Lesung: Antijüdischer Terror in Kamen

Am Sonntag, 27. Januar 2013 findet im Haus der Kamener Stadtgeschichte um 17 Uhr zum bundesweiten Auschwitz-Gedenktag eine szenische Lesung mit dem Titel "Antijüdischer Terror in Kamen" statt. Der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am 27.01.1945 wird auch in diesem Jahr an besagtem Datum um 16.30 Uhr mit einer Kranzniederlegung am Mahnmal an der Hochstraßenauffahrt gedacht.

Anschließend (ab 17 Uhr) beginnt die szenische Lesung im Museumssaal, die von Klaus Goehrke nach Dokumenten und Berichten des Kamener Stadtarchivs zu den Jahren 1933 – 1939 (die möglichst im Originalwortlaut belassen wurden), zusammengestellt worden ist.

Veranstaltungsdaten:
"Antijüdischer Terror in Kamen" (szenische Lesung)
Datum: 27.01.2013, 17 Uhr
Haus der Stadtgeschichte
Bahnhofstraße 21
59174 Kamen
Tel.: 02307/553412
Fax: 02307/553414

Stadtarchiv Chemnitz wieder geöffnet für Besucher und Nutzer

Kostbare Unterlagen aus über 700 Jahren Chemnitzer Stadtgeschichte (seit 1296) werden im Stadtarchiv Chemnitz verwahrt: Am 7. Januar 2013 fand im historischen Gebäude des Archivs im Haus Aue 16 eine festliche Veranstaltung mit Bürgermeister Philipp Rochold und vielen weiteren Ehrengästen anlässlich der Wiedereröffnung des Hauses nach Abschluss von Sanierungsarbeiten statt. Dabei waren die in 2012 während der Schließzeit im Gebäude durchgeführten Baumaßnahmen Thema sowie die im vergangenen Jahr durch das Archiv-Team realisierten Schwerpunkte als auch die künftigen Aufgaben und Planungen. Thema und Titel der Festveranstaltung „Schatztruhe Stadtarchiv“ und das vom Haus praktizierte Dreiklang-Prinzip des Schätze-Aufnehmens, Bewahrens und Schauen-Lassens spiegelten sich dabei ebenso in der Präsentation der dem Archiv in 2012 übergebenen kostbaren Schätze und Schenkungen wider wie in den Informationen von Stadtarchivleiterin Gabriele Viertel zu Bilanz und Ausblick des Chemnitzer Stadtarchivs.

Kostbare Schenkungen
Aus Privathand und von Vereinen erhielt das Stadtarchiv Chemnitz 2012 bedeutende Schenkungen, die die amtliche Überlieferung zur Stadtgeschichte mit wertvollen Stücken ergänzen. Darunter befindet sich die Gründungsurkunde der „Brautsuppengesellschaft“ aus dem Jahr 1685, die Ingo Esche – ein Nachkomme der bekannten Chemnitzer Industriellenfamilie – in der Festveranstaltung Anfang Januar aus dem Familienbesitz offiziell dem Stadtarchiv Chemnitz übergab. Regina Primus-Hempel schenkte das Bildarchiv ihres verstorbenen Mannes Horst Hempel, der Inhaber des bekannten Fotogeschäfts „Lichtbild Hempel“ war und stellte die Schenkung ebenfalls persönlich vor und sprach über ihre Beziehungen zum Stadtarchiv. Zu den wertvollsten Ergänzungen des Bildarchivs 2012 gehören Fotos vom Beginn der Demonstration am 7. Oktober 1989 am Luxor-Palast, die Peter Forkel damals aufgenommen hat. Ebenso konnte das Tagebuch eines Chemnitzer Soldaten aus dem Krieg 1870/1871 aus Privathand erworben werden. Eine ebenso wichtige Ergänzung stellt die Übergabe von mehreren Jahrgängen des „Wochenblatts von Reichenbrand und Umgebung“ durch den Heimatverein Reichenbrand dar.

Umfangreiche Digitalisierungsarbeiten
Umfangreiche Maßnahmen zur Erhaltung der archivischen Überlieferung, wie Verfilmung, Digitalisierung, Konservierung und Restaurierung, nehmen im Archivalltag einen breiten Raum ein und standen ebenfalls in 2012 im Mittelpunkt der Arbeit. So konnte die Digitalisierung und Verfilmung des gesamten Urkundenbestandes des Stadtarchivs angeschlossen werden. Ebenfalls verfilmt und digitalisiert wurden Originalfotos von öffentlichen Gebäuden und Straßen aus den Jahren um 1900, nach 1945 und aus der DDR-Zeit sowie Aufnahmen des Bildjournalisten Rudi Seidel aus der Zeit nach 1945. Restauriert wurden z. B. als besonders wertvolles Einzelstück das Einnahmemanual von 1426 und Bauakten der ältesten, heute im Stadtbild nicht mehr vorhandenen Gebäude ab ca. 1820.

Stadtarchiv als Fachdienststelle
Die Bewahrung und der Ausbau der historischen Überlieferung ist kein Selbstzweck. Das Stadtarchiv kommt auf vielfältige Weise seiner Verpflichtung, Fachdienststelle für Fragen der Stadtgeschichte zu sein, nach. Dem dienen insbesondere die wissenschaftliche Publikationstätigkeit u. a. in der hauseigenen Reihe „Aus dem Stadtarchiv Chemnitz“ – seit 1994 erschienen 11 Bände – und die Vortragstätigkeit ebenfalls in einer hauseigenen Reihe, die auch während der Schließung des Hauses in „Ausweichquartieren“ fortgesetzt wurde.

Das Stadtarchiv wird auch als Partner von wissenschaftlichen und kulturellen Institutionen geschätzt: Thomas Bauer-Friedrich, Kurator des Museums Gunzenhauser, sprach zur Festveranstaltung über die Zusammenarbeit zwischen den beiden Einrichtungen u. a. bei der Vorbereitung der Dix-Ausstellung, Prof. Dr. Werner Kaden über die gemeinsam mit dem Chemnitzer Geschichtsverein herausgegebene Reihe „Mitteilungen des Chemnitzer Geschichtsvereins“ und der Prorektor der TU Chemnitz, Prof. Dr. Christoph Fasbender, über weitere Forschungsvorhaben. Der Blick wurde somit auch auf die Vorbereitung des 875-jährigen Jubiläums der urkundlichen Ersterwähnung von Chemnitz 2018 gerichtet.

Zu den im Stadtarchiv in 2012 realisierten Bau- und Installationsarbeiten
Grund für die dreivierteljährliche Schließzeit des Stadtarchivs Chemnitz in der Aue 16 waren notwendige Bau- und auch Installationsarbeiten. Als Folge des strengen und schneereichen Winters 2010/2011, verbunden mit Eis und in das Gebäude eingedrungener Feuchtigkeit, war es im Magazinraum des historischen Gebäudes als auch in den Büroräumen im 3. Obergeschoss zu großflächigen Nässeschäden gekommen. Um das „Gedächtnis der Stadt“ schnell und wirksam zu schützen, wurden die notwendigen Arbeiten einschließlich Schadensermittlung, Feuchtemessungen und Bestimmung des Versalzungsgrades geplant, vorbereitet und in Auftrag gegeben.

Mit der damit verbundenen notwendigen Schließung des Hauses für den öffentlichen Besucher- und Nutzerverkehr folgten anschließend umfangreiche Arbeiten zum Abbau von Regalteilen und die Auslagerung des kostbaren Archivgutes sowie das Freiräumen der Büroraume. Das Dach wurde einer fachlichen Prüfung auf Undichtheiten unterzogen, eine Staubschutzwand aus Hartfaserplatten installiert und eine provisorische Zugangstür eingebaut. Anschließend wurden der Putz von der gesamten Außenwand des Magazinraumes und der Büroraume abgeschlagen und nach kompletter Entfernung des Wandputzes nochmals Feuchtemessungen für die erneute Schadensbeurteilung durchgeführt und entsprechend der Messdaten die Dauer der Austrocknung festgelegt. Nach der Trocknungszeit wurden die Putzarbeiten an der Außenwand Magazin- und Büroraum durchgeführt, die Staubschutzwand wieder abgebaut und Maler- und Reinigungsarbeiten im Magazinraum und in den Büroräumen vorgenommen. Schließlich konnte es ans Einräumen des Archivraumes gehen – ein großer Tag für die Mitarbeiter des Archivs. Die Kosten für die Arbeiten im baulichen Bereich betragen insgesamt knapp 26.000 €.

Im Zuge der einen umfangreichen Zeitraum erforderlich machenden Arbeiten wurden bereits im März 2012 im Stadtarchiv auch dringend notwendige Installationen für eine neue Beleuchtungstechnik unter dem Aspekt des vorbeugenden Brandschutzes durchgeführt. Die Kosten dafür betragen knapp 4.100 €. Die Bauarbeiten im Haus Aue 16 wurden zugleich genutzt, um – ebenfalls im März 2012 – im gesamten Stadtarchiv zugleich die notwendigen Installationen für die Umsetzung des in der Stadtverwaltung eingeführten Druckerkonzeptes zu realisieren. Die Kosten hierfür betragen insgesamt knapp 2.000€.

Außerdem wurde die notwendige Schließzeit des Stadtarchivs auch genutzt, um im gesamten Objekt Aue 16 den Melderaustausch der Brandmeldeanlage vorzunehmen. Diese Arbeiten wurden mit einem Kostenaufwand von insgesamt ca. 14.000 € abgeschlossen. Insgesamt wurden für die im Stadtarchiv im vergangenen Jahr realisierten Maßnahmen ca. 46.000 Euro durch die Stadt investiert.

Kontakt:
Stadt Chemnitz
Stadtarchiv
Historisches Archiv
Aue 16
09112 Chemnitz
Tel.: 0371 488-4702
Fax: 0371 488-4799
stadtarchiv@stadt-chemnitz.de

Quelle: Stadt Chemnitz, Pressestelle, Pressemitteilung 8, 7.1.2013

Staatsarchiv St. Gallen erhält wertvolle Schenkungen

Das Staatsarchiv St. Gallen besitzt seit 2012 die historischen Stadtarchive von Lichtensteig und Rheineck. Die frühesten Dokumente stammen aus dem Spätmittelalter. Interessierte können das Archivgut im Lesesaal des Staatsarchivs einsehen. Das Verzeichnis zu allen Unterlagen ist auch online verfügbar.

Vergangenes Jahr schenkte die Ortsgemeinde Lichtensteig dem Staatsarchiv ihr historisches Archiv. Die politische Gemeinde Rheineck hinterlegte ihre historischen Unterlagen bereits im Jahr 1997 im Staatsarchiv. Letzten Herbst konnte dieses Depot in eine Schenkung umgewandelt werden. Das Archivgut beider Städte ist historisch wertvoll und bedeutet für das Staatsarchiv eine wichtige Bereicherung. Neben Schriftgut enthalten die Archivbestände auch Pläne und Bildmaterial. Das älteste Original-Dokument der Lichtensteiger Schenkung stammt aus dem Jahre 1533. Die älteste Archivalie aus dem Rheinecker Archiv ist sogar noch älter und datiert aus dem Jahre 1340.

Der Zugang zum Archivgut setzt im Wesentlichen die Erstellung und die Veröffentlichung von Verzeichnissen sowie Maßnahmen zur Erhaltung der Archivalien voraus. Alt Stadtammann Robert Forrer betreute das Lichtensteiger Archiv äußerst verantwortungsvoll. Dank Robert Forrers Fürsorge konnten die Unterlagen nicht nur in einem guten Erhaltungszustand entgegengenommen werden, sondern auch samt einem bemerkenswert detaillierten Verzeichnis. Für das Rheinecker Archiv besorgte der St. Galler Historiker Markus Kaiser diese aufwändige Arbeit im Rahmen eines Lotteriefondsprojekts.

Weitere Angaben zu den Archivbeständen bietet das Online-Archivverzeichnis, das über die Website des Staatsarchivs zugänglich ist. Die Signatur des Lichtensteiger Archivs lautet \‘CD\‘, jene des Rheinecker Archivs \‘CE\‘. Interessierte können das Archivgut im Lesesaal des Staatsarchivs einsehen. Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag jeweils vor- und nachmittags. Eine telefonische Voranmeldung empfiehlt sich.

Kontakt:
Staatsarchiv St. Gallen
Staatsarchiv St.Gallen
Regierungsgebäude
Klosterhof 1
9001 St.Gallen
Tel. +41 (0) 58 229 32 05
www.staatsarchiv.sg.ch

Quelle: Kanton St. Gallen, Pressemitteilung, 18.1.2013

Großer Nutzerzuwachs 2012 im Stadtarchiv Wilhelmshaven

Im vergangenen Jahr 2012 hatte das Stadtarchiv Wilhelmshaven einen massiven Zuwachs bei den Benutzungen zu verzeichnen. Nach den eigenen Zählungen lag die Nutzerzahl bei 1.680, sie stieg im Vergleich zum Vorjahr um über 25 Prozent.

Die häufigste und schnellste Nutzung erfolgt unverändert über das Telefon, es hält einen fast 30-prozentigen Anteil, über 22 % entfallen auf E-mail-Anfragen. Die persönlichen Nutzungen im Archiv erreichen einen Anteil von einem knappen Viertel, persönliche Anfragen kommen immerhin noch auf gut 14 Prozent.

Hintergrund der rasant gestiegenen Nachfrage sind die seit Anfang 2012 im Stadtarchiv Wilhelmshaven öffentlich zugänglichen Personenstandunterlagen bestimmter Jahrgänge, die zuvor im Standesamt verwahrt wurden. Allein auf diese Bestände wurde für über 400 Anfragen im Rahmen der Familienforschung und der Personensuche durch Behörden, Anwälte oder Gerichte zugegriffen. Ebenfalls hoch im Kurs stehen alte Fotos oder der Blick in historische Zeitungsausgaben. Ansonsten reicht die Neugier von Adressbüchern bis Zirkusgastspiel.

Bei den Aufrufen der digitalen Dateien zur Stadtgeschichte und zum Stadtarchiv im Internet ist zum dritten Mal in Folge eine enorme Steigerung zu verzeichnen, hier hat sich die Zugriffszahl erneut fast verdoppelt. Selbst wenn das ständig wachsende digitale Angebot zu diesem Wachstum beiträgt, ist die Nachfrage auf den traditionellen Archivseiten nahezu konstant. Sehr großen Zuspruch erfahren die Aufsätze zur Vorortbahn, zum Bontekai und zur Gestapo. Spitzenreiter bleibt hier der Zwist zwischen Obrigkeit und leichten Mädchen.

Kontakt:
Stadtarchiv Wilhelmshaven
Rathausplatz 10
26382 Wilhelmshaven
Telefon: 04421/16-1443 Ansprechpartner
Fax: 04421/16-1158
stadtarchiv(AT)stadt.wilhelmshaven.de

Quelle: Stadt Wilhelmshaven, Pressemeldung, 18.1.2013

Schimmelgefahr im Stadtarchiv Greifswald

Das Archiv der Universitäts- und Hansestadt Greifswald in der Greifswalder Arndt-Straße hat mit Schimmel zu kämpfen. Das hat das Kulturamt bestätigt. So trat im September 2012 Schimmelpilzbefall auf Archivalienverpackungen wie Kartons und Schürzen in einem Magazin auf, der sich seitdem langsam ausbreitet. Auch mehrere Regalböden sind befallen.

Der Grund dafür seien vor allem ungünstige Klimabedingungen wie zu hohe Luftfeuchtigkeit als Folge der feuchten Wände in den Kellermagazinen der Arndtstraße. Zudem stellten wasser- und abwasserführende Versorgungsleitungen in den Magazinräumen eine Gefährdung für das Archivgut dar.

So drangen in den letzten Jahren mehrfach geringere Mengen Wasser, zumeist infolge starken Regens, über das Grundwasser in die Magazinräume der Arndtstraße und in die eines Außenstandorts des Stadtarchivs ein. Das Wasser verursachte bislang jedoch keine direkten Schäden am Archivgut.

Wie das Greifswalder Kulturamt miteilte, gab es im Oktober 2012 mehrere Begehungen und Probenentnahmen durch ein unabhängiges chemisches Laboratorium. Dieses kam zu dem Schluss, dass es sich bei einem Großteil der Beläge auf den Kartons um einen „trockenen Schimmelpilzrasen“ handelt und dass die Magazinraumluft nur sehr gering mit kultivierbaren Sporen belastet ist.

Außerdem weise ein relativ geringer Teil des Archivguts ältere Feuchtigkeitsschäden und Schimmel auf. Dabei handelt es sich zum Teil um vorgeschädigte Archivalien mit abgestorbenen Schimmelpilzkulturen. Für ein Archiv mit jahrhundertealten Beständen sei das jedoch nicht ungewöhnlich und liege im normalen Rahmen, so das Kulturamt.

Seit Jahren wird dieses Archivgut entsprechend der vorhandenen Haushaltsmittel schrittweise dekontaminiert und restauriert. Jährlich gibt die Stadt dafür zwischen 10.000 und 20.000 Euro aus, seit 2008 insgesamt 70.200 Euro. Von dieser Summe wurden 12.500 Euro durch das Land gefördert.

Das Kulturamt kündigte an, dass die betroffenen Verpackungen ausgetauscht werden und derzeit eine Auslagerung der Magazinbestände aus dem Keller der Arndtstraße ins Zwischenarchiv in der Siemensallee vorbereitet wird.

Die Stadt bemüht sich seit Jahren auf Grund der Hinweise des Stadtarchivs um bessere Lagerbedingungen. So konnten zusätzliche Archivräume in der Siemensallee eingerichtet werden. Eine grundlegende Lösung war aber bisher aus finanziellen Gründen nicht möglich.

2011 führte die Stadt einen beschränkten Realisierungswettbewerb für den Neubau des Stadtarchivs durch. In dessen Ergebnis wurden zwei mögliche Standorte vorgeschlagen – zum einen "An den Wurthen", zum anderen in der Innenstadt an der Baderstr. 2. Eine konkrete Entscheidung der Bürgerschaft, welcher der Standorte vorzugswürdig wäre und wann die Realisierung erfolgen soll, gibt es noch nicht. Eine Sanierung des jetzigen Standortes der Arndtstraße ist nicht sinnvoll, da das Gebäude auch dann den Anforderungen einer modernen Archivierung nicht gerecht werden würde.

Kontakt:
Stadtarchiv der Universitäts- und Hansestadt Greifswald
Arndtstraße 2
17489 Greifswald
Tel.:03834 52 3311 / 3312
Fax: 03834 52 3330
stadtarchiv(at)greifswald.de

Quelle: Stadt Greifswald, Pressemitteilung, 15.1.2013

Lesen alter Handschriften. Neue Kurse im Zentralarchiv Speyer 2013

Das Kursprogramm des Zentralarchivs der Evangelischen Kirche der Pfalz für Lesekurse alter Handschriften 2013 bietet wieder Texte für alle Leistungsstufen. Die Bandbreite reicht vom 16. bis zum 19. Jahrhundert und schließt ab mit einem Streifzug durch die Jahrhunderte als besondere Herausforderung für Fortgeschrittene.

Nach dem erfolgreichen Auftakt des vergangenen Jahres veranstaltet das Archiv am 3. Juni 2013 wieder einen Eltern-Kind-Kurs zum Thema „Wie funktioniert ein Archiv?“. Dabei gibt es unter anderem einen Blick hinter die Kulissen und interessanten Übungen für den Archivnachwuchs. Eine Informationsveranstaltung zu allen Fragen rund um das Archiv findet für Presbyterien und Gemeindeglieder am 24. Juni 2013 statt. Kinderkurs und Informationsveranstaltung sind kostenlos.

Den Auftakt für die Erwachsenenseminare bildet der Doppelkurs für Anfänger ohne Vorkenntnisse am 18. und 25. Februar jeweils von 17.00 bis 19.00 Uhr. Die Veranstaltungen bieten auch Informationen zu Spezialwörterbüchern und anderen Hilfsmitteln.

Alle Kurse finden im Lesesaal des Zentralarchivs am Domplatz 6 in Speyer statt. Die Teilnahmegebühr beträgt 10,00 € inklusive Material. Das gesamte Angebot liegt als Faltblatt vor und kann auf den Archivseiten www.zentralarchiv-speyer.de im Menüpunkt Aktuelles eingesehen werden. Anfragen und Anmeldungen nimmt das Archiv entgegen.

Kontakt:
Zentralarchiv der Evangelischen Kirche der Pfalz
Domplatz 6
67346 Speyer
Tel. 06232-667 181/194
archiv@evkirchepfalz.de
www.zentralarchiv-speyer.de

Aus evangelischen Archiven 52/2012

Die neue Ausgabe der Zeitschrift des Verbandes kirchlicher Archive in der Arbeitsgemeinschaft der Archive und Bibliotheken in der evangelischen Kirche "Aus evangelischen Archiven" (AeA) kann auf Vorträge diverser Fachtagungen, Qualifikationsarbeiten sowie auf verschiedene archivische Praxisberichte zurückgreifen.

Durch die Balance zwischen Praxisorientierung, grundsätzlichen Überlegungen im Archivwesen und kirchen- und archivgeschichtlichen Ansätzen kann ein breiter Kreis von Interessierten auch über die kirchlichen Archive hinaus angesprochen werden. Wie bereits im letzten Jahrgang AeA 51/2011 konnte auch dieses Mal in der Ausgabe AeA 52/2012 wieder in einem Beitrag eine Brücke zwischen den archivischen und bibliothekarischen Anliegen geschlagen werden.

Die Beiträge dieser Ausgabe lassen sich den drei größeren Bereichen der grundsätzlichen Fragen zum Archivwesen, der archivischen Sammlungen und der Öffentlichkeitsarbeit in den Archiven zuordnen.

Inhaltsverzeichnis

Editorial (5)

Herbert W. Wurster
Wozu kirchliche Archive? – Die Archive der katholischen Kirche und ihr Daseinszweck (7)

Carlies Maria Raddatz-Breidbach
Collegium Homiletico Practico Vandalicum. Lausitzer Predigergesellschaft – Sorabia (1716-1928). Von der sorbischen Übungsgesellschaft zur „arischen“ Verbindung (22)

Bettina Wischhöfer
Die dOCUMENTA (13) und die zerstörte Hanauer Konsistorialbibliothek (34)

Uwe Hauth
Das Sammlungsgut in der Evangelischen Archivstelle Boppard (42)

Julia Hamelmann
Die Foto- und Bildsammlung des Zentralarchivs der Evangelischen Kirche der Pfalz – Herausforderungen durch einen stark frequentierten Bestand (47)

Jürgen König
Nachlässe im Landeskirchlichen Archiv der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern – Bestandsabgrenzung und Akquisition (58)

Udo Wennemuth
Überlieferungen im Verbund – Stärkung kirchlicher Bibliotheken durch Kooperation (65)

Bettina Wischhöfer
Die Baupläne des Philippshauses in Marburg 1912-2012 (84)

Michael Bing
„Sind wir mit den Königshäusern Habsburg und Preußen verwandt?” – Genealogische Einführungskurse im Landeskirchlichen Archiv Stuttgart (90)

Birgit Hoffmann
Alles andere als eine Katastrophe – Ein Bericht des Landeskirchlichen Archivs Wolfenbüttel vom „Tag der Archive 2012“ (95)

Bettina Wischhöfer
Buchen Sie „50 Jahre Pfarrerinnen in Kurhessen-Waldeck“ … ein Jubiläum, eine Ausstellung, ein Quellenband (112)

Bettina Wischhöfer
„Links Magazin und rechts alte Leute“ – wenn Grundschule auf Archiv trifft (126)

Mareike Ritter
Öffentlichkeitsarbeit in Landeskirchlichen Archiven (132)

Autorinnen und Autoren (174)

Info:
Aus evangelischen Archiven (Neue Folge der „Allgemeinen Mitteilungen“)
Nr. 52 / 2012
Im Auftrag des Verbandes kirchlicher Archive in der Arbeitsgemeinschaft der Archive und Bibliotheken in der evangelischen Kirche herausgegeben von Stefan Flesch und Udo Wennemuth,
Druck Mario Fragomeli, Hagen
ISSN 1617-8238

Link: AeA 52/2012.

Rommerskirchener Gemeindearchivar wechselt zum Rhein-Kreis Neuss

Gerd Blaschke, Archivar der Gemeinde Rommerskirchen, wechselte zu Beginn des Jahres 2013 in den Dienst des Rhein-Kreises Neuss. Landrat Hans-Jürgen Petrauschke händigte jetzt den Überleitungsvertrag an den bisherigen Rommerskirchener Gemeindearchivar im Blauen Salon des Ständehauses Grevenbroich aus.

Das Archivgut der Gemeinde Rommerskirchen ist in Zukunft gemeinsam mit den Archivalien des Kreises und der Stadt Dormagen im Archiv im Rhein-Kreis Neuss in Dormagen-Zons untergebracht. Die Mitarbeiter des Archivs arbeiten die Bestände auf und sorgen dafür, dass diese den Bürgern zur Verfügung stehen. Darüber hinaus gibt es für die Schulen in Rommerskirchen ein archivpädagogisches Angebot.

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und Rommerskirchens Bürgermeister Albert Glöckner sind sich einig über die Vorteile einer solchen Form der interkommunalen Zusammenarbeit. So betont Landrat Hans-Jürgen Petrauschke: "Durch die Zusammenlegung der Archive können Kräfte gebündelt, Synergieeffekte erzielt und vor allem die Leistungen für die Bürgerinnen und Bürger im Rhein-Kreis Neuss verbessert werden. Dies fängt bei längeren Öffnungszeiten an, setzt sich über die Beschaffung und Nutzung technischer Geräte fort und endet bei der Archivierung elektronischer Unterlagen als einer der zentralen archivischen Aufgaben der Zukunft." Auch Rommerskirchens Bürgermeister Glöckner bewertet die Kooperation positiv: "Ich bin sicher, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben."

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Abb.: Landrat Hans-Jürgen Petrauschke überreicht im Beisein des Rommerskirchener Bürgermeisters Albert Glöckner die Überleitungsurkunde an Gerd Blaschke (Foto: Rhein-Kreis Neuss)

Für Historiker und andere geschichtlich Interessierte könnten die Rommerskirchener Bestände noch manche Überraschung bereithalten, wie Archivleiter Dr. Stephen Schröder erläutert. "Die Unterlagen wurden bislang nur in Teilen ausgewertet. Wir werden uns bemühen, sie peu à peu aufzuarbeiten und nutzbar zu machen. Jeder ist herzlich eingeladen, die Bestände im Archiv einzusehen."

Mit der Übernahme der Pflichtaufgaben, die das Archivgesetz Nordrhein-Westfalen der Gemeinde Rommerskirchen auferlegt, durch den Rhein-Kreis Neuss wächst die interkommunale Zusammenarbeit im Kreis. Zuletzt hatte der Rhein-Kreis Neuss das Rechnungsprüfungsamt der Stadt Korschenbroich mit zwei Mitarbeitern übernommen. Landrat Hans-Jürgen Petrauschke verspricht sich von dieser Form der Zusammenarbeit, dass "wir Kosten senken sowie Qualität und Quantität der Leistungen für die Bürgerinnen und Bürger bei gleichem Budget steigern". Auf Dauer würden aufgrund der demografischen Entwicklung auch weniger Kräfte benötigt.

Bis zur endgültigen Überführung des Archivguts nach Dormagen-Zons können die Rommerskirchener Archivalien nach Voranmeldung einmal wöchentlich – immer mittwochs von 9 bis 15.30 – in der Gillbachschule (Nettesheimer Weg, 41569 Rommerskirchen) benutzt werden. Die Voranmeldung erfolgt wöchentlich bis jeweils montags telefonisch (02133 530210) oder per Email (kreisarchiv@rhein-kreis-neuss.de) über das Archiv im Rhein-Kreis Neuss.

Kontakt:
Archiv im Rhein-Kreis Neuss / Internationales Mundartarchiv
Dr. Stephen Schroeder
Schlossstr. 1
41541 Dormagen
Tel: +49 2133 530210
Fax: +49 2133 5302291
Stephen.Schroeder@rhein-kreis-neuss.de

Quelle: Gemeinsame Pressemitteilung Gemeinde Rommerskirchen und Rhein-Kreis Neuss, 9.1.2013

Staatsarchiv Bamberg wird erweitert

„Das Ende der Raumnot des Staatsarchivs Bamberg ist absehbar“, sagt Bambergs CSU-Landtagsabgeordnete Staatssekretärin Melanie Huml. In den nächsten Jahren soll im Haingebiet ein neues Magazingebäude entstehen. Der Bayerische Landtag hat erste Gelder bewilligt. Nun können konkrete Planungen gemacht werden. Der neue Magazinbau soll auf dem Nachbargrundstück des Staatsarchivs Bamberg entstehen. Die Kosten wurden zuletzt auf rund 8,5 Millionen Euro geschätzt.

Das Staatsarchiv Bamberg kämpft schon jetzt mit einer akuten Raumnot. In den nächsten 25 Jahren müssen etwa 19.000 Laufmeter Archivgut untergebracht werden. Ein Teil des Bestandes ist zur Zeit im Staatsarchiv Coburg und in angemieteten Räumlichkeiten untergebracht. „Die externe Einlagerung von Archivmaterial kann kein Dauerzustand sein, zumal die angemieteten Räume nicht den logistischen und sicherheitstechnischen Rahmenbedingungen entsprechen“, so Huml.

„Wir gehen davon aus, im Lauf dieses Jahres den Planungsauftrag von der Obersten Baubehörde Bayerns zu erhalten“, sagte der Leiter des Staatlichen Bauamts Bamberg, Ltd. Baudirektor Fritz Angerer. Das neue Magazingebäude kann frühestens im Frühjahr 2016 eingeweiht werden.

Im Staatsarchiv Bamberg lagern wichtige Urkunden, Akten und Karten aus früheren Zeiten. Heimatforscher sprechen von „wahren Schätzen“. Die älteste Originalurkunde ist fast 1.200 Jahre alt. Wissenschaftlich, heimat- und familiengeschichtlich Interessierte sind immer willkommen.

Kontakt:
Staatsarchiv Bamberg
Hainstr. 39
96047 Bamberg
Tel. 0951/98622-0
Fax 0951/98622-50
poststelle@staba.bayern.de

Quelle: Der Neue Wiesenbote, 9.1.2013

Bistumsarchiv Essen erhält Papsturkunde zurück

Papst Innozenz VIII. schlichtete mit einer Urkunde im Jahr 1488 den so genannten „Schleierstreit“ zwischen den Stiften Essen und Stoppenberg. Nachdem das Stift Essen im Jahr 1803 aufgehoben wurde, gelangte die päpstliche Bulle in staatliche Hände, später ging sie in privaten Besitz über. Mit Hilfe des Historischen Archivs des Erzbistums Köln konnte die alte Urkunde jetzt wieder ins Bistumsarchiv Essen geholt werden. Bis jetzt war sie nur als Abschrift zu sehen. Von nun an steht die Urkunde der Forschung im Archiv zur Verfügung.

Mit der Urkunde erklärt Papst Innozenz VIII., dass die Stoppenberger Stiftsdamen das Recht haben ein weißes Überkleid tragen zu dürfen. „Vordergründig ging es um die Kleidung, in Wirklichkeit aber um die Ausrichtung des Damenstiftes“, sagt Christoph Moß vom Bistumsarchiv.

Die Frauen, die dort lebten, waren meist adelig und legten großen Wert auf die ihnen wichtige freiweltliche Eigenständigkeit ihres Stiftes. Mit seinem Urteil bestätigte der Papst diesen freiweltlichen Charakter des Stiftes. „Insoweit ist die Urkunde ein wichtiges Dokument für die Geschichte Stoppenbergs“, so Ingrid Ehlers-Kisseler, Historikerin und Spezialistin für mittelalterliche Klöster und Stifte im Rheinland.
Die Stiftskirche in Stoppenberg wurde 1074 geweiht und ist heute Heimat des Frauenordens der unbeschuhten Karmeliterinnen und eine der bedeutendsten sakralen Sehenswürdigkeiten in Essen.

Kontakt:
Bistumsarchiv Essen
Grüne Aue 2
45307 Essen
Telefon: +49 201 2204-314 (-315 oder -316)
Telefax: +49 201 2204-570
archiv@bistum-essen.de

Quelle: WAZ, 27.12.2012