70 Jahre Erneuerung des Großen Gartens in Hannover-Herrenhausen

Am 1.4.2007 wurde in Hannover die Ausstellung \“70 Jahre Erneuerung des Großen Gartens\“ eröffnet. 2007 jährt sich die Erneuerung des Großen Gartens, welche die Landeshauptstadt nach dem Erwerb der Herrenhäuser Gärten 1936 bis 1937 mit großem Einsatz betrieb. Anlässlich des 70. Jahrestages haben die Herrenhäuser Gärten gemeinsam mit dem Zentrum für Gartenkunst und Landschaftsarchitektur der Leibniz Universität Hannover, dem Historischen Museum, dem Stadtarchiv Hannover und anderen Partnern das Thema aufbereitet. Mit einer Vortragsreihe im Historischen Museum, vier Ausstellungen sowie speziellen Stadt- und Gartenführungen wird die Öffentlichkeit im Verlauf des ersten Halbjahres über die Hintergründe und den Umfang der Erneuerung informiert. 

Der Große Garten in Hannover-Herrenhausen gehört zu den wenigen Barockgärten, deren geometrisch-architektonische Grundstruktur bis heute bewahrt werden konnte. Die meisten Besucher kennen das Alter des Gartens und sind sich des Seltenheitswerts dieses Kulturdenkmals durchaus bewusst. Viele sind auch über die Bauherren und die Nutzung der Sommerresidenz im 17. und 18. Jahrhundert gut informiert. In welchem Ausmaß das heutige Erscheinungsbild des Gartens durch eine zweite wichtige Gestaltungsphase in den 1930er Jahren geprägt wurde, ist dagegen nur wenigen Kennern bekannt, weil die eingefügten Elemente in historisierenden Formen gestaltet wurden und für den Laien kaum von der älteren Substanz zu unterscheiden sind.

Anlässlich des 70. Jahrestages werden vom 1. April bis 13. Mai 2007 vier Ausstellungen im Großen Garten, in der Leibniz Universität, im Historischen Museum und im Stadtarchiv Hannover gezeigt. Die Ausstellung in den Herrenhäuser Gärten – Großer Garten trägt den Titel "Hinter der Prächtigkeit". Auf über 15 Großbannern werden am Originalstandort historische Ansichten dem jetzigen Zustand gegenüber gestellt. Neben diesen Bannern sieht man auch drei Installationen, die in einem studentischen Workshop des Zentrums für Gartenkunst und Landschaftsarchitektur (CGL) erarbeitet wurden. 

In der Leibniz Universität Hannover, Fakultät Architektur und Landschaft ist die Ausstellung "Die Erneuerung des Großen Gartens 1936/37" zu sehen. Stammt alles im Großen Garten, was typisch barock wirkt, tatsächlich aus der Barockzeit? Diese Frage beantwortet die Ausstellung über die Erneuerung des Großen Gartens in den 1930er Jahren. Viele historische Fotos zeigen den Zustand vorher, die Arbeit auf der Großbaustelle und das Ergebnis der Erneuerung. 

Im Historisches Museum am Hohen Ufer ist die Ausstellung "Deutsche Pflanzen, deutsche Gärten? Hannovers Grün in brauner Zeit" zu sehen. Einige der bedeutendsten Grünanlagen sind während der NS-Zeit entstanden oder erneuert worden. Die Ausstellung thematisiert die Grünpolitik Hannovers daraufhin, ob und wo sich NS-spezifische Grünkonzepte finden lassen. 

Die Ausstellung im Stadtarchiv Hannover trägt den Titel "Marketing und Propaganda. Werbemittel und Plakate von 1936 bis 1966" Mit Plakaten und anderen Werbemitteln wurde für den Garten und für \“Kraft durch Freude\“ geworben. Die Bedeutung des Großen Gartens als besondere Attraktion der Stadt für Einheimische und Besucher von Außerhalb war den Zeitgenossen bereits vor der Eröffnung 1937 bewusst. Das touristische Gartenangebot passte zur Imagewerbung unter dem Slogan der „Großstadt im Grünen“ aus der Zeit vor dem 1. Weltkrieg. Daran konnte die Stadt auch mit ihrer Presse- und Propagandaarbeit im Nationalsozialismus anknüpfen. Während und nach dem 2. Weltkrieg verlagerte sich das zentralstädtische Kulturangebot nach Herrenhausen in das nicht zerstörte Galeriegebäude. In den 1950er Jahren begann die Neuentdeckung des Gartens als kulturell eigenständiger Ort: „Musik in Herrenhausen“ entwickelte sich zur „Marke“. Die „Wiederwiedereröffnung“ des Gartens zum 300-jährigen Jubiläum war der kulturelle Höhepunkt des Jahres 1966 in Hannover.

Die begleitende Vortragsreihe spannt den Bogen von der Gartendenkmalpflege in der Zeit zwischen den Weltkriegen über die Hintergründe der Erneuerung des Großen Gartens bis hin zur Situation der jüdischen Bevölkerung in den Gärten und Parks während der NS-Zeit. Der Vortrag von Dr. Karljosef Kreter, Stadtarchiv Hannover, am 12. April 2007 trägt den Titel "Es gibt kein schöneres Symbol für das neue Deutschland.“ Die feierliche Wiedereröffnung des Großen Gartens am 13. Juni 1937. 

Am 3. Mai 2007 beendet Heike Palm, Gartenhistorikerin, Zentrum für Gartenkunst und Landschaftsarchitektur, Leibniz Universität Hannover die Vortragsreihe mit dem Thema "…prächtiger und reizvoller denn jemals. Die Erneuerung des Großen Gartens 1936/37" Ergänzend werden zusätzlich auch noch spezielle Führungen und Radtouren angeboten. Außerdem ist ein reich bebilderter Ausstellungskatalog, der neben allen Ausstellungen auch Kurzfassungen der Vortragsreihe enthält, für 14,90 Euro im Infopavillon am Großen Garten, im Historischen Museum und im Stadtarchiv erhältlich.

Kontakt
Herrenhäuser Gärten
Herrenhäuser Straße 4
30419 Hannover
Tel.: 0511 / 168 – 44543
Fax: 0511 / 168 – 47374
herrenhaeuser-gaerten@hannover-stadt.de

Stadtarchiv Hannover
Am Bokemahle 14-16
30171 Hannover 
Tel.: 05 11 / 1 68 – 4 21 73 
Fax: 05 11 / 1 68 – 4 65 90 
stadtarchiv@hannover-stadt.de 

Quelle: Leibniz Universität Hannover, Uni-Protokolle, 28.3.2007; Pressemeldung Herrenhäuser Gärten, 27.3.2007; Ausstellungen Hannover-Herrenhausen; Veranstaltungen Hannover-Herrenhausen;  Aktuell Hannover-Herrenhausen; Ausstellung Stadtarchiv Hannover.

Neue Heimat für das Bremer Schnoor-Archiv

Nach einigen Jahren der Ungewissheit, was mit seinem seit 1959 zusammengetragenen und aufgebauten Schnoor-Archiv werden solle, konnte nun der ehemalige Schnoor-Bürgermeister Wolfgang Loose sein Lebenswerk der Öffentlichkeit in neuen Räumlichkeiten präsentieren. Bis zum Jahr 2004 hatte Wolfgang Loose gemeinsam mit seiner Frau das Schnoor-Archiv im Haus Schnoor 21/22 in Bremen betreut. 

Ende März 2007 wurde das Schnoor-Archiv nun beim "Bremer Geschichtenhaus" im Jakobus-Packhaus an der Wüstestätte mit einer Ausstellung offiziell eröffnet. Gezeigt werden Zeichnungen von Karl Dillschneider (1904-1998), der als Denkmalpfleger für die große Sanierung des Bremer Schnoor-Viertels in den 1960er Jahren des letzten Jahrhunderts verantwortlich war. Aus dieser Zeit stammen auch die Zeichnungen. Denn im Februar 1959 hatte die Bremer Bürgerschaft das \“Gesetz zur Wiederherstellung des Schnoor-Viertels und der Umgebung der St.-Johannis-Kirche\“ beschlossen, wodurch das 2,2 Hektar große Gebiet mit 120 Häusern unter Denkmalschutz gestellt wurde. Der erste Entwurf des "Ortsstatuts für das Schnoorviertel" aus dem Jahre 1955 befindet sich ebenfalls im Archiv. Weitere Ausstellungen aus dem immensen Quellenschatz, zu dem Dokumente, Briefe, Fotografien, Bilder, Schriften, Zeichnungen, Karten, Baupläne, Zeitungen und Zeitungsausschnitte sowie archäologische Fundstücke und historische Gegenstände aus dem Schnoor gehören, sind geplant. Besucher sind nach vorheriger Anmeldung jederzeit im Archiv willkommen. Zahlreiche Geschichten über Bewohner und Ereignisse im Schnoor- Viertel hat Wolfgang Loose gesammelt und viele davon sogar – gemeinsam mit Karl Dillschneider – in den 1970er Jahren in einem Buch veröffentlicht. 

Kontakt
Bremer Geschichtenhaus
Stavedamm 8
28195 Bremen
Tel.: 0421 / 3362650
Fax: 0421 / 3362652
info@bremer-geschichtenhaus.de

Quelle: Thomas Kuzaj, Verlagsgruppe Kreiszeitung, 28.3.2007; Eva Rhode, TAZ Bremen, 23.1.2002

Die Geschichte des Kreises Stormarn ab 1980

Im Auftrag der Kulturstiftung Stormarn, die das Projekt auch finanziert, erforscht Dr. Norbert Fischer, ein Kenner der Geschichte des Kreises Stormarn, die Entwicklung Stormarns von 1980 bis heute. Seine Forschungsarbeit soll Ende 2008 abgeschlossen sein. Für diesen Zeitraum ist auch die Publikation seines Buches geplant, das den Titel "Auf dem Weg zur Metropolregion" tragen wird. Dr. Fischer, Privatdozent am Historischen Seminar der Universität Hamburg, beschäftigt sich seit mehr als zehn Jahren mit der Geschichte des Kreises Stormarn und hat bereits mehrere Bücher darüber veröffentlicht, die sich mit dem Zeitraum bis 1980 auseinandersetzen. Sein aktuelles Projekt führt ihn mindestens zweimal die Woche ins Kreisarchiv Stormarn, wo er nicht nur Protokolle aus den Ausschüssen des Kreistages, sondern auch weitere Dokumente und Karten studiert, um sich ein umfassendes Bild zu diesem Thema zu verschaffen. Dazu gehören selbstverständlich auch Fotos aus dieser Zeit, von denen es im Kreisarchiv jedoch nur wenige gibt. Deshalb bittet Dr. Norbert Fischer alle Hobbyfotografen, die Aufnahmen aus den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts besitzen, die die Besonderheiten und Charakteristika des Kreises Stormarn zeigen, sich mit Jutta Gaede vom Kreisarchiv (Telefon: 04531 / 160 – 514) in Verbindung zu setzen.

Der Titel des Projektes geht auf die Gründung des Verbundes \“Metropolregion\“ im Jahre 1991 zurück. Um eine bessere und effektivere Zusammenarbeit gewährleisten zu können, einigten sich die Bundesländer Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Hamburg damals darauf, den Stadtstaat Hamburg, acht niedersächsische Landkreise und sechs schleswig-holsteinische Kreise zu der Metropolregion Hamburg zusammenzufassen, in der auf einer Fläche von ca. 20.000 km² etwa 4,3 Millionen Menschen leben. Das Ziel Dr. Fischers ist es herauszuarbeiten, wie ein großstadtnaher Kreis wie Stormarn seine Identität trotz einer stattfindenden Globalisierung im Kleinen bewahren kann. Eine gute Möglichkeit dieses Ziel zu erreichen, sieht der Historiker unter anderem darin, mit gezielter Kultur- und Geschichtsarbeit dem Identitätsverlust entgegenzusteuern. Dazu zählen nicht nur Bücher, die sich mit der Region beschäftigen sowie die vom Kreisarchiv herausgegeben Stormarner Hefte, sondern auch das zunehmende Angebot an kulturellen Veranstaltungszentren, um die Menschen an ihre Heimatregion zu binden. 

Kontakt:   
Kreisarchiv Stormarn
Mommsenstraße 14
23843 Bad Oldesloe
Tel: 04531 / 160 – 448
Fax: 04531 / 160 – 536
kreisarchiv@kreis-stormarn.de

Quelle: Ulrike Schwalm, Hamburger Abendblatt, 31.3.2007

Neuer Internetauftritt der Archivgemeinschaft Schwarzenbek

Bei der Konferenz der Archivgemeinschaft Schwarzenbek am 22. März 2007 wurde der neue Internetauftritt der Archivgemeinschaft vorgestellt. Er wird in der Zukunft das wichtigste Mitteilungsmedium für die regionale Archivarbeit im südlichen Kreis Herzogtum Lauenburg sein. 

Seit 1985 kooperieren in der Archivgemeinschaft Schwarzenbek die Städte Schwarzenbek, Geesthacht und Lauenburg/Elbe sowie die Gemeinde Wentorf bei Hamburg und das Amt Hohe Elbgeest bei der Aufarbeitung und Präsentation der Regionalgeschichte im südlichen Kreis Herzogtum Lauenburg. – Die Archive der Archivgemeinschaft sind nach vorheriger Vereinbarung zugänglich. 

Link: http://schwarzenbek.archivgemeinschaft.de

Kontakt:
Archivgemeinschaft Schwarzenbek
Dr. William Boehart
Stadtarchiv Schwarzenbek
Ritter-Wulf-Platz 1
21493 Schwarzenbek
Tel: 04151.8810 
William.boehart@schwarzenbek.de
http://schwarzenbek.archivgemeinschaft.de

Münsterstraße 76 – ein Haus voller Geschichte(n) in Bocholt

Als Haus voller Geschichte kann man das Gebäude Münsterstraße 76 in Bocholt bezeichnen, dessen Bild das Stadtarchiv Bocholt zum Foto des Monats April 2007 gewählt hat. Das ursprüngliche Bürohaus der Maschinenfabrik des Unternehmers Otto Pieron (gest. 1943) entstand im Jahre 1923 an der Münsterstraße Nr. 76 nach den Plänen des Düsseldorfer Architekten Carl Staudt. Die Firma hatte hier bis 1927 produziert, in deren Schreinerei wurde 1932 die Notkirche Heilig Kreuz eingerichtet. Das ehemalige Verwaltungsgebäude – zunächst Sitz der Kreisleitung der NSDAP – bezog im März 1938 die Bocholter Schutz- und Kriminalpolizei. Es erhielt nach dem Kauf durch die Stadt Bocholt die Bezeichnung „Hermann-Göring-Haus“. Auch die Dienststelle der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) war hier untergebracht. Einige Berichte und Erinnerungen bezeugen Vorfälle über Folter und Misshandlungen von Gegnern des Nazi-Regimes in seinen Mauern. Den Opfern zum Gedenken und den Lebenden zur Mahnung enthüllte man am 9. November 1988 im Eingangsbereich des Hauses eine Gedenktafel. Beim Bombenangriff im März 1945 wurde das Gebäude schwer beschädigt und nach Kriegsende bis Januar 1946 durch britische Besatzungstruppen belegt. Anschließend zogen die Polizeiverwaltung hier wieder ein sowie vorübergehend auch noch andere Ämter der Stadtverwaltung, das Arbeitsamt, die Industrie- und Handelskammer und die Kreishandwerkerschaft. Als am 8. Februar 1946 nach tagelangen Regenfällen die Aa über die Ufer trat, gelangte das Wasser bis über die Stufen des Haupteinganges. Nachdem die Polizeiverwaltung hier bis Juli 1975 ihren Sitz hatte, nutzten vorübergehend wieder verschiedene Ämter der städtischen Verwaltung die Räumlichkeiten. Auch Asylbewerber erhielten hier nach Umzug der städtischen Ämter in das neue Rathaus am Berliner Platz zeitweise eine Unterkunft. Die linke Hälfte des Gebäudes nutzte zwischen 1982 und 2007 das Arbeitsgericht, wogegen die benachbarte Seite seit 1984 die Hauptstelle des Bocholter Stadtarchivs beheimatet, das als „Haus voller Geschichte“ die wichtigsten Dokumente aus der Bocholter Vergangenheit bewahrt. 

Kontakt
Stadtarchiv Bocholt
Münsterstr.76
46397 Bocholt
Tel.: 02871 / 953 – 349
Fax: 02871 / 953 – 347
stadtarchiv@mail.bocholt.de 

Quelle: Pressemeldung Stadt Bocholt, 31.3.2007

Museums- und Archivleitung der Stadt Offenburg in Personalunion

Nach einer dreijährigen Probezeit wurde jetzt vom städtischen Gremium in Offenburg entschieden, dass Museum und Archiv der Stadt auch weiterhin in Personalunion geführt werden. Seit Juni 2004 hatte der Leiter des Stadtarchivs Offenburg, Dr. Wolfgang Gall, nach dem Ausscheiden des bisherigen Museumsleiters Michael Friedmann, auch die Leitung des Ritterhausmuseums übernommen. Wie erfolgreich die Museumsarbeit von Dr. Gall ist, belegen nicht nur die hohen Besucherzahlen im Ritterhausmuseum, sondern zeigt auch die aktuelle Ausstellung »Neue Welt & Altes Wissen« , die aufgrund der großen Resonanz bis zum 15. April 2007 verlängert wurde.

Kontakt
Stadtarchiv Offenburg
Ritterstraße 10
77652 Offenburg 
Tel.: 0781 / 82 – 2577 
Fax: 0781 / 82 – 7521
wolfgang.gall@offenburg.de 

Quelle: Bettina Kühne, Baden-Online, 29.3.2007

Hundert Jahre Stadtarchiv Kiel

Das Stadtarchiv Kiel ist die zentrale Dokumentations- und Forschungsstätte für die über 750-jährige Geschichte der Landeshauptstadt. Es ist im Rathausturm untergebracht, was aufgrund der engen Räume und zahlreichen Treppen nicht sonderlich vorteilhaft für die Archivarbeit ist, wie Stadtarchivar Johannes Rosenplänter erläutert. Das Archiv ist das öffentliche Gedächtnis der Stadt, bewahrt ihre historischen Quellen und bildet die Grundlage der Stadtgeschichtsforschung. Das Kieler Stadtarchiv ist eines der bedeutendsten Kommunalarchive in Schleswig-Holstein. Die Erforschung, Präsentation und Vermittlung der Stadtgeschichte teilt sich das Stadtarchiv mit dem Stadtmuseum und der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte. Alle drei Einrichtungen arbeiten eng zusammen und sind bestrebt, Fachwissenschaft und Öffentlichkeit zur Auseinandersetzung mit der lokalen Geschichte anzuregen und deren Initiativen zu fördern.

Die erste Ordnung des Stadtarchivs vom Ende des 17. Jahrhunderts durch Bürgermeister Asmus Bremer (1652 bis 1720), der erste alphabetische Verzeichnisse angelegt hatte, wurde im Laufe der Zeit wieder zerstört. Erst im Jahre 1905 wurde mit Franz Gundlach zum ersten Mal ein professioneller Archivar mit der Arbeit betraut, der dann 1907 offiziell eingestellt wurde. Seitdem wird das Stadtarchiv Kiel hauptamtlich von einem Wissenschaftler geleitet. Zu Anfang des 20. Jahrhunderts kam es zu einer Neuverzeichnung – auch der inzwischen entstandenen Akten – nach archivfachlichen Grundsätzen. Bei der Auslagerung während des letzten Krieges wurde nahezu die Hälfte des Urkundenbestandes, einzelne Protokolle und Handschriften sowie Siegelstempel und der größte Teil der alten Bildersammlung vernichtet. Die Urkunden reichen bis 1259 zurück, die Stadtbücher bis 1264, Protokolle des Magistrats, der Stadtvertretung und der Gerichte liegen seit dem 17. Jahrhundert vor, ebenso Stadtrechnungen. Rund 50 000 Akteneinheiten seit 1575 bilden den Grundstock des Archivs, zu denen dann auch Registraturen der seit 1869 eingemeindeten Ortschaften, des Oberpräsidiums der Stadt Kiel (1801-1815), des königlichen Polizeiamts, verschiedener Stiftungen, Gilden, Innungen und Firmen sowie einige Privatnachlässe hinzukommen. Die Archive der Nikolai- und Heilig-Geist-Kirche 1334-1871 liegen als Depositum im Stadtarchiv. Hinzu kommen Sammlungen von Karten, Plänen, Bildern, Stichen, Fotos, Gedenkmünzen, Kieler Tageszeitungen sowie Dokumente zur Zeitgeschichte und eine stadtgeschichtliche Handbibliothek. Welche Schätze im Stadtarchiv schlummern, wird ab Sonntag, 15. April 2007 in einer Ausstellung im Stadtmuseum Warleberger Hof gezeigt, zu dem es auch ein Begleitprogramm geben wird.

Kontakt
Stadtarchiv Kiel
Fleethörn 9-17
24103 Kiel
Tel.: 0431 / 901 – 3420
Fax:0431 / 901 – 3423

Quelle: Annemarie Heckmann, Kieler Nachrichten, 28.3.2007; Stadtarchiv Kiel.

Ausstellung 150 Jahre Historisches Archiv der Stadt Köln

Am 1. August 1857 trat Leonard Ennen als erster hauptamtlicher Archivar seinen Dienst bei der Stadt Köln an, nachdem das alte Verwaltungsarchiv von 1406 bis zum Ende der alten Reichsstadt unter der Aufsicht der „Gewulvemeister“ und später eines Vierergremiums der städtischen Rechtsgelehrten, der Syndici, gestanden hatte. Dieses Datum bietet den Archivarinnen und Archivaren der Stadt Köln den willkommenen Anlass, über das sich in 150 Jahren gewandelte Berufsbild und Rollenverständnis im Hinblick auf Verwaltung, Bürgerschaft und wissenschaftliche Forschung neu nachzudenken.

Unter dem Titel „Hüter der Schätze und digitaler Dienstleister – 150 Jahre Historisches Archiv der Stadt Köln“ wird eine Ausstellung vom 9. August 2007 bis zum 19.12.2007 im Haus an der Severinstraße anhand herausragender Archivalien die unterschiedlichen Aufgaben und Rahmenbedingungen des Stadtarchivs thematisieren.

Info:
Ausstellung „Hüter der Schätze“ und digitaler Dienstleister – 150 Jahre Historisches Archiv der Stadt Köln“
9. August 2007 bis 19. Dezember 2007, Historisches Archiv der Stadt Köln, Severinstr. 222-228, 50676 Köln

Unter die Haube gebracht – Ausstellung in Neu Wulmstorf

Unter dem Titel \“Unter die Haube gebracht\“ zeigt das Gemeindearchiv Neu Wulmstorf, Landkreis Harburg, eine Ausstellung zur Geschichte und Entwicklung der Hochzeit, Hochzeitsbräuche einst und jetzt. Vom 1.4.2007 bis zum 7.7.2007 erfährt der Besucher im Rathaus Neu Wulmstorf interessante Informationen zum Thema Hochzeit. Zu sehen sind zahlreiche Exponate vom Brautkleid bis zum Hochzeitsbild. Ausstellungsbegleitend zeigen die aktiven Kunstschaffenden des Kulturvereins Neu Wulmstorf e.V. ihre Jahresausstellung \“Die Farbe Weiß\“ in der Galerie zum Ratssaal. Am 31.3.2007 um 15.00 Uhr findet im Ratssaal die musikalisch-literarische Eröffnung der Ausstellung \“Hochzeit\“ und der Jahresausstellung \“ Die Farbe Weiß\“ der Aktiven Kunstschaffenden mit einer Brautmodenkleiderschau statt. Am 7.7.2007, dem magischen Hochzeitsdatum dieses Jahres, endet die Ausstellung mit der Gelegenheit, sich in der Galerie zum Ratssaal im festlich geschmückten Rathaus trauen zu lassen, umgeben von Exponaten und Kunstwerken der Hochzeitsausstellung. Die Anmeldungen dafür nimmt das Standesamt entgegen.

Kontakt
Gemeindearchiv Neu Wulmstorf 
Bahnhofstr. 39
21624 Neu Wulmstorf
Tel.: 040 / 70078 – 167
Fax: 040 / 70078 – 181
d.mueller-staats@rh-neu-wulmstorf.de

Quelle: Aktuelles Gemeinde Neu Wulmstorf, 15.3.2007; A.Br., Hamburger Abendblatt, 26.3.2007

Mannheim und seine Bauten 1907-2007

Im Jubiläumsjahr 2007 darf eine Ausstellung über Bauen und Bauwerke in Mannheim nicht fehlen. Denn wie kaum etwas anderes repräsentieren Gebäude, Straßen und Plätze eine Stadt, ihre Geschichte und Gegenwart. Sie sind Orte der Identifikation und prägen künftige Entwicklungen. Dass die Stadt Mannheim seit ihrer Gründung vor 400 Jahren eine Vielzahl bedeutender Bauten hervorgebracht hat, würdigt eindrucksvoll die jüngst fertiggestellte fünfbändige Dokumentation Mannheim und seine Bauten 1907- 2007. Mit großem Erfolg startete in der Langen Nacht der Museen die Ausstellung „Mannheim und seine Bauten 1907-2007“. Über 2 000 zumeist jugendliche Besucher strömten in die Handwerkskammer, einem repräsentativen Bau aus der Nachkriegsepoche der 50er Jahre, in der das Stadtarchiv Mannheim und das Mannheimer Architektur- und Bauarchiv die jüngere Baugeschichte lebendig werden lassen. Die Ausstellung des Stadtarchivs Mannheim – Institut für Stadtgeschichte und des Mannheimer Architektur- und Bauarchivs e.V., das 1989 als Förderkreis des Stadtarchivs gegründet wurde, knüpft an die fünfbändige Veröffentlichungsreihe an und präsentiert nun einige der besten und interessantesten Bauten. Ihren Fokus richtet die Ausstellung auf die letzten 100 Jahre: auf das Neue Bauen in den 20er Jahren, die Nachkriegsarchitektur und die jüngsten städtebaulichen Entwicklungen, die ganz im Zeichen des Jubiläumsjahres 2007 stehen.

Die Schau zeigt ausgewählte Architekturbeispiele und erinnert zugleich an die Baustellen der Stadt, besteht doch ein Großteil der Exponate in einer Auswahl der vor kurzem aufgefundenen Entwürfe Christian Schrades für die Christuskirche. Hinzu kommen neben Bauzeichnungen der Alten Feuerwache und des Herschelbads auch Pläne für den Wiederaufbau des Alten Kaufhauses, werden interessante Beispiele des Wohnungsbaus erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Zu sehen sind auch teils noch nicht veröffentlichte Pläne und Fotografien, die Mannheim auch von den Seiten zeigen, die nicht jeder kennt. Denn selbst einige moderne Bauwerke wie das Vetter- Kaufhaus aus den 20er Jahren sind bereits wieder aus dem Stadtbild verschwunden. Modelle und Filmdokumente bereichern die sehr erlesene Schau, denn Architektur lebt von der räumlichen Wirkung. Daher haben die Ausstellungsmacher auch große und kleine Modelle zusammengetragen. Nicht nur wegen seiner Größe besonders beeindruckend ist das Hochhaus der Victoria-Versicherung, außerdem das Modell Ludwig Mies van der Rohes für das Nationaltheater – eine Ikone moderner Nachkriegsarchitektur. Bild- und Texttafeln ergänzen die Schau, welche die fünfbändige Publikation des Stadtarchivs und des MAB zusammenfasst und eindrucksvoll bereichert. Die Ausstellung ist noch bis zum 16. Mai 2007 geöffnet. Sonderführungen werden Montags um 17 Uhr an folgenden Terminen angeboten: 
– 2.4.2007 begl. v. Mannheimer Architekten Andreas Plattner
– 16.4.2007 begl. v. Kurator der Ausstellung Dr. Andreas Schenk
 – 7.5.2007 begl. v. Mannheimer Architekten Karl Schmucker
– 14.5.2007 begl. v. Vorsitzenden des MAB Dipl. Ing. Peter Plachetka 

Kontakt
Stadtarchiv Mannheim – 
Institut für Stadtgeschichte
Collini-Center
Collini-Str. 1
68161 Mannheim
Tel.: 0621 / 293 – 7027 (Sekr.)
Fax: 0621 / 293 – 7476
stadtarchiv@mannheim.de

Quelle: Pressemeldung Stadt Mannheim, 27.3.2007; Stadtarchiv Mannheim / Mannheimer Architektur- und Bauarchiv.