1984 gründete Jan Philipp Reemtsma das Hamburger Institut für Sozialforschung (HIS). 2009 blicken wir auf 25 Jahre Forschung zurück und feiern den Geburtstag am 2. und 3. Juli 2009 mit der nicht-öffentlichen wissenschaftlichen Tagung "Im Blick der Nachbarn. Die Bundesrepublik nach sechzig Jahren".
Das Hamburger Institut für Sozialforschung (HIS) ist eine unabhängige Stiftung, deren Mittelpunkt die wissenschaftliche Forschung bildet, die in drei Arbeitsbereichen organisiert ist. Gemeinsam arbeiten Geistes- und Gesellschaftswissenschaftler, unter ihnen Historiker, Soziologen, Politologen und Philosophen, im Bereich empirischer Sozialforschung, historischer Analyse und sozialwissenschaftlicher Theoriebildung. In den vergangenen 25 Jahren wurden rund 80 Forschungsprojekte im HIS abgeschlossen. Bibliothek und Archiv des HIS ergänzen die Arbeiten der Wissenschaftler durch umfangreiche Recherchen und sind für die Öffentlichkeit zugänglich.
Seit 1992 erscheint die hauseigene Zeitschrift \“Mittelweg 36\“ und seit 1994 publiziert der Verlag \“Hamburger Edition\“ (nicht nur) die Ergebnisse der Forschungsarbeiten des Hauses. Gemeinsam initiieren sie kultur- und zeitkritische Debatten, die sich an den Themen des Hauses orientieren. Einem breiten Publikum wurde das Haus durch seine beiden – von 1999 bis 2004 präsentierten – Ausstellungen über die Verbrechen der Wehrmacht bekannt. Die beiden Ausstellungen wurden in mehr als 40 Orten gezeigt und hatten über eine Million Besucher. Aktuell stehen Themen wie der Wandel der Wohlfahrt- und Sozialstaatlichkeit, der alltägliche Antisemitismus und die Gesellschaftsgeschichte von Kriegen im Mittelpunkt der Forschungsinteressen.
Info: Tagungsprogramm
Donnerstag, 2. Juli 2009 um 14.00 Uhr:
Begrüßung: Prof. Dr. Jan Philipp Reemtsma, Vorstand des Hamburger Instituts für Sozialforschung
Grußwort: Ole von Beust, Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg
14.30 – 16.30 Uhr Panel I
Botschafter Janusz Reiter, ehemaliger Botschafter Polens in Deutschland und den USA: Die Rolle der Bundesrepublik in den voranschreitenden Transformationsprozessen des östlichen Europas
Prof. Dr. Michael Werner, Historiker, Leiter des Centre Interdisciplinaire d’Études et de Recherches sur l’Allemagne (CIERA) und Professor an der L\’École des Hautes Études en Sciences Sociales (EHESS), Paris: Freundschaft und Rivalität. Deutschland/Frankreich in der europäischen Nachbarschaft
Moderation: Dr. Franziska Augstein, Süddeutsche Zeitung
17.00 – 19.00 Uhr Panel II
György Dalos, Historiker, freier Schriftsteller, Berlin: Sechzig Jahre Nachkriegsgeschichte: Eine osteuropäische Perspektive auf Deutschland
Prof. Dr. Gian Enrico Rusconi, Professor für Politik, Universität Turin und Direktor des Italienisch-Deutschen Historischen Instituts, Trient: Ein Beobachter aus der anderen verspäteten Nation Europas betrachtet die Diskontinuitäten in der nationalen Einheit
Moderation: Dr. Constanze Stelzenmüller, German Marshall Fund
Freitag, 3. Juli 2009 um 10.00 Uhr: Begrüßung
10.30 – 12.30 Uhr Panel III
Prof. Dr. Peter J. Katzenstein, Walter S. Carpenter, Jr. Professor für International Studies an der Cornell University, Ithaca: Das korporatistische Modell der Bundesrepublik. Ein Rückblick?
Prof. Dr. Gøsta Esping-Andersen, Professor für Soziologie, Universität Pompeu Fabra, Barcelona: Eine skandinavische Perspektive auf die Besonderheiten der deutschen Sozialstaatlichkeit als Bedingung eines modernen Entwicklungspfads´
Moderation: Dr. Gerhard Spörl, Der Spiegel
14.00 – 16.00 Uhr Panel IV
Prof. Dr. Anton Pelinka, Professor für Politikwissenschaft und Nationalismusstudien an der englischsprachigen Central European University, Budapest: Österreich, die Bundesrepublik und das neue Europa
Botschafter Shimon Stein, ehemaliger Botschafter Israels in Deutschland: Die Verpflichtung der deutschen außen- und sicherheitspolitischen Optionen
Moderation: Prof. Dr. Hans-Georg Soeffner, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Soziologie
16.00 – 16.30 Uhr Abschlussstatement
Kontakt:
Hamburger Institut für Sozialforschung
Mittelweg 36
20148 Hamburg
Tel.: 040 / 414097 – 31
Fax: 040 / 414097 – 11
his@his-online.de
Quelle: Pressemitteilung des Hamburger Instituts für Sozialforschung, 22.6.2009