungen reich ausgestatteten Band schildert Uta Schmitt die wechselvolle Geschichte dieser Oase inmitten der Stadt. Sie legt in ihrer Schilderung den Schwerpunkt auf den Stadtgarten, den älteren Teil der Anlage, dessen Anfänge im Jahr 1823 liegen, damals noch vor den Toren der Stadt. Der abschließende Rundgang durch die heutige Anlage stellt dem historischen Teil das Bild des Stadtgartens in seiner heutigen Gestalt gegenüber. 

Ergänzend zu ihrer Publikation gibt Uta Schmitt am 28.3.2007 um 19 Uhr im Lesesaal des Stadtarchivs Karlsruhe in einem Diavortrag einen Überblick über die wechselvolle Geschichte des Karlsruher Stadtgartens von seinen Anfängen im 19. Jahrhundert bis heute. Sie erläutert die Veränderungen, welche die Gartenanlage immer wieder neu formten und stellt die Hinterlassenschaften dieser Zeiten vor, die beim genauen Hinsehen an zahlreichen Stellen zu erkennen sind. Historische Fotos zeigen längst Vergangenes, aber auch noch heute Auffindbares in seinen ursprünglichen Zusammenhängen. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei.

Info
Uta Schmitt: Der Stadtgarten in Karlsruhe, Häuser- und Baugeschichte, Schriftenreihe des Stadtarchivs Karlsruhe, Bd. 6, Info-Verlag Karlsruhe 2007, 132 Seiten, 111 Abbildungen, 1 ausklappbarer Plan, Preis: 12,80 Euro

Kontakt
Institut für Stadtgeschichte
Stadtarchiv Karlsruhe
Markgrafenstraße 29
76124 Karlsruhe
Tel.: 0721 / 133 – 4223
Fax: 0721 / 133 – 4299 
archiv@ kultur.karlsruhe.de

Quelle: ka-city, 25.3.2007; Stadtarchiv Karlsruhe

nestor Spring School 2007 erfolgreich abgeschlossen

Um dem umfangreichen Aus-, Fort- und Weiterbildungsbedarf im Bereich der digitalen Langzeitarchivierung zu begegnen, hat das Kompetenznetzwerk nestor, welches die maßgeblichen Kompetenzen zur Langzeitarchivierung und Langzeitverfügbarkeit digitaler Quellen in Deutschland bündelt, ein eigenes Qualifizierungsangebot entwickelt: die nestor Spring School. Es wurde in Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern aus dem Hochschulbereich erarbeitet und richtet sich sowohl an Auszubildende und Studenten als auch an Praktiker und Forscher. Die erste Ausgabe der von der SUB Göttingen initiierten nestor Spring School \“Einführung in die digitale Langzeitarchivierung\“ fand vom 11. – 15. März 2007 in Gernrode/Harz statt. Für die Veranstaltung konnten mit Prof. Regine Scheffel, Susanne Dobratz, Stefan Strathmann, Prof. Dr. Achim Oßwald, Dr. Heike Neuroth, Jens Ludwig und Karsten Huth bedeutende Experten als Referenten gewonnen werden. Den 36 Teilnehmern wurde in verschiedenen Veranstaltungen ein grundsätzliches Verständnis der digitalen Langzeitarchivierung vermittelt und Lösungsmöglichkeiten für die vielfältigen Herausforderungen aufgezeigt. Themen der Spring School waren Metadaten, das Modell OAIS, Kriterien für die Auswahl bewahrungswürdiger digitaler Objekte sowie Vertrauenswürdige Archive. Ein weiterer Baustein der nestor-Bemühungen um eine umfassende Qualifizierung ist ein nestor Handbuch (pdf), das in Kürze der Öffentlichkeit vorgestellt werden wird.

Qualifizierungsangebot vom Veranstalter ausgewertet
Die Veranstalter haben nach Abschluss der Veranstaltung die Akzeptanz und das inhaltliche Angebot der Spring School 2007 durch die Teilnehmer evaluiert. Demzufolge haben ca. 3/4 von ihnen bislang noch keine nestor-Veranstaltung besucht. Nur wenige beschäftigten sich bislang in ihrem Berufsumfeld mit der digitalen Langzeitarchivierung. Die Auswahl der Themen, deren Präsentationen durch die Referenten sowie die Organisation und Durchführung der Veranstaltung wurden als sehr gut bis gut bewertet. Das gute Feedback sowie die rege Teilnahme an den Diskussionen lässt darauf schließen, dass die Bedeutung der digitalen Langzeitarchivierung sowie die Nachfrage nach einem praxisorientierten Qualifizierungsangebot in Zukunft steigen wird.

Fortsetzung noch in diesem Jahr
Um die Erfolgsstory der Spring School weiter auszubauen, wird bereits die „Winter School 2007“ geplant. Sie wird vom 11. – 15. November 2007 ebenfalls in Gernrode/Harz stattfinden und thematisch noch stärker die Praxis der digitalen Langzeitarchivierung im Fokus haben. Zum Abschluss der Winter School erhalten sämtliche Teilnehmer ein Zertifikat. Sowohl die Spring School als auch die Winter School werden von den europäischen Projekten Digital Preservation Europe (DPE) und DELOS unterstützt.

Das Kompetenznetzwerk nestor
Als Kompetenznetzwerk für Fragen der Langzeitarchivierung digitaler Ressourcen bündelt nestor die in Deutschland identifizierbaren Kompetenzen auf dem Gebiet und sucht den Kontakt zu entsprechenden Initiativen und Fachgruppen. Zu den Aufgaben von nestor zählen der Aufbau der nestor-Community aus dem Bereich der Bibliotheken, Archive und Museen. Langzeitarchivierungs-Experten in Deutschland bearbeiten über die Dialogplattform www.langzeitarchivierung.de zahlreiche Projekte rund um Bereiche wie e-Learning, e-Publishing, Digitalisierung, Open Access und nachhaltige Verfügbarkeit, insb. von Unterlagen für die Wissenschaft und Forschung. Eine weitere, wichtige Aufgabe ist es, die dauerhafte Organisationsform von nestor sicherzustellen, um den Primärzielen, die mit der digitalen Langzeitarchivierung für unsere Gesellschaft verbunden sind, näherzukommen.

Kontakt:
nestor c/o Deutsche Nationalbibliothek
Dr. Mathias Jehn
Adickesallee 1
60322 Frankfurt
Tel.: +49 – 69 – 1525 – 1141
Fax: +49 – 69 – 1525 – 1010
m.jehn@d-nb.de
www.langzeitarchivierung.de

Quelle: Pressemitteilung, Pressebüro nestor c/o COMMON, 26.3.2007

Geschichte der Schulbildung im Überblick

Am 29.3.2007 hält Prof. Dr. Gerhard Fritz um 19.30 Uhr im Vortragssaal des Staatsarchivs Wertheim einen Vortrag mit dem Thema Schulgeschichte(n): "daß die Jugend richtig denken und thätig handeln lerne …\“. Die Geschichte der Schulbildung im Überblick. Veranstalter sind der Archivverbund Main-Tauber in Verbindung mit der VHS Wertheim. Prof. Dr. Gerhard Fritz ist seit 2002 Professor für Geschichte und ihre Didaktik an der PH Schwäbisch Gmünd. In seiner reichen wissenschaftlichen Forschungstätigkeit hat er sich immer wieder auch mit schul- und bildungsgeschichtlichen Themen beschäftigt. Es ist noch gar nicht so lange her, dass in Deutschland eine allgemeine Schulpflicht durchgesetzt werden konnte. Bis dahin gab es viele Stationen in der Geschichte der Schule als Stätte der Bildung und Ausbildung, die die jeweiligen gesellschaftlichen Situationen widerspiegelten. Im Mittelalter spielte die Kirche eine wichtige Rolle im Bildungswesen, die neben dem eigenen Nachwuchs auch Laien heranbildete. Städtische Schulen kamen im 13. Jahrhundert auf und vermittelten vor allem die elementaren Grundkenntnisse Lesen, Schreiben und Rechnen. Eine umfassende Volksbildung konnte sich mit der allgemeinen Schulpflicht dagegen erst im 19. Jahrhundert durchsetzen. Die ländliche Volksschule war im Gegensatz zur städtischen überwiegend einklassig, wodurch ein Lehrer mitunter bis zu 100 Schüler unterschiedlichen Alters unterrichtete. In dieser Zeit begannen sich auch heutige Grundsätze der Erziehung und Ausbildungen zu entwickeln, die den heranwachsenden Menschen ganzheitlich erziehen und auf alle Erfordernisse des Lebens vorbereiten sollen.

Kontakt:
Staatsarchiv Wertheim
Bronnbach 19
97877 Wertheim
Tel.: 09342 / 91592 – 0
Fax: 09342 / 91592 – 30
stawertheim@la-bw.de 

Quelle: Aktuelles, Veranstaltungen Landesarchiv Baden Württemberg.