Auf den Spuren Vater Bodelschwinghs – LWL-Medienzentrum sucht nach verschollenen Bethel-Filmen

Münster/Bethel (lwl). In Zusammenarbeit mit den von Bodelschwinghschen Anstalten in Bethel plant der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) eine DVD-Edition von drei Werbefilmen, die in den 1930er Jahren für diese größte diakonische Einrichtung Westfalens entstanden sind. Dazu sucht das LWL-Medienzentrum für Westfalen nach Originalrollen der Bethel-Filme aus den 1930er Jahren, da sie auch den Umgang mit dem sensiblen Thema \“Rassenhygiene und Verhütung erbkranken Nachwuchses\“ in der NS-Zeit dokumentieren. Nach 1945 wurden diese Sequenzen im Zuge der Entnazifizierung herausgeschnitten.

\"Der

Abb.: Der Film „Saat und Segen in der Arbeit von Bethel“ wurde in zahlreichen Gemeinden öffentlich vorgeführt (Foto: Hauptarchiv Bethel)

\“Die einzigartigen Filme zeigen die diakonische Arbeit in Bethel und die Pflege von Menschen mit Behinderung vor mehr als siebzig Jahren\“, so Kerstin Stockhecke, Leiterin des Hauptarchivs Bethel. Die überlieferten Stummfilmaufnahmen seien visuelle Quellen zur Geschichte der protestantischen Wohlfahrtspflege und ihrer Selbstdarstellung in der Öffentlichkeit. Zugleich zeige ihre Entstehungsgeschichte das Dilemma der kirchlich-diakonischen Werbearbeit während der Zeit des Nationalsozialismus.

Zwar konnte die Filmstelle der von Bodelschwinghschen Anstalten nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten ihre Filmarbeit fortführen, doch war dies nur unter sehr rigiden Vorgaben möglich: Nach dem ersten Spielfilm \“In den Spuren Vater Bodelschwinghs\“, der 1931 zum 100. Geburtstag Friedrich von Bodelschwinghs entstand, wurden noch die beiden Spielfilme \“Ringende Menschen\“ (1933) – ein Drama um das Schicksal einer Epileptikerfamilie, die in Bethel Hilfe sucht- und \“Saat und Segen in der Arbeit von Bethel\“ (1937) produziert. Vor allem der letzte Film \“Saat und Segen in der Arbeit von Bethel\“, der die Betreuung und Pflege von Epilepsiekranken in Bethel thematisiert, entstand in enger Zusammenarbeit mit dem NS-Propagandaministerium in Berlin.

In einem Einführungsfilm der DVD-Edition, der eine Collage aus diesen drei Bethel-Filmen bilden wird, sollen die Themen und Inhalte der Filme diskutiert und in ihren historischen Zusammenhang eingeordnet werden. Ob und, wenn ja, auf welche Weise sich die Betheler Filmstelle mit den Werbefilmen den nationalsozialistischen Ideologien angepasst hat, wird in diesem Film zu klären sein.

Trotz intensiver Recherchen in Film- und Kirchenarchiven sind bisher nur unvollständige Kopien der drei Bethel-Filme überliefert, da sie nach 1945 um diejenigen Inhalte gekürzt worden sind, die in der Zeit des Nationalsozialismus Bedingung für eine Veröffentlichung waren. \“Das ist vor allem bei dem Film \’Saat und Segen in der Arbeit von Bethel\‘ für den historischen Wert der Quelle bedauerlich, da er um den brisanten Teil gekürzt wurde, der die geltenden \’rassenhygienischen\‘ Vorstellungen zeigte. Wann genau diese veränderten Kopien entstanden sind, lässt sich leider nicht nachvollziehen. Sicher ist nur, dass der Film ab 1950 in dieser \’entnazifizierten\‘ Version wieder gezeigt wurde\“, so Gesa Kok vom LWL-Landesmedienzentrum für Westfalen.

Das LWL-Medienzentrum und das Hauptarchiv der von Bodelschwinghschen Anstalten rufen daher dazu auf, in Gemeindearchiven und privaten Nachlässen nach weiteren Kopien der Filme zu stöbern und sich zu melden. \“Vielleicht ist der Film ja in irgendeiner Gemeinde, in der er vorgeführt wurde, noch vorhanden und wartet darauf, entstaubt zu werden. So könnten die Filme über die diakonische Einrichtung Bethel bewahrt worden sein und nun wieder einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden\“, hofft Kok. Die LWL-Filmexpertin steht unter Telefon 0521/591-3913 als Ansprechpartnerin zur Verfügung.

Kontakt:
LWL-Landesmedienzentrum für Westfalen
Fürstenbergstraße 14
48133 Münster
medienzentrum@lwl.org
www.westfaelisches-landesmedienzentrum.de

Quelle: LWL, Pressemeldung, 13.4.2007

Stadtarchiv Saarbrücken soll neue Räume bekommen

Das Stadtarchiv Saarbrücken soll in die ehemalige Deutschherrnschule in Alt-Saarbrücken umziehen. Ziel ist es, ausreichende und attraktive Räume in einem denkmalgeschützten Gebäude für das „Gedächtnis der Stadt“ zu haben. Allerdings wird der künftige Standort des Stadtarchivs schon seit mehreren Jahren kontrovers diskutiert. Finanzielle Aspekte, Erreichbarkeit, Platzangebot – dies waren nur einige der Kriterien, unter denen die Standortfindung betrieben wurde.

Derzeit hat das Archiv seine Büroräume im Musikschulgebäude in der Nauwieser Straße. Urkunden und Akten sind in der Alten Feuerwache und zwei weiteren städtischen Gebäuden gelagert. Die Flächen für das Archivgut sind nicht ausreichend und entsprechen weder archivischen Standards noch den aktuellen Brandschutzvorschriften. Öffentliche Veranstaltungen sind aufgrund der fehlenden Räumlichkeiten kaum möglich.

Mit den neuen Flächen wird nicht nur die Lagerung des Archivgutes an den bundesweit üblichen archivischen Standard angepasst. In den neuen Räumen sollen auch die Nutzungsmöglichkeiten verbessert werden. Außerdem wird es zukünftig möglich sein, Historische Bildungsarbeit nicht nur für Student/innengruppen, sondern auch für Schulklassen durchzuführen. 

Nach Prüfung verschiedener Standorte war zuletzt neben der Schule noch die Kleiderkasse im Stadtquartier Eurobahnhof als Alternativstandort in der Prüfung. Die Oberbürgermeisterin Charlotte Britz hat entschieden, dem Rat die Deutschherrnschule vorzuschlagen, weil die Nähe zu Schulen und Bildungseinrichtungen in Alt-Saarbrücken gegeben ist und die Vermarktung der Flächen am Eurobahnhof nicht durch eine städtische Nutzung eingeengt wird. Das Stadtarchiv selbst hat beide Standorte positiv bewertet. Der Vorschlag der Verwaltung wird seit März 2007 in den Gremien beraten; der Stadtrat hat Ende März die Grundsatzentscheidung zum Standort getroffen.

Kontakt:
Stadtarchiv Saarbrücken 
Nauwieser Straße 3
66111 Saarbrücken
Telefon: 06 81 / 9 05 – 12 58
Telefax: 06 81 / 9 05 – 12 15
stadtarchiv@saarbruecken.de

Quelle: Landeshauptstadt Saarbrücken, Stadtarchiv; Saarbrücker Wochenspiegel, 28.2.2007.

4. Detmolder Sommergespräch

Am 8. August 2007 findet zum 4. Mal das Detmolder Sommergespräch statt. Die Sommergespräche richten sich an Wissenschaftler und Familienforscher, Archivare sowie Vertreter der Behörden. Diese ungewöhnliche Zusammensetzung der Teilnehmer und Referenten trägt zum Erfolg der Sommergespräche bei. Denn viele Fragen können nur gemeinsam und unter Berücksichtung verschiedener Perspektiven gelöst werden.

Dies gilt insbesondere für das Thema des 4. Detmolder Sommergesprächs: Genealogen und Wissenschaftler sammeln in den Archiven große Mengen von Daten – zunehmend auf digitalen Speichermedien. Sie tragen häufig zur intensiven Erschließung von Archivgut bei. Gerne bieten sie ihre Arbeitsergebnisse den Archiven an. Aber sind die \“Genealogischen Sammlungen\“ auch archivwürdig? Und sind die digitalen Daten auch für die archivische Langzeitaufbewahrung geeignet? Was soll mit den Daten geschehen? Können Sie auch anderen Forschern im Archiv zur Verfügung gestellt werden? 

Diese Fragen führen zu einer neuen Dimension des Verhältnisses von Forschung und Archiv: Wie können Forschende – Laien oder Wissenschaftler – enger mit Archiven zusammenarbeiten? Können Aufgaben wie Erschließung und Beratung geteilt werden? Freiwilligenarbeit und Friendraising sind Stichworte einer neuen Perspektive im digitalen Zeitalter, die beim 4. Detmolder Sommergespräch von Wissenschaftlern, Archivaren, Vertretern von Behörden und Genealogen diskutiert werden. 

Die Detmolder Sommergespräche sind eine Veranstaltung des Landesarchivs NRW Staats- und Personenstandsarchiv Detmold. Alle Interessierten sind dazu eingeladen, am 8. August von 9.30 Uhr bis ca. 17.30 Uhr mitzudiskutieren und das Detmolder Staats- und Personenstandsarchiv von innen kennen zu lernen! Um Anmeldung wird gebeten. 

Info:
Genealogie für die Ewigkeit? Familienforschung, Geschichtswissenschaft und Archive gemeinsam im digitalen Zeitalter
4. Detmolder Sommergespräch am 8. August 2007

Kontakt:
Staats- und Personenstandsarchiv Detmold
Willi-Hofmann-Straße 2
32756 Detmold
Tel.: 05231/766-0
Fax: 05231/766-114
stadt@lav.nrw.de
www.lav.nrw.de

Magdeburg ehrt Oberbürgermeister Hasselbach

Am 21. April 2007 jährt sich der Todestag des verdienstvollen Magdeburger Oberbürgermeisters Carl Gustav Friedrich Hasselbach (1809 – 1882) zum 125. Mal. Aus diesem Anlass veranstaltet das Stadtarchiv Magdeburg in Kooperation mit dem Institut für Geschichte der Otto-von-Guericke-Universität, dem Landesheimatbund Sachsen-Anhalt und der Konrad-Adenauer-Stiftung am 20. April 2007 in der Ratsdiele des Alten Rathauses ab 9.00 Uhr ein ganztägiges Kolloquium. Das Kolloquium steht unter dem Motto „Carl Gustav Friedrich Hasselbach – konservativer Oberbürgermeister einer dynamischen Stadt“. Wissenschaftler beleuchten aus verschiedenen Blickwinkeln das Wirken Hasselbachs, der drei Jahrzehnte die Geschicke Magdeburgs bestimmt hat. Sein Name ist vor allem mit der Stadterweiterung nach 1871 und der Entwicklung Magdeburgs zu einer Großstadt verbunden. Zu den Ehrungen für Hasselbach werden mehrere seiner Nachfahren in Magdeburg erwartet. Urenkel Horst von Hasselbach wird über die Familiengeschichte referieren.

Am Abend des 20. April können sich die Magdeburger an einem Konzert mit Werken von Wolfgang Amadeus Mozart, Franz Schubert und Felix Mendelssohn Bartholdy erfreuen. Das Konzert findet um 19.30 Uhr im Ausstellungsbereich des Alten Rathauses statt. Die Solisten sind Julia von Hasselbach (Violine), eine Ururenkelin des Oberbürgermeisters, und ihr Lebenspartner Prof. Dr. Lars Oberhaus (Klavier). Beide sind Musiker und spielen für die Magdeburger ohne Gage.

Während des Kolloquiums wird in der Ratsdiele des Alten Rathauses eine Ausstellung zu Leben und Wirken von Oberbürgermeister Hasselbach gezeigt. Sie wird im Anschluss an die wissenschaftliche Tagung noch ca. zwei Wochen im Informationsbereich im Erdgeschoss des Alten Rathauses zu sehen sein. Die Ausstellung wurde inhaltlich und gestalterisch von Studenten der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg unter Leitung von Frau Dr. Roswitha Willenius vorbereitet. Am 21. April um 11.00 Uhr findet zu Ehren Carl Gustav Friedrich Hasselbachs eine öffentliche Kranzniederlehrung am Hasselbachbrunnen statt. Die Teilnahme an allen Veranstaltungen ist kostenfrei, ebenso der Besuch der Ausstellung. Wer das Kolloquium oder das Konzert besuchen möchte, meldet sich bitte telefonisch, schriftlich oder per E-Mail beim Stadtarchiv Madeburg an. Insbesondere für das Konzert sind nur noch wenige Plätze frei!

Kontakt
Stadtarchiv Magdeburg
39090 Magdeburg
Tel.: 0391 / 5402515 oder 5402302
archiv@magdeburg.de

Quelle: Presseinformationen der Landeshauptstadt Magdeburg, 12.4.2007

Jüdisches Leben in Königswinter

Im Rahmen der diesjährigen Veranstaltungsreihe der Gedenkstätte „Landjuden an der Sieg“ des Rhein-Sieg-Kreises findet am Donnerstag, den 10. Mai 2007, um 17.00 Uhr im Brückenhofmuseum in Königswinter-Oberdollendorf, Bachstraße 93 eine Führung durch die Ausstellung „Jüdisches Leben in Königwinter“ statt. Der Rundgang dauert etwa 90 Minuten und wird von Lothar Vreden, 1. Vorsitzender des Heimatvereins Oberdollendorf und Römlinghoven e.V., geleitet. Treffpunkt ist vor dem Brückenhofmuseum. Im Mittelpunkt dieser im Mai 2006 eröffneten und viel beachteten Sonderausstellung, die noch bis September 2007 läuft, steht das jüdische Leben im Rheinland von gestern und heute. Dazu wurden viele Exponate zum jüdischen Jahreskreis zusammen getragen, vom „Rosh Hashana“ – dem Neujahrsfest – bis hin zum „Simchat Tora“ – dem Torafreudenfest. An Besonderheiten sind unter anderem zu sehen: Eine Tora aus der Synagogengemeinde Bonn und „Die Heilige Schrift der Israeliten“ von Ludwig Philippson mit Bildern des französischen Grafikers Gustave Doré. Außerdem werden erstmalig aus der ehemaligen Oberdollendorfer Synagoge eine blaue Vase und ein Gebetbuch gezeigt. Erstaunt sind viele Besucher auch über das Modell der Synagoge im Maßstab 1:30 und über Exponate aus geretteten Nachlässen. Aber auch umfangreiche Informationen über Häuser, Berufe, Familienverhältnisse, Namen, Schicksale usw. sind in der Ausstellung zu finden. Da die Teilnehmerzahl auf 20 Personen begrenzt ist, ist eine Voranmeldung beim Archiv des Rhein-Sieg-Kreises erforderlich.

Kontakt
Gedenkstätte „Landjuden an der Sieg“
Archiv des Rhein-Sieg-Kreises
Kaiser-Wilhelm-Platz 1 (Kreishaus) 
53721 Siegburg
Tel.: 02241 / 132567
Fax: 02241 / 133271
gedenkstaette@rhein-sieg-kreis.de 

Quelle: Pressemeldung Rhein-Sieg-Kreis, 11.4.2007; Kölner Stadtanzeiger, 11.4.2007

Stadtarchiv Filderstadt katalogisiert Bestände

1984 hat die baden-württembergische Stadt Filderstadt ein hauptamtlich besetztes Archiv eingerichtet. In der 1526 erbauten Kapelle in Obersielmingen sind die Gemeindearchive der fünf ehemals selbständigen Gemeinden Bernhausen, Bonlanden, Harthausen, Plattenhardt und Sielmingen verwahrt. Archivleiter Nikolaus Back und sein Kollege Peter Ackermann erforschen und vermitteln hier die Stadtgeschichte Filderstadts. Ältestes Stück der Sammlung ist eine Urkunde aus dem Jahr 1483, in der es um Steuerstreitigkeiten zwischen den Gemeinden Bernhausen und Plattenhardt geht. Zur Zeit ist Peter Ackermann damit beschäftigt, erst einmal die wichtigsten älteren Akten per Computer zu erfassen und zu katalogisieren, um die Suche zu erleichtern. Eine ständige Ergänzung erfährt das Stadtarchiv aber auch durch aufbewahrungswürdige Akten und Schriftstücke, wie Gemeinderatsprotokolle, Verwaltungsakten, Rechnungsbelege sowie Karten, Druckschriften und Plakate. Darüber hinaus verfügt das Stadtarchiv Filderstadt aber auch über einen umfangreichen Bildbestand. Das 1987 eingerichtete Fotoarchiv beinhaltet ca. 20.000 Fotos, Dias und Digitalbilder. Da Nikolaus Back den großen dokumentarischen Wert vieler Bilder kennt, ist er ständig bemüht, auch vom Abbruch bedrohte Gebäude mit der Kamera für die Nachwelt festzuhalten, um den historischen Wandel dokumentieren zu können. Außer den zahlreichen Fotos werden vor allem von Vereinen vor anstehenden Jubiläen auch gerne die zahlreichen ausgewerteten Jahrgänge der "Filder-Zeitung" genutzt, um an wichtige Informationen zu gelangen.

In der Sielminger Kapelle wird jedoch nur ein Drittel der Archivalien gelagert, während die übrigen zwei Drittel in einer Außenstelle in Bernhausen untergebracht sind. Zu den im Sielmingen aufbewahrten Archivalien gehören unter anderem Schriftstücke, die der Dichter Eduard Mörike während seiner Zeit als Pfarrverweser in Plattenhardt im Jahre 1829 verfasst hat oder die Einwohnermeldekarte von Roman Herzog aus der Gemeinde Bernhausen. Das Archiv steht allen interessierten Bürgern für eigene Forschungen zur Verfügung, wie z. B. Ahnenforschung, Erkundung der Haus- oder Vereinsgeschichte und vieles mehr. Zu den weiteren Aufgaben des Stadtarchivs zählt auch die Redaktion der Filderstädter Schriftenreihe, von der seit 1988 achtzehn Bände zu unterschiedlichen Themen erschienen sind. Der aktuelle Band mit dem Titel \“Bonlanden in alten Ansichten" wird Ende 2007 herauskommen. Dafür ist das Stadtarchiv allerdings noch auf der Suche nach historischen Aufnahmen und würde sich über zusätzliches Bildmaterial aus den Fotoalben der Bevölkerung sehr freuen. Beim Stadtarchiv liegt zudem die Leitung des Heimatmuseums in Bonlanden. Außerdem ist es die Geschäftsstelle des Geschichts- und Heimatvereins Filderstadt. Eine enge Beziehung besteht auch zur "Geschichtswerkstatt zum KZ Außenlager\“.

Kontakt
Stadtarchiv in der Sielminger Kapelle 
Stadtarchiv Filderstadt
Lange Straße 83
70794 Filderstadt-Sielmingen
Tel.: und Fax: 07158 / 8219
stadtarchiv@filderstadt.de

Quelle: Stuttgarter Wochenblatt, 5.4.2007

Wasserbilder aus Bad Oldesloe im Kreisarchiv Stormarn

Am 9. April 2007 wurde im Kreisarchiv Stormarn, nach der guten Resonanz im vergangenen Jahr, nun zum zweiten Mal eine Bilderschau aus dem Bestand I 12 Hans Mallek eröffnet. Der aus Bad Oldesloe stammende Fotograf Hans Mallek hatte seine Schwarz – Weiß Aufnahmen aus den 60er und 70er Jahren des 20. Jahrhunderts dem Kreisarchiv Stormarn überlassen. Nachdem nun weitere 100 Bilder aus seinem Bestand digitalisiert worden sind, können sich interessierte Besucher nun \“Wasserbilder\“ aus Bad Oldesloe in einer Endlosschleife über den Beamer anschauen. Gezeigt werden unter anderem das Strandbad Poggensee, Eislaufen auf zugefrorenen Gewässern und der Trave-Wanderweg. Aber auch dramatische Bilder vom Hochwasser sowie Rettungsaktionen mit dem Boot können bis zum 15. April 2007 betrachtet werden.  

Kontakt
Kreisarchiv Stormarn
Mommsenstraße 14
23843 Bad Oldesloe
Tel.: 04531 / 160 – 691
Fax: 04531 / 160 – 536
kreisarchiv@kreis-stormarn.de 

Quelle: Kieler Nachrichten, 8.4.2007

Stadtarchiv Mülheim an der Ruhr setzt verstärkt auf Archivpädagogik

Im Stadtarchiv Mülheim an der Ruhr wird zunehmend Wert auf eine ausgeprägte archivpädagogische Arbeit gelegt. Mitverantwortlich dafür ist Dr. Kai Rawe, seit einem Jahr Mitarbeiter im Stadtarchiv, allerdings nur mit einem befristeten Zweijahresvertrag. Er hat inzwischen Kontakt zu allen Mülheimer Schulen aufgenommen, angefangen bei den Grundschulen bis hin zu den Gymnasien. Sein Ziel ist es, alle Altersgruppen für die Arbeit im Archiv zu begeistern. So hat Dr. Rawe bereits mit einzelnen Klassen einen Workshop zum Thema Mülheim im Mittelalter durchgeführt sowie anderen bei ihren Recherchen über das Leben in den 1920er Jahren geholfen. Zur Zeit bereitet er zusammen mit einem Gymnasiallehrer eine Unterrichtsreihe zur Stadtgeschichte des Mittelalters und der frühen Neuzeit vor. Gemeinsam mit Grundschullehrern hat er einen Arbeitskreis gegründet, der es sich zum Ziel gesetzt hat, durch entsprechend aufbereitete Quellen selbst die jüngsten Schüler für das Arbeiten im Archiv zu begeistern. Älteren Schüler hingegen soll durch thematische Quellen und Textsammlungen aus ihrer Heimatstadt, die die geschichtlichen Entwicklungen vom Mittelalter bis zur Zeit des Nationalsozialismus aufzeigen, verdeutlicht werden, dass sich Geschichte nicht nur weit entfernt abspielt, sondern auch in ihrer unmittelbaren Umgebung stattfindet. Dem Ziel, das historische Wissen der Schüler zu vertiefen, dient auch ein Geschichtswettbewerb, den Dr. Rawe im Auftrag des Stadtarchivs Mülheim zusammen mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Mülheim und Business für das Stadt-Jubiläumsjahr 2008 plant.

Desweiteren ist Dr. Kai Rawe damit beschäftigt, ein Konzept für das geplante Haus der Stadtgeschichte zu erarbeiten. Hierbei denkt er zum Beispiel daran, Projektwochen an Schulen zu begleiten, Geschichtswerkstätten anzubieten, Geschichtsgesprächskreise aktiv zu begleiten, Seminare über Archivarbeit anzubieten und eine verstärkte Zusammenarbeit mit den Universitäten der Region anzustreben. Eine verbesserte Öffentlichkeitsarbeit in Sachen Stadtgeschichte zeigt sich auch darin, dass für die Internetseite der Stadt ein Zeitzeichen verfasst wird. Das Stadtarchiv beleuchtet in der Serie \“Mülheimer Zeitzeichen\“ historische Daten, die eine Rolle in der Mülheimer Stadtgeschichte spielen. Die einzelnen Beiträge erscheinen in unregelmäßiger Folge jeweils unmittelbar vor dem jeweiligen Gedenk- beziehungsweise Jubiläumstag und sollen den Leser einstimmen auf das anstehende 200-jährige Stadtjubiläum im Jahre 2008. 

Aktueller Vortrag
Donnerstag, 12. April 2007, 19.00 Uhr
Dr. Kai Rawe (Stadtarchiv Mülheim an der Ruhr):
Zwangsarbeit im Ruhrbergbau während des Ersten Weltkriegs
(Reihe zur Mülheimer Geschichte)
Kunstmuseum in der Alten Post, Foyer
Eintritt frei

Info:
Die Ausbeutung von Zwangsarbeitern im Dienste der deutschen Kriegswirtschaft ist kein ausschließliches Phänomen des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs gewesen. Bereits während des Ersten Weltkrieges wurden massenweise ausländische Arbeitskräfte in Deutschland zur Arbeit gezwungen. Am Beispiel des Ruhrbergbaus beleuchtet der Vortrag dieses lange Zeit vernachlässigte Kapitel der Sozialgeschichte des Ersten Weltkrieges. 

Im August 1914 wurde über ein Viertel der Ruhrbergleute eingezogen oder meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst. Innerhalb kürzester Zeit verließen mehr als 110.000 Bergleute die Zechen, sank die Kohlenförderung um etwa die Hälfte ab. Da andere Arbeitskräfte kaum zu beschaffen waren, füllten die Bergwerksunternehmen seit 1915 die Lücken in ihren Belegschaften immer häufiger durch Zehntausende Kriegsgefangene aus Russland, Frankreich, Belgien, England oder anderen \“Feindstaaten\“ sowie durch Zivilarbeiter aus den besetzten belgischen und russisch-polnischen Gebieten. 

Der Vortrag beleuchtet, unter welchen Bedingungen diese Arbeitskräfte im Ruhrkohlenbergbau zur Arbeit eingesetzt wurden, wie sich ihre Lebenssituation entwickelte und wie die Zechenleitungen und Behörden mit ihnen umgingen.

Kontakt
Dr. Kai Rawe
Kulturbetrieb / Stadtarchiv 
Aktienstraße 85
45473 Mülheim an der Ruhr
Tel.: 0208 / 455-4263
Fax: 0208 / 455-4279
Kai.Rawe@stadt-mh.de
www.stadtarchiv-mh.de

Quelle: Thomas Emons, NRZ, 10.4.2007

Erste Volkszählung in Mülheim an der Ruhr im Jahr 1861

Im Jahre 1861 fand in Mülheim an der Ruhr zum ersten Mal eine Volkszählung statt. Die Familienforscherin Bärbel Essers fand die entsprechenden Unterlagen dazu im Jahre 2005 im Keller des Düsseldorfer Hauptstaatsarchivs und machte sich gemeinsam mit anderen Freiwilligen daran, die 1. 500 Seiten umfassenden Aufzeichnungen – geschrieben in Sütterlin – in eine Datenbank zu übertragen. Mehr als 2. 000 Stunden nahm diese Arbeit in Anspruch. Unterstützt wurden sie dabei vom Stadtarchiv Mülheim an der Ruhr. Doch diese mühevolle Arbeit hat sich gelohnt, denn dadurch steht diese komplette Erfassung der gesamten Bevölkerung in den einzelnen Stadtteilen allen an der Mülheimer Geschichte Interessierten zur Verfügung, wie Stadtarchivar Jens Roepstorff betont. Denn außer Alter, Beruf, Familienstand und Religionszugehörigkeit erhält man auch eine Auflistung der einzelnen Familien mit allen Verwandten und Angestellten sowie viele ergänzende Informationen über das damalige Leben. Bärbel Essers hat dafür zusätzlich noch alte Zeitungen, Literatur und Adressbücher gewälzt und somit viele Fakten zusammentragen können. Aus diesem Grunde ist es jetzt auch möglich, genau darzulegen, wie die Familien aufgebaut waren, wie sie lebten und welche Berufe die einzelnen Familienmitglieder hatten. Um diese Forschungsergebnisse allen Mülheimer Bürgern zur Verfügung zu stellen, ist eine Publikationsreihe geplant, in der jeweils ein Stadtteil ausführlich dargestellt werden soll. Für dieses Projekt werden allerdings noch Sponsoren gesucht, die die geschätzten Druckkosten pro Buch von ca. 3. 000 bis 4. 000 Euro übernehmen.

Kontakt
Stadtarchiv Mülheim an der Ruhr
Aktienstraße 85
45473 Mülheim an der Ruhr 
Tel.: 02 08 / 455 – 4260
Fax: 02 08 / 455 – 4279
stadtarchiv@stadt-mh.de

Quelle: Bettina Kutzner, WAZ, 4.4.2007

Archiv und Wirtschaft 1/2007

Das Heft 1/2007 der Zeitschrift Archiv und Wirtschaft enthält folgende Beiträge:

Aufsätze:
Wilhelm Füßl:
Archive von Verbänden, Vereinen und Firmen im Archiv des Deutschen Museums
Petra Witting-Nöthen:
Eine Nagelprobe fürs Archiv. Der WDR wird 50 und besinnt sich seiner (Vor-)Geschichte (1924) 1956-2005
Ulrike Gutzmann, Ulrich Kamp, Christian Keitel u. Antje Scheiding:
Praktische Lösungsansätze zur Archivierung digitaler Unterlagen: Langzeitarchivierung" und dauerhafte Sicherung der digitalen Überlieferung
Oliver Messerschmidt:
Massenentsäuerung nach dem papersave®-Verfahren und die NIR-Paperrating Analyse – Zwei Technologien zur langfristigen Bestandserhaltung

Berichte:
Richard Winkler:
Fünfte Sitzung des Arbeitskreises Wirtschaftsarchive Bayern bei der Corporate History der Bayerischen Hypo- und Vereinsbank AG in München
Ute Leonhardt:
Arbeitskreis der Chemiearchivare in Frankfurt-Höchst am 21. November 2006
Frauke Schmidt:
Hundert Jahre Rheinisch-Westfälisches Wirtschaftsarchiv zu Köln

Rezensionen:
Frank M. Bischoff, Hans Hofman u. Seamus Ross (Hrsg.): Metadata in Preservation. Selected Papers from an ERPANET Seminar at the Archives School Marburg, 3 – 5 September 2003 (Tobias Wildi)
Karsten Uhde (Hrsg.): Berufsbild im Wandel – Aktuelle Herausforderungen für die archivarische Ausbildung und Fortbildung. Beiträge zum 9. Archivwissenschaftlichen Kolloquium der Archivschule Marburg (Sebastian Beck)
Hans-Joachim Braun (Hrsg.): Seetransport in Geschichte und Gegenwart. Vorträge der Jahrestagung der Georg-Agricola-Gesellschaft 2004 in Bremerhaven (Volker Beckmann)
Dirk Schaal: Rübenzuckerindustrie und regionale Industrialisierung. Der Industrialisierungsprozess im mitteldeutschen Raum 1799-1930 (Willi A. Boelcke)
Industrie-Club e. V. Düsseldorf (Hrsg.): Treffpunkt der Eliten. Die Geschichte des Industrie-Clubs Düsseldorf, Texte und wissenschaftliche Bearbeitung von Volker Ackermann (Ursula Rombeck-Jaschinski)
Kilian J. L. Steiner: Ortsempfänger, Volksfernseher und Optaphon. Die Entwicklung der deutschen Radio- und Fernsehindustrie und das Unternehmen Loewe 1923-1962 (Claus W. Schäfer)
Frank M. Bischoff u. Robert Kretzschmar (Hrsg.): Neue Perspektiven archivischer Bewertung. Beiträge zu einem Workshop an der Archivschule Marburg, 15. November 2004 (Martin Burkhardt)
Hans-Peter Ullmann: Der deutsche Steuerstaat. Geschichte der öffentlichen Finanzen vom 18. Jahrhundert bis heute (Martin Burkhardt)

Personalnachrichten/Verschiedenes
Impressum

Kontakt:
Dr. Detlef Krause
Commerzbank AG
Zentraler Stab Konzernkommunikation
Historische Dokumentation
Postanschrift: D-60261 Frankfurt am Main
Geschäftsräume: Kaiserplatz, D-60311 Frankfurt am Main
Tel.: 069/136-23616
Fax: 069/136-23422
detlef.krause@commerzbank.com
www.commerzbank.de/konzern/geschichte