Neue Leitung im Paderborner Diözesanarchiv

Seit Anfang August 2005 ist Dr. Arnold Otto der neue Leiter des Archivs des Erzbistums Paderborn. Otto, der in der Katholischen Jugendarbeit aktiv war, ist Nachfolger von Gerhard Sander. In Düsseldorf wurde Arnold Otto im Jahr 2003 mit einer Arbeit über katechetisch-erbauliche Literatur im Spätmittelalter promoviert.

Im Rahmen seiner Dissertation hat Otto eine Sammlung von katechetisch-erbaulichen Gedichten kritisch ediert, anhand derer er den religiösen Bildungsstand der Autoren und Adressaten im 14. und 15. Jahrhundert ebenso untersuchte, wie die Kirchenväterrezeption und Exegese in dieser Zeit und das didaktische Vorgehen der Autoren sowie des Kompilators der Sammlung. Die Dissertation ist im Frühjahr als Band 42 der "Texte des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit" mit dem Titel "\’der slecht weg zuo dem himelrich\‘. Ein oberrheinisches Erbauungsbuch" erschienen (Berlin 2005, 602 S.).

Kontakt:
Erzbistumsarchiv des Erzbistum Paderborn
Domplatz 3
33098 Paderborn
Tel.: (05251) 125428
Fax: (05251) 125470
archiv@erzbistum-paderborn.de

Outsourcing von Krankenunterlagen im Gesundheitswesen

Das in vielen Dienstleistungsbereichen aus Gründen der Kostenreduktion längst übliche Auslagern von Arbeitsprozessen und die Vergabe von Aufträgen an private Unternehmen erreicht jetzt auch das Gesundheitswesen und vor allem den sensiblen Bereich des Datenschutzes, der bislang in der Hoheit der Krankenhäuser lag: die Archivierung von Patientenakten. \“Künftig könnten auch die Krankenakten von privaten Unternehmen archiviert werden\“, sagt Prof. Dr. Bernd-Rüdiger Kern von der Juristischen Fakultät der Universität Leipzig über das Outsourcing.

Die Daten müssen derzeit je nach Krankheitsbild und Dokument zwischen 10 und 30 Jahre aufgehoben werden. Höhere Lebensalter machen es notwendig, die Akten zur ärztlichen Prüfung der Krankheitsverläufe länger aufzubewahren. Daher gebe es die Notwendigkeit, die Archivierungsfrist zu verlängern. Die Kliniken stellt dies vor enorme personelle, aber auch logistische Herausforderungen. Mit der Abkehr vom Papier und der Zuwendung zu digitalen Speichermethoden wachse auch die Tendenz zum Outsourcing, so Kern.

Bisher müssen die Patienten neben dem Behandlungsvertrag auch einen Vertrag zur Datenspeicherung unterschreiben. Damit gehen die Patientendaten in das Eigentum der Klinik über. Ob dies eine Klausel zur Weitergabe der Daten zur Archivierung an Dritte umfasse, sei noch offen. Damit verbunden seien zahlreiche rechtliche Fallstricke, die auch die ärztliche Schweigepflicht berühren. Fern der Konflikte zwischen der Wahrung der Schweigepflicht und dem Informationsbedürfnis Dritter oder von Behörden und Gerichten komme es immer wieder vor, dass Mediziner in vertrauter Runde oder im Kollegenkreis aus dem Nähkästchen plauderten.

Info:
Prof. Dr. Bernd-Rüdiger Kern
Tel.: 0341 97-35141
kern@uni-leipzig.de
www.uni-leipzig.de/~brkern  

Quelle: Pressemitteilung Universität Leipzig, 3.8.2005

Akten der Reichskanzlei. Die Regierung Hitler 1933-1945

In der seit 1968 publizierten Reihe „Akten der Reichskanzlei“, die mit der Edition von Akten der Regierungen der Weimarer Republik begonnen wurde und mit der Veröffentlichung von Quellen der Regierung Hitler fortgesetzt wird, erscheint nun ein neuer Band:

Nach dem Erscheinen der ersten drei Bände in den Jahren 1983, 1999 und 2002 über die ersten vier Jahre der Regierung Hitlers wird in diesem Band anhand von 208 Quellenstücken das Regierungshandeln des Nationalsozialismus im vorletzten „Friedensjahr“ des Regimes umfassend behandelt. Staatliche Entscheidungsprozesse und vor allem die eigentlichen Ziele werden transparent, die das Regime mitunter hinter den dürren Buchstaben seiner Gesetze und Erlasse verbarg. Im Anhang sind 552 Einzelentscheidungen Hitlers nachgewiesen, die Staatssekretär Hans-Heinrich Lammers als Chef der Reichskanzlei erwirkte und weitergab.

Quelle: Pressemitteilung Presse- und Informationsamt der Bundesregierung (Pressestelle-BKM@bpa.bund.de), 8.8.2005

Offenbach gegen den hessischen Archivtrend

In Hessen schließen immer mehr Kommunen aus Geldmangel ihre Archive. Andere Archive veröden, weil kein fachlich geschultes Personal, sondern nur noch billigere Hilfskräfte eingestellt werden. Der Landesverband Hessen im VdA schlägt mittlerweile Alarm. Nur noch 272 von 426 hessischen Kommunen seien finanziell in der Lage, sich Archive zu leisten. In 154 Städten existierten schon keine Archive mehr. Die Landesverband-Vorsitzende Brigitte Streich fürchtet einen landesweiten Gedächtnisverlust, zumal es sich nur bei vier Prozent der Angestellten um ausgebildetes Fachpersonal handele.

Das hessische Archivgesetz sieht zwar vor, dass die Kommunen für die Archivierung selbst zuständig sind. Doch viele kleinere Gemeinden leiten ihre Zeitdokumente einfach an eines der drei hessischen Staatsarchive in Darmstadt, Marburg oder Wiesbaden weiter. Aber auch dort wird am Personal gespart; außerdem fehlt Platz.

Obwohl Offenbach seit Jahren pleite ist, widersteht es weitgehend dem Negativ-Trend. Stadtarchivar Hans-Georg Ruppel (63), der im Herbst nach 25 Dienstjahren in die Altersteilzeit wechselt, kann seit Jahren über den gleichbleibenden Jahresetat von etwa 30.000 Euro verfügen. Gleichwohl musste auch er seinen Beitrag zur Ausgabendisziplin leisten. Eine volle Stelle und damit immerhin 25 Prozent seines Personals im Offenbacher Stadtarchiv hat er in den vergangenen Jahren insgesamt abgeben müssen.

Kontakt:
Stadtarchiv Offenbach am Main
Herrnstr. 61
63065 Offenbach am Main
Tel.: (069) 80652751
Fax: (069) 80652529
HANS-GEORG.RUPPEL@offenbach.de

Quelle: Bernhard Pelka, Offenbach-Post, 9.8.2005

Literaturarchiv wandert ins Gevelsberger Stadtarchiv

Zusammen mit Richard Althaus (Hagen) gründete der Gevelsberger Pädagoge Hans Schulz-Fielbrandt (1912-1991) 1961 den Autorenkreis \“Ruhr-Mark\“, Hagen und Gevelsberg, dessen Vorsitzender er lange Jahre war und der seine Prägung weitgehend von ihm erhalten hat. Der seit Kurzem in Gevelsberg lebende Schriftsteller und Journalist Alfred Müller-Felsenburg hat sich um den bibliophilen Nachlass des Autorenkreis-Gründer Schulz-Fielbrandt gekümmert. Die Bücher werden demnächst vom Rathaus ins Stadtarchiv Gevelsberg überführt.

Schulz-Fielbrandt sammelte im Laufe der Jahrzehnte alles dichterische Material, das die bergisch-westfälische Region künstlerisch, geschichtlich, theologisch mitgeformt und durchwirkt hat. Es gelang ihm, eine umfangreiche und sehenswerte Bibliothek aufzubauen, in der alles, was Rang und Namen besaß und besitzt, zu finden und auszuwerten ist. Darüber hinaus verfasste er selbst eigenständige Arbeiten, die schließlich zu seinem Standardwerk "Literarische-Heimatkunde des Ruhr-Wupper-Raumes/1600 Jahre Literatur-Geschichte\“ führten.

Kontakt:
Stadtarchiv Gevelsberg
Am Schultenhof 1
58285 Gevelsberg-Vogelsang
Telefon: 02332-60307

Quelle: A. Müller-Felsenburg, Westfälische Rundschau, 5.8.2005

Im Gedächtnis von Bielefeld

Im "Gedächtnis" der Stadt Bielefeld befinden sich auf 2.000 Quadratmetern Tonnen von Akten, amtliche Unterlagen, Baupläne und Fotografien, erläutert Bernd Wagner und öffnet per Handkurbel einen der riesigen Magazinschränke. Wagner ist Historiker und einer von 14 Mitarbeitern des Stadtarchivs und der Landesgeschichtlichen Bibliothek Bielefeld. Das "Zusammentragen von historisch- merkwürdigen Gegenständen" hatte sich der Historische Verein für die Grafschaft Ravensberg im Mai 1876 zur Aufgabe gemacht. Damit war der Grundstein für das Archiv gelegt, das sich seitdem stetig vergrößert hat. Probleme bereitet neben dem begrenzten Platzangebot vor allem die Konservierung der Dokumente.

Neben der Archivierung organisieren die Mitarbeiter des viele Jahre lang von Professor Reinhard Vogelsang geleiteten Stadtarchivs Bielefeld Ausstellungen, so zuletzt über die Nachkriegszeit in der Leineweberstadt, in der Interessierte die Möglichkeit hatten mit Zeitzeugen zu sprechen. Die Angebote von Bibliothek und Archiv würden sehr gut angenommen, so Wagner, insbesondere von Schulgruppen. Aber nicht nur Besucher aus der Region machen Gebrauch von dem Archiv. Dr. Monika Minninger steht als wissenschaftliche Archivarin beispielsweise Touristen aus Übersee helfend zur Seite, die auf den Spuren ihrer Ahnen wandeln, die einst aus Bielefeld in das Land der unbegrenzten Möglichkeiten zogen.

Kontakt:
Stadtarchiv Bielefeld
Rohrteichstraße 19
33602 Bielefeld
Tel. 0521/51 24 71 
Fax 0521/51 68 44
stadtarchiv@bielefeld.de

Quelle: Direkt Bielefeld, 6.8.2005

Neue Leitung für das Historische Archiv in Köln

Das Historische Archiv der Stadt Köln verfügt als größtes deutsches Kommunalarchiv über bedeutende Urkunden-, Handschriften- und Aktenbestände vom frühen Mittelalter bis in die Gegenwart – und demnächst auch wieder über eine Leiterin. Archivdirektorin Dr. Bettina Schmidt-Czaia soll künftig das Historische Archiv leiten. Sie tritt die Nachfolge des am 30. August 2004 ausgeschiedenen Stadtarchivdirektors Dr. Everhard Kleinertz an. Dr. Schmidt-Czaia hat sich gegen 19 Mitbewerberinnen und Mitbewerber erfolgreich durchgesetzt. 

Die 1960 in Gütersloh geborene künftige Leiterin des Historischen Archivs promovierte nach dem Studium in den Fächern Germanistik und Geschichte für das Lehramt in Münster in den Fächern Mittlere Geschichte, Neuere Geschichte und Deutsche Philologie. Von 1988 bis 1993 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im Editionsprojekt der Monumenta Germaniae Historica, dem Deutschen Institut für Erforschung des Mittelalters. Nach Tätigkeiten als Archivreferendarin und Archivassessorin, unter anderem am Niedersächsischen Staatsarchiv in Osnabrück, begann sie dort 1997 als Archivrätin. 2001 wurde sie stellvertretende Archivleiterin.

Am 1. Oktober 2002 übernahm sie die Leitung des Stadtarchivs Braunschweig, wo sie binnen kurzer Zeit eine beeindruckende und wichtige Aufbauarbeit in der Neuorganisation und Neustrukturierung des Archivs geleistet hat. Zum beruflichen Engagement gehören neben einer fünfjährigen Erfahrung als Vorsitzende des Personalrates auch Mitgliedschaften in verschiedenen Gremien und Institutionen, unter anderem im Vorstand des Braunschweigischen Geschichtsvereins, im Kuratorium für Vergleichende Städtegeschichte und als Vertreterin des Beisitzers im Prüfungsausschuss für den gehobenen Archivdienst beim Niedersächsischen Landesarchiv. 

Das 1322 erstmals erwähnte Historische Archiv der Stadt Köln galt lange als Flagschiff unter den Kommunalarchiven in Deutschland. In den letzten zwölf Jahren war es einem erhöhten Spardruck ausgesetzt, so dass die Zahl seiner einst fünfzig Mitarbeiter fast halbiert wurde.

Kontakt:
Historisches Archiv der Stadt Köln
Severinstr. 222-228
D-50676 Köln
Telefon: 0221-221-22329
Telefax: 0221-221-22480
hastk@netcologne.de

Quelle: Jürgen Müllenberg, Stadt Köln – Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, 1.8.2005; FAZ, 3.8.2005, S. 32

BKK-Seminar: Sammlungen in Archiven

Das diesjährige Fortbildungsseminar der Bundeskonferenz der Kommunalarchive beim Deutschen Städtetag (BKK)  findet vom 18. bis 20.10.2005 in Potsdam statt. Es widmet sich dem Thema "Sammlungen im Archiv".

Das Seminar wurde gemeinsam von der Landesfachstelle für Archive und Bibliotheken im Brandenburgischen Landeshauptarchiv, dem Westfälischen Archivamt und der Archivberatungsstelle Thüringen geplant und vorbereitet. Es wird von der Fachgruppe 2 des VdA unterstützt.

Die vorgesehenen Referate reichen von grundsätzlichen Überlegungen zum Stellenwert von Sammlungsgut in kommunalen Archiven über Nachlässe, Zeitungssammlungen, wobei auch die konservatorischen Probleme Berücksichtigung finden, und die Archivierung und Nutzung audiovisueller Medien einschließlich der damit verbundenen benutzungsrechtlichen Fragen. Eine Exkursion zur Stiftung Deutsches Rundfunkarchiv in Babelsberg ergänzt diesen Themenblock.

Link:
http://www.lwl.org/LWL/Kultur/Archivamt/Aktuelles/Aktuelles/Aktuelles/bkk/  

Programm:
Fortbildungsveranstaltung der Bundeskonferenz für Kommunalarchive 
– Unterausschuss für Aus- und Fortbildung –

"Sammlungen im Archiv"
18. bis 20. Oktober 2005, Potsdam

Dienstag, 18. Oktober 2005 

13.00 Uhr Beginn, Anmeldung 

14.00 Uhr Eröffnung des Seminars durch den Vorsitzenden der BKK, Dr. Ernst Otto Bräunche, Stadtarchiv Karlsruhe

14.30 Uhr 1. Arbeitssitzung
Moderation: Dr. Ernst Otto Bräunche

Grundfragen der kommunalen Überlieferungsbildung
Dr. Irmgard-Christa Becker, Stadtarchiv Saarbrücken

Ballast oder zentrale Archivgutkategorie – zum Stellenwert von Sammlungsgut in kommunalen Archiven
Dr. Reinhold Brunner, Stadtarchiv Eisenach

Die Bedeutung von Kommunalpolitiker-Nachlässen für die zeitgeschichtliche Forschung
Dr. Jürgen Wetzel, (ehem.) Landesarchiv Berlin

Kooperationsmöglichkeiten zwischen kommunalen Archiven und anderen städtischen Einrichtungen am Beispiel des Stadtarchivs und des Stadtmuseums Cottbus
Steffen Kober, Stadtarchiv Cottbus 

Mittwoch, 19. Oktober 2005 

9.00 Uhr 2. Arbeitssitzung
Moderation: Dr. Uwe Schaper, Landesarchiv Berlin

Die Bedeutung von Zeitungssammlungen für kommunale Archive
Dr. Joachim Zeller, Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz, Berlin

Recherchemöglichkeiten über die Datenbanken von Zeitungen und Zeitschriften
Andreas Kliemt, Stiftung Zentral- und Landesbibliothek, Berlin

Aufbewahrung und Sicherung von Zeitungssammlungen
Dr. Mario Glauert, Brandenburgisches Landeshauptarchiv, Potsdam 

13.00 Uhr Treffen zum Besuch der Stiftung Deutsches Rundfunkarchiv – Standort Babelsberg –, Potsdam, Marlene-Dietrich-Alle 20

Audiovisuelle Medien – organisatorische und methodische Herangehensweisen und medientechnische Mindestanforderungen
Stefan Gööck, Sächsisches Staatsarchiv Leipzig

anschl. Rundgang durch das Deutsche Rundfunkarchiv 

18.30 Uhr Zusammenkunft im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte 

Donnerstag, 20.Oktober 2005 

9.00 Uhr 3. Arbeitssitzung
Moderation: Prof. Dr. Norbert Reimann, Westfälisches Archivamt 

Rechtsfragen bei Erwerb, Nutzung und Publikation von Bildmaterial
Hanns-Peter Frentz, Bildarchiv Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Berlin

Aufbau und Betrieb von Archivbibliotheken
Dr. Uwe Schaper, Landesarchiv Berlin

Ein besonderer Sammlungsschwerpunkt: Graue Literatur
Dr. Michael Häusler, Archiv des Diakonischen Werkes der EKD, Berlin

Abschlussgespräch
(Ende der Veranstaltung gegen 13.00 Uhr)

Zum Download:

Sächsisches Archivblatt 1/2005

In neuem Layout informiert Heft 1/2005 des Sächsischen Archivblattes über Aktuelles und Wissenswertes aus der Arbeit des Sächsischen Staatsarchivs. Berichtet wird u. a. über Erschließungsergebnisse, Ausstellungen und verschiedene Veranstaltungen. Eine pdf-Version des Heftes kann von den Seiten des Sächsischen Staatsarchivs heruntergeladen werden:

http://www.sachsen.de/de/bf/verwaltung/archivverwaltung/elemente/media/Archivblatt_1_2005.pdf 

Inhalt:

  • FESTAKT ZUR GRÜNDUNG DES SÄCHSISCHEN STAATSARCHIVS (DR. JÖRG LUDWIG)
  • GRUSSWORT ZUR GRÜNDUNG DES SÄCHSISCHEN STAATSARCHIVS (DR. THOMAS DE MAIZIÈRE)
  • FOTOS UND ANDERE BILDQUELLEN DER FIRMA BLEICHERT, LEIPZIG (MARION FECHNER)
  • AUF DASS DIE DATEN NICHT VOR DEN BÜRGERN DAVONLAUFEN… (DR. ANDREA WETTMANN)
  • SÄCHSISCHER ARCHIVTAG 2004 (BIRGIT HORN-KOLDITZ)
  • BESTÄNDEABGRENZUNGEN UND -ERGÄNZUNGEN MIT SACHSEN-ANHALT (DR. VOLKER JÄGER)
  • RETTE SICH, WER KANN! (STEFAN GÖÖCK)
  • KRIEGSVERLUSTE IN WWW.LOSTART.DE DOKUMENTIERT (ECKHART LEISERING)
  • GESCHICHTE(N) ZAUBER – STEPPKES REISEN IN DIE VERGANGENHEIT (RAMONA SCHÄDLICH)
  • VON ELEKTRONISCHEN AKTEN BIS ZU BIOLOGISCHEN ARBEITSSTOFFEN (DR. THEKLA KLUTTIG)
  • FORTBILDUNGSVERANSTALTUNG FÜR GESCHÄFTSSTELLEN DER STAATSANWALTSCHAFTEN (DR. BURKHARD NOLTE)
  • ANLEITUNG ZUR WELTEROBERUNG (DR. MATHIS LEIBETSEDER/DR. ROUVEN PONS)
  • AUTHENTIZITÄT UND IDEALISIERUNG (MONA HARRING)
  • 200 JAHRE BROCKHAUS: WANDERAUSSTELLUNG IM STAATSARCHIV LEIPZIG (MARION BÄHR)
  • AUSSTELLUNG „ODSUN“ IM STAATSARCHIV LEIPZIG (INGRID GROHMANN)
  • LIEBLINGSKINDER UND KAMELE (UTE DIECKHOFF)
  • „ARBEITE MIT, PLANE MIT, REGIERE MIT!“ IM KASSELER FRIDERICIANUM (DR. THEKLA KLUTTIG)
  • TRANSPORT V/11 NACH THERESIENSTADT (VIOLA DÖRFFELDT/ DR. JÜRGEN NITSCHE)
  • AUFNAHMEN DES ZERBOMBTEN DRESDEN IN DER FOTOSAMMLUNG WINKLER (DR. NILS BRÜBACH)
  • DIE WERKSTATT IM STAATSARCHIV CHEMNITZ (DR. PETER HOHEISEL)
  • STAATSARCHIV LEIPZIG ERINNERT AN BAUMEISTER ARWED ROSSBACH (DOREEN ETZOLD)
  • BERICHTIGUNGEN
  • REZENSIONEN

Info:
Sächsisches Archivblatt. Mitteilungen des Sächsischen Staatsarchivs
Heft 1 /2005

Herausgeber:
Sächsisches Staatsarchiv,Wilhelm-Buck-Str.4,01097 Dresden
Telefon:(03 51)5 64 -37 40,Fax:(03 51)5 64 -37 39
Schriftleitung und Redaktion:
Dr. Jörg Ludwig (Sächsisches Staatsarchiv)
joerg.ludwig@smi.sachsen.de  

Bewertungsalltag: Aufheben oder verbrennen?

Über die archivarischen Tätigkeiten von Tina Oostendorp (40), die seit 20 Jahren das Stadtarchiv Rees führt, berichtet die NRZ und richtet dabei den Blick insbesondere auf Bewertungsfragen. Denn neben der Beantwortung von Anfragen, dem Erarbeiten von Ausstellungen oder der Ahnenforschung habe sie " auch vieles tun, was staubtrocken ist", so die Zeitung. "Klassische Archivarbeit eben", so Tina Oostendorp

Alle Akten würden letztlich im Archiv landen, vom Bußgeldbescheid bis zum \“Antrag und Bewilligungsbescheid Kanalisation Kläranlage Empel-Millingen". Alles müsse gesichtet, dann großenteils vernichtet werden. Nur fünf Prozent der Dokumente, so lautet die Richtlinie, sollen der Nachwelt erhalten bleiben. So habe sie Anfang der Woche sieben Kubikmeter Akten vernichtet, erzählt Tina Oostendorf, weil deren rechtliche Aufbewahrungspflicht erloschen war und sie entschieden habe, dass diese Akten für die Nachwelt keine Bedeutung haben. Die Dokumente sind dann in einen abschließbaren Container gewandert und unverzüglich Richtung Müllverbrennungsanlage transportiert worden.

Tatsächlich sei die Übernahmequote nicht nur in Rees höher, da Bewertungsentscheidungen unwiderruflich sind. Jüngst hatte Oostendorp beispielsweise zu entscheiden, ob Akten zu Altpapier werden sollten, in denen die Baumaterialen eines Schulbaus aus den 19 50er Jahren aufgelistet waren. Vielleicht wolle ja in hundert Jahren jemand Forschung in diese Richtung betreiben…

Kontakt:
Stadtarchiv Rees 
Sahlerstr. 8 
D-46459 Rees
Telefon: 02851-58106
Telefax: 02851/965025
Tina.Oostendorp@stadt-rees.de
stadtarchiv-rees@web.de

Quelle: Maria Raudszus, NRZ Emmerich, 27.7.2005