»Völklinger Schätze«. Neue Schriftenreihe des Stadtarchivs Völklingen

Das Stadtarchiv Völklingen verwahrt die historischen Aktenbestände der Stadt Völklingen und des ehemaligen Amtes Ludweiler seit etwa 1750. Die Erschließungsarbeiten im Stadtarchiv Völklingen schreiten voran. Der weitaus größte Teil des Archivgutes wartet zwar noch auf seine Bearbeitung, doch schon jetzt wurden einige echte Schätze zu Tage gefördert.

Aus diesem Grund hat sich die Stadt Völklingen im Jahr 2007 dazu entschlossen, eine kleine Publikationsreihe zu starten, um die Völklinger Bürgerinnen und Bürger an der reichhaltigen Stadtgeschichte teilhaben zu lassen, die im Völklinger Stadtarchiv ihren Niederschlag gefunden hat.

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Unter dem treffenden Titel »Völklinger Schätze« berichtet das Stadtarchiv seither zweimal im Jahr über besondere Archivalien oder interessante Themen zur Völklinger Stadtgeschichte. Als kleine Besonderheit enthält jede Ausgabe den herausnehmbaren Faksimiledruck einer Archivalie.

Das Ziel ist dabei vor allem, die Völklinger für die Geschichte ihrer Stadt zu interessieren und sie damit auch zu einem Besuch im Völklinger Stadtarchiv zu animieren. Das neue Archivmagazin möchte dazu einen Beitrag leisten.

Die »Völklinger Schätze« können gegen einen kleinen Unkostenbeitrag in Höhe von 3,50 Euro im Stadtarchiv Völklingen, bei Bücher Balzert, beim Heimatkundlichen Verein Warndt e.V. in Ludweiler, bei der Tourist-Information im Alten Bahnhof, im Büro der VHS im Alten Rathaus, in der Stadtbücherei sowie im Bürgerbüro im Neuen Rathaus erworben werden.

Bisher erschienen:

Heft 1 (01/2007): Der Warndt im Dreißigjährigen Krieg. Die Fergersche Warndtkarte von 1640. – vergriffen –
Die Warndtkarte des Georg Ferger ist eine auf Hadernpapier handgezeichnete und kolorierte Landkarte im Format 74×65 cm. Die mittlerweile mehrfach restaurierte Karte wurde in der letzten Phase des Dreißigjährigen Krieges angefertigt. Das Gebiet des Warndts hatte durch die Kriegsereignisse schwer gelitten. Einige Dörfer waren regelrecht entvölkert. Dies scheint die Motivation des Nassau-Sarrbrücker Försters Georg Ferger (+1675) aus Spittel gewesen zu sein, die Karte zu zeichnen. Er wollte offenbar die Warndtgrenzen, wie im Völklinger Schöffenweistum angegeben waren, mithilfe seiner Karte vor dem Vergessenwerden bewahren. Bei der Völklinger Karte soll es sich um eine genaue Kopie des Fergerschen Originals handeln.

Heft 2 (02/2007): "… möge aus diesem Haus nur Gutes hervorgehen …" Die Einweihung des Rathauses zu Völklingen am 9. November 1907.
Der Umbau des Alten Rathauses der Stadt Völklingen nach den Plänen des damaligen Gemeindebaumeisters Hermann Eichner im Jugendstil wurde am 9. November 1907 eingeweiht. Der Bericht über dieses Fest wurde auf der Titelseite der Völklinger Zeitung vom 12. November 1907 gedruckt. Der zweiten Ausgabe der »Völklinger Schätze« liegt diese Zeitungsseite als Faksimiledruck bei. 

Heft 3 (01/2008): Das Denkmal Allen Opfern des Bildhauers Benno Elkan in Völklingen.
Anlässlich eines aktuellen Projektes der Stadt Völklingen wird in diesem Heft an das künstlerisch ausdrucksstarke Mahnmal zum Gedenken an die Opfer des Ersten Weltkrieges, das von 1925 bis 1935 auf dem Völklinger Ehrenfriedhof stand und dann zerstört wurde, und an seinen Schöpfer, den jüdischen Bildhauer Benno Elkan aus Frankfurt am Main, erinnert. Elkan ist auch der Erschaffer der großen bronzenen Menora, die heute in Jerusalem gegenüber der Knesset steht. Die Zerstörung des Völklinger Denkmals direkt nach der Eingliederung des Saargebiets in das Deutsche Reich im Jahre 1935 kam einem Akt beispielloser Barbarei gleich. \“Blind durch die nationalsozialistische Rassenideologie wurden nicht nur bedeutende literarische Werke ins Feuer geworfen wie beispielsweise die von Erich Maria Remarque, Heinrich und Thomas Mann oder Erich Kästner,\“ erläutert Oberbürgermeister Klaus Lorig. \“Es wurden auch die Werke bildender Künstler zerstört, die nicht dem nationalsozialistischen Ideal entsprachen. Da es sich bei diesen Kunstwerken im Gegensatz zu den verbrannten Büchern in der Regel um Unikate gehandelt hat, sind diese Meisterwerke heute ein für allemal verloren.\“ Die Stadt Völklingen beabsichtigt nun, im Andenken an das Werk des Künstlers Benno Elkan – der nach der Meinung der Zeitgenossen der damaligen Gemeinde Völklingen das schönste Denkmal im Saargebiet und weit darüber hinaus beschert hatte – ein neues, vom Elkanschen Werk inspiriertes Denkmal zu errichten. Dieses neue Denkmal, das von einer Völklinger Künstlerin gestaltet werden wird, soll nicht nur als Mahnung gegen sinnlose Gewalt und Krieg dienen, sondern gleichwohl als Monument gegen Intoleranz und Fanatismus verstanden werden.

Heft 4 (02/2008): 100 Jahre Feuerlöschwesen in Völklingen 1830-1930
Für die Freiwillige Feuerwehr Völklingen ist das Jahr 2008 ein besonderes Jahr, nämlich ein Jahr der Jubiläen. Die Löschzüge IV, V und VI – also Wehrden, Fürstenhausen und Geislautern – werden 100 Jahre alt. Das Stadtarchiv Völklingen hat dieses Ereignis zum Anlass genommen, um eine neue Ausgabe der Völklinger Schätze aufzulegen. Das reichlich vorhandene Archivmaterial zur Geschichte der Feuerwehren in Völklingen hat Stadtarchivar Achim Becker zu einem anschaulichen Beitrag zusammengefasst. Dabei spannt er den Bogen von den Anfängen der Brandbekämpfung in der preußischen Rheinprovinz, zu der seinerzeit auch die Bürgermeistereien Völklingen und Ludweiler gehörten, bis zum Erwerb der ersten Feuerwehrfahrzeuge in der damaligen Gemeinde Völklingen.

Kontakt:
Stadtarchiv Völklingen
Stadtarchivar Achim Becker M.A.
Alter Bahnhof
66333 Völklingen
Tel. (0 68 98) 13-2432
achim.becker@voelklingen.de

Ausstellung zur Reichspogromnacht mit Vortragsreihe im Stadtarchiv Bielefeld

Die Wanderausstellung „9.11.1938 – Reichspogromnacht in Ostwestfalen-Lippe“, die von ostwestfälisch-lippischen Archiven 2007 erarbeitet worden ist (siehe Bericht vom 29.1.2008), wird am Dienstag, den 14. Oktober 2008 (19 Uhr) in Bielefeld von Oberbürgermeister Eberhard David eröffnet. Die Eröffnung findet im Ankergebäude, Rohrteichstraße. 19 (Raum 5/1 der Fachhochschule des Mittelstands) statt. Die Ausstellung ist anschließend vom 15. Oktober bis 12. Dezember 2008, montags bis freitags jeweils 10 bis 17 Uhr im Stadtarchiv Bielefeld geöffnet. 

Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen Ereignisse, Täter und Opfer der Novemberpogrome in Ostwestfalen-Lippe, eingebettet in das Geschehen des „Wendejahrs 1938“ und mit Ausblicken auf die Aufarbeitung der Reichspogromnacht nach 1945 durch die bundesdeutsche Justiz, durch Gedenkstättenarbeit und Erinnerungskultur sowie auf moderne Formen des Antisemitismus. 

Ziel des gemeinsamen Ausstellungsprojekts kommunaler und kirchlicher Archive in OWL im Verbund mit dem Landesarchiv NRW Staats- und Personenstandsarchiv Detmold ist es, der langjährigen Arbeit von Schulen, Geschichtswerkstätten, Geschichtsvereinen, Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit, Museen, anderen Kultureinrichtungen und Privatinitiativen vor Ort im Rahmen von Gedenkveranstaltungen zum 9. November 1938 durch den vergleichenden Blick auf die Ereignisse in der Region neue Impulse zu geben. 

Zur Ausstellung ist eine 48-seitige Broschüre erschienen, die im Bielefelder Stadtarchiv für 4,- Euro erworben werden kann. Nach Bielefeld wird die Ausstellung 2009 und 2010 u.a. noch in Bad Salzuflen, Salzkotten, Stemwede, Gütersloh und Lemgo gezeigt werden.

Eng verbunden mit der Ausstellung in Bielefeld ist eine Veranstaltungsreihe mit Vorträgen jeweils im Ankergebäude an der Rohrteichstraße. 19 (Raum 5/1 der Fachhochschule des Mittelstands). Die Termine im Überblick: 

• Dienstag, 14. Oktober, 19.00 Uhr: Eröffnung mit Oberbürgermeister Eberhard David, Dr. Johannes Kistenich (Landesarchiv NRW) und Dr. Jochen Rath (Stadtarchiv und Landesgeschichtliche Bibliothek); 
• Donnerstag, 13. November, 19.00 Uhr: Anne Kunze: „Praktiken der Gewalt – Der Novemberpogrom im Gestapobezirk Bielefeld“; 
• Sonntag, 16. November, 14.30 Uhr: Dr. Monika Minninger: Stadtrundgang „Spuren jüdischen Lebens in Bielefeld“ (auf 40 Personen begrenzt; Anmeldung erforderlich; Treffpunkt Stadtarchiv); 
• Donnerstag, 27. November, 19.00 Uhr: Dr. Jens Murken: „Pfarrer Hans Ehrenberg (1883-1958) – ein judenchristliches Schicksal im ´Dritten Reich\“; 
• Donnerstag, 11. Dezember, 19.00 Uhr: Dr. Jochen Rath: „Der bürokratische Tod – Die Verwaltung als rassenideologisches Verfolgungsinstrument“. 

Kontakt:
Stadtarchiv und Landesgeschichtliche Bibliothek
Rohrteichstraße 19
33602 Bielefeld
Tel. 0521/51 24 71 
Fax 0521/51 68 44
stadtarchiv@bielefeld.de

Quelle: Stadt Bielefeld, Pressemitteilung, 29.9.2008

Königsmarck-Biographie für das Staatsarchiv Stade

In Anwesenheit des Präsidenten des niedersächsischen Landesarchivs, der Sponsoren und geladener Gäste übergab Joachim Graf von Königsmarck dem Niedersächsischen Landesarchiv – Staatsarchiv Stade – die Biographie des ersten schwedischen Generalgouverneurs in den Herzogtümern Bremen und Verden. Die Leiterin des Staatsarchivs Stade, Dr. Gudrun Fiedler, bezeichnet die Erwerbung als Glücksfall und besondere Verpflichtung. Sie plant dazu bereits mehrere Projekte und erhofft sich kräftige Impulse für die Forschung im Elbe-Weser-Raum.

Das Leben des Reichsrats und Feldmarschalls Hans Christoph von Königsmarck (1605-1663) bot Heinrich Salmuth (1592-1660) reiches Material für seine über 600 Seiten umfassende Handschrift, die nach mehr als 350 Jahren im Familienarchiv der Königsmarcks dank der großzügigen Unterstützung von der Kreissparkasse Stade, der Stadtsparkasse Stade-Altes Land, dem Lions Club Aurora von Königsmarck, dem Stader Landschaftsverband, der Ritterschaft und nicht zuletzt des Niedersächsischen Landesarchivs nach Stade zurückkehrte.

Kontakt:
Niedersächsisches Landesarchiv – Staatsarchiv Stade – 
Am Sande 4c
D-21682 Stade
Telefon: (04141) 406-404
Fax: (04141) 406-400
Stade@nla.niedersachsen.de

Quelle: Staatsarchiv Stadt, Neuigkeiten, 25.8.2008

Erweiterung des Generallandesarchivs in Karlsruhe

\“Für unsere Demokratie und unsere kulturelle Identität spielen Archive eine zentrale Rolle. Mit dem Erweiterungsbau des Generallandesarchivs in Karlsruhe beginnen nun umfangreiche Bau- und Sanierungsmaßnahmen, die dieses bedeutende Archiv für die nächsten Jahrzehnte zukunftsfähig machen. In Zeiten knapper Kassen ist diese Baumaßnahme ein klares Bekenntnis und eine Stärkung der Stadt Karlsruhe. Die Landesregierung macht damit deutlich, dass sie sich in hohem Maße dem geschichtlich-kulturellen Erbe verpflichtet fühlt.\“ So der baden-württembergische Wissenschaftsminister Prof. Dr. Peter Frankenberg und Finanzstaatssekretär Gundolf Fleischer am 24. September 2008 in Karlsruhe.

Archive seien das Gedächtnis eines Landes, betonte Frankenberg weiter. \“Durch die Sicherung, den Erhalt und die Bereitstellung der historischen Überlieferung sind Archive ein ganz wesentlicher Bestandteil unserer Erinnerungskultur. Im Generallandesarchiv Karlsruhe stößt man auf eine Konzentration wichtiger und besonders von der Forschung sehr begehrter Bestände. Diese ließen das Generallandesarchiv zu einem der bedeutendsten deutschen Archive werden.\“

Der Erweiterungsbau mit über 3.000 Quadratmetern Fläche sei erst der Anfang der Baumaßnahmen, erläuterte Fleischer weiter. Nach der Fertigstellung am Ende des Jahres 2010 und einer einjährigen Austrocknungszeit der Magazine könnten die wertvollen Archivalien umgelagert werden. Danach würden in einer zweiten Phase die bestehenden Gebäude saniert. \“15 Kilometer Akten können im Erweiterungsbau ihre Heimat finden, annähernd 50 Kilometer werden es nach der Sanierung des gesamten Gebäudekomplexes sein. Das wird für die kommenden 30 – 40 Jahre reichen. Rechtzeitig zum großen Jubiläum der Stadt Karlsruhe im Jahre 2015 werden die gesamten Baumaßnahmen abgeschlossen sein. Der Erweiterungsbau ist mit 8,5 Millionen Euro etatisiert." 

Der moderne Erweiterungsbau spreche die Sprache unserer Zeit, führte Fleischer weiter aus. Ein großzügiger Eingang ins Foyer mit Ausstellungsmöglichkeiten und helle Arbeitsplätze im ersten Obergeschoss laden die Besucher ein. \“Ob Wissenschaftler oder interessierter Bürger, ob Student oder Archivar, ich bin mir sicher, jeder wird sich in diesem Neubau wohl fühlen.\“

Finanzstaatssekretär Fleischer und Wissenschaftsminister Frankenberg dankten abschließend allen, die mit den Vorbereitungen, der Planung und der Durchführung dieses Projekts beschäftigt waren. \“Danken möchte ich dem Landesarchiv Baden-Württemberg und dem Generallandesarchiv vor Ort als zuverlässiger und fachlich hoch kompetenter Partner sowie der Stadt Karlsruhe und allen beteiligten Behörden, die das Projekt wohlwollend begleitet haben. Mein besonderer Dank gilt dem Amt Karlsruhe des Landesbetriebs Vermögen und Bau Baden-Württemberg für die zielorientierte Projektleitung\“, so der Finanzstaatssekretär abschließend. 

Link: Rede des Finanzstaatssekretärs Gundolf Fleischer anlässlich der Grundsteinlegung im Generallandesarchiv Karlsruhe

Kontakt:
Generallandesarchiv Karlsruhe
Nördliche Hildapromenade 2
D-76133 Karlsruhe
Telefon: 0721/926-2206
Telefax: 0721/926-2231
glakarlsruhe@la-bw.de

Quelle: Landesarchiv Baden-Württemberg, Pressemitteilung, 24.9.2008

Akten von Verkehrsverein und Stadtmarketingkreis im Stadtarchiv Greven

Zum Jahresanfang 2008 wurde der Verkehrsverein Greven e.V. in Greven Marketing e.V. umbenannt, der auch die Aufgaben des aufgelösten Stadtmarketingkreises Greven übernimmt. Seitdem liegen Stadtinformation, Veranstaltungsmanagement, Stadtmarketing und Tourismus in einer Zuständigkeit. Dieser organisatorische Einschnitt war Grund genug für Geschäftsführer Peter Hamelmann, sich Gedanken über den Verbleib des Schriftgutes von Verkehrsverein und Stadtmarketingkreis zu machen. 

Durch die fachliche Begleitung des Stadtarchivs Greven konnten nun die historisch wertvollen Akten ausgewählt und zur dauerhaften Aufbewahrung ins Rathaus gebracht werden. Zahlreiche Akten von Stadtmarketingkreis und Verkehrsverein werden auf diese Weise für die Nachwelt erhalten. „Ein Praktikant hat die Akten gereinigt und Metallteile entfernt. Anschließend wurde von der Aufbewahrung in Stehordnern gewechselt zu einer platzsparenden Aufbewahrung in archivtauglichen Kartons“, erläutert Dr. Stefan Schröder (Stadtarchiv) die archivarischen Tätigkeiten, „und durch die EDV-Verzeichnung können wir die Archivalien auch in kurzer Zeit wieder ans Tageslicht holen.“ 

Dass die Akten beider Organisationen wichtige Einblicke in das kulturelle und touristische Leben der Emsstadt erlauben, davon sind Hamelmann und Schröder überzeugt. Bis die Öffentlichkeit die Archivalien sehen darf, vergeht allerdings noch einige Zeit. Denn aus rechtlichen Gründen können die ersten Unterlagen frühestens 2015 benutzt werden. „Archive sind eben nicht nur für die Vergangenheit da, sie sichern auch das Schriftgut der Gegenwart für die Zukunft“, resümiert Schröder die Arbeit des Grevener Stadtarchivs. Und Peter Hamelmann ist sich sicher, dass die Arbeit von Verkehrsverein und Stadtmarketingkreis nicht in Vergessenheit gerät: „Auch Greven Marketing e.V. möchte sich vielleicht in einigen Jahren an seine Anfänge erinnern können. Durch die Unterstützung des Stadtarchivs wird das problemlos möglich sein.“ 

Schon heute fördert die Datenbank des Stadtarchivs Erstaunliches zutage: So finden sich seit 1990 weit über 1.000 Hinweise auf den Verkehrsverein in Zeitungsartikeln beider Lokalzeitungen, die im Stadtarchiv von Angelika Haves seit jenem Jahr verzeichnet werden: „Im Gegensatz zu den Akten sind die Zeitungen grundsätzlich öffentlich einsehbar, da die Sperrfristen der Archivgesetze für sie nicht gelten“, erklärt die Archivarin. „Wer also erste Informationen über den Verkehrsverein sucht – seien es die Anfänge in den 1980er Jahren oder die jüngsten Veranstaltungen – wird auch heute schon im Stadtarchiv fündig.“ 

Kontakt:
Stadtarchiv Greven
Rathausstraße 6
48268 Greven
Tel.: (0 25 71) 92 04 58
Fax: (0 25 71) 92 03 20
stefan.schroeder@stadt-greven.de

Quelle: Stadt Greven, Pressemitteilung, 25.9.2008

FHP-Abschlussarbeit zum rechtlichen Zugang zu Archivgut ausgezeichnet

Im Rahmen der Semestereröffnungsfeierlichkeiten der Fachhochschule Potsdam wurden am 22.9.2008 hervorragende Absolventinnen und Absolventen mit den Hochschulpreisen ausgezeichnet. 

Die FHP-Preise für die besten Bachelor- bzw. Diplomarbeiten sowie für die beste Master-Forschungsarbeit werden für Arbeiten vergeben, die in exzellenter Weise durch die wissenschaftliche oder künstlerische Leistung, Bezugnahme auf ein wichtiges gesellschaftliches Problem, Originalität, Kreativität und Innovation und Überschreitung von Fachgrenzen überzeugen. Die Preise sind mit einer Urkunde und einer Prämie von 50 € dotiert. 

Im Fachbereich Informationswissenschaften wurde im Studiengang Archiv die Diplomarbeit von Sonja Kiesling zum Thema „Das Verhältnis zwischen den Archivgesetzen und den Informationsfreiheitsgesetzen hinsichtlich des rechtlichen Zugangs zu Archivgut“ ausgezeichnet. Nach Einschätzung der Laudatorin Dr. Karin Schwarz ist es Frau Kiesling bei der Auseinandersetzung mit den Informationsfreiheitsgesetzen im Archiv gelungen, die rechtlich komplizierte Situation mit zum Teil widersprüchlichen Bestimmungen zum Zugang amtlicher Informationen und die verschiedenen Lösungsansätze bei den betroffenen Archiven verständlich darzulegen und zu beurteilen. Die Autorin „zeigt dabei einen sicheren Umgang bei der Auslegung von Gesetzestexten und vermag es, in interdisziplinärer Weise juristische und archivfachliche Sichtweisen zu verknüpfen. Die Arbeit ist äußerst sorgfältig erarbeitet. Besonders positiv fällt der gewandte Sprachstil und der sehr gut nachvollziehbare Aufbau auf.“ Im Ergebnis – so die Gutachtachter – „fördert (die Arbeit) die Diskussion um den allseits diskutierten und geforderten Prozess der Offenheit der Archive.“ 

Kontakt:
Fachbereich Informationswissenschaften der FH Potsdam 
Dekanat
Friedrich-Ebert-Str. 4 
14467 Potsdam 
Telefon: +49 (0)331 580 1501 
Fax: +49 (0)331 580 1599 
iw@fh-potsdam.de

Quelle: FH Potsdam, Medieninformation #85, 24.9.2008

Baubeginn für Stuttgarter Stadtarchiv

Mit einem Baggerbiss hat Stuttgarts Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Schuster am Mittwoch, 24. September 2008, im Bellingweg 21 in Bad Cannstatt den Bau des neuen Stadtarchivs Stuttgart begonnen. \“Mit diesem Projekt setzten wir als städtischer Bauherr ein deutlich sichtbares Zeichen für die Entwicklung hier im Stadtteil Veielbrunnen in Bad Cannstatt\“, so der Oberbürgermeister.

Das teilweise unter Denkmalschutz stehende Lagerhausensemble um das 1921 erbaute Kontor im Bellingweg 21 steht an der Nahtstelle zwischen dem Wohngebiet, in dem bereits seit 2003 mit Fördermitteln aus dem Landessanierungsprogramm die Verbesserung der Wohnqualität im Stadtteil vorangetrieben wird, und dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs, für dessen weitere Entwicklung vor kurzem durch einen städtebaulichen Wettbewerb die Weichen gestellt wurden. Der ausgewählte Entwurf sieht eine Mischung aus Wohnen und Dienstleistung (Technologie-Park, Hotel) vor. Gleichzeitig arbeitet das Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung an Modellprojekten, die die Bedeutung von Bildung und Niedrigenergiestandards als Standortfaktoren betonen.

Am meisten können sich die städtischen Archivare freuen. Erstmals erhalten sie funktionsgerechte Räume, um das historische Gedächtnis der Stadt zu bewahren. Auch die Depots des künftigen Stadtmuseums finden hier Platz. Mehr als 10.000 Quadratmeter Fläche werden in modernen Magazinen zur Verfügung stehen und zwar in unmittelbarer Nähe des Arbeitsplatzes. Bisher waren die Bestände in verschiedenen Gebäuden untergebracht, und es herrschte teils drangvolle Enge. Auch für die externen Nutzer des Archivs wird es deutlich komfortabler: Der neue Lesesaal lässt hier keine Wünsche offen.

Um das Gebäude für die Archivnutzung fit zu machen und auch den Energiebedarf so gering wie möglich zu halten, werden knapp 20 Millionen Euro investiert. Davon trägt das Land Baden-Württemberg 4,8 Millionen Euro als Fördermittel der Stadterneuerung im Rahmen des Landessanierungsprogramms bei.

Die fachgerechte Aufbewahrung des Archivguts benötigt eine gleichmäßige Raumtemperatur von 18 Grad Celsius mit geringen Abweichungen von bis zu 2 Grad plus oder minus. Bei Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht muss nachts geheizt und anschließend tagsüber gekühlt werden. Die Wahl des Energiekonzepts wurde deshalb besonders sorgfältig erwogen und eine innovative und wartungsarme Lösung gewählt. Eine direkt mit Gas befeuerte Absorptionswärmepumpe kombiniert mit einem 400 Kubikmeter großen unterirdischen Eisspeicher spart gegenüber einem Gaskessel mit konventioneller Kältemaschine rund 55 Tonnen Kohlendioxid jährlich.

Die umfangreichen Sanierungs- und Umbauarbeiten werden voraussichtlich bis Sommer 2010 dauern.

Kontakt:
Stadtarchiv Stuttgart
Silberburgstraße 191
70178 Stuttgart
Telefon: (0711) 216-6327
Fax: (0711) 216-4456
poststelle.stadtarchiv@stuttgart.de
www.stuttgart.de/stadtarchiv

Quelle: Stadt Stuttgart, Pressemitteilung, 24.9.2008

Neue Leiterin Dokumentation und Archive beim SWR

Ulrike Höflein (55) wird neue Leiterin der Hauptabteilung Dokumentation und Archive in der Hörfunkdirektion des Südwestrundfunks (SWR) in Baden-Baden. Der Verwaltungsrat hat jetzt in Mainz einem entsprechenden Vorschlag von SWR-Intendant Peter Boudgoust zugestimmt. Die bisherige Leiterin der Abteilung Dokumentation und Archive in Stuttgart tritt am 1. Januar 2009 die Nachfolge von Michael Harms an, der dann in den Ruhestand geht. SWR-Intendant Peter Boudgoust: \“Ob Dokumentarfilm, zeitgeschichtliches Hörfunkfeature oder Hintergrundstück in den Nachrichten: Bei der journalistischen Arbeit des SWR spielt der Zugriff auf wichtige Archivaufnahmen eine zentrale Rolle. Deshalb arbeiten unsere Archive mit dem Programm Hand in Hand. Außerdem ist die Digitalisierung der Archive und die inhaltliche Erschließung unserer Hörfunk- und Fernsehinhalte Voraussetzung dafür, dass wir zum Beispiel den Online-Nutzern einen Zugriff auf unsere Programme nach bestimmten Schlagworten bieten können. Ich bin mir sicher, dass es Ulrike Höflein gelingen wird, die Hauptabteilung Dokumentation und Archive auf diese Herausforderungen auszurichten und sie fit zu machen für die Zukunft.\“

Ulrike Höflein, geboren am 5. August 1953 in Gaggenau, absolvierte nach ihrem Studium der Volkskunde, Germanistik, Geografie und Kunstgeschichte in Karlsruhe und Freiburg sowie der anschließenden Promotion ein Volontariat zur Dokumentationsredakteurin beim Südwestfunk (SWF) in Baden-Baden. Nach einer Zwischenstation in der regionalen Pressedokumentation des SWF in Baden-Baden, leitete Höflein von 1991 bis 1999 das Ressort \“Fernseh-Recherche und Regionaldokumentation\“ und von 1999 bis 2004 das Fachressort \“Iud Print\“ mit Pressedokumentation, Bibliothek und Schriftgutbeschaffung. 2004 wechselte sie als Abteilungsleiterin Dokumentation und Archive nach Stuttgart.

Kontakt:
Südwestrundfunk
Anstalt des öffentlichen Rechts
Neckarstraße 230
70190 Stuttgart
Telefon: 0711/929-0
info@swr.de

Quelle: SWR.de – Presseservice, 15.9.2008

Bundesarchiv feiert Richtfest in Berlin

Das Bundesarchiv ist das Gedächtnis unserer Nation. An insgesamt neun Standorten sichert es alles, was in über zweihundert Jahren an Schrift-, Bild- und Tondokumenten von zentralen staatlichen Einrichtungen hinterlassen wurde. Auch Unterlagen von Parteien und Verbänden sowie Nachlässe bedeutender Personen werden dort gesammelt. Ein neues Magazin erhält das Bundesarchiv in Berlin-Lichterfelde. Dort sollen die Bestände künftig sachgerecht aufbewahrt und erschlossen werden. Zum Richtfest gratulierte Kulturstaatsminister Bernd Neumann. 

Der Standort Berlin-Lichterfelde ist der mittlerweile personell und räumlich größte des Bundesarchivs. Etwa 90 Kilometer Archivgut vor allem der Abteilungen \“Deutsches Reich\“ und \“DDR\“ sind hier einsehbar. Außerdem stehen den Nutzerinnen und Nutzern 1,7 Millionen Bücher, Zeitungen, Zeitschriften und andere Druckschriften zur Verfügung.

Durch den Magazinneubau sollen die bisher provisorisch untergebrachten Akten und Bücher endlich sachgerecht gelagert werden. Geplant ist, auf Dauer dort 110 Kilometer Archivgut unterzubringen. Außerdem soll das neue Gebäude optimale Arbeitsbedingungen für die Archivare und die vielen Nutzerinnen und Nutzer bieten. Errichtet wird es an einem Standort mit Geschichte: Ursprünglich war auf dem Gelände die preußische Hauptkadettenanstalt untergebracht. Während der NS-Zeit war in dem Komplex die \“Leibstandarte SS Adolf Hitler\“ stationiert, bis 1994 wurde das Gelände schließlich von amerikanischen Streitkräften genutzt.

Mit dem Neubau wird der erste Bauabschnitt im Zuge der Umbaumaßnahmen des Gesamtareals realisiert. Schon im März 2009 soll das Magazin seine Arbeit aufnehmen. Sein Name wird an den ehemaligen Archivar im Geheimen Preußischen Staatsarchiv Erich Posner erinnern. Er wurde wegen seiner jüdischen Abstammung verfolgt und in ein Konzentrationslager verschleppt.

Der Architekt Stephan Braunfels hat für den Neubau einen geschlossenen Quader entworfen, der eine Schlüsselrolle im Gesamtkomplex einnehmen wird. Aufgebrochen wird er nur durch den verglasten Empfangsbereich, der dem Gebäude einen offenen und einladenden Charakter verleiht. Der Bau des neuen Magazins wird aus dem Haushalt des Kulturstaatsministers finanziert. Er hat dafür über 23 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

Das Bundesarchiv wurde 1952 gegründet. Es ist eine obere Bundesbehörde und gehört zum Geschäftsbereich des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Verteilt auf 12 Dienststellen an 9 Orten in Deutschland sichert es die Überlieferung zentraler Organe der Bundesrepublik Deutschland, der Deutschen Demokratischen Republik, des Deutschen Reiches und des Deutschen Bundes. Gleichzeitig erschließt es dieses Material nicht nur für die wissenschaftliche Forschung und die Bundesverwaltung sondern auch für die Öffentlichkeit. In seinen Berliner Dienststellen hat das Bundesarchiv zahlreiche Archive und Bestände aus dem Berliner Raum in einer Einrichtung zusammengeführt. Dazu gehören das Zentrale Staatsarchiv der DDR mit dem damaligen Filmarchiv, das frühere Institut für Marxismus- Leninismus der SED, das Berlin Document Center sowie die Zentralbibliothek der Gewerkschaften der DDR. 

Link: www.bundesarchiv.de

Zwei wertvolle Nachlässe für das neue Stadtarchiv Sprockhövel

Das Stadtarchiv Sprockhövel ist an seinem neuen Standort im Pavillon an der Hauptschule Niedersprockhövel endlich in der Lage, zugesagte Nachlässe zu übernehmen. Am 29. August 2008 erfolgte die Übernahme des künstlerischen Nachlasses des Malers und Grafikers Karl Leyhe (1915-1994) und am 4. September 2008 wurde der Nachlass des Heimatforschers Fritz Stracke (1919-2006) in das Stadtarchiv Sprockhövel geholt. 

Die Tochter Leyhes überließ dem Archiv mehr als 250 Gemälde, Zeichnungen, Grafiken, Holz- und Linolschnitte als Leihgabe. Karl Leyhe hatte sich nach dem Zweiten Weltkrieg in Sprockhövel niedergelassen und hier bis zu seinem Tod gelebt und gewirkt. Seine Druckgrafiken zieren zahlreiche Broschüren, Firmen- und Festschriften. Leyhe illustrierte Bücher und entwarf Logos und Piktogramme. Auch die Gemälde und Zeichnungen zeugen von seinem großen künstlerischen Talent. Die Werke wurden von der Schülerpraktikantin Pauline Winkelmann geordnet und verzeichnet. Das Stadtarchiv plant gemeinsam mit der Kunst- und Kulturinitiative und der Sparkasse Sprockhövel eine Ausstellung ausgewählter Werke Leyhes im Jahr der Kulturhauptstadt 2010.

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Abb.: Schülerpraktikantin Pauline Winkelmann und ehrenamtliche Archivmitarbeiterin Gudrun Hilgenstock-Rohrschneider hinter dem Nachlass Fritz Stracke (Foto: Karin Hockamp), 5. September 2008.

Der Heimatforscher Fritz Stracke verfügte vor seinem Tod vor zwei Jahren die Übergabe seiner umfangreichen Sammlung an das Stadtarchiv. Nun konnten ca. 50 Aktenordner, mehr als 100 Bücher und Broschüren sowie etwa 120 Karten und Pläne in die neuen Räume übernommen werden. Derzeit wird dieser umfangreiche Nachlass von der pensionierten Lehrerin Gudrun Hilgenstock-Rohrschneider ehrenamtlich geordnet und erschlossen. Nach Abschluss der Arbeiten steht der Nachlass der öffentlichen Nutzung zur Verfügung. Vor allem für Familienforscher werden die Quellensammlungen und Forschungsergebnisse im Nachlass Stracke eine Fundgrube sein.

Das Stadtarchiv Sprockhövel ist am Freitag, den 15. August 2008 umgezogen. Der Umzug war notwendig geworden, weil der bisherige Standort an der Gevelsberger Straße in Haßlinghausen für die gewachsenen Bestände nicht mehr genügend Raum bot. Am neuen Standort stehen 120 qm Magazinfläche sowie 47 qm Büro und Benutzerraum zur Verfügung. Ein Dortmunder Spezialtransportunternehmen hatte mit sechs Mann zwölf Stunden zu tun, um die rund 900 Kisten mit Archivalien und das Mobiliar in das neue Domizil, den Pavillon an der Hauptschule in Niedersprockhövel, zu transportieren. Zwei LKW waren abwechselnd im Einsatz.

Kontakt:
Stadtarchiv Sprockhövel
Dresdener Str. 45, 45549 Sprockhövel (Besucheranschrift)
Rathausplatz 4, 45549 Sprockhövel (Postanschrift)
Tel.: 02324 / 9701-555
Karin.Hockamp@sprockhoevel.de

Quelle: Stadt Sprockhövel, Pressemitteilung, 18.8.2008; Aktuelles, 5.9.2008