Ausstellung über die nationalsozialistische Judenverfolgung in Brandenburg

Vom 20. Februar bis zum 13. April 2009 wird im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte (HBPG) die Ausstellung »Aktenkundig: \“Jude!\“ Nationalsozialistische Judenverfolgung in Brandenburg. Vertreibung – Ermordung – Erinnerung« gezeigt. Dabei handelt es sich um eine Wanderausstellung des Brandenburgischen Landeshauptarchivs Potsdam in Kooperation mit dem HBPG und unter der Schirmherrschaft der Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, Johanna Wanka.

Die Ausstellung verbindet zwei Aspekte miteinander: die historische Darstellung der nationalsozialistischen Judenverfolgung in der damaligen preußischen Provinz Brandenburg zwischen 1933 und 1945 und die Beschreibung aktueller Bemühungen im neuen Land Brandenburg seit 1990, sich politisch, rechtlich und moralisch mit diesem Unrecht auseinanderzusetzen.

Die Ausstellung macht deutlich, dass die Verbrechen in der nationalsozialistischen Diktatur nicht als abgeschlossenes geschichtliches Thema betrachtet werden können, sondern auch heute noch eine andauernde geschichtspolitische Herausforderung sind. So schlägt die Präsentation einen direkten Bogen von der NS-Vergangenheit zu den Anstrengungen der gegenwärtigen demokratischen Gesellschaft, das Schicksal von Opfern des Holocaust in Brandenburg aufzuklären, ihnen oder ihren Erben zur Durchsetzung von Entschädigungs- bzw. Restitutionsansprüchen zu verhelfen und mit historisch-politischer Bildungsarbeit die Erinnerung an die beispiellosen Menschenrechtsverletzungen wach zu halten. 

In der Ausstellung haben Dokumente aus der Überlieferung des Oberfinanzpräsidenten Berlin-Brandenburg einen zentralen Platz. Einzelfallakten werden im Original ausgestellt, und erstmalig präsentiert das BLHA der Öffentlichkeit einen Teil der Originalkartei aus dem Bereich der Vermögensverwertungsstelle .

Bei der nationalsozialistischen Judenverfolgung in Brandenburg spielte der Oberfinanzpräsident Berlin-Brandenburg eine besondere Rolle. Diese Finanzbehörde beschäftigte sich ursprünglich zu einem wesentlichen Teil mit der Beaufsichtigung des allgemeinen Devisenverkehrs, sie erhielt aber in der Zeit der NS-Diktatur eine Reihe von Sonderaufgaben, die insbesondere mit der Verfolgung jüdischer Bürger zusammenhingen. Alle Juden, die emigrieren mussten bzw. deportiert wurden, erfasste der Oberfinanzpräsident Berlin-Brandenburg akribisch und bürokratisch in Akten.

Anfang 1942 entstand bei dieser Behörde in unmittelbarem Zusammenhang mit den Deportationen die Vermögensverwertungsstelle als Sonderdienststelle. Aufgrund der 11. Verordnung zum Reichsbürgergesetz vom 25. November 1941 oblag ihr die Behandlung , d.h. die Enteignung des Vermögens emigrierter bzw. deportierter Juden. Zu all diesen Personen wurden Einzelfallakten angelegt; sämtliche deportierte Juden wurden in einer Kartei erfasst. Die heute noch überlieferten Unterlagen zeigen, auf welche Art und Weise die Judenverfolgung in Brandenburg und Berlin betrieben wurde, und sie dokumentieren eine Vielzahl von Einzelschicksalen. 

Forschungsergebnisse von Schülerinnen und Schülern brandenburgischer Schulen fließen ebenfalls in das Ausstellungsprojekt ein. So arbeiten seit Dezember 2008 Potsdamer Schüler der Voltaire-Gesamtschule und des Helmholtz-Gymnasiums in Vorbereitung der zweiten Stolperstein -Verlegung an der Erforschung von Biografien verfolgter und ermordeter Juden. Bei ihren Recherchen und den Bemühungen um Kontaktaufnahme zu den Nachfahren erhalten sie praktische Unterstützung durch das BLHA im Rahmen seiner archivpädagogischen Arbeit. Die Schülerarbeiten werden am 9. März, nach einer weiteren Verlegung von Stolpersteinen in Potsdam, im Rahmen einer Begleitveranstaltung innerhalb der Ausstellung präsentiert.

Weitere Ausstellungsorte 2009
Museum Neuruppin (27.04.-23.08.), Optik Industrie Museum Rathenow (03.09.-01.11.) und Kreismuseum Finsterwalde (06.11.-23.11.).

Einladung
Führungen 
mit der Kuratorin, Dr. Monika Nakath am So, 01.03. und 05.04.2009, jeweils 15 Uhr
Beitrag: 6 Euro 

Begleitveranstaltungen

Mo, 09.03., 18 Uhr
Eröffnung einer kleinen Schüler-Ausstellung im Rahmen der Sonderausstellung. 
Aus Anlass der zweiten Verlegung von Stolpersteinen in Potsdam am Nachmittag präsentieren Schüler und Schülerinnen der Voltaire-Gesamtschule und des Helmholtz-Gymnasiums ihre biografischen Arbeiten zu den geehrten Personen und stellen die Ergebnisse ihrer Recherchen vor.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Landeshauptstadt Potsdam/ Fachbereich Kultur und Museum
Ort: HBPG
beitragsfrei

Di, 10.03., 18 Uhr
Dokumentarfilm des Monats: Stolperstein 
R: Dörte Franke, D 2007/08
Ort: Filmmuseum Potsdam, Tel. 0331/27181-12
Eintritt: 5 Euro / erm. 4 Euro

Mi, 25.03., 19 Uhr
Vortrag
Jüdische Opfer der NS-Verfolgungs- und Vernichtungspolitik im Spiegel archivalischer Quellen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs 
Dr. Monika Nakath, Kuratorin, BLHA 
Ort: HBPG
Beitrag: 3 Euro
Die Ausstellung ist bis 19 Uhr geöffnet.

Mi, 01.04., 18 Uhr 
Wiederaufführung des Dokumentarfilms Einsteins Boot oder Hitlers kleine Profiteure 
Anschließend Podiumsdiskussion mit dem Autor des Films, Heinrich Billstein, sowie Knut Elstermann ( Gerdas Schweigen )
Ort: Filmmuseum Potsdam, Tel. 0331/27181-12
Eintritt: 3,50 Euro/ Schüler 1,50 Euro 

Besucheradresse
Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte
Kutschstall, Am Neuen Markt 9
14467 Potsdam

Öffnungszeiten
Dienstag bis Freitag 10 bis 17 Uhr
Samstag/Sonntag und an Feiertagen 10 bis 18 Uhr
Montag geschlossen

Eintrittspreise
Einzelticket 4 Euro, erm. 3 Euro (Kombiticket mit Ausstellung Endzeit Europa)
Schüler 2 Euro 
Sonderpreise für Gruppen, Familien und Schulklassen
Kinder bis 6 Jahre freier Eintritt

Informationen: 
Tel: 0331/62085-50 
info@hbpg.de
www.hbpg.de

Tätigkeitsbericht 2008 des Landeskirchlichen Archivs Kassel

Der Ende 2007 vorgelegte Bericht der Enquetekommission des Deutschen Bundestages „Kultur in Deutschland“ stellt fest, dass die christlichen Kirchen in Deutschland zu den größten Kulturträgern zählen. Bischof Prof. Dr. Martin Hein greift das Thema in seinem Bericht anlässlich der 10. Tagung der 11. Landessynode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck am 24. November 2008 zentral auf: er titelt „Kulturelle Größe“. Zwanzig Prozent der gesamten kirchlichen Ausgaben werden für kulturelle Aufgaben verwendet. Als einen Arbeitsbereich kirchlicher Kulturarbeit nennt der Bericht der Enquetekommission neben anderen die Archive. 

Basis und Grundlage aller Archivarbeit des Landeskirchlichen Archivs Kassel ist das inzwischen zehn Jahre alte Archivgesetz der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck aus dem Jahr 1998, das die kulturpolitische Dimension, Mitverantwortung für kulturelles Erbe aktiv zu übernehmen, eindeutig definiert. Da macht es Sinn, die Dezernatszuständigkeit für Archivwesen und Kirchengeschichte der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck an das Archiv zu binden und in die Hände der Archivleiterin zu legen. Neben das archivische Alltagsgeschäft sind also vielfältige neue Aufgaben getreten, so z.B. die Mitarbeit in der Lenkungsgruppe 75 Jahre EKKW, die für Juni 2009 ein wissenschaftliches Symposion und ein Fest der Begegnungen vorbereitet, die Zusammenarbeit mit dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst in Sachen „Reformationsjubiläum 2017“ sowie die Mitarbeit im wissenschaftlichen Beirat zur Auswertung der Kirchenkampfdokumentation der EKHN, der sich im August 2008 konstituiert hat.

\"Tätigkeitsbericht

Zwei kulturpolitischen Arbeitsfeldern hat sich das Landeskirchliche Archiv Kassel im vergangenen Jahr besonders intensiv gewidmet. Da ist zum einen die Historische Bildungsarbeit in vielfältiger Ausformung zu nennen. Der Tag der Archive im März 2008 war der Tag mit historischen Quellen für alle. Die „Erlebniswelt Archiv“ war für Konfirmanden, für Grundschüler wie für Gymnasiasten geöffnet. Rund 100 Kinder und Jugendliche haben sich auf eine fremde Welt eingelassen und waren begeistert. Insgesamt haben 185 Personen eine der 15 Archivführungen „gebucht“. Das waren doppelt so viele Führungen wie im Vorjahr mit dreimal so vielen Teilnehmern.

Zum anderen spielt die Digitalisierung von archivischem Kulturerbe eine immer größere Rolle. Das Kirchenbuchportal – die Anfänge liegen inzwischen zwei Jahre zurück – wird demnächst mit Unterstützung der EKD die Pilotphase erreichen. Das Landeskirchliche Archiv Kassel war beim Start von MICHAEL (Multilingual Inventory of Cultural Heritage in Europe) in Berlin im April 2008 dabei. Hier geht es darum, digitales Kulturerbe gemeinsam zu vernetzen. Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Portal www.kulturerbe-digital.de macht Digitalisierungsprojekte aus Archiven, Bibliotheken, Museen und der Denkmalpflege und die daraus gewonnenen Erfahrungen sicht- und nutzbar. 

Das Landeskirchliche Archiv verzeichnete und digitalisierte den Nachlass des Grafikers Dieter von Andrian und setzte das im Jahr 2003 begonnene Erschließungs- und Digitalisierungsprojekt „Einbandfragmente in kirchlichen Archiven aus Kurhessen-Waldeck“ fort. Entdeckt wurde u.a. ein bedeutendes Fragment in deutscher Sprache, ein sehr seltener Fund. 

Info:
Bettina Wischhöfer, Kulturelle Größe Landeskirchliches Archiv Kassel – Tätigkeitsbericht des Landeskirchlichen Archivs Kassel 2008 
(Schriften und Medien des Landeskirchlichen Archivs Kassel 25), Kassel 2009
ISBN: 978-3-939017-06-6, 72 Seiten, 6,50 € (Der Bericht steht auch als Download zur Verfügung.) 

Bezugsadresse
Landeskirchliches Archiv Kassel
Lessingstr. 15 A
34119 Kassel
archiv@ekkw.de
www.ekkw.de/archiv

Neuer Leiter des Staatsarchivs Bückeburg

Dr. Stefan Brüdermann (49) ist neuer Leiter des niedersächsischen Staatsarchivs Bückeburg. Zum 1. Februar 2009 trat der Historiker aus Osterode, der 2003 als Referent und Stellvertreter nach Bückeburg kam, die Nachfolge von Dr. Hubert Höing an. 

Brüdermann hat an den Universitäten Göttingen und Wien studiert und promoviert. Anschließend war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter in Göttingen, als Angestellter und Referent in verschiedenen Archiven Niedersachsens sowie als Lehrbeauftragter an der Universität Hannover tätig. Von 1999 bis 2003 arbeitete er am Deutschen Historischen Institut in Rom.

Sein Forschungsschwerpunkt ist die Frühe Neuzeit, er liegt insbesondere in der niedersächsischen Landes-, Universitäts- und Kulturgeschichte. Über das studentische Milieu des 18. Jahrhunderts – speziell: Göttinger Studenten und akademische Gerichtsbarkeit – verfasste Brüdermann seine 1987 abgeschlossene Dissertation.

Im Auftrag der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen arbeitet er derzeit als Herausgeber an einem Handbuch der Geschichte Niedersachsens im 19. Jahrhundert. Mit der Archivleitung übernimmt Brüdermann fast automatisch auch den Vorsitz der „Historischen Arbeitsgemeinschaft für Schaumburg“, deren Arbeit er auf breitere Füße stellen will. 

Im Staatsarchiv Bückeburg soll künftig die Benutzerfreundlichkeit weiter gesteigert werden. Dazu wird die Digitalisierung von Quellen vorangetrieben, Findbücher werden elektronisch erfasst und im Internet zugänglich gemacht. Zudem wird Brüdermann weiterhin VHS-Kurse über die Arbeit mit lokalhistorischen Quellen anbieten, um die Schwelle zur Nutzung des Archivs zu senken. Steigende Besucherzahlen erwartet der neue Leiter für die nächsten Jahre aber ohnehin durch die populäre Familienforschung. Mit der gesetzlich geregelten Übernahme des Standesamtsregisters werden 70 Regalmeter neue Quellen ins Staatsarchiv wandern; ältere Geburts-, Sterbe- und Heiratsurkunden werden damit leichter zugänglich als bisher.

Kontakt:
Niedersächsisches Landesarchiv – Staatsarchiv Bückeburg – 
Schloßplatz 2
31675 Bückeburg
Tel. (05722) 9677-30
Fax: (05722) 1289
Bueckeburg@nla.niedersachsen.de

Quelle: Schaumburger Nachrichten, 9.2.2009

NV-Versicherungen überlassen Staatsarchiv Aurich alte Unterlagen

Die Neuharlingersieler NV-Versicherungsgruppe ist ein unabhängiger Versicherungs-Verein auf Gegenseitigkeit (VVaG) und seit 1818 rechtlich selbständig. Die handschriftlichen Protokolle des Versicherungsunternehmens aus den Jahren 1818 bis 1906 wurden jetzt als Depositum an das Niedersächsische Staatsarchiv in Aurich übergeben. 

Sie sind nach Auskunft von Prof. Dr. Bernhard Parisius, dem Leiter des Staatsarchivs Aurich, ein "Spiegelbild für die wirtschaftliche Entwicklung der ganzen Region". So seien es laut der Niederschrift durch den Gründer Kaufmann Johann Remmers Mammen 118 Landwirte gewesen, die sogleich der Neuharlingersieler Versicherung beigetreten sind. 

In den vergangenen beiden Jahren wurden die Protokolle durch den selbständigen Graphologen Folkert Tjaden in Absprache zwischen der NV und dem Staatsarchiv transkribiert. Die drei dabei entstandenen Bücher mit maschinenschriftlichen Abschriften wurden jetzt dem NV-Vorstand übergeben.

Weitere historische Unterlagen, wie Versicherungsscheine und Urkunden, werden ebenfalls im Staatsarchiv Aurich deponiert, wie der NV-Vorstandsvorsitzende Johann Cremer betont. Die Protokollbücher jüngerer Zeiten sollen nach und nach folgen. Professor Parisius empfiehlt auch anderen älteren Unternehmen, ihre geschichtlichen Zeugnisse im Staatsarchiv verwahren zu lassen. 

Kontakt:
Niedersächsisches Landesarchiv – Staatsarchiv Aurich – 
Oldersumer Straße 50
26603 Aurich
Telefon: (04941) 176 660
Fax: (04941) 176 673
Aurich@nla.niedersachsen.de

Quelle: Anzeiger für Harlingerland. Ostfriesisches Tageblatt, Harlinger online, 8.2.2009

Saarbrücken sucht Schuhe mit Geschichte

Das Stadtarchiv Saarbrücken sucht als Exponate für eine historische Ausstellung zum Jubiläum „100 Jahre Großstadt“ getragene Schuhe von heute und gestern, ganz gleich ob Arbeitsschuhe, Pumps, Slipper, Stiefel, Sandalen, Turnschuhe, Damen-, Herren- oder Kinderschuhe. 

Die Schuhe sollten das Alltagsleben ihrer jeweiligen Zeit symbolisieren und die Ausstellungsbesucher durch die hundertjährige Großstadtgeschichte begleiten. Anhand der authentischen Zeit-Zeugnisse sollen den Besuchern aber auch persönliche Geschichten und Erlebnisse nahe gebracht werden. 

Das Stadtarchiv sucht deshalb insbesondere Schuhe, die mit besonderen Erinnerungen oder Ereignissen verbunden sind: Schuhe etwa, die ihr Besitzer beim ersten Treffen mit der Lebenspartnerin in Saarbrücken getragen hat oder bei der Eröffnung des ersten Max-Ophüls-Festivals. Oder alte Fußballschuhe aus dem Keller. Solche Stücke sucht das Stadtarchiv.

Die Ausstellung, bei der die Schuhe gezeigt werden, ist vom 31. März bis 30. April 2009 im Hauberrisser Saal des Rathauses Saarbrücken zu sehen. Nach Ende der Ausstellung werden die Schuhe ihren Besitzern zurückgegeben. Die Schuhe können vom 10. bis zum 13. Februar 2009 im Benutzungsraum des Stadtarchivs, Nauwieser Straße 3, 66111 Saarbrücken, abgegeben werden.

Öffnungszeiten: 
Dienstag und Mittwoch von 9 bis 17 Uhr,
Donnerstag: 9 bis 18 Uhr,
Freitag: 9 bis 13 Uhr.

Weitere Informationen erteilt Marlene Ansorge, Stadtarchiv Saarbrücken, Tel.: (0681) 905-1806, stadtarchiv@saarbruecken.de.

Quelle: Stadt Saarbrücken, Pressemitteilung, 6.2.2009

Archivkino 2009 in Bochum

Das Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte, das Presse- und Informationsamt der Stadt Bochum und das Kommunale Kino der VHS Bochum präsentieren in Kooperation Filme mit lokalem Schwerpunkt. Der Eintritt ist frei. Das Jahresprogramm 2009 beinhaltet folgende Aufführungen im Bochumer Stadtarchiv:

Donnerstag, 26. Februar, 19 Uhr
Franzosen im Revier: der Ruhrkampf 1923
Autor u. Regie: Claus Bredenbrock; Prod.: WDR, 2008. 45 Min.
Der Regisseur wird anwesend sein.

Donnerstag, 26. März, 19 Uhr
Die 10-Jahres-Schau 1953 bis 1962
Prod.: Presse- und Informationsamt der Stadt Bochum, 1963. 101 Min.

Donnerstag, 30. April, 19 Uhr
Bochum: Blume im Revier
Autorin u. Regie: Martina Müller; Prod.: WDR, 2003. 44 Min.
Die Regisseurin wird anwesend sein.

Donnerstag, 28. Mai, 19 Uhr
Die 11 des VfL
Autor u. Regie: Ben Redelings; 
Prod.: Die Werkstatt, 2007. 84 Min.
Der Regisseur wird anwesend sein.

Donnerstag, 25. Juni, 19 Uhr
Wattenscheid: der verlorene Stadtfilm
Prod.: Stadtarchiv Wattenscheid, 1957/58. 25 Min., stumm.

Donnerstag, 24. September
Der Platz an der Halde
Autor: Frank Leberecht; Regie: Herbert Fischer; 
Prod.: FWU, 1952/53. 52 Min.

Donnerstag, 29. Oktober, 19 Uhr
Stolperstein
Autorin u. Regie: Dörte Franke; 
Prod.: Hanfgarn & Ufer, 2008. 52 Min.

Donnerstag, 26. November, 19 Uhr
Bomben auf Bochum
Autor: Johannes Volker Wagner; 
Prod.: Stadtarchiv Bochum, 1978. 49 Min.

Donnerstag, 17. Dezember, 19 Uhr
Bochum; ein halbes Jahrhundert Stadtgeschichte 1953-2003
Prod.: Presse- und Informationsamt der Stadt Bochum, 2003. 55 Min.

Immer sonntags!
Im Begleitprogramm der Ausstellung "Das Bild der Stadt" wird ab dem 15. März 2009 jeweils sonntags, ab 11.30 Uhr, eine der "Bochumer Jahresschauen" vorgeführt, beginnend mit der ersten Ausgabe von 1953.

Veranstaltungsort:
Stadtarchiv – Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte
Wittener Straße 47
44789 Bochum
Tel.: 0234/910-9510
stadtarchiv@bochum.de
www.bochum.de/stadtarchiv

Pläne für die Sanierung des Goethe- und Schiller-Archivs vorgestellt

Vom Sommer 2009 bis zum Sommer 2011 wird das historische Gebäude des Goethe- und Schiller-Archivs in Weimar einer dringend erforderlichen Grundsanierung unterzogen. Dazu wird das Haus, heute eine Fachdirektion der Klassik Stiftung Weimar, völlig frei geräumt. In diesem Zeitraum ist für einige Monate keine Benutzung möglich, in der übrigen Zeit wird nur eine eingeschränkte Benutzung möglich sein. 

Die mit der Ausführung der zehn Millionen Euro teuren Grundsanierung des Goethe- und Schiller-Archivs betrauten Weimarer Architekturbüros Dr. Krause und gildehaus.reich architekten bda sowie das Erfurter Ingenieurbüro Hirsch stellten jetzt die Pläne für die Sanierung und den Umbau des 1896 errichteten und unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes vor. 

Ziel der Sanierung ist die Verbesserung der Funktionsfähigkeit des bedeutsamen Archivgebäudes in allen Nutzungsbereichen: Magazine, Benutzerbereiche, öffentliche Bereiche, Büro- und Arbeitsräume der Archivverwaltung, Werkstätten. Das Archivgebäude nach Entwürfen des Architekten Otto Minckert (1845-1900) nimmt Bezug auf das Petit Trianon im Park von Versailles.

Kontakt:
Goethe- und Schiller-Archiv
Hans-Wahl-Str. 4
99425 Weimar
Tel. 03643/545-266
gsa@klassik-stiftung.de 

Quelle: TLZ, 3.2.2009

Trossinger Rathaus platzte aus allen Nähten

Im Auftrag der Stadt Trossingen bewertet und ordnet Renate Wenzler Dokumente und Unterlagen, die vom Speicher des Rathauses stammen. Die 44-Jährige ist Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste, Fachrichtung Archiv. 72 Meter Rathaus-Akten hat sie sortiert – eine notwendige und überfällige Arbeit, die zuletzt vor 25 Jahren erfolgt ist.

Trossingens Stadtarchivar Martin Häffner verfügt über ein rund zehn Zentimeter dickes Findbuch, das Archivalien bis in die Zeit um 1970 aufführt. Das älteste Dokument Trossingens ist eine Abschrift. Das Original aus dem Jahr 1434 liegt im Hauptstaatsarchiv Stuttgart. Die früheste Urkunde, die im Original in der Musikstadt aufbewahrt wird, ist eine Art Steuerfestsetzung aus dem Jahr 1579, unterschrieben von 47 Trossinger Bürgern.

Findbuchkopien über die Trossinger Bestände befinden sich in den Staatsarchiven Freiburg und Stuttgart. Hilfe bei der Verzeichnung erfolgt durch das Kreisarchiv Tuttlingen, das die Ordnungsarbeiten für viele Gemeinden und Städte im Landkreis übernimmt. Einmal in der Woche schaut Bernd Klein vom Kreisarchiv bei Renate Wenzler vorbei und hilft bei der Einordnung. In der jüngsten Sortieraktion wurden Dokumente aus den Jahren 1965 bis 1994 bewertet und erschlossen.

Kontakt:
Stadt Trossingen
Schultheiß-Koch-Platz 1 
78647 Trossingen 
Tel.: 07425/25-0 
Fax: 07425/25-150
stadt@trossingen.de

Quelle: SZon, 4.2.2009

Stasi-Akten bleiben zugänglich

Die Frage, ob bzw. wann die Stasi-Unterlagen aus der Sonderverwaltung der Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen (BStU) in die normale Archivverwaltung staatlicher Archive überführt werden, darf nicht mit der Absicht einer „Schließung“ der Stasi-Akten verknüpft werden. Auch bei einer Überführung der Stasi-Unterlagen in staatliche Archive würden diese Akten zugänglich bleiben. Der gesetzliche Auftrag staatlicher Archive besteht nicht im Wegschließen, sondern im Zugänglich-Machen von Dokumenten.

Bei einer Überführung der Stasi-Unterlagen in die staatliche Archivverwaltung zu einem vom Deutschen Bundestag zu bestimmenden Zeitpunkt sollten die Unterlagen der MfS-Bezirksverwaltungen nicht dem Bundesarchiv, sondern den jeweiligen Landesarchiven übertragen werden. Dies entspricht den schon jetzt geltenden Bestimmungen des Bundesarchivgesetzes.

Wichtig ist, dass auch auf regionaler Ebene die DDR-Geschichte in ihren Zusammenhängen aufgearbeitet werden kann. Dort, wo schon jetzt die Akten der SED-Bezirksleitungen, der Räte der Bezirke oder der Volkspolizei-Bezirksbehörden und anderer Bestandteile des Staatsapparates der DDR benutzt werden können, müssen dann auch die Akten der jeweiligen Staatssicherheits-Bezirksverwaltungen einsehbar sein.

Betroffene von MfS-Verfolgungsmaßnahmen könnten nach dem Landesarchivgesetz die Stasi-Unterlagen im Sächsischen Staatsarchiv nach ebenso nutzerfreundlichen Regelungen einsehen wie nach dem bisherigen Stasi-Unterlagen-Gesetz. Somit hätte in jedem Fall das Akteneinsichtsrecht für Betroffene unbefristet weiter Bestand. Auch in den staatlichen Archiven bleiben die Stasi-Akten zugänglich. Wer behauptet, eine Überführung der Stasi-Unterlagen in staatliche Archive würde zu einer Schließung dieser Akten führen, betreibt eine Irreführung der Öffentlichkeit.

Die Stasi-Unterlagen sollen offen bleiben. Aber die Stasi-Unterlagen sollen künftig auch dort zugänglich gemacht werden, wo sie im Zusammenhang mit der Überlieferung der anderen DDR-Institutionen analysiert werden können. Und diese Orte sind das Bundesarchiv und auf regionaler Ebene die Landesarchive.

Kontakt:
Sächsisches Staatsarchiv
Dr. Jürgen Rainer Wolf, Direktor des Sächsischen Staatsarchivs
Tel.: 0351/564-3730
Fax: 0351/564-3739
juergen-rainer.wolf@sta.smi.sachsen.de
www.sachsen.de/archiv

Sächsischer Landesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen
Michael Beleites
Tel.: 0351 / 6568111
Fax: 0351 / 6568120
info@lstu.smj.sachsen.de
www.lstu-sachsen.de

Quelle: Gemeinsame Erklärung des Direktors des Sächsischen Staatsarchivs, Dr. Jürgen Rainer Wolf, und des Sächsischen Landesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR, Michael Beleites, 2.2.2009

Lörrach hat einen neuen Stadtarchivar

Andreas Lauble ist der neue Stadtarchivar der Stadt Lörrach. Er trat zum 1. Januar 2009 offiziell die Nachfolge von Danuta Thiel-Melerski an, die nach 18 Jahren von der Möglichkeit der Altersteilzeit Gebrauch macht und Ende 2008 aus dem aktiven Dienst der Stadt ausgeschieden ist. Ihre Liebe zur Geschichte und zu alten Dokumenten prägte ihre Arbeit. Sie konnte das Hobby zum Beruf machen und hinterlässt ein wohlgeordnetes Archiv.

Andreas Lauble ist 43 Jahre alt und stammt aus Staufen. Nach dem Studium der Geschichte und Volkskunde an der Universität Freiburg arbeitete er im Stadtarchiv Freiburg und seit 2001 beim Archiv der Stadt Staufen und deren Teilorte.

Lauble freut sich sehr auf die neue Aufgabe beim Fachbereich Zentrale Dienste, dessen Leiter Marco Muchenberger ihn willkommen hieß, und möchte in der Anfangszeit eine ausführliche Bestandsaufnahme erstellen, die dann Planungsgrundlage für die zukünftige Arbeit des Stadtarchivs Lörrach sein soll.

Kontakt:
Stadtarchiv Lörrach
Luisenstr. 16
79539 Lörrach 
Telefon: (07621) 415-218 
Fax: (07621) 415-308 
archiv@loerrach.de 

Quelle: Stadt Lörrach, Pressemitteilung, 2.2.2009; Badische Zeitung, 3.2.2009