Ehrenamtliche Hilfe im Stadtarchiv Garbsen

In ihrer Serie "Helfende Hände" stellt Leine-Zeitung Ehrenamtliche vor, die über die Freiwilligenagentur Garbsen (FWA) eine neue Aufgabe gefunden haben. Teil 2 dieser Serie widmet sich Reinhard Mergelsberg, der als Ehrenamtlicher im Stadtarchiv Garbsen arbeitet. Mergelsberg kommt seit November 2009 ein- bis zweimal wöchentlich an seinen Arbeitsplatz. Mehr als 100 Arbeitsstunden habe er „dem Bürgermeister seitdem schon geschenkt“, sagt der pensionierte Maschinenbauer. Der 73-Jährige überträgt im Stadtarchiv Personendaten aus alten Standesamtakten ins digitale Zeitalter.

Ehrenamtliche wie Reinhard Mergelsberg sind im Stadtarchiv Garbsen sehr willkommen. Ohne die Datenaufbereitung könnte Stadtarchivarin Rose Scholl die stetig wachsende Zahl der Rechercheanfragen nicht bewältigen. Und ohne diese Helfer würde mancher Familienforscher Tage im Archiv zubringen und kostbare Dokumente strapazieren. Computerkenntnisse sind für die Erfassung der mehr als 3.000 Geburts-, Sterbe- und Hochzeitsdaten nicht nötig, aber die Fähigkeit, die deutsche Kurrent- und die Sütterlinschrift zu lesen. Die Akten wurden handschriftlich zwischen 1874 und 1937 angelegt.

Bis Herbst 2010 könnte die Zahl der Ehrenamtlichen auf sieben steigen. Fast alle haben Interesse an Ahnenforschung. Eine Helferin durchforstet die Leine-Zeitungen ab 1918 und notiert alle wichtigen Ereignisse in Garbsen bis zum Kriegsausbruch. Rose Scholl arbeitet ausschließlich mit Menschen, die bei der Freiwilligenagentur registriert sind. Niemand erfüllt „staatliche“ Aufgaben des Archivs, keiner ersetzt festangestelltes Personal, übernimmt Urlaubsvertretungen oder hat einen Schlüssel zum Haus. „Der Dienst der Helfer ist für das Archiv Luxus, aber von unbestreitbar hohem Nutzen für unsere Arbeit“, sagt Scholl.

Link:
Seine Zeit teilt er sich gern selbst ein. „Helfende Hände“ Teil 2: Reinhard Mergelsberg hat im Stadtarchiv seine Aufgabe als Freiwilliger gefunden
Leine-Zeitung, 30.7.2010, S. 4

Kontakt:
Stadtarchiv Garbsen
Rose Scholl
Lehmstraße 1
30826 Garbsen
Tel. 05131/ 45 44-25 (Fax -27)
stadtarchiv@garbsen.de

Quelle: Leine-Zeitung (Beilage zur HAZ), 30.7.2010

Von Völklingen ins Stadtarchiv Steinfurt

Der bisherige Leiter des Stadtarchivs Völklingen, Achim Becker, wird ab 1. Oktober 2010 neuer Stadtarchivar und damit Nachfolger von Dr. Ralf Klötzer in Burgsteinfurt. 71 Bewerbungen waren nach Auskunft von Stadtpressesprecher Eugen Benson im Steinfurter Rathaus nach Ausschreibung der Vollzeitstelle im Frühjahr eingegangen. Der 44-jährige Becker hat von 1987 bis 1990 in Dortmund Wirtschafts- und Sozialwissenschaften studiert, dann auf Geschichte, Anglistik und Amerikanistik gewechselt. An der Ruhruniversität Bochum hat er im Jahr 2000 mit dem Magister Artium abgeschlossen.

Von Februar 2001 bis März 2002 hat er im Warendorfer Kreisarchiv in einem Projekt zur Entschädigung der NS-Zwangsarbeiter mitgewirkt, war von April 2002 bis Dezember 2004 Leiter der Landeskoordinierungsstelle für Zwangsarbeiterentschädigung beim Staatsarchiv in Münster und anschließend bis zu seinem Wechsel nach Völklingen im Historischen Archiv Krupp in der Villa Hügel in Essen an einem Bestandserhaltungsprojekt beteiligt. Parallel hat Becker nach acht Semestern Fernstudium von 2001 bis 2005 an der Fachhochschule Potsdam sein Diplom als Archivar erlangt.

Seinen Vorgänger Dr. Ralf Klötzer, der weiterhin bis Dezember 2010 immer dienstags im Stadtarchiv Steinfurt anzutreffen ist und seinen Nachfolger noch ein Stück begleiten wird, kennt Achim Becker bereits von seinem Volontariat beim LWL-Archivamt für Westfalen. Klötzer hat sich über Jahre für eine Aufwertung des Stadtarchivs Steinfurt eingesetzt und scheidet nun auf eigenen Wunsch aus der Stelle.

Kontakt:
Stadtarchiv Steinfurt
An der Hohen Schule 13
48565 Steinfurt
Tel.: 02551 / 919742
Fax: 02551 / 919743
pries@stadt-steinfurt.de

Quelle: Dirk Drunkenmölle, Ahlener Zeitung, 3.8.2010

Stadtarchiv Coburg reduziert Öffnungszeiten

Um aktuelle interne Arbeiten und Aufgaben erledigen zu können, müssen ab sofort die Öffnungszeiten des Stadtarchivs Coburg angepasst werden, wie die Stadt mitteilt. Jeweils Montags bleibt das Stadtarchiv zukünftig für den Publikumsverkehr geschlossen. Die übrigen Öffnungszeiten (Dienstag bis Donnerstag von 8 bis 16 Uhr und Freitag von 8 bis 12 Uhr) bleiben unverändert. Bereits in dieser Woche wird das Stadtarchiv einmalig am Donnerstag, 5. August und Freitag, 6. August geschlossen bleiben.

Der Hintergrund für die nun beschlossene Änderung ist die Entscheidung des Coburger Stadtrates, die offene Stelle des Archivleiters vorerst nicht zu besetzen. Entsprechend enttäuscht kommentiert Coburgs 2. Bürgermeister und Kulturreferent Norbert Tessmer die Entscheidung: "Dadurch das der Coburger Stadtrat in seiner letzten Sitzung leider nicht der Empfehlung der Verwaltung gefolgt ist und die Stelle des Archivleiters, unabhängig von einer Entscheidung über das Für oder Wider des Stadtmuseums, wiederbesetzt hat, ergeben sich nun Konsequenzen, die so keiner wollte. Die personelle Situation im Stadtarchiv – das im Übrigen eine kommunale Pflichtleistung darstellt – ist dermaßen angespannt, dass die verbliebenen Mitarbeiter derzeit keine Möglichkeit haben, interne Arbeiten während des Publikumsverkehrs zu erledigen."

Mit Mehrheit hatte sich am vergangenen Donnerstag der Stadtrat dafür entschieden, die Stelle des Archivleiters, der gleichzeitig die mögliche Leitung des Stadtmuseums übernehmen soll, erst dann auszuschreiben, wenn feststeht, ob die Pläne für ein Stadtmuseum umgesetzt werden oder nicht (vgl. Bericht vom 30.9.2004). "Ich bedauere dass wir diesen Schritt gehen mussten – leider war er aber vor der momentanen Vorgabe durch die Politik unvermeidlich", so Norbert Tessmer abschließend.

Kontakt:
Stadtarchiv Coburg
Steingasse 5
96450 Coburg
Tel.: 09561 / 89-1470
Fax: 09561 / 89-1479
stadtarchiv@coburg.de

Quelle: Amt für Schulen, Kultur und Bildung der Stadt Coburg, Pressemeldung, 2.8.2010

Kreisarchiv Peine unter neuer Leitung

Das Kreisarchiv Peine wird ab sofort von Andrea Warecka betreut. Die Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste übernimmt somit die Bewertung und Übernahme von Unterlagen aus der Verwaltung sowie deren sachgemäße Ordnung und Verzeichnung. Zu den weiteren Aufgaben gehören die Betreuung der Archivbibliothek und das Erstellen von Findmitteln, um eine Nutzung der Bestände für die Öffentlichkeit zu ermöglichen.

Wer Interesse an den vorhandenen Materialien hat, kann sich im Internet unter http://www.kreisarchiv-peine.findbuch.net einen Überblick über die Bestände verschaffen und bei Bedarf einen Termin zur Einsicht in die gewünschten Dokumente vereinbaren. Das Kreisarchiv ist in der Regel von montags bis mittwochs in der Zeit von 8 bis 16 Uhr besetzt. Bereits seit dem 8. Juli 2009 wurde Kreisarchivarin Anne Kathrin Pfeuffer durch Andrea Warecka vertreten.

Kontakt:
Kreisarchiv Peine
Andrea Warecka
Burgstraße 1
31224 Peine
Telefon: 05171 / 4013002
Fax: 05171 / 4017729
kreisarchiv@landkreis-peine.de

Quelle: Landkreis Peine, Pressemitteilung, 2.8.2010; Landkreis Peine, Pressemitteilung, 7.7.2009

Reinbeks Stadtarchivar im Ruhestand

Nach 23 Jahren im Dienst trat Peter Wagner, der Stadtarchivar von Reinbek, Ende Juli 2010 in den Ruhestand. Während seiner Amtszeit gelang es ihm, ein geordnetes und strukturiertes Stadtarchiv zu schaffen. Seit 1987 ist der Bestand an historischen Akten im Stadtarchiv Reinbek von 123 auf etwa 5.100 Stück angewachsen. Die Fotosammlung umfasst 11.000 Bilder, geordnet in 53 Alben oder digital im PC. Es gibt eine Zeitungsausschnittssammlung in 61 Ordnern und einen Bestand an 650 historischen Karten und Plänen.

Manchmal hat der studierte Archivar Wagner auch seinen Etat, der 3.000 Euro umfasst, zum Ankauf von Raritäten eingesetzt. „Für 6.000 Mark habe ich mehrere Bände einer kostbaren Sammlung zur Postgeschichte in Reinbek erworben“, erinnert er sich gegenüber der Bergedorfer Zeitung. Der Sammler wollte die Postkarten, Stempel und Marken privat veräußern. Wagner überzeugte ihn, sie für die Allgemeinheit zu erhalten.

Obwohl er seine Aufgabe vorwiegend darin sah, das Archiv zu pflegen und zu hegen und sich nicht mit dessen Schätzen zu schmücken, ließ er sich auch von Geschichten fesseln. „Schließlich schlummert nicht nur staubtrockener Behördenkram im Archiv“, sagt er und erinnert sich an das Schicksal eines Kurpatienten aus dem Sophienbad, der hier ein Magenleiden auskurierte und sein Taschengeld durch Schwarzfischen in der Bille aufbessern wollte, was ihn fasst ein Haftstrafe eingebracht hätte. Zu lesen ist die Geschichte im Jahrbuch 1994 des Kreises Stormarn

Kontakt:
Stadtarchiv Reinbek
Hamburger Straße 5-7
21465 Reinbek
Telefon 040/72750317
Telefax 040/72750315

Quelle: Anne Müller, Bergedorfer Zeitung, 30.7.2010

Imagefilme für Archive. Neue Wege für die Öffentlichkeitsarbeit

Mit der 104 Seiten umfassenden Veröffentlichung von Robert Lange, "Imagefilme für Archive. Neue Wege für die Öffentlichkeitsarbeit", startet die von Prof. Dr. Susanne Freund (FH Potsdam) herausgegebene neue Schriftenreihe "Historische Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit". In Kooperation mit dem Bibspider-Verlag Berlin sollen Ergebnisse von Abschlussarbeiten zugänglich gemacht werden, die innovative Fragestellungen und Konzepte entwickeln. Imagefilme stehen derzeit im Fokus von Archiven, die mediale Werbung als Marketinginstrument entdeckt haben. Die Publikation von Robert Lange, Absolvent des Studiengangs Archiv im Jahr 2009, greift dieses Thema auf und erörtert Handlungsstrategien zur Filmnutzung als Präsentationsform von Archiven.

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Der Autor betritt Neuland, indem er erstmals drei ausgewählte Praxisbeispiele − „Was ist eigentlich ein Archivknoten?“, „Der Blick auf Mannheim − Ihr Stadtarchiv“ und die amerikanische Produktion „Democracy starts here“ − einer Analyse unterzieht. Vor dem Hintergrund der Kommunikationsforschung skizziert er die Einsatzfelder von Filmen als visuelle Informationsträger. Der Leitfaden seiner Untersuchung orientiert sich an den Einflussfaktoren der Werbepsychologie auf das Produktmarketing von Unternehmen und Non-Profit-Organisationen. Die differenzierte Abwägung von Vor- und Nachteilen sowie Kostenkalkulationen bieten wichtige Anhaltspunkte für die Planung und Herstellung weiterer Werbe- oder Imagefilme. Denn neue Informationskanäle tragen zur Profilbildung von Archiven als moderne Dienstleister bei und fördern ihr Image in der Öffentlichkeit.

Der nächste Band der Reihe zur Historischen Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit befindet sich bereits in Vorbereitung. Die im Dezember 2009 von Sigrid Dauks (Bremen) vorgelegte Diplomarbeit mit dem Titel „Aus den Akten auf die Bühne“ befasst sich mit der Inszenierung von Geschichte als eine Form der Historischen Bildungsarbeit in Archiven. Als Erscheinungszeitpunkt ist Mitte Oktober d. J. vorgesehen. Anschließend sollen beide Publikationen im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung in der Bibliothek der FH im Zentralgebäude von den Autor/innen vorgestellt werden.

Info:
Robert Lange: Imagefilme für Archive. Neue Wege für die Öffentlichkeitsarbeit
(104 Seiten). EUR 24,90. ISBN 978-3-936960-44-0. Bibspider-Berlin 2010
(Historische Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit, 1)

Link:
Download der zugrunde liegenden Diplomarbeit von Robert Lange:
http://fiz1.fh-potsdam.de/volltext/diplome/10056.pdf (Film als Kommunikationsmittel für Archive)

Kontakt:
Prof. Dr. Susanne Freund
FH Potsdam
Fachbereich Informationswissenschaften
Friedrich-Ebert-Str. 4
14467 Potsdam
Telefon: +49 (0)331 580 1521
Fax: +49 (0)331 580 1599
freund@fh-potsdam.de

Quelle: FH Potsdam, Medienmitteilung, 30.7.2010