IHK Köln schafft neuen Geschäftsbereich »Standortpolitik, Verkehr und Wissensmanagement«

Die Industrie- und Handelskammer zu Köln (IHK Köln) bündelt ab 1. Juli 2007 die Verantwortlichkeit für die Themen Stadtentwicklung und Standortpolitik. Der neue Geschäftsbereich „Standortpolitik, Verkehr, Wissensmanagement“ soll die politische Interessenvertretung gegenüber der Stadt Köln stärken. Damit will die IHK Köln die Anliegen der Wirtschaft noch effektiver in der kommunalen Politik verankern. 

Geschäftsführer des neuen Geschäftsbereichs wird Dr. Ulrich S. Soénius. Der neue Geschäftsbereich wird die Bereiche Planung und Stadtentwicklung, Verkehr sowie das Service-Center und die Wirtschaftsbibliothek umfassen. Soénius (44) ist seit 2000 Mitglied der IHK-Geschäftsführung und Direktor sowie Vorstandsmitglied der Stiftung Rheinisch-Westfälisches Wirtschaftsarchiv zu Köln (RWWA). Diese Funktionen wird er auch zukünftig wahrnehmen. 

Das RWWA ist das älteste regionale Wirtschaftsarchiv. Es wurde bereits 1906 gegründet. Das Archiv ist Sammel- und Forschungsstätte zur rheinisch-westfälischen Wirtschaftsgeschichte. Es lagert über 300 historische Aktenbestände aus Kammern, Unternehmen und Verbänden sowie Spezialdokumentationen. Zugleich ist das RWWA eine Spezialbibliothek zur regionalen Wirtschafts- und Sozialgeschichte, es hat ebenfalls einen umfangreichen Bestand an deutschen Firmenfestschriften (getragen wird es von der Selbstverwaltungsorganisation der gewerblichen Wirtschaft des Rheinlands, insbesondere der IHK Köln).

Kontakt:
Dr. Ulrich S. Soénius
Tel. 0221 1640-800
Fax 0221 1640-829
ulrich.soenius@koeln.ihk.de

Quelle: IHK Köln, Pressemitteilung, 22.6.2007

Das architektonische Werk der Architekten Fritz Schupp und Martin Kremmer

Als das Bergbau-Archiv Bochum im Jahr 2002 den zeichnerischen Nachlass der Architektengemeinschaft Fritz Schupp und Martin Kremmer übernahm, war allen Beteiligten bewusst, dass es sich dabei um eine große Aufgabe handelte. Groß zunächst aus archivischer Sicht, denn in den seinerzeit unerschlossenen 308 überlieferten Planmappen befanden sich, wie man heute weiß, nicht weniger als 17.570 Architekturzeichnungen unterschiedlichster Formate und Ausführungen. Groß war und ist aber auch die wissenschaftliche Bedeutung des zeichnerischen Nachlasses der beiden wohl bedeutendsten deutschen Architekten für den Bergbau im 20. Jahrhundert. Dies umso mehr, als sich eine Überlieferung der Korrespondenzen, Verträge und sonstigen Schriften des Architekturbüros nicht erhalten hat. 

Das Ziel, den sehr umfangreichen Bestand in absehbarer Zeit in eine sachgerechte Lagerung zu überführen, archivfachlich zu erschließen, nach modernen Gesichtspunkten zugänglich zu machen und zugleich auch selbst wissenschaftlich zu erforschen, waren die Inhalte eines in 2003 formulierten Projektantrages. Dieser wurde seitens der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung 2004 für eine Laufzeit von drei Jahren genehmigt. Für das Vorhaben ist das Deutsche Bergbau-Museum Bochum (DBM) verantwortlich. Von Beginn an wurden die archivfachlichen und wissenschaftlichen Arbeiten in aktuelle fachliche Diskurse eingebettet. Dabei wurde immer wieder deutlich, dass es für den archivischen Umgang mit einem solchen Planbestand keine Standardlösungen gibt, die gleichsam \“aus der Schublade\“ gezogen und angewandt werden können. 

Diese Erkenntnis und das Streben nach wissenschaftlichem Austausch gaben den Anlass zur Veranstaltung eines eintägigen Symposions am 26. April 2006 im DBM, dessen Beiträge hier publiziert werden. Vorliegender Tagungsband eröffnet die Publikationsreihe zum Erschließungsprojekt des zeichnerischen Nachlasses der Architektengemeinschaft Schupp/Kremmer, die auf drei Bände angelegt ist.

Info:
Farrenkopf, Michael (Bearb.): Vom Entwurf zum Depositum. Über den wissenschaftlichen Umgang mit dem zeichnerischen Nachlass der Industrie (= Das architektonische Werk der Architekten Fritz Schupp und Martin Kremmer, Bd. 1), Bochum 2007, Bestellnummer: DBM 154, ISBN 10: 3-937203-31-1, ISBN 13: 978-3-937203-31-7, 19,90 EUR

Kontakt
Dr. Michael Farrenkopf
Deutsches Bergbau-Museum Bochum
Am Bergbaumuseum 28
44791 Bochum
(0234) 58 77 -154
(0234) 58 77 -111
michael.farrenkopf@bergbaumuseum.de
www.bergbaumuseum.de

3. bundesweiter Workshop der Archive von unten

Am 14. und 15. Juni 2007 trafen sich 23 freie Archive aus der ganzen Bundesrepublik in Berlin zu ihrem dritten Workshop. Neben dem Erfahrungsaustausch beschäftigte sich das Netzwerk mit archivfachlichen Herausforderungen im elektronischen Zeitalter. Die TeilnehmerInnen der Treffen kommen aus Archiven der Frauen- und Friedensbewegung, der Ökologie-, Alternativ und Jugendbewegung, von Bürgerrechts- und Umweltgruppen der ehemaligen DDR sowie aus dem Bereich der Geschichtswerkstätten. Als unabhängige Archive leisten sie einen Beitrag zum Erhalt von Überlieferungen und Kulturgut der Gegenöffentlichkeit. Ihr Sammlungsauftrag basiert auf dem Vertrauen der MaterialgeberInnen. 

Zwei Archive aus diesem Netzwerk (Umbruch Bildarchiv e:V., Videowerkstatt Autofocus e.V.) wurden am 9. Mai 2007 bei der großangelegten Aktion des Bundeskriminalamts (BKA) im Vorfeld der G 8-Proteste durchsucht und massiv geschädigt. Interviews und Dokumentationen, umfassendes Bild- und Video-Material, zum Beispiel zu "Autonomen" und Flüchtlingsbewegungen, wurden beschlagnahmt. 

Das Netzwerk protestiert entschieden gegen diesen Eingriff in die Informationsfreiheit und gegen die Behinderung der gesellschaftlich notwendigen Arbeit dieser Archive! Wir fordern, dass die vom BKA kopierten elektronischen Materialien unverzüglich gelöscht werden. Wir bestehen darauf, dass Archive und Dokumentationsstellen als geschützte Orte unangetastet bleiben und für die öffentliche Nutzung ungestört zur Verfügung stehen.

Berlin, den 21. Juni 2007

Archiv für alternatives Schrifttum, Afas, Duisburg
Frauenforschungs- -bildungs- und -informationszentrum, FFBIZ, Berlin
Archiv Grünes Gedächtnis, Berlin
Kreuzbergmuseum, Berlin
Verein zur Förderung von Forschung zur politischen Sozialisation und Partizipation, POSOPA, Neu-Zittau
Archiv soziale Bewegungen, Freiburg
Eco-Archiv, Hofgeismar
Spinnboden-Lesbenarchiv, Berlin
Archiv der Sozialen Bewegungen, Bremen
Archiv der Jugendkulturen, Berlin
Archiv des Hamburger Instituts für Sozialforschung, Hamburg
Schwules Archiv, Universität Bielefeld
Archiv der deutschen Frauenbewegung, Kassel
Papiertiger – Archiv & Bibliothek für soziale Bewegungen, Berlin
Archiv Aktiv, Hamburg
Hans-Litten-Archiv, Göttingen
Lila Archiv, Berlin
Thüringer Archiv für Zeitgeschichte "Matthias Domaschk", Jena
Archiv3, Berlin
Belladonna, Bremen
Umbruch Bildarchiv, Berlin
Videowerkstatt Autofocus, Berlin
DOMiT, Dokumentationszentrum und Museum über die Migration in Deutschland
Antifaschistisches Pressearchiv und Bildungszentrum Berlin

Quelle: Archiv Grünes Gedächtnis (Archiv-Gruenes-Gedaechtnis@BOELL.DE), Presseerklärung, 22.6.2007

Archivdepot Suhl für Besucher geöffnet

Obwohl das Meininger Staatsarchiv am 17. Juni 2007 bereits zum achten Mal die Türen in seiner Suhler Außenstelle (Archivdepot Suhl) für interessierte Besucher öffnete, herrschte wie all die Jahre zuvor ein großer Andrang, um einen Blick in das Innere des düsteren Gebäudes zu werfen .Das Thüringische Staatsarchiv Meiningen nimmt mit dieser Veranstaltung seine mit der Übernahme des Objektes im Jahr 1990 auferlegte Verantwortung für die historische Darstellung der Geschichte des Hauses wahr. Die heutige Suhler Außenstelle des Thüringischen Staatsarchivs Meiningen wurde 1860 als preußisches Amtsgerichtsgefängnis eingerichtet. In den späten 30er Jahren nutzte die Gestapostelle Suhl dieses Gefängnis für die Unterbringung ihrer Untersuchungsgefangenen, darunter ab 1940 auch für verhaftete Zwangsarbeiter. Von 1945-1947 diente das Haus den sowjetischen Besatzern als Sammellager für den Transport von Internierten in das Speziallager 2, Buchenwald. Nach einer zwischenzeitlichen Nutzung als thüringisches Amtsgerichtsgefängnis übernahm die Bezirksverwaltung Suhl des MfS das Haus als bezirkliche Untersuchungshaftanstalt. Im Dezember 1989 wurde das Gefängnis auf Forderung des Suhler Bürgerkomitees geräumt und für die Aufbewahrung der Akten der aufgelösten Behörden des Bezirkes Suhl, darunter zunächst auch der MfS-Bezirksverwaltung Suhl konzipiert. Seit 1993 wird die ehemalige UHA vollends vom Thüringischen Staatsarchiv Meiningen betrieben, nachdem von 1990-1993 auch die Suhler Gauck-Behörde im Haus untergebracht war. Auf Druck des Bürgerkomitees zur Zeit der Wende wurden das MfS-Untersuchungsgefängnis aufgelöst und die Akten gesichert. Deren Aufarbeitung wird allerdings noch viele Jahre andauern. Denn in der Suhler Außenstelle der Birthler-Behörde lagern außer 700 Metern unbearbeiteter Akten auch noch ca. 300 Säcke mit Papierschnipseln. Viele Besucher nutzten an diesem Tag auch die Gelegenheit, Anträge auf Akteneinsicht zu stellen.

Insgesamt sind im ehemaligen Gefängnisgebäude über fünf Kilometer Akten vornehmlich der wirtschaftlichen Unternehmen und Banken Südthüringens vor 1945 sowie der zentralgeleiteten und bezirksgeleiteten Wirtschaft des Bezirkes Suhl aus der Zeit von 1945-1989 deponiert. Dieses Schriftgut wird von zahlreichen Nutzern zur Aufarbeitung der nationalen und regionalen Wirtschaftsgeschichte, aber auch zur Erledigung persönlicher Anliegen eingesehen. Seit 2003 wird der alle zwei Jahre stattfindende Tag der offenen Tür um einen “Historischen Buchhof“, einer Präsentation von historisch ausgerichteten Publikationen heimischer Verlage und Einrichtungen, erweitert. Neben dem Buchhof mit seinen Pavillons wurden den interessierten Besuchern auch eine Reihe anderer Angebote unterbreitet, wie sachkundige Führungen durch das Gebäude, die Präsentation historischer Bilder sowie die Vorführung von Dokumentarfilmen über die Region. Ergänzend dazu ist von Katrin Blacha als Band 20 der "kleinen Suhler Reihe" eine gekürzte Fassung ihrer Dokumentation „Das Suhler Stadtgefängnis 1860 bis 1989“ erschienen. Dr. Norbert Moczarski, Leiter des Thüringischen Staatsarchivs Meiningen, sagte bei der Präsentation jedoch, dass das Original-Manuskript sowohl im Meininger Staatsarchiv als auch im Suhler Archivdepot eingesehen werden kann.

Kontakt
Thüringisches Staatsarchiv Meiningen
Archivdepot Suhl
Neundorfer Straße 10-12
98527 Suhl
Tel.: 0 36 81 / 75 73 – 0
Fax: 0 3681 / 75 73 – 33

Quelle: Dr. Norbert Moczarski, Aktuelles Thüringisches Staatsarchiv Meiningen; Heike Hüchtemann, Freies Wort, 19.6.2007

Nachforschungen im Stadtarchiv Recklinghausen über Zwangsarbeiter beendet

250 Anträge von ehemaligen Zwangsarbeitern wurden in den letzten Jahren im Stadtarchiv Recklinghausen bearbeitet. Da es nur noch sehr wenige Unterlagen darüber gibt, gestaltete sich die Suche nach Anspruchsberechtigten äußerst schwierig. Vorhanden sind nur noch die Belegschaftsbücher der Zeche Blumenthal, in denen die Zwangsarbeiter aus formalen Gründen als Bergarbeiter geführt wurden, allerdings ohne jeglichen Lohn. Wie Stadtarchivar Dr. Matthias Kordes herausfand, wurde die überwiegende Zahl der Zwangsarbeiter, die hauptsächlich aus der Ukraine stammten, im Kohlebergbau eingesetzt. Dieses geschah aus dem Grund, weil dort kriegsbedingt viele Arbeitskräfte fehlten. Aus diesem Grunde wurden dort tausende von Zwangsarbeitern eingesetzt, um die nationale Energiegewinnung sicher zu stellen. Da bereits viele von ihnen verstorben oder aufgrund ihres Alters nicht mehr in der Lage sind, sich um die ihnen zustehenden Entschädigungszahlungen zu bemühen, fällt die Zahl der bearbeiteten Anträge relativ klein aus.

Kontakt
Stadt- und Vestisches Archiv Recklinghausen
Hohenzollernstr. 12
45659 Recklinghausen
Tel.: 02361 / 50 – 1901
Fax: 02361 / 50 – 1901
Matthias.Kordes@recklinghausen.de 

Quelle: Georg Bockey, WAZ, 19.6.2007

Kolloquium zum 500. Jubiläum des Leipziger Stapelprivilegs

Die Leipziger Messe feiert in diesem Jahr gleich zwei Jubiläen: Vor 500 Jahren besiegelte Kaiser Maximilian I. in Konstanz das zweite Reichsmesseprivileg. Die am 23. Juni 1507 unterzeichnete Pergamenturkunde garantierte der Leipziger Messe die Alleinherrschaft im Umkreis von 15 Meilen, die Messe etablierte sich damals als bedeutendster Handelsplatz in Europa. Das zweite Jubiläum ist die Geburt des Doppel-M vor 90 Jahren: Im Spätsommer 1917 hatte das einzigartige Logo der Leipziger Messe Premiere – und ist bis heute Symbol für fast ein Jahrtausend Messegeschichte. Über die bewegte Vergangenheit der Leipziger Messen und ihre Perspektiven im medialen Zeitalter diskutieren Politiker, Historiker und Messemanagement auf dem Kolloquium „500 Jahre Verleihung des zweiten großen Messeprivilegs durch Maximilian I.“, zu dem die Leipziger Messe GmbH und das Stadtgeschichtliche Museum Leipzig mit Unterstützung des Stadtarchivs Leipzig für den 22. Juni 2007 einladen. Die Veranstaltung findet von 14.00 bis 18.00 Uhr im Festsaal des Alten Rathauses statt. Das Stadtgeschichtliche Museum präsentiert zum Jubiläum in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv und dem Unternehmensarchiv der Leipziger Messe GmbH eine Sonderschau zur Messegeschichte, unter anderem mit den originalen Messeprivilegien von 1497 und 1507. 

Am 23. Juni 1507 unterzeichnete Kaiser Maximilian I. in Konstanz am Bodensee das zweite Reichsmesseprivileg und bescheinigte Leipzig damit eine Sonderstellung. Die Urkunde mit dem roten Siegel an schwarz-gelben Seidenschnüren war für die Zukunft der Stadt von außerordentlicher Bedeutung: Das Schriftstück fixierte endgültig die Dominanz Leipzigs als einziges Handelszentrum Mitteldeutschlands. Die Stadt war damals schon als „Tor zum Osten“ der wichtigste Handelsplatz zwischen Ost- und Westeuropa. Das Stück Pergamentpapier war für die Leipziger Messe Gold wert: Mit dem in dem Stapelprivileg festgeschriebenen Verbot, im Umkreis von 15 Meilen (etwa 125 Kilometern) Messen oder Jahrmärkte zu errichten, konnte sie Konkurrenten wie Erfurt endgültig aus dem Feld schlagen. Außerdem bestimmte der Kaiser mit seiner Unterschrift, dass alle Reichsstraßen für Warenzüge nach Leipzig offen blieben. Warenlager durften nur in Leipzig unterhalten, Zwischenlager anderswo mussten aufgelöst werden. Selbst das Umfahren Leipzigs war untersagt: Die Händler mussten vorgeschriebene „Geleitsstraßen“ befahren – die Routen führten natürlich immer nach Leipzig hinein. Jeder Auswärtige musste in der Stadt seine Waren wiegen lassen, verzollen und für mindestens drei Tage zum Verkauf anbieten. Das Sperren von Straßen oder Beschlagnahmen von Handelsgütern wurde als Landfriedensbruch gebrandmarkt, Verstöße mit Reichsacht belegt. Bei Verletzungen des 15-Meilen-Privilegs drohte eine Geldbuße von 50 Mark „lötigen Goldes“ – das entspricht fast zwölf Kilogramm Gold! Außerdem bezeichnete das Schreiben die Leipziger Jahrmärkte erstmals als „Messen“.

Es war bereits das zweite Mal, dass sich der Leipziger Rat um ein Messeprivileg bemühte, denn schon im Juli 1497 hatte Kaiser Maximilian I. Leipzig auf dem Reichstag zu Worms zur Reichsmesse erhoben. Die kaiserliche Unterschrift unter das erste Reichsmesseprivileg kostete den Leipziger Rat damals 178 Gulden. Bereits dieses Schriftstück hatte neue Jahrmärkte in den Bistümern Magdeburg, Halberstadt, Meißen, Merseburg und Naumburg verboten. Doch Streit um sich etablierende Märkte in Erfurt ließ die Leipziger Ratsherren erneut aktiv werden. Die kaiserlichen Privilegien schafften die Rechtsgrundlage für die Leipziger Märkte – und bestätigten Leipzigs Entwicklung zum wichtigsten Warenumschlagplatz Europas. Die Messe bestimmte den Rhythmus der Stadt über Jahrhunderte hinweg und prägt ihr Bild bis heute. Die Leipziger Messe sei die einzige Messe der Welt, die sich eine eigene Stadt halte – so eine Redensart. Denn Leipzig ist um einen Marktplatz herum gewachsen. Hier kreuzten sich im 11. Jahrhundert die wichtigsten Handelsstraßen Europas – die von Bergen nach Rom führende Reichsstraße Via Imperii mit der von Paris nach Nowgorod laufenden Königsstraße Via Regia. Ein reger Handel zwischen den weit gereisten Kaufleuten ließ das kleine Dorf slawischen Ursprungs wachsen – zum Schutz der Märkte entstand die 1015 erstmals erwähnte Burg Libzi. Um 1160 erhielt die Siedlung das Stadtrecht – und der Handel machte sie reicher und größer. Der Leipziger Markt hat heute noch die Originalmaße seines historischen Urahns. Das Stadtbild jedoch wurde durch die Messe und die Handelshöfe bestimmt. Es wandelte sich vor allem im 19. und 20. Jahrhundert: 1896 eröffnete das Städtische Kaufhaus als erster „Meß-Palast“ der Welt, zahlreiche weitere Messepaläste folgten.

Doch dem schnellen Rhythmus des Industriezeitalters war der Handel des alten Stils nicht mehr gewachsen. Dem Takt der Massenproduktion konnte er nicht Schritt halten. Deshalb läutete Leipzig Ende des 19. Jahrhunderts eine Revolution im Messewesen ein. Die Messe wandelte sich vom Jahrmarkt zu Musterschau und Orderplatz – effektiver und ökonomischer als der aufwändige Warenhandel vor Ort. „Mustermesse“ hieß das neue Konzept. Die Bekanntmachung dazu wurde am 2. Juni 1894 von Oberbürgermeister Otto Georgi unterschrieben. Die Frühjahrsmesse 1895 gilt als „Geburtstermin“ der Messe neuen Typs. Andere Messen folgten später dem Leipziger Vorbild: 1915 veranstaltete London seine erste Mustermesse, 1916 Lyon, Frankfurt am Main, Lausanne und Bordeaux. Doch Leipzig setzte sich trotz der Wirren des Ersten Weltkrieges als unangefochtene „Mutter aller Messen“ und Weltleitmesse durch. Immerhin liefen bis zu einem Sechstel aller deutschen Exporte in den 20-er Jahren über Leipzig. Eng verbunden mit dem erneuten Erfolg der Leipziger Messe und dem Mustermesse-Konzept ist das Doppel-M, 1917 im Auftrag des neu gegründeten „Meßamts für die Mustermessen“ vom Leipziger Künstler Erich Gruner entworfen. Das wohl bekannteste Logo der deutschen Messewirtschaft feiert in diesem Jahr seinen 90. Geburtstag. Premiere hatte es zur Herbstmesse vom 26. August bis 1. September 1917. Heute steht das Doppel-M nicht mehr für Universalmessen, sondern wandelte sich zur Dachmarke für zahlreiche Fach- und Publikumsmessen.

Kontakt:
Stadtarchiv Leipzig
Torgauer Str. 74
04318 Leipzig
Tel.: 0341 / 24 29 – 0
Fax: 0341 / 24 29 – 121
stadtarchiv@leipzig.de

Stadtgeschichtliches Museum Leipzig
Böttchergäßchen 3
04109 Leipzig
Tel.: 0341 / 9 65 13 38
Fax: 0341 / 9 65 13 52
stadtmuseum@leipzig.de

Unternehmensarchiv der Leipziger Messe
Messeallee 1
04356 Leipzig
Tel.: 0341 / 678 81 89
Fax: 0341 / 678 81 82
h.hirschfeld@ leipziger-messe.de

Quelle: Pressemitteilung Leipziger Messe, 19.6.2007; Leipziger Internet Zeitung, 21.6.2007

 

Tagung über den Bremer Bürgermeister Johann Smidt

Am 7. Mai 2007 jährte sich zum 150. Mal der Todestag des Bremer Bürgermeisters Johann Smidt (1773-1857). Sein diplomatisches Geschick sicherte auf dem Wiener Kongress den Erhalt der Selbständigkeit Bremens als Freie Hansestadt. Nicht zuletzt deshalb zählt Johann Smidt noch heute zu den bedeutendsten Persönlichkeiten der Bremer Geschichte. Die Rezeption von Smidts Politik konzentrierte sich lange Zeit auf sein Wirken innerhalb Bremens. Seine Erfolge bei der Gründung Bremerhavens, seine Haltung in der Bremer Revolution von 1848, aber auch seine Judenpolitik waren Themen, die nicht zuletzt anlässlich seines 200. Geburtstages im Jahr 1973 diskutiert wurden. Johann Smidts engagiertes Eintreten für die bundesdeutsche Vertretung Bremens wurde bislang dagegen weniger beachtet. Daher veranstaltet das Bremer Staatsarchiv am Freitag, den 22. Juni 2007, von 14 bis 18 Uhr und am Samstag, den 23. Juni 2007, von 10 bis 12 Uhr im Haus der Wissenschaft eine öffentliche Tagung zum Thema: "Die Hansestädte und der Deutsche Bund. Innerdeutsche Diplomatie und die Rolle der Stadtstaaten bis zur Revolution von 1848". Als Referenten konnten renommierte Wissenschaftler aus Bremen, Hamburg, Lübeck und Berlin gewonnen werden, die sich intensiv mit der Erforschung des Deutschen Bundes und der Hansestädte im 19. Jahrhundert beschäftigen. Ein Flyer bietet weitere Informationen und das Programm der Tagung.

Kontakt
Staatsarchiv Bremen
Am Staatsarchiv 1
28203 Bremen
Tel.: 0421 / 361 – 6221
Fax: 0421 / 361 – 10247
zentrale@staatsarchiv.bremen.de

Quelle: Aktuelles Staatsarchiv Bremen, 7.5.2007; Verlagsgruppe Kreiszeitung, 21.6.2007

Rheinischer Archivtag

Der diesjährige Rheinische Archivtag findet vom 9. bis 10. August 2007 im Gierdensaal der Abtei Brauweiler statt. Veranstalter ist das Rheinische Archiv- und Museumsamt. Das Oberthema des Rheinischen Archivtages lautet \“Die rheinischen Kommunalarchive. Herausforderungen des 21. Jahrhunderts\“.

Programm

Donnerstag, den 9. August 2007
9.30 Uhr Eröffnung:
Milena Karabaic, Landesrätin Kultur und Umwelt, Landschaftsverband Rheinland

Grußworte:
Dr. Karl August Morisse, Bürgermeister der Stadt Pulheim 
Peter Landmann, Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen

10.00 Uhr Aufgabenkanon und Aufgabenerledigung
Moderation: Drs. Bert Thissen, Stadtarchiv Kleve

10.00 Uhr Trends im Archivwesen des 21. Jahrhunderts
Dr. Ernst-Otto Bräunche, Bundeskonferenz der Kommunalarchive (BKK)

10.30 Uhr Übernahme und Schriftgutverwaltung 
Dr. Andreas Berger, Kreisarchiv Kleve 

11.00 Uhr Überlieferungsbildung: werten und ergänzen 
Dr. Peter Weber, Rheinisches Archiv- und Museumsamt

11.30 Uhr Mittagsimbiss

12.30 Uhr Verwahren, Erhalten, Instandsetzen 
Dr. Arie Nabrings, Rheinisches Archiv- und Museumsamt

13.00 Uhr Erschließen 
Elisabeth Kremers, Stadtarchiv Krefeld 

13.30 Uhr Nutzung und Auswertung
Dr. Norbert Schloßmacher, Stadtarchiv Bonn

14.00 Uhr Kaffeepause

14.30 Uhr Fit für die Zukunft – Archivische Fort- und Weiterbildung
Podiumsgespräch mit 
Dr. Urs Diederichs, Stadtarchiv Remscheid
Thilo Martini M. A., Rheinisches Archiv- und Museumsamt
Adelheid Rahmen-Weyer M. A., Rheinisches Archiv- und Museumsamt

15.15 Uhr Diskussion und Zusammenfassung der Ergebnisse 

15.45 Uhr Führungen durch die ehemalige Abtei Brauweiler

17.00 Uhr Bach goes to town: Konzert in der Abteikirche St. Nikolaus 
Michael Utz, Orgel
Andy Miles, Klarinette

18.30 Uhr Empfang und Abendessen im Kaisersaal 

Freitag, den 10. August 2007
9.30 Uhr Archivische Rahmenbedingungen
Moderation: Dr. Angela Faber, Landkreistag NRW

9.30 Uhr NKF und seine Auswirkungen auf die Archive 
Andreas Wohland, Städte- und Gemeindebund NRW

10.00 Uhr Wirtschaftlichkeitsprüfungen in kommunalen Kultureinrichtungen 
Reiner Schiparowski, Gemeindeprüfungsanstalt NRW

10.30 Uhr Ehrenamt im Archiv – Grenzen und Möglichkeiten 
Podiumsgespräch mit 
Eva Kniese, Stadtarchiv Mülheim 
Prof. Dr. Clemens Graf von Looz-Corswarem, Stadtarchiv Düsseldorf
Herbert Kleipaß, Stadtarchiv Emmerich
Raimund Bartella, Städtetag NRW

11.00 Uhr Schlussdiskussion und Kaffeepause 

12.00 Uhr Aktuelle Stunde
Themen u. a.
» Initiative Substanzerhalt des Landes NRW 
» Novellierung Archivgesetz NRW
» Archiv und Jugend

13.00 Uhr Schlusswort
Dr. Arie Nabrings, Rheinisches Archiv- und Museumsamt

13.15 Uhr Ende der Veranstaltung

Verbindliche Anmeldung bis zum 20.07.2007 an das Rheinische Archiv- und Museumsamt erbeten.
Tel. 02234/9854-225, Fax 02234/9854-349
E-Mail: archivberatung@lvr.de

Der Kostenbeitrag in Höhe von 25,– Euro ist im Tagungsbüro bar zu zahlen.

Neuer Honorarprofessor der FH Potsdam

Dr. Uwe Schaper wird am 27. Juni 2007 vom Rektor der Fachhochschule Potsdam, Prof. Dr.-Ing. Johannes Vielhaber, zum Honorarprofessor am Fachbereich Informationswissenschaften bestellt. Die Bestellung erfolgt im Rahmen einer akademischen Feier um 17 Uhr im Hörsaal des Labor- und Werkstattgebäudes (Raum 201) der FH Potsdam auf dem Campus Pappelallee. Dr. Uwe Schaper unterrichtet seit 1994 am Fachbereich Informationswissenschaften Fachgebiete wie Archivische Bestandserhaltung, Brandenburgische Verwaltungsgeschichte oder Archive im Internet. Die von ihm angebotenen Themenfelder werden von den Studierenden als sehr gute Ergänzung zum vorhandenen Lehrangebot im Studiengang Archiv geschätzt. Uwe Schaper studierte Neuere Geschichte, Neuere deutsche Literaturgeschichte und Soziologie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Durch seine leitende Tätigkeit als Direktor des Landesarchivs Berlin (siehe Bericht vom 20.10.2005) und seine langjährige Tätigkeit am Landeshauptarchiv Potsdam und an der Landesfachstelle für Archive und öffentliche Bibliotheken im brandenburgischen Landeshauptarchiv in Potsdam sowie durch seine berufsständischen Aktivitäten im Bereich der Archivarsausbildung in Deutschland besitzt er ein sehr hohes Maß an archivfachlichem Wissen in Theorie und Praxis. 

Kontakt
Fachbereich Informationswissenschaften der FH Potsdam
Raum: 3035 A
Friedrich-Ebert-Str. 4
14467 Potsdam
Tel.: 0331 / 580 – 1501
Fax: 0331 / 580 – 1599
abd@fh-potsdam.de

Quelle: Kerstin Riess, Pressemitteilung FH Potsdam, 20.6.2007

Ordnung – eine unendliche Geschichte

Was hat Literatur mit Ordnung zu tun? Sehr viel. Denn erst die künstlerische Arbeit, die Entscheidung für eine Struktur macht aus einem Einfall Literatur. Es beginnt mit der Suche nach Ähnlichkeiten und Vorbildern, dem Sortieren, Auflisten, Einreihen, Umstellen und Archivieren von Ideen. Die Umsetzung eines poetischen Systems, die Wahl einer Gattung, eines Bauplans oder einer Strophe, machen die höheren Ordnungen der Literatur sichtbar. Autoren, das zeigt der Blick in die Bestände des Deutschen Literaturarchivs Marbach, sind weniger mit der Verarbeitung ihrer Erlebnisse beschäftigt als mit den Formalismen der Literatur: Sie machen sich Gedanken zur Kürze oder Länge eines Textes, zu Kontur und Größe, zu Schriftart und Farbe des Papiers. Die poetische wie auch die pragmatische Ordnung führt mitten hinein in den Kernbestand der Literatur – und des Archivs. Denn ohne Materialsammlungen und Vorarbeiten, ohne das Archiv des Schriftstellers wäre das spätere Werk undenkbar. 

»Ordnung – eine unendliche Geschichte« heißt die große Sommerausstellung, die vom 21. Juni bis zum 21. Oktober 2007 im Literaturmuseum der Moderne (LiMo) in Marbach am Neckar diesen Ordnungssystemen von Autoren nachspürt. Eingebunden in das Jahresthema 2007, »Ordnen«, geht sie in über 200 Beispielen jenen Spuren nach, welche die immanenten Ordnungen der Literatur in ihrer Werkstatt – im Büro der Autoren – hinterlassen haben. Exponate von Wieland, Klopstock, Jean Paul, Schiller, Goethe, Hölderlin, Hegel, Eichendorff, Mörike, Fontane, Nietzsche, Rilke, Schnitzler, Hesse, Lasker-Schüler, Wolfskehl, Benn, Döblin, Tucholsky, Kästner, Heidegger, Jünger, Broch, Niebelschütz, Celan, Bobrowski, Andersch, Kaschnitz, Langgässer, Morgner, Blumenberg, Pastior und Sebald laden den Besucher in vier Räumen zur Betrachtung ein.

Ziel der großen Ausstellung im Literaturmuseum der Moderne (Kuratorinnen: Heike Gfrereis und Helga Raulff) ist es, die Bestände des Deutschen Literaturarchivs mit der Idee der Ordnung zum Leuchten und Funkeln, Zünden und Sieden zu bringen. Die Ordnung macht sichtbar, was im Kopf des Autors verborgen war und oft erst nach einem langen Arbeitsprozess zum Vorschein kam. Die Ausstellung geht von den einfachen, äußeren Formen der Ordnung – dem Sammeln und Verpacken – aus und dringt zu den komplizierten inneren poetischen Formen des Textes vor, dem Durchzählen und Ausrechnen von Reim, Strophe, Metrik und Rhythmus. Sie beginnt bei den Kisten und Päckchen der Autoren aus den Sammlungen des Archivs und endet beim Kosmos im Kasten, der Ordnung des Archivs. 

Transparent werden in der Ausstellung so auch die einfachen wie die komplexen Ordnungen der Bestände: Den Prinzipien des Sammelns und Aufräumens, Planens und Überarbeitens, der poetischen Ordnung des Textes, dem Verhältnis der Fiktion zur außersprachlichen Wirklichkeit und dem Zusammenhang von Biografie und Literatur widmet die Marbacher Ausstellung insgesamt acht Sektionen. Sie zeigt, wie am Ende dieses kreativen Ordnungs- und Schreibprozesses auch die Träume der Schriftsteller vom besseren, wenigstens nicht vergeblichen Leben zum Vorschein kommen: Sichtbar werden utopische Welten, Leidens- und Liebesordnungen auf Papier, einzigartige Lebensbücher und Symbole des menschlichen Geistes.

Neue Ordnungen des Schreibens und des Wissens entstehen, wo das Archiv die Literatur der Gegenwart berührt. Daher haben die Kuratorinnen nicht nur das Archiv durchforstet, sondern auch prominente, Marbach verbundene Schriftsteller gefragt, wie sie Ideen entwickeln, systematisieren und aufbewahren. Einblick in ihre Werkstatt und Schreibordnungen geben in der Ausstellung Nico Bleutge, Durs Grünbein, Daniel Kehlmann, Martin Mosebach, Hertha Müller und Botho Strauß. Sie haben Vorarbeiten und Manuskriptseiten, Pläne und Wortsammlungen aus ihren eigenen Archiven ausgeliehen. Ihre Leihgaben bringen die lebendige Literatur ins Archiv, sind die Gegenprobe zu den Schriften der toten Dichter. Für Kinder und Schüler bietet die Literaturvermittlung des Deutschen Literaturarchivs (LiMoLab) während der Dauer der Ausstellung besonderen Führungen und Workshops an. Zur Ausstellung erscheint auch ein Katalog.

Info:  
Marbacher Katalog 61: Ordnung. Eine unendliche Geschichte. Herausgegeben vom Deutschen Literaturarchiv Marbach. 2007. 258 Seiten, zahlreiche farbige Abbildungen. Broschiert. (ISBN 978-3-937384-31-3.) 20,- Euro. 

Begleitprogramm der Ausstellung:
Zur Eröffnung der Ausstellung am Donnerstag, 21. Juni 2007, 19 Uhr, spricht der Schriftsteller Martin Walser über die »Hingeschriebenheit« der Dinge und die notwendige Unschuld von Tagebüchern. Ein Sommerfest mit dem Autor Feridun Zaimoglu, der nach dem Richtigen und Falschen in der Literatur fragt, sowie kostenlosen Führungen durch die Ausstellung findet am Sonntag, 1. Juli 2007, ab 11 Uhr, statt. Die Literaturwissenschaftlerin Hannelore Schlaffer führt im Oktober zum Thema Liebes(un-)ordnungen durch die Ausstellung. Bei der Finissage am 21. Oktober 2007 spricht die Schriftstellerin Brigitte Kronauer über das Wegwerfen als Ordnungsprinzip. Am 14./15. Dezember 2007 widmet sich eine große öffentliche Tagung im Literaturarchiv dem Jahresthema »Ordnen« unter poetischen und wissenschaftlichen Gesichtpunkten. 

Kontakt
Deutsches Literaturarchiv Marbach
Prof. Dr. Ulrich Raulff
Schillerhöhe 8-10/1
71672 Marbach
Tel.: 0 7144 / 848 – 100
Fax: 0 7144 / 848 – 191
Direktion@dla-marbach.de

Quelle: Pressemitteilung Deutsches Literaturarchiv Marbach, 19.6.2007