Wanderausstellung »Riga: Deportation – Tatorte – Erinnerungskultur« in Detmold

In der Zeit vom 26. Januar bis zum 24. März 2023 ist im Detmolder Rathaus am Markt die Ausstellung „Riga: Deportation – Tatorte – Erinnerungskultur“ des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge zu sehen. Das Stadtarchiv Detmold ergänzt die Ausstellung mit Informationen über das Schicksal der Detmolder Menschen, die nach Riga deportiert wurden und die Shoah nicht überlebten. Das Stadtarchiv bietet dazu auch Führungen und Angebote für Schulen an.

Bereits im Jahr 2020 hatte die Gesellschaft für Christliche-Jüdische Zusammenarbeit den Beitritt zum Deutschen Riga-Komitee beim Rat der Stadt Detmold angeregt. Die Deportation nach Riga war im Winter 1941 die erste, die Frauen, Männer und Kinder aus Detmold betraf. Am Dienstag, 31. Januar, um 17 Uhr findet nun im Rathaus der Stadt Detmold die feierliche Unterzeichnung der Beitrittsurkunde durch Bürgermeister Frank Hilker und Regierungspräsidentin Anna Katharina Bölling statt. Winfried Nachtwei, Mitinitiator des Riga-Komitees, und Stadtarchivarin Dr. Bärbel Sunderbrink berichten über die historischen Hintergründe.

Zwei Tage zuvor, am Sonntag, 29. Januar, 11.30 Uhr, zeigt das Stadtarchiv Detmold in Kooperation mit dem LWL-Medienzentrum im Kleinen Festsaal der Stadthalle den Dokumentarfilm „Wir haben es doch erlebt. Das Ghetto von Riga“. Mehr als tausend Menschen aus Westfalen und Lippe wurden über den Bahnhof Bielefeld in das sogenannte Reichsjudenghetto in der lettischen Hauptstadt gebracht. Der Filmemacher Jürgen Hobrecht hat mit Betroffenen die historischen Orte aufgesucht und beleuchtet die Hintergründe der Deportationen.

Feierliche Unterzeichnung der Beitrittsurkunde der Stadt Detmold zum Deutschen Riga-Komitee
Di, 31. Januar, 17 Uhr, Rathaus Detmold

Das vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge gegründete Städtebündnis hält das Erinnern und Gedenken an die nach Riga verschleppten und Ermordeten Menschen wach. Als die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Lippe e.V. 2020 dem Rat der Stadt Detmold den Beitritt zum Deutschen Riga-Komitee vorschlug, waren die Ratsmitglieder einstimmig der Ansicht, dass dies ein wichtiger Schritt ist, um die Arbeit des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge in Riga zu unterstützen. Durch ihren Beitritt möchte die Stadt Detmold dazu beitragen, für die NS-Opfer des Ghettos Riga einen würdigen Ort des Gedenkens zu schaffen und zu bewahren.

Es sprechen
Bürgermeister der Stadt Detmold Frank Hilker
Regierungspräsidentin Anna Katharina Bölling
Winfried Nachtwei MDB a.D., Mitinitiator des Riga-Komitees
und Dr. Bärbel Sunderbrink, Stadtarchivarin: Nachbarn von nebenan – verschollen in Riga.
Joanne Herzberg, Jüdische Vorsitzende,
und Kristina Panchyrz, Geschäftsführerin der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Lippe e.V.

Kontakt:
Stadtarchiv Detmold
Willi-Hofmann-Straße 2
32756 Detmold
Tel. 05231 / 766-0
stadtarchiv@detmold.de

Quelle: Stadt Detmold, News, 25.1.2023

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