Einbrecher im Siegburger Kreishaus

Eine Serie von Einbrüchen erlebt zur Zeit die Kreisverwaltung Rhein-Sieg. Zum vierten Mal innerhalb von vier Monaten ist in der letzten Woche ins Kreishaus eingebrochen worden. Die unbekannten Täter versuchten an verschiedenen Eingangstüren, sich Eintritt zu verschaffen. Sie drangen schließlich in die neuen Sitzungsräume im Erdgeschoss ein und gleich nebenan ins Kreisarchiv.

Bereits 1966 wurde im damaligen Kreis Bonn ein hauptamtlich besetztes Kreisarchiv eingerichtet und 1969 vom Siegkreis, der im Zuge der kommunalen Neugliederung den Namen Rhein-Sieg-Kreis erhielt, mit Personal und Beständen übernommen. Bis 1981 befand sich das Archiv in Bonn, einer Nebenstelle der Kreisverwaltung. Mit Fertigstellung des neuen Kreishauses in Siegburg wurden alle Bereiche des Kreisarchivs sukzessive dorthin verlagert.

Anders als bei den ersten drei Einbrüchen, die bislang aus ermittlungstaktischen Gründen nicht öffentlich gemacht worden waren, besaßen die jetzigen Täter offenbar kaum Ortskenntnisse. Zwar richteten die Einbrecher erheblichen Schaden an, nahmen aber wohl keine Wertgegenstände mit.

Kontakt:
Archiv und Wiss. Bibliothek des Rhein-Sieg-Kreises
Kaiser-Wilhelm-Platz 1 (Kreishaus)
53721 Siegburg
Telefon: 02241/13-2567
Fax: 02241/13-3271
archiv@rhein-sieg-kreis.de

Quelle: General-Anzeiger, 22.7.2005

Mehr Platz für das Archiv der Samtgemeinde Salzhausen

Die Samtgemeinde Salzhausen im Norden der Lüneburger Heide wurde 1972 im Zuge der Verwaltungs- und Gebietsreform aus 13 Gemeinden gegründet und gehört zum Landkreis Harburg. Die Samtgemeinde hat heute rund 14.500 Einwohner.

Das Archiv der Samtgemeinde Salzhausen wurde im Januar 1984 auf Beschluss der Räte der Samtgemeinde und der Kommune Salzhausen offiziell gegründet. Die Satzung führt aus, dass Gegenstand der archivischen Verwahrung und Betreuung \“das gesamte Schrift-, Bild- und Tongut staatlicher und nichtstaatlicher Dienststellen, Verbände, Vereine, Betriebe und von Einzelpersonen\“ sei.

Das Archiv wird ehrenamtlich geleitet von einem eingespielten Duo: Der 79-jährige ehemalige Tierarzt Dr. Friedrich Reineke ist seit 1986 dabei und arbeitet derzeit vor allem an einem Höfebuch der Hohen Geest. Viele Landwirte, die er in seiner Zeit als Tierarzt zu besuchen hatte, haben ihm die Geschichte ihrer Höfe aufgeschrieben oder erzählt. Der frühere Mineralölchemiker Hans Dieter Müller (66) ist der zweite Mann im Archivteam. Der Vorsitzende der UWG und Ratsherr im Samtgemeinderat Salzhausen kümmert sich dabei vor allem um die Technik, bannt die Historie auf Festplatte.

Die beiden Männer sind jeden Montag Vormittag im Samtgemeindearchiv im Salzhäuser Rathaus anzutreffen. Jetzt sind sie sogar, im Wortsinne, aufgestiegen: vom Keller des Rathauses unters Dach, wo ein Ausbau Platz geschaffen hat für das stetig wachsende Archiv. Die ehrenamtlichen Archivleider unterscheiden bei ihrer Tätigkeit zwischen der Pflicht, amtliche Schriftstücke zu archivieren, und der Kür, Heimatgeschichtliches aufzuschreiben. Ihre Daten ordnen sie unter Oberbegriffen wie: Urkunden, Chroniken, Heimatgeschichte, Wirtschaft, Gemeinleben, Kirche, Schriftgut, Film/Bild, Karten, Archivalien und EDV-Material.

Kontakt:
Samtgemeinde Salzhausen
Rathausplatz 1
21376 Salzhausen
Tel.: 04172 – 9099-0
Fax.: 04172 – 9099-36
rathaus@sg-salzhausen.de

Quelle: Landeszeitung für die Lüneburger Heide, 28.7.2005

Wertvolles Fotoerbe Weimars

In Weimar sind historische Fotographien ein reicher und wertvoller Schatz des Stadtarchivs. Über rund 30.000 historische Exemplare lagern nach Schätzung von  Stadtarchivar Jens Riederer im Archiv, darunter etwa 500 schwarz-weiße Glasnegative. Die Fotos bedürfen allerdings der besonderen Pflege und Konservierung; auf Dauer benötigen sie vor allem Kühle und Dunkelheit.

Die Glasnegative hat das Stadtarchiv Weimar in einem aufwändigen Verfahren konservieren lassen. Diese Arbeiten wie Glasnegative überhaupt sind eine unschätzbare historische Quelle, doch eben auch eine Herausforderung für den Archivar. Denn sie sind empfindlich und für eine schnelle, unkomplizierte Nutzung nur bedingt geeignet. Bei falscher Aufbewahrung kann es zu Rissen im Glasträger kommen, schlechte Verpackung kann zu Kratzern auf der Bildschicht führen, bereits im Verarbeitungsprozess können chemische Prozesse im Bildsilber ausgelöst werden, erklärt Stadtarchivar Riederer.

Bilder, die Geschichten und Geschichte erzählen, sind ein archivalischer Schatz, der nach den finanziellen Möglichkeiten nach und nach digitalisiert wird. Eine Sicherungsverfilmung besonders wertvoller und vom Verfall geretteter Bestände soll sich anschließen – wenn entsprechende finanzielle Mittel zur Verfügung stehen. Deren Haltbarkeit ist ungleich höher als beim digitalen Material, benennt Jens Riederer den Vorteil. 

Kontakt:
Stadtarchiv Weimar 
Kleine Teichgasse 6
99423 Weimar 
Tel.: (0 36 43) 88 75 11
Fax: (0 36 43) 88 75 99 
stadtarchiv@stadtweimar.de

Quelle: TLZ Weimar, 27.7.2005

Krupp: Geschichte als Unternehmensziel

Das jüngste Werk über die Geschichte des Krupp-Konzerns, der großformatige Bildband "Krupp bleibt doch Krupp" von Klaus Tenfelde, macht einmal mehr deutlich, von welchen Schätzen aus dem Historischen Archiv Krupp die Forschung profitieren kann. Wie ein nie versiegendes Füllhorn hat die bereits 1905 gegründete Institution dem Bochumer Historiker Tenfelde Dokumente und vor allem Fotos zur Verfügung gestellt, darunter eine ganze Reihe noch nie gezeigter. 

Die Geschichte dieses ältesten, wohl auch wichtigsten und sehr gut sortierten historischen Wirtschaftsarchivs ist nun aber auch selbst Gegenstand eines Buches geworden. Vorgelegt hat es Archivleiter Ralf Stremmel, der im Jahr 2003 die langjährige Chefin Renate Köhne-Lindenlaub ablöste. Stremmel beschreibt griffig und allgemein verständlich die Notwendigkeit und die Aufgaben des Krupp-Archivs. Er gewährt dabei einen Einblick in die Arbeitsweise sowie in die teils wertvollen Bestände. Schon der eigentliche Firmen-Gründer Alfred Krupp wusste um die Bedeutung der historischen Überlieferung. Schließlich schafft Geschichte Identität nach innen und außen, ein Anliegen, das im Kruppschen \“Staat im Staate\“ seit jeher hoch im Kurs stand. Es gibt aber auch eine praktische Dimension. In Streitfällen zum Beispiel patentrechtlicher Art kann ein gut sortiertes Archiv über Wohl oder Wehe eines Unternehmens entscheiden.

Das Krupp-Archiv hat auch schwere Zeiten erlebt. So nach dem Zweiten Weltkrieg, als die Alliierten Beweismaterial für den Krupp-Prozess suchten und die Bestände regelrecht fledderten, ohne an die Rückgabe zu denken. Noch heute tauchen Dokumente auf dem Schwarzmarkt auf. Bis in die 1980er Jahre hinein betrieb das Archiv eine recht restriktive Abschottungspolitik. Mit diesem Generalmisstrauen, das die damals typische Krupp-Mentalität widerspiegelte, räumte bereits Stremmels Vorgängerin nach und nach auf. Inzwischen dürfte der Hügel deutschlandweit eine der ergiebigsten Adressen für die sozial- und wirtschaftshistorische Forschung sein.

Kontakt:
Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung
Historisches Archiv Krupp
Villa Hügel
Hügel 1
D-45133 Essen 
Telefon: +49 201 188 48 21
Fax: +49 201 188 48 59
archiv@hak-krupp-stiftung.de

Quelle: Frank Stenglein, NRZ Essen, 27.7.2005

Foto-Dokumentation zum Bauen in der Dresdener Neustadt

Das Stadtarchiv Dresden besitzt seit kurzem eine fotografische Dokumentation über die Entwicklung der Dresdner Neustadt. Die vom Ortsamt Neustadt übergebene Dia- und Fotosammlung umfasst insgesamt 54 Ordner mit Abzügen. Sie sind nach Straßennamen und Hausnummern sortiert. Auch rund 12.000 Dias gehören dazu. Der ehemalige Ortsamtsleiter Manfred Künzel begann diese Sammlung, die vor allem das Baugeschehen im Ortsamtsbereich Neustadt von 1993 bis 2004 festhält, bereits Ende 1991.

Nach erfolgter konservatorischer Aufbereitung und Erschließung kann diese Dokumentation für Recherchezwecke benutzt werden.

Kontakt:
Landeshauptstadt Dresden 
Stadtarchiv 
Elisabeth-Boer-Straße 1 
01099 Dresden
Tel. 0351-4881515 
Fax. 0351-4881503
stadtarchiv@dresden.de

Quelle: SZ-Online, 27.7.2005

Schaffhausen sucht Zeitzeugen zu norwegischen Dachau-Häftlingen

Unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs im Sommer vor 60 Jahren kam eine Gruppe von norwegischen Häftlingen aus dem befreiten Konzentrationslager Dachau ins schweizerische Schaffhausen. Die Gruppe wurde auf Vermittlung der "Schweizerisch-Norwegischen Gesellschaft", deren Präsident der damalige Museumsdirektor Dr. W. U. Guyan war, zunächst im "Norwegerlager" auf der Breite und später im Haus "Blankenstein" an der Fäsenstaubstrasse untergebracht.

Am Samstag, den 17. September 2005, findet eine Gedenkveranstaltung in Erinnerung an den Aufenthalt der Norweger in Schaffhausen statt, zu der die noch Lebenden der ehemaligen KZ-Häftlinge sowie eine offizielle Delegation der Stadt Bergen die Stadt Schaffhausen besuchen. Um zu diesem Anlass eine Dokumentation zusammenzustellen, sucht das Stadtarchiv Schaffhausen Zeitzeugen, die vor 60 Jahren mit den Deportierten Kontakt hatten. 

Gesucht sind Erinnerungen an die Zeit und die Menschen, dabei ist es gleich, ob man als Soldat oder in offizieller Funktion, als Helfer oder Krankenschwester, als Gastwirt oder nur eher zufällig, aus Mitgefühl oder Neugier den Norwegern begegnete. Das Stadtarchiv Schaffhausen würde sich über kurze schriftliche Erinnerungen, über eventuell noch vorhandene Privatfotos oder sonstige Erinnerungsstücke freuen, die den Gästen dokumentieren, dass sie hier auch nach 60 Jahren nicht vergessen sind. 

Sendungen an: Stadtarchiv Schaffhausen, Fronwagplatz 24, CH-8200 Schaffhausen, Fax ++41 52 632 52 31.

Quelle: Schaffhauser Nachrichten, 26.7.2005

Ein den Archiven gewidmetes Leben

Zum 65. Geburtstag des siebenbürgisch-sächsischen Historikers und Archivars Gernot Nussbächer am 23. August erscheint eine umfangreiche Festschrift mit Beiträgen von 36 Fachkollegen in rumänischer, deutscher, ungarischer und französischer Sprache. Der erste Teil des Bandes ist dem Leben und Werk des 1939 in Kronstadt geborenen Jubilars gewidmet. Nussbächer studierte von 1956 bis 1961 Geschichte an der Universität von Klausenburg. Zwischen 1962 und 1986 sowie von 1990 bis 2003 arbeitete er im Staatsarchiv Kronstadt. Von 1986 bis 1989 wurde er an die Kronstädter Kreisbibliothek strafversetzt, weil Verwandte in die Schweiz und nach Deutschland ausgesiedelt waren.

Gernot Nussbächer hat sich große Verdienste um das Archivwesen erworben und gilt auf diesem Gebiet als einer der profiliertesten und kompetentesten Fachleute Rumäniens. Als "ein den Archiven gewidmetes Leben" beschrieb ein ehemaliger Vorgesetzter Nussbächers dessen berufliche Tätigkeit. Schwerpunkte seiner zahllosen Veröffentlichungen, darunter 25 Bücher und Broschüren sowie rund 100 wissenschaftliche Aufsätze, bilden Forschungsergebnisse über Johannes Honterus (1498-1549), den Reformator der Siebenbürger Sachsen, des Weiteren Arbeiten über die Stadt Kronstadt und zahlreiche Ortschaften Siebenbürgens, ferner Untersuchungen zur Papierherstellung und zum Druckwesen, wie auch zum Zunftwesen Siebenbürgens.

Info:
In honorem Gernot Nussbächer. Volum ingrijit de Daniel Nazare, Ruxana Nazare und Bogdan Florin Popovici. Consiliul judetean Brasov. Biblioteca judeteana \“George Baritiu\“ (Betreuer des Bandes D.N., R.N., B.F.P., herausgegeben vom Rat des Kreises Kronstadt, Kreisbibliothek \“George Baritiu\“), Verlag Foton, Brasov/Kronstadt, 2004, 470 Seiten.

Quelle: Michael Kroner, Siebenbürgische Zeitung, 31.7.2005, S. 4; SZOnline, 25. Juli 2005

Ratgeber für Datenerhalt in Museen

Vieles sollte in Archiven und Museen durch die Verwendung digitaler Bilder, Texte, Datenbanken, Video- und Audiodateien einfacher geworden sein. Mit elektronischen Werkzeugen können Dateien unterschiedlicher Formate miteinander verknüpft werden, große Datenmengen werden wirtschaftlich gelagert, effizient verwaltet und schnell durchsucht. Aber gerade weil die Technik sich in höchstem Tempo entwickelt, stellt sie neue Anforderungen an die Datenspeicher der Zukunft. Denn während auf Papier Geschriebenes zwar längst nicht ewig, aber doch lange und mit bloßem Auge zu entziffern ist, braucht es zum Lesen digitaler Daten häufig die Programme, mit denen sie erstellt wurden – eine Aufgabe, die vor allem für kleine Institutionen nur schwer zu lösen ist.

Helfen soll hier die Broschüre \“Nicht von Dauer: Kleiner Ratgeber für die Bewahrung digitaler Daten in Museen\“. Sie ist eine gemeinsame Publikation von "nestor" (Network of Expertise in Long-Term Storage of Digital Resources) und dem IfM (Institut für Museumskunde der Staatlichen Museen zu Berlin). Dieser erste Band der Ratgeberserie bietet wertvolle Hinweise zum Umgang mit elektronischen Ressourcen und richtet sich besonders auch an Nicht-EDV-Fachleute. 

Die Bewahrung digitaler Daten beginnt mit dem Speichern derselben. Aber damit ist längst nicht alles getan, um Dateien für zukünftige Generationen zu erhalten. Der Ratgeber erläutert die Bedeutung der Entstehungs- und Nutzungsumgebung von Daten für ihre langfristige Lesbarkeit; erklärt, was sich hinter den \“Extensions\“ der unterschiedlichen Dateinamen verbirgt und wägt die Vor- und Nachteile der Formate für die Langzeitspeicherung gegeneinander ab. Auch bei der Wahl geeigneter Speichermedien ist an mehr zu denken, als nur an ihre wachsende Kapazität. So sollten die Medien robust sein, aber ihre Lebensdauer ist eine noch relativ unbekannte Größe. Denn alle gegenwärtigen Medien zerfallen zwangsläufig durch Umwelteinflüsse. Aber wann das der Fall sein wird, wissen wir nicht – weil es die Medien noch nicht lange genug gibt.

Info:
\“Nicht von Dauer. Kleiner Ratgeber für die Bewahrung digitaler Daten in Museen\“, 2004, 52 S., ist in gedruckter Form zu beziehen über das \“nestor\“-Kompetenznetzwerk Langzeitarchivierung, Dr. Stefan Rohde-Enslin, IfM Institut für Museumskunde der Staatlichen Museen zu Berlin, In der Halde 1, 14195 Berlin, Tel. 030 / 8301494, E-Mail s.rohde-enslin@smb.spk-berlin.de. Der Ratgeber kann aber auch kostenlos als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Quelle: Pressemitteilung nestor – Kompetenznetzwerk Langzeitarchivierung, 25.7.2005

Mehr Platz fürs Altenburger Archiv

Seit 1998 wird das ehemalige Forsthaus des Herzogs von Sachsen-Altenburg nach umfangreichen Um- und Ausbauarbeiten von der Stadt Altenburg als Archiv genutzt. Dieser Schritt verbesserte wegen des guten Raumklimas vor allem die Bedingungen im Bereich des Magazins. Seit rund drei Jahren platzt das Stadtarchiv Altenburg jedoch aus allen Nähten. 

Nachdem keine Unterlagen mehr zur Archivierung angenommen werden konnten, sollen jetzt allerdings umfangreiche Baumaßnahmen im ersten Obergeschoss des Gebäudes am Schloßberg auf 250 Quadratmetern Fläche weitere Lagerkapazitäten schaffen. Erforderlich sind beim Umbau zudem Investitionen in die Sicherheitstechnik des Gebäudes sowie Maßnahmen für den baulichen Brandschutz. Der Ausbau des Archivs soll noch in diesem Jahr beginnen und 2006 abgeschlossen sein. Die dafür benötigten Gelder in Höhe von rund 170.000 Euro sind trotz der prekären Finanzlage der Stadt Altenburg in den Haushalt eingestellt worden.

Ursula Pilz, die Leiterin des Archivs, ist über die sich abzeichnende Entwicklung froh, weil die neuen Archivräume für die gesamte Verwaltung eine Erleichterung bedeuten werden. Derzeit stapeln sich noch im Rathaus und im Baudezernat Aktenberge, die eigentlich ins Archiv gehörten.

Kontakt:
Referat Schloss und Kultureinrichtungen
Sachgebiet Stadtarchiv 
Schlossberg 2 
04600 Altenburg
Tel. 03447/579062 

Quelle: Bettels (Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit), ABG-Net, 23.7.2005

650 Jahre Gerichtsprivileg für Bamberg

Vor 650 Jahren, am 22. Juli 1355, stellte Kaiser Karl IV. (1316-1378) für die Stadt Bamberg eine Urkunde aus, in der er den Bürgern das wichtige Recht bestätigte, nur vor einem Bamberger Gericht verklagt werden zu können. Wie hoch die politische, rechtliche und wirtschaftliche Bedeutung dieses Rechts eingeschätzt wurde, zeigt sich an der besonders aufwendigen Gestaltung der Urkunde, die mit dem kaiserlichen Goldsiegel (\“Goldbulle\“) besiegelt wurde.

Dieses \“Privilegium de non evocando\“ steht im Mittelpunkt einer Ausstellung, die bis zum 18. September im Stadtarchiv Bamberg zu sehen ist und die den Titel trägt \“Der lange Weg zur Stadtverfassung. Das Gerichtsprivileg für Bamberg von 1355\“. Dabei wird die komplizierte Rechtssituation der städtischen Verfassung in ihrem Spannungsfeld zwischen Bischof, Domkapitel und Stadtrat und die Einordnung des Privilegs in die gesamtpolitische Situation des Bistums und des deutschen Reichs thematisiert und an Hand von Original-Urkunden, Grafiken und historischen \“Denkmälern\“ dargelegt. Kaiser Karl IV., Bischof Luitpold III. und die Bamberger Bürger stehen dabei im Mittelpunkt.

Zu den Schmuckstücken der Ausstellung zählt auch ein um 1234 gefertigtes Siegel. Der als Siegelbild verwendete Stadtritter ist in Variationen bis heute im Wappen der Stadt erhalten. Dieses älteste Stadtsiegel ist auf einer Urkunde von 1279 angebracht, mit der eine gewisse "Elizabeth" ihren gesamten Besitz in Tretzendorf dem Bamberger Katharinenspital überlässt.

Kontakt:
Stadtarchiv Bamberg 
Untere Sandstraße 30a 
96049 Bamberg 
Tel.: 09 51/87 13 71 
Fax: 09 51/87 19 68 
stadtarchiv@bamberg.de

Quelle: Fränkischer Tag, 22.7.2005