„POP AB“ präsentiert Aschaffenburger Popgeschichte(n)

Stadt- und Stiftsarchiv rückt erstmals die regionale Popkultur in den Mittelpunkt einer Ausstellung.

Mit der neuen Ausstellung „POP AB“ lädt das Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg, Wermbachstraße 15, dazu ein, die bunte und vielfältige Welt der populären Musik am Bayerischen Untermain zu erleben.

Seit den 1950er Jahren prägt sie das Leben nicht nur junger Menschen. Zahlreiche spannende Geschichten aus der lebendigen Szene Aschaffenburgs werden in der Ausstellung präsentiert. Sie ist zugleich Auftakt eines großen Archivprojekts, bei dem die Menschen in Stadt und Region nach ihren Erinnerungen und Schätzen aus dem Aschaffenburger Popkosmos gefragt werden. Digital soll so ein Archiv entstehen, in dem die Aschaffenburger Popgeschichte(n) auch über die Ausstellung hinaus zur Verfügung stehen und erweitert werden können. Die Ausstellung POP AB lädt nicht nur zum Stöbern in den Geschichten um Menschen, Orte, Veröffentlichungen, Musikgenres und Kuriosem ein, sie soll auch zum Treffpunkt werden. Ein Begleitprogramm rundet das Angebot ab.

Geöffnet ist die Ausstellung vom 21. Juni bis 8. September montags bis freitags von 11 bis 16 Uhr sowie an den Wochenenden 22./23. Juni, 3./4. August und 7./8. September 2024 jeweils von 11 bis 16 Uhr.

Begleitprogramm
Freitag, 28. Juni, ab 20 Uhr: DJ-Abend „Rillen einer Stadt“, mit Demian Sky
Samstag, 6. Juli, 10 bis 14 Uhr: Sammlungstag und öffentliche Talkrunde zur regionalen Popmusik
Samstag, 6. Juli, ab 19 Uhr bis Mitternacht: Museumsnacht

Flyer

Website

Kontakt:
Stadt- und Stiftsarchiv
der Stadt Aschaffenburg
Wermbachstraße 15
63739 Aschaffenburg
Tel.: 06021 / 330-2420
E-Mail:

Quelle: Stadt Aschaffenburg, Pressemitteilung, 13.6.2024.

„Black Thursday“ – Bomben auf Schweinfurt 1943 – 1945

App des Stadtarchivs erinnert an dramatisches Kapitel der Stadtgeschichte.

Schweinfurt, 1943: Auf dem Höhepunkt des 2. Weltkriegs rückt die Stadt als Zentrum der kriegswichtigen Wälzlagerproduktion in den Blickpunkt der Weltgeschichte. Die alliierten Luftstreitkräfte hoffen, mit der Zerstörung der Schweinfurter Rüstungsindustrie die deutsche Kriegsmaschinerie bewegungsunfähig zu machen. Im Gegenzug errichtet das NS-Regime zahlreiche Bunkeranlagen sowie einen eindrucksvollen Flakgürtel rund um die Stadt. Zur Verteidigung Schweinfurts zieht man neben Soldaten und Kriegsgefangenen auch Oberschülerinnen und -schüler aus dem gesamten nordbayerischen Raum zusammen. Der Angriff vom 14. Oktober 1943 geht dann als „Black Thursday“, die bis dahin größte Luftniederlage der US-Amerikaner, in die Geschichte ein.

Doch wie erlebten eigentlich die Bewohner diese wohl bislang dramatischsten Ereignisse ihrer Stadtgeschichte? Anhand von Einzelschicksalen lädt das Stadtarchiv Schweinfurt dazu ein, sich auf Spurensuche zu begeben. Die Sprecher führen mithilfe eines Audiowalks an authentische Originalschauplätze: Straßen und Gebäude, aber auch eher unscheinbare Relikte erzählen noch heute von den tragischen Kriegsereignissen. Fotos, anschauliche Berichte und bislang noch kaum berücksichtigtes Archivmaterial laden dazu ein, die Geschichte der Stadt neu zu entdecken. Die kostenlose Smartphone-Anwendung richtet sich an ein allgemein historisch interessiertes Publikum aller Bildungs- und Altersklassen. Sie kann über die städtischen Webseiten, die an den Originalschauplätzen angebrachten QR-Codes oder direkt in den App-Stores abgerufen werden:

Google:
https://play.google.com/store/apps/details?id=de.linon.ida.sas.da

iOS:
https://apps.apple.com/de/app/bomben-auf-schweinfurt/id6467383032

Build:
https://build-55-5.build.ida.linon.de/entity/list.html

Kontakt:
Stadtarchiv Schweinfurt
Martin-Luther-Platz 20
97421 Schweinfurt
+ 49 (0) 9721/51-382
stadtarchiv@schweinfurt.de

Quelle: Stadtarchiv Schweinfurt, Mitteilung, Flyer.

Stadtarchiv erhält 1300 Bilder der Limburger Zeitgeschichte

Sammlung von Günter Butzbach präsentiert das Leben in der Stadt in Bildern und Geschichten.

Fotos erzählen Geschichten – von Menschen, Ereignissen und nicht zuletzt von der Zeit, in der sie entstanden sind. 1300 Postkarten und Fotos aus Limburg an der Lahn hat Günter Butzbach, genannt „Ilo“, seit 30 Jahren von „seiner“ Stadt gesammelt. Zahlreiche Bilder hat er selbst geknipst, andere im Internet erstanden. Seine Sammlung übernahm Michael Schuy, Geschäftsführer der Firma Rudolf Schuy in Limburg, der nun die gesammelten Fotos durch seine Tochter Jacqueline Schuy an die Stadt Limburg übergeben ließ.


Abb.: v.l.n.r.: Dr. Marius Hahn, Jacqueline Schuy, Günter Butzbach, Dr. Christoph Waldecker (Foto: Stadt Limburg)

„Die Fotos, Postkarten und Motive sind ein Schatz für die Nachwelt“, sagte Bürgermeister Dr. Marius Hahn beim Sichten der Fotos und bedankte sich herzlich für die Schenkung bei Jacqueline Schuy. Einige der Geschäfte, die sich nicht mehr im Stadtbild finden, jedoch auf den Bildern zu sehen sind, kennt Hahn noch aus eigener Erinnerung.

In den acht Alben finden sich nicht nur Fotos aus unterschiedlichen Epochen Limburgs, sondern auch Anekdoten zu Menschen aus der Stadt und persönlich gefärbte Anmerkungen zur Zeitgeschichte. Das älteste Motiv dürfte vor 1870 entstanden sein. Es zeigt den Limburger Dom als Schwarz-Weiß-Aufnahme mit einem Verbindungsgang zwischen den beiden Türmen der Westfassade. Diese Verbindung wurde vermutlich zeitgleich mit dem Bau der beiden Südtürme im Jahr 1863/64 abgerissen.

Die Geschichten aus dem Leben in der Limburger Altstadt hat Butzbach teils selbst erlebt. Denn der mittlerweile 85-jährige ist selbst ein „Säcker“, wie ein verbreiteter Neckname für die Limburger lautet. Was er nicht mit eigenen Augen gesehen hat, hat er bei seinen Stammtischbesuchen im „Schlößje“ in der Barfüßerstraße mit eigenen Ohren gehört. Zahlreiche prominente „Säcker“ kannte Butzbach noch persönlich, so etwa Peter Schwertel, Limburger Original und mehrfacher Hessenmeister im Boxen.

Wortgewandt und amüsant schafft es Butzbach, den Bildern durch seine Geschichten Leben einzuhauchen und die Zuhörer zu fesseln. So berichtet er zu dem Bild der Autobahnbrücke über die Lahn, in der eine riesige Lücke klafft, dass das imposante Bauwerk von der deutschen Wehrmacht gesprengt wurde. Die gestaute Lahn und der damit am Abfluss gehinderte Emsbach setzten den ehemaligen Ort Mühlen (Eschhofen) unter Wasser. Teile der Bevölkerung mussten evakuiert werden, Tiere ertranken in ihren Ställen. Erst als die Amerikaner eine Furt in die Lahn sprengten, konnte das Wasser wieder ablaufen. Die 240 Meter lange Lücke wurde 1949 durch eine Notbrücke der Reichsbahn geschlossen.

Ein anderes Foto zeigt Elefanten vor der Bäckerei Will in der Salzgasse. Damit wollte der Direktor des Zirkus Williams den Bäckermeister Heinz Will überreden, mit ihm als stärkster Mann Europas in Las Vegas aufzutreten. Denn der Bäckermeister konnte mit seinen Zähnen ganze Menschen in die Luft heben. Auch der aktuelle Bürgermeister hatte das Vergnügen, seine Kräfte kennenzulernen.

Die teuerste Karte, den kolorierten „Kornmarkt“, so erzählt Butzbach, habe er für 160 Euro im Bieterverfahren auf einer bekannten Plattform ersteigert. Wie sich später herausstellte, war der einzige Mitbieter ein Bekannter von ihm, der das Gebot stetig in die Höhe trieb.

„So viele tolle Erinnerungen und schöne Geschichten, die gehören ins Stadtarchiv, um sie möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen“, zeigt sich Jacqueline Schuy überzeugt. Gemeinsam mit dem Stadtarchivar Dr. Christoph Waldecker will Butzbach die Fotos noch mit den entsprechenden Hintergrundinformationen versehen. So könnten in naher Zukunft die Limburger Bilder und Geschichten in einer Ausstellung präsentiert werden.

Kontakt:
Stadtarchiv Limburg
Mühlberg 3
65549 Limburg a. d. Lahn
Tel. 06431/203-368
christoph.waldecker@stadt.limburg.de

Quelle: Stadt Limburg an der Lahn, Pressemitteilung, 24.5.2024.

Wanderausstellung beleuchtet 50 Jahre Universität Osnabrück

Ausstellung des Universitätsarchivs zeigt Kurzweiliges, Staunenswertes und Unbekanntes.

Im Sommersemester 1974 startete die Universität Osnabrück ihren Lehrbetrieb. Anlässlich ihres 50. Geburtstages präsentiert die Universität im Rahmen ihres Jubiläumsprogramms nun eine Wanderausstellung, die einen kurzweiligen Einblick in die eigene Historie gibt. „Die Geschichte unserer Universität insgesamt ist eine schöne Erfolgsgeschichte“, so Universitätspräsidentin Prof. Dr. Susanne Menzel-Riedl. „Doch darüber hinaus birgt sie in ihren 50 Jahren natürlich unzählige Einzelgeschichten, die überraschen, zum Staunen anregen und uns mitunter schmunzeln lassen. Diese Vielfalt von Eindrücken wollen wir mit unserer Dokumentation auch mit den Bürgerinnen, Bürgern und Freundinnen und Freunden unserer Uni teilen.“


Abb.: Universitäts- und Hochschularchivar Dr. Thorsten Unger (r.) und der stellvertretende Unipressesprecher Dr. Oliver Schmidt vor der Ausstellung (Foto: Jens Raddatz)

Konzipiert und erarbeitet wurde die Ausstellung mit dem Titel „Wissen_schafft: Leben“ vom Universitätsarchivar Dr. Thorsten Unger und dem stellvertretenen Universitätspressesprecher Dr. Oliver Schmidt mit den Teams des Universitätsarchivs und der Stabsstelle Kommunikation und Marketing. Vom 29. Mai an ist sie bis zum 29. Juni zunächst in der Bibliothek am Westerberg, Nelson-Mandela-Platz 1, während der Bibliotheksöffnungszeiten, montags bis freitags von 9 bis 22 Uhr und samstags von 10 bis 14 Uhr, zu sehen. Anschließend wird sie an verschiedenen Orten in der Stadt und im Landkreis zu sehen sein. Die Ausstellungstermine werden in Kürze auf der Jubiläumsseite der Universität veröffentlicht.

Die modular aufgebaute Schau beleuchtet auf insgesamt 16 Stelen abwechslungsreich die Geschichte der Universität von der langen Gründungsphase über schwierige Anfangsjahre bis hin zur Konsolidierung und dem immer größer werdenden wissenschaftlichen Renommee in den unterschiedlichen Fachgebieten. Neben wichtigen Wegmarken und Ereignissen werden besondere Begebenheiten kurzweilig in Form von Schlaglichtern dargestellt.

Als eine der größten regionalen Arbeitgeberinnen gehört die Universität Osnabrück heute ganz selbstverständlich zur Stadt und zur Region. Dabei hätte es auch ganz anders kommen können: Erst mutige Entscheidungen, aber auch Zufälle legten die Grundlagen für den Erfolg. Universitätsarchivar Dr. Thorsten Unger dazu: „Ohne die hier seit 1953 ansässige Pädagogische Hochschule wäre Osnabrück vermutlich nicht Universitätsstandort geworden, denn die PH war anfangs ein integraler Bestandteil der Universität.“

„Geschichte wird oftmals als verstaubt wahrgenommen – wir wollten fundiert Universitätshistorie erzählen, aber auch überraschende und kuriose Ereignisse aus dem Universitätskosmos in Erinnerung rufen, die in Vergessenheit geraten sind und die teilweise bis heute nachwirken“, so Schmidt. Denn viele Errungenschaften der heutigen Universität haben ihre Wurzeln in der Vergangenheit. Aktuellstes Beispiel: Der 2023 eingerichtete Sonderforschungsbereich 1604 „Produktion von Migration“ wäre ohne die mit dem interdisziplinären Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) in den 1990er Jahren geschaffenen Strukturen und die langjährige Forschungsexpertise kaum denkbar.

Kontakt:
Universitätsarchiv
Nds. Landesarchiv, Abteilung Osnabrück
Dr. phil. Thorsten Unger
Schloßstr. 29
49074 Osnabrück
Tel.: +49 541 33162-31
Fax: +49 541 33162-62
thorsten.unger@uni-osnabrueck.de

Quelle: Universität Osnabrück, Pressemeldung, 28.5.2024.

Gütersloher SPD übergibt historische Unterlagen ans Stadtarchiv

Mehr als 100 Aktenordner und Mappen wurden als Depositum übergeben.

Zahlreiche historische Unterlagen zur Geschichte der Gütersloher SPD befinden sich ab sofort im Stadtarchiv Gütersloh. Die Vorsitzenden der drei Ortsvereine Gütersloh (Mario Klasfauseweh), Avenwedde-Friedrichsdorf (Erik Humbert) und Isselhorst (Dr. Daniel Droste) sowie die Parteichronisten Manfred Brinker und Thomas Ostermann übergaben Stadtarchivarin Julia Kuklik mehr als 100 Aktenordner und Mappen sowie zahlreiche Plakate, Druckschriften, CDs, Fotos und Karteien als Depositum. Die Unterlagen waren seit dem frühen 20. Jahrhundert bei der Arbeit von Stadtverband und Ortsvereinen entstanden und geben unter anderem Auskunft zu Wahlkämpfen und lokalpolitischer Arbeit der SPD.


Abb.: Die Übergabe der umfänglichen Unterlagen an das Stadtarchiv begleiteten (v.l.) Manfred Brinker, Mario Klasfauseweh, Dr. Daniel Droste, Erik Humbert, Stadtarchivarin Julia Kuklik und Thomas Ostermann (Foto: Stadt Gütersloh)

„Uns war es wichtig, dass die Unterlagen langfristig sicher aufbewahrt und auch genutzt werden können“, betonte Dr. Droste, der selbst als Archivar beim LWL-Archivamt für Westfalen tätig ist. „Das Stadtarchiv ist hierfür der ideale Ort.“ Stadtarchivarin Kuklik freute sich über die Neuzugänge: „Die Abgabe der SPD-Unterlagen zeigt nicht zuletzt das Vertrauen der kommunalen Politik in die Arbeit des Archivs und ergänzt unser städtisches Verwaltungsschriftgut um wichtige nichtamtliche Bestände“, so Kuklik. „Damit kommen wir unserem Auftrag, die Stadtgesellschaft in ihrer ganzen Breite abzubilden, wieder ein Stück näher.“

Nach Abschluss ihrer Reinigung, Neuverpackung und archivischen Erschließung können die Unterlagen in Zukunft im Lesesaal des Stadtarchivs von interessierten Bürgerinnen und Bürgern unter Beachtung der relevanten Schutzfristen eingesehen werden. Neben der SPD hatten sich in der Vergangenheit bereits die FDP (AUGIAS.Net berichtete), die Unabhängige Wählergemeinschaft (UWG) und die Grünen für eine Abgabe Ihrer Unterlagen an das Stadtarchiv Gütersloh entschieden.

Kontakt:
Stadtarchiv Gütersloh
Moltkestraße 47
33330 Gütersloh
Tel.: 05241 / 82-2302
julia.kuklik@guetersloh.de

Quelle: Stadt Gütersloh, Pressemeldung, 24.5.2024.