Ausstellung »Rote Kapelle« in Dortmund

Intellektuelle, Künstler, Arbeiter, Angestellte, Studenten, Professoren, Soldaten, Offiziere, Marxisten, Christen – Frauen und Männer unterschiedlicher sozialer Herkunft mit verschiedenen politischen und weltanschaulichen Ansichten schlossen sich in sieben Berliner Widerstandskreisen zusammen. Ihr Widerstand gegen das Naziregime äußert sich in vielfältigen Formen. Neben der Diskussion politischer, philosophischer und künstlerischer Fragen helfen sie Verfolgten, dokumentieren NS-Gewaltverbrechen, rufen in Flugschriften zu aktivem und passivem Widerstand auf und verbreiten Klebezettel gegen die antisowjetische Propagandaausstellung \“Das Sowjetparadies\“. Es bestehen Kontakte zu Widerstandsgruppen in Berlin und Hamburg, zu Zwangsarbeitern und Vertretern der amerikanischen und sowjetischen Botschaft in Berlin. Durch freundschaftliche Verbindungen überschneiden sich die Freundes- und Widerstandskreise. Anfang der vierziger Jahre entsteht eines der größten Netzwerke des deutschen Widerstandes.

Die von der Gestapo mit dem Fahndungsnamen \“Rote Kapelle\“ bezeichnete kommunistische Spionage- und Widerstandsorganisation entfaltet ihre Haupttätigkeit nach Beginn des Russlandfeldzuges 1941/1942 mit Harro Schulze-Boysen und Arvid von Harnack an der Spitze. Im Herbst 1942 verhaftet die Gestapo über 120 Frauen und Männer und ordnet sie dem Ermittlungs- und Verfolgungskomplex \“Rote Kapelle\“ zu. 92 der Verhafteten werden vor dem Reichsgericht und dem Volksgerichtshof angeklagt, 49 von ihnen hingerichtet, darunter 19 Frauen. Aus dem Ruhrgebiet stammen der in Duisburg aufgewachsene Harro Schulze-Boysen, der Journalist Erwin Gehrts, bis 1932 Chefredakteur des Oberhausener Generalanzeigers sowie Wilhelm Schürmann-Horster, bis 1933 Schauspieler und Dramaturg in Düsseldorf. Zum Widerstandskreis zählten auch Erika Gräfin von Brockdorff sowie der Funker Hans Coppi und dessen Frau.

In der Bundesrepublik blieb die \“Rote Kapelle\“, in Kontinuität zu den Deutungsmustern von Gestapo und Reichskriegsgericht, lange Jahre ein von außen gesteuertes sowjetisches Spionagenetz. In der DDR werden aus den heterogenen und lose verbundenen Widerstandskreisen eine unter Führung der KPD deutschland- und europaweit operierende Widerstandsorganisation und Kundschaftergruppe für die Sowjetunion gedeutet.

Die von Dr. Hans Coppi, freier Mitarbeiter der Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Berlin, konzipierte und von Karl-Heinz Lehmann gestaltete Ausstellung zeigt auf zehn Tafeln die Berliner Widerstandskreise um den Referenten im Generalstab der Luftwaffe, Harro Schulze-Boysen und den Oberregierungsrat im Wirtschaftsministerium, Arvid von Harnack.

Info:
Ausstellung \“Rote Kapelle\“ bis einschließlich Donnerstag, 31. Mai 2007
Eine Ausstellung des Stadtarchivs Dortmund in Kooperation mit dem Internationalen Rombergpark-Komitee.

Ort:
Mahn- und Gedenkstätte Steinwache
Steinstr. 50
44147 Dortmund

Kontakt:
Stadtarchiv Dortmund
Märkische Str. 14
D-44122 Dortmund
Telefon: 0231-5022156
Telefax: 0231-5026011
stadtarchiv-dortmund@stadtdo.de

Personalmangel im Stadtarchiv Lüdenscheid

Aussortierte Akten aus allen Rathausämtern haben das Zwischenarchiv des Stadtarchivs Lüdenscheid in der Kerksighalle bereits zu drei Vierteln gefüllt. Ständig kommen neue Akten hinzu, so dass in absehbarer Zeit der Lagerraum nicht mehr ausreichen wird. Archivleiter Tim Begler beklagt, dass die dringend notwendigen Arbeiten wie Sichten, Aussortieren und Archivieren der Aktenbestände zur Zeit einfach nicht zu schaffen sind. Momentan muss er alle anfallenden Archivarbeiten alleine bewältigen, da sich sein bisheriger Mitarbeiter in den Ruhestand verabschiedet hat. Intern soll die Stelle zwar demnächst wieder besetzt werden, allerdings mit keiner ausgewiesenen Fachkraft, was die Arbeit nicht gerade erleichtern wird. Tim Begler führt weiter aus, dass alle Akten seit 1930 noch nicht ausgewertet und in einem Findbuch erfasst sind. Lediglich Karteikarten stehen zur Verfügung, die jedoch von den Benutzern nicht eingesehen werden dürfen. Aus diesem Grunde muss sich jeder Archivnutzer Tage, teilweise sogar Wochen vorher bei Tim Begler anmelden, der dann die notwendigen Recherchearbeiten durchführt, um anschließend die gewünschten Unterlagen und Akten dem Antragsteller vorzulegen. Dass dieses keine dauerhafte und zufriedenstellende Lösung ist, dürfte allen Beteiligten klar sein. Denn gerade solche Arbeiten hindern Tim Begler immer wieder nicht nur an seiner eigentlichen Archivtätigkeit, sondern machen auch eine Verwertung der vorhandenen Archivalien in Ausstellungen und Publikationen momentan unmöglich.

Kontakt
Stadtarchiv Lüdenscheid
Kerksigstr. 4
58511 Lüdenscheid
Tel.: 02351 / 17 – 1388
Fax: 02351 / 17 – 1310
stadtarchiv@luedenscheid.de 

Quelle: Björn Althoff, Süderländer Volksfreund, 21.4.2007

Peter Suhrkamps Erbe – Einblicke in ein ungewöhnliches Archiv

Peter Suhrkamp und sein Verlag stehen für den kulturellen Wiederaufbau: Suhrkamp erhielt 1945 die erste Verlagslizenz, sein Programm prägte die geistige Identität der jungen Republik. Der Verleger wirkte im Stillen als Katalysator bei der Entstehung von Werken; er gab Autoren wie Hermann Hesse, Bertolt Brecht und Max Frisch, die intellektuelle Heimat, in der herausragende Literatur entstehen konnte. Eines der bedeutendsten deutschen Literaturarchive der Moderne gehört zu den Schätzen der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt. Im Dezember 2002 wechselte die beispiellose Sammlung geisteswissenschaftlicher Quellen aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts aus den Kellern des Suhrkamp Verlags in der Lindenstraße auf den Campus Westend, und das "Archiv der Peter Suhrkamp Stiftung an der Johann Wolfgang Goethe-Universität\“ nahm 2003 seine Arbeit auf. Der Archivar Wolfgang Schopf gewährt in seinem Beitrag für Forschung Frankfurt 1/2007 einen spannenden Blick in einige der umfänglichen Materialien, deren wissenschaftliche Erforschung erst in den Anfängen steckt.

Aus den nur grob geordneten Materialien, die in Umzugskisten zum Grüneburgplatz gebracht werden, wächst langsam ein funktionsfähiges Archiv, auf das Wissenschaftler aus dem In- und Ausland immer häufiger zugreifen. Die Peter Suhrkamp Stiftung stellte der Universität in der ersten Phase ein etwa 250 000 Blatt umfassendes Konvolut als Dauerleihgabe zur Verfügung, damit der Verbleib des Bestandes in Frankfurt, seine wissenschaftliche Aufarbeitung und seine Erschließung für die Forschung gewährleistet werden. Dazu gehören heute bereits der Nachlass des Verlagsgründers Peter Suhrkamp sowie sämtliche Korrespondenzen des Verlags, die erhaltenen Manuskripte und Herstellungsunterlagen sowie die Rezensionen der Bücher aus dem ersten Verlagsjahrzehnt bis zur Übernahme der verlegerischen Verantwortung durch Siegfried Unseld im Jahr 1959. Hinzu kommt die Korrespondenz des Insel Verlags mit seinen Autoren von 1945 bis 1963.

Der Großteil der Dokumente lässt sich in drei Gattungen gliedern: die Korrespondenz der Autoren mit dem Verleger oder den Lektoren, in der die Entstehung von Literatur in Perspektive auf den Autor transparent wird, Herstellungsunterlagen (wie Druckfahnen mit Autorenkorrekturen), in denen die vielen Schritte des Manuskripts auf dem Weg zum Buch deutlich werden, und zeitgenössische Rezensionen sowie weitere Reaktionen meinungsbildender Instanzen, womit die Wechselwirkung von Literatur und öffentlichen Diskursen nachvollziehbar wird.

Die Kooperation mit der Stiftung ist langfristig angelegt. Im Abstand von fünf Jahren wird die Peter Suhrkamp Stiftung dem Archiv Dokumente aus den folgenden Dekaden aushändigen: Bis zum Ende dieses Jahres wird das gesamte Material aus den 1950er Jahren dem Archiv übergeben sein, von 2008 bis 2013 folgen dann die Unterlagen aus den 1960er Jahren und so fort. Das Archiv ist administrativ dem Fachbereich Neuere Philologien zugeordnet. Die wissenschaftliche Leitung liegt bei dem Literaturwissenschaftler Prof. Dr. Volker Bohn, das Archiv wird betreut von dem Germanisten Wolfgang Schopf. 

In der Aufbauphase genießen die konservatorische Sicherung und die Erschließung der Dokumente Priorität; dennoch steht das Archiv bereits Besuchern offen. Zudem präsentiert das Archiv Teile des Bestands mit der Veranstaltungsreihe "Hauslesung", die jeweils am letzten Donnerstag des Semesters stattfindet und sich inzwischen zu einem \“Jour fixe\“ im kulturellen Leben Frankfurts entwickelt hat. Im Mittelpunkt der Hauslesung standen bisher Walter Benjamin, Max Frisch, Hermann Hesse, Wolfgang Koeppen und Marcel Proust. Werfen Sie einen Blick auf ausgewählte und kommentierte Dokumente des Archivs und lesen Sie in der neuen Ausgabe von \“Forschung Frankfurt\“ mehr darüber, wie Peter Suhrkamp die Entwicklung der Literatur nach 1945 beeinflusst hat.

Kontakt
Archiv der Peter Suhrkamp Stiftung 
an der Johann Wolfgang Goethe-Universität
DSL 2
Wolfgang Schopf
Grüneburgplatz 1
60629 Frankfurt am Main
Tel.: 069 / 798 – 32443
schopf@archiv-suhrkamp-stiftung.de

Quelle: Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt, Uni-Protokolle, 25.4.2007

Wanderausstellung des Bach-Museums

Seit dem 19. April 2007 zeigt das Bach-Museum Leipzig in Kooperation mit der Commerzbank AG, Leipzig im Schloss Jessen, Landkreis Wittenberg, die Wanderausstellung „Expedition Bach“. Die Ausstellung informiert über spektakuläre Bachfunde der letzten Jahre. Seit dem Jahr 2002 führt das Bach-Archiv ein Forschungsprojekt durch, das sich der systematischen Erschließung bislang unbekannter Bachdokumente in den staatlichen, städtischen und kirchlichen Archiven Mitteldeutschlands widmet. Zu den eindrucksvollsten Funden gehört das Bachautograph der Arie „Alles mit Gott und nichts ohn’ ihn“, das im Jahr 2005 in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar entdeckt wurde und inzwischen die Nr. 1127 im Bachwerkverzeichnis erhalten hat. In derselben Bibliothek entdeckten Forscher des Bach-Archivs im Jahr 2006 die ältesten Notenhandschriften Bachs: Orgeltabulaturen aus seiner Schülerzeit in Ohrdruf und Lüneburg. Neben der Präsentation der Fundstücke erzählt die Ausstellung von den abenteuerlichen Expeditionsumständen, vom Finderglück und der märchenhaft erscheinenden Überlieferung mancher Exponate. Bis zum 27. April 2007 ist die Sonderschau im Jessener Schloss zu sehen, danach geht es weiter in Commerzbank-Filialen in Halle, Köthen und Leipzig. Zum Abschluss des Bachfests Leipzig macht die Wanderausstellung vom 15. bis 18. Juni 2007 im Bach-Museum Station. Dettloff Schwerdtfeger, Geschäftsführer der Bach-Stiftung sagte bei der Ausstellungseröffnung, dass die Ausstellung nicht nur in Bezug auf die Forschungsergebnisse eine Innovation sei, sondern auch im Hinblick auf ihre Präsentation in Zusammenarbeit mit der Commerzbank, die einige ihrer Filialen dafür zur Verfügung stelle. Aus diesem Grunde überlege man bereits, ob man nicht noch ein Duplikat von der \“Expedition Bach\“ anfertigen solle, um auf diese Weise noch mehr Menschen an dieser Ausstellung teilhaben zu lassen. 

Kontakt
Bach-Museum
Bach-Archiv Leipzig
Thomaskirchhof 15/16
04109 Leipzig
Tel.: 0341 / 9137 – 0
Fax: 0341 / 9137 – 105 
info@bach-leipzig.de 
museum@bach-leipzig.de 

Quelle: Detlef Mayer, Mitteldeutsche Zeitung, 20.4.2007; News Bach-Archiv und Bach-Museum, 20.4.2007

Sechzig Jahre Rheinland-Pfalz

Das Land Rheinland-Pfalz feiert Geburtstag, und seine Kultureinrichtungen feiern mit: Eine große Landesausstellung an drei Standorten gibt einen faszinierenden Einblick in die Anfangsjahre von Rheinland-Pfalz. Unterschiedliche regionale und thematische Sichtweisen zeigen, dass die Gründung des Landes Rheinland-Pfalz zwar keine Liebesheirat war, aber dennoch der Beginn einer dauerhaften und stabilen Ehe. Rheinland, Nassau, Rheinhessen und Pfalz – verliebt waren diese Regionen wahrlich nicht in einander, als sie auf Befehl der französischen Besatzungsmacht das Land Rheinland-Pfalz bilden sollten. Sie hatten noch nicht einmal einen Blick auf einander geworfen. Mit ihrer Zustimmung zur Landesverfassung in der Volksabstimmung vom 18. Mai 1947 gingen sie das Wagnis einer Ehe trotz aller Zweifel ein. Und zehn Jahre später hatten sie sich zusammengefunden. Die Ehe hatte sich bewährt, und optimistisch brachen sie in eine gemeinsame Zukunft als ein Land auf. Aus den unterschiedlichen regionalen Blickwinkeln betrachtet die dezentrale Landesausstellung diesen Prozess des Zusammenwachsens eines Landes, der von zahlreichen Hindernissen und Schwierigkeiten begleitet war. Im Mittelpunkt stehen dabei die Menschen, ihre Lebensumstände und ihre Sicht der Lebenswirklichkeiten, die anhand von zahlreichen dreidimensionalen Objekten, multimedialen Elementen und anschaulichen Inszenierungen für jedermann, besonders aber für die junge Generation, nachvollziehbar präsentiert wird. Wie lebte man im Rheinland mitten in den Kriegszerstörungen des Zweiten Weltkrieges? Wo fanden die Menschen in der Pfalz Arbeit und Brot? Wie vergnügten sich die Rheinhessen? Was lasen die Menschen in der Eifel oder im Hunsrück? Und wie empfanden sie alle ihre Region und ihre regionale Besonderheit im Verhältnis zu dem neuen Land Rheinland-Pfalz? Welche Rolle spielte dabei die Politik, welche die Wirtschaft? 

Unter der Leitung der Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz zeigen fünf sich ergänzende Einzelausstellungen in Koblenz, Mainz und Speyer, wie aus einem umstrittenen \“Kind der Besatzungsmächte\“ ein leistungsstarkes und akzeptiertes Land wurde. Sie zeigen aber auch den wechselvollen, nicht immer reibungslosen Prozess des Zusammenwachsens. Zehn ereignisreiche Ehejahre – aus regional unterschiedlichen Blickwinkeln. Mit thematisch wechselnden Schwerpunkten. Doch eines verbindet alle – es geht um die Menschen. Anhand zahlreicher Objekte, Dokumente, Fotos, Gemälde, Grafiken als auch Ton- und Filmaufnahmen wird deren Lebenswirklichkeit lebendig. Und mit ihr das erste Jahrzehnt des jungen Bundeslandes. 

So widmet sich die Ausstellung im Koblenzer Mittelrhein-Museum dem Norden des Landes, die Ausstellung im Historischen Museum der Pfalz in Speyer dem Süden. Beide beleuchten das ganze Spektrum rheinland-pfälzischen Lebens zwischen 1947 und 1957, zwischen Trümmermeer und Wirtschaftswunder. Die Ausstellungen zeigen, anschaulich und spannend, wie die Menschen langsam, aber sicher wieder Fuß fassen, zur Normalität zurückfinden. Sie zeigen den Alltag im Aufbau – in Politik und Wirtschaft, im kulturellen und gesellschaftlichen Miteinander. Mal aus Pfälzer, mal aus rheinischer Sicht. Kunst und Städtebau bilden den Mittelpunkt im Landesmuseum Mainz, das Leben auf einer Festung als Unterschlupf ausgebombter Städter veranschaulichen das Landesmuseum Koblenz und Burgen, Schlösser, Altertümer Rheinland-Pfalz auf der Festung Ehrenbreitstein. Schließlich zeigen Landesbibliothekszentrum/Rheinische Landesbibliothek Koblenz die Facetten des sich nach dem Krieg wieder entwickelnden literarischen Lebens im Land.

Verbunden sind die Teile der Landesausstellung durch eine übergreifende, inhaltliche Klammer des Landeshauptarchivs Koblenz. Denn alle Regionalausstellungen zeigen gemeinsam einen im Landeshauptarchiv Koblenz konzipierten Kernteil zur Entwicklung des Landes in den Jahren 1947 – 1957. Zum Einstieg in jede der Ausstellungen gibt darüber hinaus ein allgemeiner Infoteil einen interessanten Überblick über die Gesamtentwicklung des Landes Rheinland-Pfalz. Alle Informationen zu den Einzelausstellungen, aber auch zum Landesjubiläum selbst, sind abrufbar. Außerdem lädt ein täglich aktualisierter Weblog zum Mitmachen und Mitreden ein. Und schließlich: Die Zeitung zur Ausstellung. Was uns damals in Rheinland-Pfalz bewegte: 32 Seiten mit interessanten, spannenden, aufschlussreichen, kuriosen und unterhaltsamen Aktualitäten, Geschichten und Fotos aus den frühen Jahren unseres Landes, inklusive exklusiver Beiträge von Kurt Beck, Herbert Bonewitz, Mario Adorf u. v. a.

Info: Ausstellungen in Koblenz

DAS RHEINLAND
ZENTRUM IM NORDEN: ALLTAG, KUNST UND POLITIK
Veranstalter: Mittelrhein-Museum, Landeshauptarchiv und Stadtarchiv Koblenz  
Ort: Mittelrhein-Museum Koblenz
Dauer: 12. Mai – 5. August 2007
Öffnungszeiten: Di bis Sa 10.30 – 17 Uhr, So 11 – 18 Uhr
Eintrittspreise: 2,50 Euro, ermäßigt 1,50 Euro

FESTUNGSSCHICKSALE
Veranstalter: Landesmuseum Koblenz und Burgen, Schlösser, Altertümer, Festung Ehrenbreitstein
Ort: Landesmuseum Koblenz
Dauer: 19. Mai – 11. November 2007
Öffnungszeiten: täglich 9.30 – 17 Uhr
Eintrittspreise: 4 Euro, ermäßigt 3 Euro (Festungseintritt und Führung)

LITERARISCHES LEBEN IN RHEINLAND-PFALZ 1947- 1956
Veranstalter: Landesbibliothekszentrum Koblenz
Ort: Landesbibliothekszentrum Koblenz
Dauer: 19. Mai bis 31. Juli 2007
Öffnungszeiten: Mo – Fr 10 – 19 Uhr, Sa 10 – 13 Uhr
Eintrittspreise: Eintritt frei

Ausstellung in Mainz

UNSERE HAUPTSTADT: DIE KUNST IM LAND
Veranstalter: Landesmuseum Mainz und Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz unter Beteiligung des Stadthistorischen Museums und des Vereins für Sozialgeschichte Mainz
Ort: Landesmuseum Mainz
Dauer: 13. Mai – 2. September 2007
Öffnungszeiten: Di 10 – 20 Uhr, Mi bis So 10 – 17 Uhr
Eintrittspreise: 3 Euro, ermäßigt 2 Euro

Ausstellung in Speyer:

DIE PFALZ
SELBSTBEWUSSTER SÜDEN: AUFBRUCH UND EIGENSTÄNDIGKEIT
Veranstalter: Historisches Museum der Pfalz, Speyer, und Landesarchiv Speyer
Ort: Historisches Museum der Pfalz, Speyer
Dauer: 13. Mai – 26. August 2007
Öffnungszeiten: Di bis So 10 – 18 Uhr
Eintrittspreise: 4 €, ermäßigt 3 €

Kontakt
Landeshauptarchiv Koblenz / Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz
Postfach 201047
56010 Koblenz 
Tel.: 0261 / 9129 – 103 oder 117
Fax: 0261 / 9129112 
b.dorfey@landeshauptarchiv.de

Quelle: Pressemitteilung Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz; Anzeiger Bad Kreuznach, 21.4.2007

Das »frauenkunstforum-owl« mit Ausstellungen im Rathaus und im Stadtarchiv in Lemgo

Das Frauenkunstforum (FKF) OWL ist seit dem 21. April 2007 mit den Ausstellungen „ein-seh-bar“ und „migrArte – Zwischen den Kulturen“ in Lemgo präsent.

In der Ausstellung „migrARTE – Zwischen den Kulturen“ haben Künstlerinnen mit Migrationserfahrungen ihre Konflikte und Erlebnisse auf unterschiedliche Art und Weise verarbeitet. Das Leben zwischen den Kulturen prägt ihre Rolle als Frau und als Künstlerin. Zu sehen sind diese Werke während der Dienstzeit der Stadtverwaltung im Rathaus und im Schmiedeamtshaus am Lemgoer Markt.

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Im Stadtarchiv Lemgo ist als Installation das Künstlerinnen-Archiv „ein-seh-bar“ aufgebaut. Lebensläufe, Bücher, Kataloge, Abbildungen und anderes dokumentieren das Leben und Schaffen von historischen und zeitgenössischen Künstlerinnen. Im Archiv sind auch zeitgenössische Lemgoer Künstlerinnen vertreten. Außerdem haben Lemgoer Frauen als Mitglieder der Gleichstellungskommissson das Archiv um historische Künstlerinnen der Stadt Lemgo erweitert. Das Frauenkunstforum (FKF) OWL fordert mit dem Künstlerinnen-Archiv „ein-seh-bar“ die jeweiligen Ausstellungsorte auf, sich an verstorbene Künstlerinnen ihrer Stadt zu erinnern und deren Schaffen in Archivkästen sichtbar werden zu lassen. Das Stadtarchiv lädt bis zum 25. Mai 2007 ein, diese Installation aus inzwischen 338 Archivkästen, davon 13 mit Informationen zu Lemgoer Künstlerinnen, anzuschauen und die Künstlerinnen aus der Stadt Lemgo sowie aus der Region Ostwestfalen-Lippe kennen zu lernen. Die Öffnungszeiten sind Dienstag bis Donnerstag von 9:00 bis 16:00 Uhr und Freitag von 9:00 bis 12:00 Uhr.

Kontakt:
Alte Hansestadt Lemgo
Rathaus
Am Markt 1
32657 Lemgo
Tel. 05261-213208
Fax. 05261-213490
www.lemgo.de

Quelle: Pressemitteilung der Alten Hansestadt Lemgo, 23.4.2007; Foto: Reinhard Wolf / Lemgo

Stadtarchiv Bielefeld übernimmt »Gedächtnis Gumbinnens« als Depositum

Seit 1961 schreitet der „Gumbinner Elch“ durch den Bielefelder Bürgerpark und erinnert weithin sichtbar an den ehemaligen Kreis Gumbinnen. Dagegen ist das im früheren Ankergebäude an der Rohrteichstraße befindliche Kreisarchiv Gumbinnen vor allem den Spezialisten als Gedächtnis und Ort des kulturellen Erbes des ostpreußischen Kreises bekannt.

Seit mehr als fünfzig Jahren pflegt Bielefeld eine Patenschaft über den Kreis Gumbinnen, indem er die Arbeit der Kreisgemeinschaft fördert und inzwischen auch das heutige Gusev (Russland) durch die Lieferung von ausrangierten Materialien – Fahrzeuge, Straßenlaternen – unterstützt. Oberbürgermeister Dr. Hermann Kohlhase unterzeichnete 1954 die Urkunde, in der die Stadt sich verpflichtete, den Heimatvertriebenen des Kreises Gumbinnen eine Stätte zu bieten, „an der sie das Andenken an ihre verlorene Heimat lebendig erhalten“ können. Jetzt hat Oberbürgermeister Eberhard David der Patenschaftsverpflichtung Bielefelds an wichtiger Stelle weiter dauerhaften Bestand gegeben, als er gemeinsam mit Eckard Steiner, dem Vorsitzenden der Kreisgemeinschaft Gumbinnen, einen Depositalvertrag für das Kreisarchiv unterzeichnete. Die umfangreiche Sammlung wird ab sofort als Bestand des Stadtarchivs Bielefeld an der Rohrteichstraße geführt und nach einer Bearbeitung dort zugänglich gemacht, Eigentümer bleibt jedoch die Kreisgemeinschaft.

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Abb.: Rainer Jeschkeit, Dietrich Goldbeck und Dr. Jochen Rath (v.l.), Foto: Neue Westfälische/Christian Weische 

Über Jahrzehnte aus Privatbesitz übergebene, gesammelte und angekaufte Dokumente, Bücher und Fotos zur Geschichte des Kreises können danach im Stadtarchiv durch Interessierte eingesehen werden: Wissenschaftler, Heimatforscher, Genealogen und Journalisten. Das Stadtarchiv bewahrt die Unterlagen dauerhaft auf, erschließt diese in einem Findbuch, das die Dokumente in einer Datenbank verzeichnet, und macht sie während der ausgedehnten Öffnungszeiten für das Publikum zugänglich. Von wertvollem Nutzen für die Erschließung sind die umfangreichen Vorarbeiten von Dietrich Goldbeck, der die Sammlung als bester Kenner seit 1967 in Bielefeld intensiv betreut, und von Peter Bahl, der 1989/90 übersichtliche Findbücher für einige Bestände anlegte.

Das Kreisarchiv umfasst drei Hauptabteilungen: 1. Akten der 1955 gegründeten Kreisgemeinschaft Gumbinnen, 2. Akten anderer Herkunft: Vereine (darunter vor allem der Vereinigung ehemaliger Angehöriger der Friedrichsschule und Cecilienschule), Firmen und Personen (u.a. der Nachlass des letzten Gumbinner Landrates Roderich Walther), 3. Sammlungen mit Plakaten, Zeitungen, Druckschriften, Urkunden, Manuskripten und Lebensberichten, Karten und Plänen, Fotos, Filmen, Museumsgut, Biographien und Familienforschung.

Für die Erforschung des Kreises Gumbinnen sind die Unterlagen nach Einschätzung von Stadtarchivar Dr. Jochen Rath umso wertvoller, da die amtlichen Unterlagen des alten Landratsamts Gumbinnen, der Regierung Gumbinnen und der Provinz Ostpreußen gegen Ende des Zweiten Weltkrieges größtenteils untergegangen sind. Splitterüberlieferung vor allem für das 19. Jahrhundert bewahrt das Geheime Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz in Berlin auf. Das Stadtarchiv wird bislang unverzeichnete Unterlagen in den Bestand einarbeiten und insbesondere Neuzugänge in das Kreisarchiv aufnehmen. Nach dem Abschluss der umfangreichen Erschließungsarbeiten ist eine online-Schaltung der Archivdatenbank geplant.

Kontakt:
Stadt Bielefeld
Institut Stadtarchiv und Landesgeschichtliche Bibliothek
Dr. Jochen Rath
Rohrteichstr. 19
33602 Bielefeld
Tel. 0 521/51 68 46
Fax 0 521/51 68 44
jochen.rath@bielefeld.de

Archiv des Rhein-Sieg-Kreises beteiligt sich an der Bestandserhaltungsinitiative des Landes NRW

Im Archiv des Rhein-Sieg-Kreises lagern zwischen 2.000 und 3.000 laufende Meter Akten. Ein großer Teil davon ist vom Papierzerfall bedroht. Mit ihnen ginge ein Stück Kreisgeschichte und damit ein Stück unseres kulturellen Erbes für immer verloren. Um dieses zu verhindern, beteiligt sich das Kreisarchiv an der Bestandserhaltungsinitiative (BEIN) des Landes Nordrhein-Westfalen. Landrat Frithjof Kühn stellte gemeinsam mit der Kreisarchivarin Dr. Claudia Arndt und der Restauratorin Tina Löhr das Projekt im Rhein-Sieg-Kreis vor. Die Landesregierung NRW stellt in ihrer Initiative für archivische Bestandserhaltung, vor allem für den Kampf gegen den Säurefraß bei Papier, eine Million Euro pro Jahr sowie zusätzliches Personal zur Verfügung. Das Kooperationsprojekt mit den Landschaftsverbänden ist zunächst auf fünf Jahre angelegt. Für die Vor- und Nachbereitung sowie für den Transport des Archivgutes werden insgesamt 100 Stellen aus der Arbeitsverwaltung zur Verfügung gestellt. 70 Prozent der Kosten für die Massenentsäuerung übernimmt das Land NRW, die übrigen 30 Prozent teilen sich die Landschaftsverbände und die jeweiligen Auftraggeber. Der Rhein-Sieg-Kreis hat für den Start des Projektes, welches durch den Kulturausschuss des Kreises ausdrücklich begrüßt wurde, zunächst 5.000 Euro im Etat des Kreisarchivs vorgesehen.

Seit der industriellen Fertigung von Papier aus der Zellulose von Holz, seit 1850, sind Substanzen wie Alaun und Lignin Bestandteile des Papiers. Diese bilden im Verlauf von Jahrzehnten und Jahrhunderten Säuren, welche die Zellulosemolekühle des Papiers allmählich zerstören. Das Papier vergilbt zunächst, wird braun und spröde. Bei Berührung zerfällt es. Eine Methode diesen Säurefraß zu verlangsamen, beziehungsweise zu stoppen, ist das Entsäuern des Papiers. Dabei werden die Säuren und säurebildenden Stoffe im Papier entfernt oder neutralisiert und alkalische Reserven eingebracht, um eine Neubildung von Säuren oder deren Eindringen von außen zu verhindern. Die Lebensdauer des Papiers kann durch dieses Verfahren um das drei bis fünffache verlängert werden. Die Entsäuerung eines einzigen Blattes kostet 20 Cent. 

Eine Logistikgruppe unter der Federführung des Landesarchivs und der Landschaftsverbände übernimmt die zentrale Organisation des Projektes. Die Entsäuerung selbst wird durch die Firma Neschen AG zentral in Brauweiler ausgeführt. Für die vorbereitenden Arbeiten wurden im Rheinland fünf Schwerpunktarchive als Unterzentren ausgewählt, zu denen auch das Archiv des Rhein-Sieg-Kreises gehört. Das Archiv des Rhein-Sieg-Kreises ist das einzige beteiligte Kreisarchiv im Rheinland und nimmt so eine gewisse Vorreiterposition in der rheinischen Archivlandschaft ein. 

In Siegburg haben Anfang Januar 2007 fünf ABM Kräfte mit den vorbereitenden Arbeiten begonnen. Die Schriftstücke müssen gesichtet und ihr Zustand beurteilt werden, dann müssen sämtliche Metallteile entfernt und die einzelnen Blätter sorgfältig geglättet werden. Unterstützt und fachlich beraten werden die Hilfskräfte von der Restauratorin Tina Löhr aus Köln. „An diesem Projekt können sich alle kommunalen Archive beteiligen“, betont Kreisarchivarin Dr. Claudia Arndt ausdrücklich, „sowohl die Restauratorin Tina Löhr als auch die Hilfskräfte und die Einrichtungen des Kreisarchivs können zum Beispiel von den Gemeinde- und Stadtarchiven in Anspruch genommen werden.“ „Durch die Initiative des Landes ist es nunmehr möglich, für einen relativ geringen finanziellen Aufwand unsere vom Säurezerfall bedrohten Aktenbestände restaurieren zu lassen und damit zu retten“, sagte Landrat Frithjof Kühn, „Denn Akten, die nicht rechtzeitig entsäuert werden, werden der Nachwelt verloren gehen und mit ihnen – sofern es Akten aus unserem Archiv sind – ein Stück Kreisgeschichte und ein Stück unseres kulturellen Erbes. Als Menschen mit kulturellem Bewusstsein sollten wir unseren Beitrag leisten, dies zu verhindern.“ 

Kontakt
Archiv und Wiss. Bibliothek des Rhein-Sieg-Kreises
Kaiser-Wilhelm-Platz 1 (Kreishaus)
53721 Siegburg
Tel.: 02241 / 13 – 2567
Fax: 02241 / 13 – 3271
archiv@rhein-sieg-kreis.de

Quelle: Pressemeldung Rhein-Sieg-Kreis, 23.4.2007

Europäische Konferenz »Digitale Langzeitarchivierung« – Experten verständigen sich auf multinationale Zusammenarbeit

Spätestens als Pat Manson das Podium im Kongresszentrum der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt am Main verließ, war sowohl den Gastgebern als auch den rund 300 Teilnehmern klar, dass sich der Besuch der Europäischen Konferenz „Herausforderung: Digitale Langzeitarchivierung“ gelohnt hatte (siehe Bericht vom 21.4.2007). Die Leiterin der Abteilung „Cultural Heritage and Technology Enhanced Learning“ bei der Europäischen Kommission hatte in ihrer abschließenden Keynote die EU-Strategie zur digitalen Langzeitarchivierung erläutert und damit dem Wunsch der Fachwelt nach politischer Unterstützung Rechnung getragen. So wird die Europäische Union angesichts der gewaltigen Herausforderungen, die das Thema mit sich bringt, ihr Engagement für die digitale Langzeitarchivierung deutlich erhöhen. Finanziert über das 7. Forschungsrahmenprogramm werden im Zeitraum von 2007 bis 2013 eigene Projekte initiiert, die sich unter anderem mit der automatisierten Informationsgewinnung aus Metadaten beschäftigen.

Praktische Ansätze, Arbeitsmittel und Werkzeuge
Schon zuvor kam in den Diskussionsbeiträgen zum Ausdruck, dass man sich in der länderübergreifenden, kooperativen Langzeitarchivierung auf dem richtigen Weg befindet. Deutlich wurde dies in dem von Reinhard Altenhöner, IT-Leiter der Deutschen Nationalbibliothek, moderierten Gespräch über bereits vorhandene Werkzeuge und Arbeitsprozesse. Der Standardisierung von Workflows und Prozessen für die digitale Langzeitarchivierung wurden hier sehr gute Chancen eingeräumt.

Einen Blick auf die derzeitigen Investitionen für die Digitalisierung und Erhaltung digitaler Daten warf Neil Beagrie von der British Library, einer der angesehensten Experten auf dem Gebiet der digitalen Langzeitarchivierung, in seiner Keynote. Er mahnte zu einer verstärkten und nachhaltigen europäischen Anstrengung: „Die Risiken, die mit einem Nachlassen der gemeinsamen Bemühungen verbunden sind, sind kaum zu kalkulieren. Wir stehen alle in der Pflicht, das Bewusstsein für die Bedeutung dieser globalen Herausforderung hochzuhalten“. Von herausragender Bedeutung bei der Arbeit mit digitalen Archiven ist ihre Vertrauenswürdigkeit und die Vermittlung dieser Vertrauenswürdigkeit. Andrea Scotti vom Museum für Wissensgeschichte in Florenz erhob die Forderung, dass sich gerade die europäischen Fachleute stärker in die internationale Normierungsarbeit einbringen sollten, als dies bislang der Fall ist. Denn nur durch die Verwendung von Normen und Standards kann die Vertrauenswürdigkeit von Archiven gewährleistet werden.

Norbert Lossau, der die abschließende Diskussion moderierte, fasste in einem Ausblick zusammen: „Aufbau und Absicherung einer Infrastruktur“, „Implementierung von Standards und Zertifizierungsprozessen“ sowie „Konkrete Praxisempfehlungen“ seien besonders wichtige Aspekte für die Weiterentwicklung der vorgestellten praktischen Ansätze.

„Europa gelingt gemeinsam“
Das Motto des Kulturstaatsministers anlässlich der deutschen EU-Ratspräsidentschaft hat auf den zwei Tagen der Fachkonferenz „Herausforderung: Digitale Langzeitarchivierung“ Kontur bekommen. Zufrieden nahmen die Veranstalter zur Kenntnis, dass nestor, das deutsche Kompetenznetzwerk, auch international gut wahrgenommen wird. So kann die Generaldirektorin der Deutschen Nationalbibliothek, Dr. Elisabeth Niggemann, als Gastgeberin und Mitveranstalterin die Gewissheit mitnehmen, dass mit dieser Konferenz ein konstruktiver Beitrag zur europäischen Einigung in der Frage gelungen ist, wie mit unserem digitalen kulturellen Erbe künftig umgegangen werden soll.

Link: www.langzeitarchivierung.de/eu2007 

Kontakt:
Deutsche Nationalbibliothek Frankfurt am Main
Adickesallee 1
60322 Frankfurt/Main
Tel.: +49 – 69 – 1525 – 1005
Fax: +49 – 69 – 1525 – 1010
www.d-nb.de

Quelle: Pressemitteilung, nestor/common, 23.4.2007

Bad Oldesloe – Stadt am Wasser

Das Buchprojekt mit dem sich zur Zeit die Stadtarchivarin von Bad Oldesloe, Dr. Sylvina Zander beschäftigt, trägt den Arbeitstitel \“Bad Oldesloe – Stadt am Wasser" (siehe Bericht vom 8.1.2007). Im Jahre 2008 soll das Werk, das in den einzelnen Kapiteln einen Überblick über die Geschichte der Mühlen, den Bau- und die Nutzung der Brücken, den Fischfang sowie die Schifffahrt auf der Trave gibt, erscheinen. Aber auch Themen wie eine zunehmende Verunreinigung der Gewässer und das wachsende Interesse an dem dringend notwendigen Naturschutz kommen nicht zu kurz. Großen Wert legt die Stadtarchivarin auch darauf, das Leben der Menschen darzustellen, die entlang der Oldesloer Flüsse wohnten und arbeiteten. 

Zur Zeit beschäftigt sich Dr. Sylvina Zander bei ihren Recherchen im Stadtarchiv Bad Oldesloe hauptsächlich mit der Bedeutung des Moores, von dem es in früheren Jahrhunderten reichlich in der Umgebung von Bad Oldesloe gab. Heute weisen nur noch ein paar Stellen auf diese wichtige Einnahmequelle der damaligen Bevölkerung hin. Denn bevor die Kohle als Brennstoff entdeckt wurde, benutzte man zum Heizen entweder Holz oder Torf. So wurden allein in dem zu Bad Oldesloe gehörenden Moor gegen Ende des 18. Jahrhunderts ca. 600.000 Soden Torf gestochen. Dabei mussten vor allem im Sommer auch viele Kinder mithelfen. Wer Näheres zur Geschichte des Moores erfahren möchte, kann dieses im Bad Oldesloer Heimatmuseum tun. Darüber hinaus ist Dr. Sylvina Zander an zusätzlichen Informationen interessiert, die sich auf das heimische Moor beziehen, um dieses wichtige Thema ausführlich darstellen zu können.

Kontakt:
Stadtarchiv Bad Oldesloe
Markt 5
23843 Bad Oldesloe
Tel.: 04531 / 504 – 247
Fax: 04531 / 504 – 121

Quelle: Susanna Fofana, Lübecker Nachrichten, 22.4.2007