Wiedereröffnung des Universitätsarchivs der TU Berlin

Die jahrzehntelange provisorische Unterbringung und zeitweilige Schließung des Universitätsarchivs der TU Berlin ist beendet. Das Hochschularchiv, das um 1953 neu eingerichtet wurde, heißt seit 2007 Universitätsarchiv und ist der Universitätsbibliothek der TU Berlin als Sonderabteilung zugeordnet. Die neuen, eigens für diesen Zweck umgebauten Räumlichkeiten bergen auf 1300 Regalmetern Akten der Zentralen Universitätsverwaltung, der Fakultäten, Institute und Lehrstühle. Sie stehen nach mehrjähriger Unzugänglichkeit nun wieder der Öffentlichkeit zur Verfügung. Das Archiv gibt nicht nur Auskunft über Geschichte und Entwicklung der Technischen Universität Berlin und ihrer Vorgängereinrichtungen, es ermöglicht auch tiefere Einblicke in die Geschichte der technischen Wissenschaften in Berlin und darüber hinaus. Das Universitätsarchiv der TU Berlin wird durch den Präsidenten der TU Berlin, Prof. Dr. Kurt Kutzler, im Rahmen einer Feierstunde offiziell wiedereröffnet (Dienstag, dem 24. April 2007, um 14.00 Uhr im Hauptgebäude der TU Berlin). 

Seit 2006 ist Dr. Irina Schwab die Leiterin des Archivs. Die 36-jährige Archivarin kann Erfahrungen u. a. aus dem Geheimen Staatsarchiv und dem Bundesarchiv vorweisen. Neben den Aktenbeständen aus der Universität bewahrt das Archiv auch zahlreiche Nachlässe von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Professorinnen und Professoren der TU Berlin auf, z. B. den des Chemikers Jean D\’Ans, den des Kybernetikers Hermann Schmidt oder den des Landschaftsarchitekten Hermann Mattern. Darüber hinaus befindet sich noch viel weitgehend unerforschtes Material in den Magazinen. Ein besonderer Schatz ist ein Brief Albert Einsteins aus dem Jahr 1919. Doch auch zur jüngeren Geschichte ist einiges zu entdecken. So werden Zeitschriften, Plakate und Flugblätter aus der Zeit der \’68er Studentenbewegung gesammelt, und es ist eine anschauliche Sammlung von Talaren verschiedener Fakultäten zu bewundern. Vom Archiv der TU Berlin werden, dank neuer technischer Möglichkeiten und des neuen Fachpersonals, in den nächsten Jahren noch manche überraschenden und interessanten Funde erwartet.

Kontakt
Universitätsarchiv der TU Berlin
Straße des 17. Juni 135
Raum H 4029 A
10623 Berlin
Tel.: 030 / 314 – 78570
Fax: 030 / 314 – 76061
schwab@ub.tu-berlin.de

Quelle: Technische Universität Berlin, Uni-Protokolle, 17.4.2007

Literarische Schätze schlummern in Halberstädter Archiven

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft lässt wertvolle mittelalterliche Handschriften aus Halberstadt aufarbeiten (siehe auch den Bericht vom 7.7.2006). Die unter dem Namen Halberstädter Gymnasialbibliothek bekannten 79 Schriften, von denen derzeit 40 im Domschatz lagern und 39 im Stadtarchiv, sollen zusammengeführt und katalogisiert werden. Es handelt sich um die erste umfassende wissenschaftliche Aufarbeitung der Schriften.

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Abb.: Handschriften der Gymnasialbibliothek, Sig M 107, Missale, pars hiemalis, 15. Jh.

Viele der 39 mittelalterlichen Archiv-Handschriften waren wegen der Kriegswirren in Russland und Georgien ausgelagert und kamen erst zwischen 1993 und 2004 nach Halberstadt zurück. Dagegen blieb der Bestand des Domschatzes komplett erhalten. \“Die Förderung durch die Forschungsgemeinschaft dokumentiert den wissenschaftlichen und kulturhistorischen Wert der Handschriften\“, erklärte Gabriele Bremer, zuständig für das Historische Archiv der Stadt Halberstadt. Als Partner der wissenschaftlichen Bearbeitung konnte die renommierte Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel gewonnen werden.

Wie kam es zu diesem Antrag:
Literarische Schätze schlummern in Halberstädter Archiven. Viele davon sind der Öffentlichkeit kaum bekannt und waren bislang selten oder gar nicht zu sehen. Nun rücken sie durch wissenschaftliche Bearbeitung ins Rampenlicht. \“Es ist kaum verwunderlich, dass Halberstadt mit seiner langen Geschichte als Bischofssitz eine Fülle von außergewöhnlichen Archivalien besitzt\“. Nicht nur im Historischen Archiv der Stadt – ein erster Stadtschreiber wurde schon 1309 erwähnt – auch im Domschatz befinden sich neben den Dingen, die in der Schatzkammer zu sehen sind, sehr alte, bis in karolingische Zeit zurückreichende Schriftstücke.
Auf Initiative von Professor Aliza Cohen-Mushlin von der Universität Jerusalem wurde ein gemeinsamer Förderantrag von der Stadt, dem Evangelischen Kirchspiel Halberstadt, der Domschatzverwaltung sowie der Stiftung Dome und Schlösser Sachsen-Anhalt an die Deutsche Forschungsgemeinschaft zur wissenschaftlichen Bearbeitung dieser Sammlung gestellt\“, sagt Gabriele Bremer vom Historischen Archiv.

\“Die Förderung wurde vor kurzem bewilligt. Zunächst steht Geld für die kommenden drei Jahre zur Verfügung\“, freut sich Dr. Helmar Härtel von der Herzog-August-Bibliothek Wolfenbütttel. Diese renommierte Literaturstätte konnte als Partner gewonnen werden. \“Eine der wenigen Einrichtungen, an der die wissenschaftliche Bearbeitung solcher Archivalien vorgenommen werden kann\“, berichtet Schulze. Dass der Bestand an mittelalterlichen Handschriften bisher nicht im Blickpunkt des öffentlichen Interesses stehen konnte, hat mehrere Gründe. Zum einen befanden sich viele der literarischen Zeitzeugen nicht in Halberstadt. Zum anderen mangelte es an einer kompetenten und anerkannten Fürsprecherin wie Frau Professor Cohen-Mushlin.

Rückkehr in die Domstadt
Im Zuge der Rückgabe von Schriften durch die Sowjetunion beziehungsweise Russland – dort lagerten viele Bestände seit Ende des Zweiten Weltkrieges – gelangten zwischen 1993 und 2004 über 800 Bücher und andere Schriftstücke zurück in die Domstadt. \“Darunter befinden sich 79 Handschriften, die dem Stadtarchiv und der Domschatzverwaltung gehören\“, sagt Domkustus Jörg Richter. Er informierte im Rahmen eines Pressegespräches über die Geschichte der wertvollen Gymnasialbibliotheksbestände und was davon wieder in Halberstadt vorhanden ist.

Im Rahmen von mehreren, im offiziellen Sprachgebrauch \“als Rückführung kriegsbedingter Auslagerungen\“ bezeichneten Rückgaben, konnten sich das Stadtarchiv, der Domschatz und das Gleimhaus in den letzten Jahren über die Komplettierung ihrer Bibliotheks- und Archivbestände freuen. \“Am interessantesten sind die zurückgekehrten mittelalterlichen Handschriften der Halberstädter Gymnasialbibliothek\“, schätzt Richter ein.

Diese Dokumente legen Zeugnis ab über mittelalterliche geistliche Institutionen. Es sind im wesentlichen Schriften theologischer Literaten seit Beginn des 9. Jahrhunderts, Einzelstücke aus Klöstern der Dominikaner und Franziskaner, aus dem Stift Hamersleben und dem Kloster Huysburg. \“Auch Buchmalereien aus dem 13. Jahrhundert gehören dazu. Die jüngsten Schriften stammen von Halberstädter Domherren aus dem 18. Jahrhundert\“, erläutert Richter. Natürlich bedürfen die Jahrhunderte alten Handschriften eines besonderen Schutzes, der längere Präsentationen nicht gestattet und sie somit nur gelegentlich zugänglich macht. Ein weiterer Grund, warum die Schriften kaum ausgestellt wurden, war bislang die fehlende wissenschaftliche Bearbeitung und damit deren inhaltliche Erschließung. Die Schriften sind so kaum mehr als bloße Schaustücke. Ihre inhaltliche Erschließung für Experten und die Öffentlichkeit kann nun beginnen.

Kontakt:
Historisches Archiv der Stadt Halberstadt
Domplatz 31
38820 Halberstadt
Tel. 03941/551421
Fax: 03941/ 551429
bremer@halberstadt.de

Das Kreisarchiv Greiz und seine Bestände

Bis zur Gebietsreform 1994 gab es die Kreisarchive Gera, Greiz und das Verwaltungsarchiv Zeulenroda. Diese wurden 1951 auf der Grundlage der Anordnung zur Errichtung von Stadt- und Kreisarchiven eingerichtet. Die Kreisarchive waren zuständig für das Archivgut der seit dem Jahre 1952 bestehenden Staatsorgane und der wirtschaftsleitenden Organe der Kreise. Dazu gehörte aber auch das Archivgut kreisangehöriger Städte, deren Archive nicht als Endarchiv bestätigt und im Zentralen Bestandsnachweis registriert waren sowie das Archivgut der Gemeinden und Gemeindeverbände. Bis 1997/98 wurden die drei Archive an ihren bisherigen Standorten als Kreisarchiv Greiz weitergeführt. Nach der Verlegung des Standortes des Kreisarchivs Greiz nach Zeulenroda, wurden die Außenstellen Gera und Greiz aufgelöst. Das Kreisarchiv Greiz ist zuständig für das Archivgut der Kreisverwaltung Greiz, einschließlich seiner Institutionen, Einrichtungen und Eigenbetriebe. Darüber hinaus unterhält das Kreisarchiv ein Verwaltungsarchiv. 

Leiter des Kreisarchivs Greiz ist Andreas Wolf. Der aus ca. 700 laufenden Meter Akten bestehende Bestand befindet sich seit 1998 im ehemaligen Landratsamtsgebäude in Zeulenroda. Zusätzlich zu den Verwaltungsakten sind hier auch Unterlagen von zwei Schulen, wie Klassenbücher, Sitzungsprotokolle vom Pädagogischen Rat oder von schulischen Aktivitäten, Zeugniskopien und weitere Dokumente aus DDR-Zeiten untergebracht. Aber auch einige Wirtschafts- und Vereinsarchive sind hier archiviert. Die Möglichkeit, ihre Unterlagen und Dokumente im Kreisarchiv zu lagern, besteht für alle kreiseigenen Einrichtungen sowie für alle Kommunen im Kreisgebiet gegen Zahlung so genannter Depositalkosten. Doch seit 1998 machen nur noch sehr wenige Gemeinden davon Gebrauch, wie Andreas Wolf bedauernd hervorhebt. Sie haben stattdessen ihre Akten aus dem Kreisarchiv abgeholt und lagern sie nun in ihren eigenen Gemeinden. Dennoch wird die Sichtung und Aufarbeitung der vorhandenen umfangreichen Archivalien wahrscheinlich noch Jahre in Anspruch nehmen. Eine weitere wichtige Aufgabe des Archivleiters und seiner Mitarbeiter besteht außerdem darin, bei der Suche nach wichtigen Unterlagen für Renten- und Rehabilitationsansprüche behilflich zu sein.

Kontakt:
Landratsamt Greiz, Kreisarchiv 
Goethestraße 17 
07937 Zeulenroda 
Tel.: 036628 / 47149 
Fax: 036628 / 47103 
archiv@landkreis-greiz.de 

Quelle: Ilona Roth, Ostthüringer Zeitung, 22.3.2007; Archivgeschichte Kreisarchiv Greiz.

Aktenbestand der Vestischen Straßenbahnen im Stadtarchiv Herten erschlossen

Dieter Heber, ein langjähriger Archivnutzer und Hertener Straßenbahnspezialist, hat einen großen Aktenbestand der Vestischen Straßenbahnen GmbH, der vor einigen Jahren von der Vestischen dem Stadtarchiv Herten übergeben worden ist, in mühevoller und ehrenamtlicher Kleinarbeit durchforstet und geordnet. Über 1 000 Aktenhefte aus dem sechs Meter hohen Aktenberg musste der Straßenbahn-Fan dabei sichten und den Inhalt festhalten. Unter fachkundiger Anleitung von Stadtarchivar Dr. Michael Hensle verzeichnete und erschloss Dieter Heber die Akten und erfasste die Daten professionell auf einer Datenbank. „Es hat richtig Spaß gemacht“, strahlt der „Ehrenamtsarchivar“ und weist so die Mühen der Verzeichnungsarbeit von sich. „Außerdem habe ich noch eine Menge dazugelernt“, fügt der Straßenbahnspezialist hinzu. Die Stadt Herten und die Vestischen Straßenbahnen GmbH, benannt nach dem Vest Recklinghausen, verbindet eine lange gemeinsame Geschichte. Die Vestische, die im Jahr 2001 ihr Hundertjähriges feierte, hatte von Beginn an ihren Hauptsitz in Herten. Als es dann mit dem Betriebsgelände in Herten-Süd zu eng wurde, gelang es dank einer klugen Rathauspolitik, das Verkehrsunternehmen in Herten zu halten, und die Vestische zog 1982 auf die grüne Wiese in Herten-Langenbochum. 

Vor allem die Straßenbahn-Linie 7 spielte für Herten-Scherlebeck eine große Rolle. Die Straßenbahn fuhr von Dezember 1915 bis April 1973 durch Scherlebeck. Im Oktober 1957 bekam die Linie 7 Verstärkung. Die Linie 15, die bis dahin von Buer über Westerholt nach Herten gefahren war, wurde über Langenbochum bis nach Scherlebeck weitergeführt und 1959 bis Recklinghausen verlängert. Mit beiden Linien konnte zwischen Herten und Recklinghausen ein 15-Minuten-Verkehr durchgeführt werden. Die letzte \“Fünfzehn\“ quietschte im Juli 1967 durch die engen Kurven in Scherlebeck, die \“Sieben\“ wurde im April 1973 eingestellt. Dieter Heber hat in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv Herten eine Präsentation erarbeitet, die zu einer historischen Straßenbahnfahrt mit der Linie 7 durch Scherlebeck einlädt. Alle Aufnahmen und der Kartenausschnitt in der Präsentation stammen aus dem Stadtarchiv Herten. 

Die geschichtliche Verbindung zwischen Verwaltung und Verkehrsunternehmen ließ den Aktenbestand der Vestischen vor einigen Jahren ins Stadtarchiv gelangen. Die Akten enthalten zahlreiche historisch wertvolle Unterlagen wie Verträge, diverse Berichte, Streckenpläne und allerhand Zeichnungen, wobei die ältesten Dokumente aus dem Jahre 1896 stammen. Auch Kuriositäten befinden sich darunter, wie etwa inzwischen wertlose amerikanische Dollar-Anleihen oder Zinsgutscheine von den „Vesten Electric Railways“ der „Irving Trust Company New York“. „Dabei sehen die Dokumente zum Teil aus wie neu“, erklärt Stadtarchivar Dr. Michael Hensle fasziniert und fügt hinzu „Ich vermute, dem hervorragenden Zustand nach zu urteilen, handelt es sich wohl um wenig benutzte Handakten der Geschäftsführung. Auf jeden Fall kommt den Unterlagen große Bedeutung für die Erforschung der historischen Verkehrsentwicklung im Vest zu“. „Es hat sich bereits ein Doktorand aus Potsdam, der an einer Forschungsstudie über den Nahverkehr im Ruhrgebiet arbeitet, für die Akten interessiert“, ergänzt der Archivkollege Horst W. Spiegelberg. 

Kontakt
Stadtarchiv Herten
Gartenstr. 40 (im Städt. Gymnasium)
45699 Herten
Tel.: 02366 / 303 – 233
Fax: 02366 / 303 – 630
stadtarchiv@herten.de 

Quelle: Pressemeldung Stadt Herten, 17.4.2007; Stadtinfo Herten.

Landwirtschaftskammer übergibt Archivalien dem Stadtarchiv Helmstedt

Bedingt durch den Umzug der Helmstedter Landwirtschaftskammer nach Braunschweig, sichteten die Mitarbeiter das umfangreiche Material, das sich im Laufe der Jahre vor allem im Keller des Gebäudes angesammelt hatte. Dabei stießen sie auf zahlreiche erhaltenswerte Schriftstücke, so dass sie Kontakt zum Stadtarchiv Helmstedt aufnahmen. Dessen Leiterin Melsene Bittó ist froh, dass nun viele alte Dokumente, Fotos und Schriftenreihen der Stadt erhalten bleiben. Dazu gehören auch Unterlagen der 1869 eröffneten Landwirtschaftlichen Lehranstalt. Die letzte Landwirtschaftsschule wurde 1972 aufgelöst. Trotz einiger Umzüge an verschiedene Standorte, wobei viel wertvolles Material verloren ging, haben sich dennoch zahlreiche Schülerlisten, Zeugnisse, Briefe und Fotos der Klassen und von Klassenfahrten erhalten. Diese ergänzen und vervollständigen nun die diesbezüglichen Bestände des Stadtarchivs. In der nächsten Zeit wird Melsene Bittó damit beschäftigt sein, die rund 80 Kilogramm Material zu ordnen und zu verzeichnen, damit es für Forschungszwecke zur Verfügung steht. 

Kontakt
Stadtarchiv Helmstedt, Rathaus
Markt 1
38336 Helmstedt
Tel.: 05351 / 40568
archiv@stadt-helmstedt.de

Quelle: Carla Juhre, newsclick, 4.4.2007

Hansekrimi-Lesung im Stadtarchiv Lippstadt

„Das Geheimnis der Madonna“ – so lautet der Titel des Hanse-Krimis, der in Lippstadt spielt. Pünktlich zum 27. Hansetag werden ihn seine Autoren Sabine Klewe und Martin Conrath am 3. Mai 2007 im Stadtarchiv Lippstadt vorstellen. Der Plot: In der Hansestadt Lippstadt gedeiht im Jahr 1338 der Handel. Ebenso das Verbrechen. Eine kriminelle Vereinigung von Ratsherren, Hansekaufleuten und Handwerkern betreibt ein schwungvolles Geschäft mit Falschgeld… Zwei weitere Hansekrimi-Lesungen finden im Vorfeld des Hansetags im traditionsreichen Metzgeramtshaus statt: Den Auftakt macht am 19. April 2007 der Autor Carlo Feber mit seinem Osnabrück-Krimi „Die leinenweiße Braut“. Am 26. April 2007 liest Schriftsteller Frank Goyke aus „Der Geselle des Knochenhauers“. Organisiert werden die Abende vom Stadtarchiv Lippstadt. Die Lesungen versprechen Gänsehaut und beginnen jeweils um 20 Uhr. Karten gibt es im Vorverkauf in der Kulturinformation im Lippstädter Rathaus, Tel: 0 29 41 / 5 85 11. 

Kontakt
Stadtarchiv Lippstadt
Soeststr.8 
59553 Lippstadt
Tel.: 02941 / 980 – 262
Fax: 02941 / 720 – 893
stadtarchiv@stadt-lippstadt.de 

Quelle: Pressemeldung Stadt Lippstadt, 12.4.2007; Pressemeldung Stadt Lippstadt, 16.4.2007

Vorschau auf den 77. Deutschen Archivtag 2007 in Mannheim

Vom 25. bis zum 28. September 2007 findet der 77. Deutsche Archivtag in Mannheim statt. Das Rahmenthema der Veranstaltung lautet \“Lebendige Erinnerungskultur für die Zukunft\“. In seinem Call for Papers umriss der veranstaltende VdA – Verband deutscher Archivarinnen und Archivare e.V. einige Leitfragen:

Welche Rolle kommt den Archiven in der Erinnerungskultur zu, die sich in der Bundesrepublik Deutschland so lebendig entwickelt hat und ein gewichtiger Teil des kulturellen Lebens geworden ist? Welchen Beitrag können, sollen oder müssen die Archive aktiv oder inaktiv auf diesem Feld leisten? Sind sie mit ihrer Facharbeit in den gesellschaftspolitischen Diskurs eingebunden? Wird bei der Bildung archivalischer Überlieferung aus den Unterlagen unserer Zeit hinreichend das richtige Material für eine zukünftige Erinnerungskultur – z.B. der Migranten – gesichert oder bestehen hier eventuell Defizite? Welche Funktion erfüllen Archivbildungen gesellschaftlicher Gruppierungen jenseits der „klassischen Archive“ und Spezialarchive dabei? Von diesen Leitfragen sollen die Referate und Diskussion auf dem Archivtag ausgehen.

Eine Programmvorschau (Stand: 16.4.2007) des 77. Deutschen Archivtags kann hier als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Neue Reproduktionsmöglichkeiten im Stadtarchiv Saarbrücken

Das Stadtarchiv Saarbrücken hat die Reproduktionsmöglichkeiten für Archivgut in Zusammenarbeit mit gewerblichen Dienstleistern modernisiert. Seit Anfang März 2007 bietet das Archiv verbesserte und schnellere Reproduktionsverfahren für viele Archivalienarten an. Alle Reproduktionen werden künftig nur noch mit digitalen Verfahren hergestellt. Das Ziel ist es, optimale Reproduktionsqualität bei maximaler Schonung der Originale zu erreichen und die Aufträge der Benutzer/innen schnell auszuführen. Das können nur Dienstleister bieten, die über hochwertige Buch- oder Durchlichtscanner und einschlägige Kenntnisse verfügen. Das Stadtarchiv hat die Reproduktionsarbeiten für 2007 an zwei Anbieter vergeben, die diese Kriterien erfüllen. Eine Firma wird künftig die Großformate und Kopien von Akten und ähnlichen Unterlagen anfertigen und eine weitere Firma stellt die Reproduktionen im Fotobereich her.

Was bedeutet das für unsere Nutzer?
Eine der größten Nutzergruppen des Saarbrücker Stadtarchivs sind die Familienforscher/innen, die häufig Kopien aus den einschlägigen Unterlagen wie Zivilstandsregister und Kirchenbüchern haben möchten. Bisher war es möglich, Kopien aus Zivilstandsregistern (1798-1876) zu bekommen und Abschriften aus Kirchenbüchern. Jetzt können auch digitale Reproduktionen aus Kirchenbüchern angefertigt werden, so dass die Nutzer auch aus diesen den originalen Eintrag in Kopie bekommen. Darüber hinaus können diese Kopien durch das digitale Verfahren günstiger angeboten werden. Bisher kostete die Auskunft 10,00 €, künftig wird – wie bei den Zivilstandsregistern – eine Grundgebühr von 6,00 € berechnet und die Kopierkosten. 

Neu sind auch Reproduktionen von großformatigen Archivalien, die bis zum Format A 0 reproduziert werden können. Reproduktionen von Fotos können wie bisher als digitale Kopie angefertigt werden. Sie werden wie alle anderen Reproduktionen auch weiterhin kostendeckend gemäß Gebührenverzeichnis zur Archivsatzung berechnet.

Kontakt
Dr. Irmgard Christa Becker
Stadtarchiv Saarbrücken
Tel.: 0681/905-1546
Fax: 0681/905-1215
stadtarchiv@saarbruecken.de

Quelle: Pressemitteilung Stadtarchiv Saarbrücken, 5.3.2007

Historische Fotosammlung für das Stadtarchiv Neuenrade

Mehr als einhundert Fotoplatten aus Glas wurden Anfang April 2007 von Fritz Grosche dem Stadtarchiv Neuenrade übergeben. Sein Vater, der Uhrmachermeister Ernst Grosche, hat den größten Teil davon in den Jahren 1909 bis 1930 fotografiert. Auf den Glasplatten sind nicht nur zahlreiche Stadtansichten zu sehen, sondern auch private und öffentliche Festivitäten sowie Portraits. So manche der von Ernst Grosche gemachten Fotos sind bereits veröffentlicht worden. Ursprünglich bestand die Sammlung aus weit mehr Glasplatten. Diese wurden aber in Zeiten wirtschaftlicher Not dringend in der Werkstatt des Uhrmachers als Material für Uhrgläser gebraucht. Stadtarchivar Walter Cordes ist dennoch begeistert von dieser dokumentarischen Sammlung und wird die Fotos sorgsam archivieren. Geplant ist auch eine Reproduktion des gesamten Bestandes. Daraus sollen dann auch zwölf oder vierundzwanzig Bilder für einen immerwährenden Kalender ausgewählt werden, der bis zum Jahre 2009 fertiggestellt sein soll.

Kontakt
Stadtarchiv Neuenrade
Alte Burg 1
58809 Neuenrade
Tel.: 02392 / 693 – 0
Fax: 02392 / 693 – 48

Quelle: Westfälischer Anzeiger, 5.4.2007

Tag der Erschließung im DLA Marbach

Am 19. und 20. April 2007 findet ab 14 Uhr im Tagungsbereich des Deutschen Literaturarchivs Marbach eine Fachtagung zum »Tag der Erschließung« statt. Die Erschließung gehört zwar zu den Kernaufgaben von Archiven und Bibliotheken, führt aber im Bewusstsein der Fachöffentlichkeit und in theoretischen Debatten ein Schattendasein. Archivbenutzer lassen sich in der Regel durch inhaltliche Fragestellungen leiten. Sie führen sich dabei selten vor Augen, dass ihre Forschungen auch dadurch geleitet werden, wie die von ihnen eingesehenen Bestände aufgearbeitet sind. Der »Tag der Erschließung« trägt dieser Tatsache Rechnung: Durch systematische Ordnungen, Indices, Listen, Katalogisate oder Datenbanksysteme bahnt die Erschließung Wege zum Wissen.

Die meisten Archive richten ihre Nachlasserschließung an den von der DFG vorgeschlagenen »Regeln zur Erschließung von Nachlässen und Autographen« (RNA) aus. Literaturarchive stehen in Zeiten knapper personeller und finanzieller Ressourcen und rasant anwachsender Bestandsmengen allerdings vor einer neuen Herausforderung: Sie haben ein Massenproblem. Vor diesem Hintergrund soll der »Tag der Erschließung« Anstöße geben, über verschiedene Erschließungskonzepte und Ordnungsmodelle für Nachlässe und Sammlungen nachzudenken. Er versucht eine Bestandsaufnahme der unterschiedlichen Methoden und überprüft deren Vor- und Nachteile. Den Abendvortrag mit dem Titel »Die Ordnung der Bibliothek – vom Kosmos zum Katalog.«, der am 19. April 2007 um 20 Uhr beginnt, hält der Bibliothekshistoriker Uwe Jochum aus Konstanz. 

Kontakt
Deutsches Literaturarchiv Marbach 
Jutta Reusch
Schillerhöhe 8-10
71672 Marbach am Neckar
Tel.: 07144 / 848 – 406
Fax: 07144 /  848 – 299
reusch(at)dla-marbach.de

Quelle: Deutsches Literaturarchiv Marbach, Pressemitteilung 024/2007, 13.4.2007.