Generalrevision im Stadtarchiv Bad Kreuznach

Ein zentrales Stadtarchiv in Bad Kreuznach wurde erstmals im Jahr 1937 erwähnt. Die Unterbringung des Archivgutes erfolgte zunächst in einem heute als Wohnhaus genutzten Gebäude in der Glockengasse, danach in der Berufsschule Ringstraße sowie später im ehemaligen Schulgebäude in der Planiger Straße. Seit dem Jahr 1995 befindet sich das Archiv nun in dem so genannten \“alten Pförtnerhaus\“ im Schlosspark an der Dessauerstraße. Organisatorisch ist es dem Hauptamt der Stadtverwaltung angegliedert. Das Stadtarchiv Bad Kreuznach ist zuständig für den gesamten Bereich der Stadt Bad Kreuznach einschließlich der Ortsteile Bosenheim, Ippesheim, Planig und Winzenheim. Da das Bad Kreuznacher Stadtarchiv in dem jetzigen Gebäude nur begrenzte Unterbringungsmöglichkeiten für seine Archivalien hat und außerdem noch zahlreiche Akten des Ordnungs- und Hauptamtes übernommen werden müssen, beschäftigten sich bei der Frühjahrstagung des Vereins für Heimatkunde nicht nur deren Mitglieder, sondern auch Oberbürgermeister Ludwig mit der Unterbringung des Archivs an einem neuen geeigneten Standort. Da die Stadt nicht das benötigte Geld für einen Neubau aufbringen kann, wurde einstimmig die Gründung einer Stiftung beschlossen, mit der die Entwicklung des Stadtarchivs zu einem Haus der Stadtgeschichte verbunden ist. Eine weitere, und durchaus schneller zu verwirklichende Unterbringungsmöglichkeit des Stadtarchivs im ehemaligen Kasernengebäude in der Alzeyer Straße wird aber ebenfalls in Erwägung gezogen.

Bis eine endgültige Entscheidung gefallen ist, findet im Stadtarchiv derweil eine Generalrevision statt. Über 10.000 Fotos und Dias, fast 400 Urkunden, rund 9.000 Akten sowie Zeitungsbestände, Bücher und Material aus Nachlässen sind für Stadtarchivarin Franziska-Blum Gabelmann ein kostbarer Schatz, den es zu hüten und zu pflegen gilt. Bis Ende Oktober 2007 sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein, wobei vor allem die Kontrolle der Bestände wesentlich ist. Dabei wird überprüft, ob sie vollständig, richtig zugeordnet, korrekt ausgezeichnet und in welchem Zustand sie sind. Was muss restauriert werden, wie groß ist der Schimmelbefall und ist alles richtig gelagert. Wegen dieser umfangreichen Arbeiten wird in dieser Zeit das Archiv nur freitags von 14 bis 17 Uhr geöffnet sein, was Franziska-Blum Gabelmann sehr bedauert. Sie betont aber, dass es im Interesse der Nutzer sei, diese Informationen aus der Stadtgeschichte in einem guten Zustand zu erhalten. Die zunehmende Bedeutung und Wertschätzung des Stadtarchivs in den vergangenen Jahren ist auch an steigenden Besucherzahlen auszumachen. Denn von lediglich 40 Besuchern im Jahre 1994, stieg deren Zahl im Jahr 2000 auf 240 und liegt seit 2003 stetig über 400. Bei ihrer Arbeit wird Franziska-Blum Gabelmann neben ihren beiden Helferinnen Anne Wohlleben und Ada Brazhnyk von der Restauratorin Ricarda Holly unterstützt, die am Kunstmuseum in Bonn arbeitet. Zunächst werden die Papiere mit Bürsten und Schwämmen trocken vom Staub gereinigt und dann ein Konzept erstellt, was und wie restauriert werden soll. Die Generalrevision hat nicht nur eine geordnete Bestandsaufnahme und die Beseitigung von Schäden zum Ziel, sondern ist auch ein wichtiger Schritt auf dem Weg, das Stadtarchiv neu zu strukturieren. 

Kontakt:
Stadtarchiv Bad Kreuznach
Dessauerstraße 49
55545 Bad Kreuznach
Tel.: 0671 / 9201162
Fax: 0671 / 800248
stadtarchiv-bad-kreuznach@t-online.de 

Quelle: Stadtarchiv Bad Kreuznach Aktuell; Christine Jäckel, Allgemeine Zeitung Bad Kreuznach, 13.3.2007

Dokumentation zur Stadtwerdung Hertens

„Bereits Jahre vor der offiziellen Stadtwerdung während des Nationalsozialismus gab es durch den einflussreichen Hertener Verkehrsverein einen ersten ernsthaften Versuch zur Stadtrechtsverleihung“ – dies und noch viel mehr erfahren Bürgerinnen und Bürger, wenn sie in die neue Dokumentation „Die Stadtwerdung Hertens 1936. Vom republikanischen Bürgerbegehren zum nationalsozialistischen Propagandaakt“ schauen, die Stadtarchivar Michael P. Hensle herausgegeben hat. Die Broschüre ist in der Schriftenreihe des Stadtarchivs Herten erschienen und ab sofort im Glashaus und im Stadtarchiv gegen eine Schutzgebühr von vier Euro zu bekommen. Anlässlich des 70. Stadtjubiläums im letzten Jahr hatte Bürgermeister Dr. Uli Paetzel das Stadtarchiv Herten als „Gedächtnis der Stadt“ beauftragt, die Vorgänge um die Stadtwerdung zu erforschen und zu dokumentieren. Am 20. April 1936 war Herten erstmals das Recht verliehen worden, die Bezeichnung „Stadt“ zu führen. Dieser 20. April ist bekanntermaßen ein problematisches Datum, war es doch der so genannte „Führer-Geburtstag“, an dem die Verleihung erfolgte. Diese Thematik war auch Gegenstand einer intensiven Diskussion, zu der Bürgermeister Dr. Uli Paetzel anlässlich des Stadtjubiläums 2006 Abiturientinnen und Abiturienten des Städtischen Gymnasiums sowie Stadtarchivar Dr. Michael Hensle ins Rathaus eingeladen hatte. Damals plädierte die Mehrheit der jungen Leute für einen offensiveren Umgang mit der Stadtgeschichte. Umso mehr schien es angebracht, den geschichtlichen Hintergrund der Stadtwerdung zu beleuchten. Warum aus dem Versuch des Verkehrsvereins nichts wurde, welch „Eingemeindungsfieber“ damals im Ruhrgebiet grassierte, wie alles anders kam und wie die Nationalsozialisten den Stadtwerdungsakt von 1936 propagandistisch nutzten, wird in der vorliegenden Dokumentation eingehend beschrieben. Und zugleich wird „ein Zeitfenster in die 20er und 30er Jahre des vergangenen Jahrhunderts geöffnet“, wie Bürgermeister Dr. Uli Paetzel im Vorwort ausführt. 

Kontakt:
Stadtarchiv Herten
Gartenstr. 40 (im Städt. Gymnasium)
45699 Herten
Tel.: 02366 / 303 – 233
Fax: 02366 / 303 – 630
stadtarchiv@herten.de 

Quelle: Pressemeldung Stadt Herten, 15.3.2007

Das große Leben des Odolkönigs

Am 20. März 2007 (nicht wie im Flyer angekündigt am 21.3.), 19.00 Uhr, veranstaltet das Stadtarchiv Madgeburg in der Ratsdiele des Alten Rathauses eine Lesung mit dem Autoren und Historiker Walter A. Büchi, dessen Biografie „Karl August Lingner – Das große Leben des Odolkönigs“ 2006 zu Lingners 90. Todestag veröffentlicht wurde. Besonderes die Kindheit Lingners, der 1861 in Magdeburg geboren wurde, wird im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen. Der Eintritt zur Lesung ist frei. Lingner hatte mit seiner unternehmerischen Weitsicht in Kombination mit gesundheitspolitischem Ideenreichtum praktisch aus dem Nichts ein Imperium geschaffen. So gilt er auch heute noch als Pionier des Marketings und kann Anregungen für visionäre Lösungen im wirtschaftlichen Umfeld geben. Lebendige Belege seines Schaffens sind Odol, Deutschlands bedeutendste Mundpflege-Marke und die Sächsischen Serumwerke. Sein Geld setzte er zudem auch für soziale Ziele ein. Die Volksgesundheit lag ihm dabei besonders am Herzen. Er kämpfte gehen die hohe Säuglingssterblichkeit und initiierte 1911 die I. Internationale Hygiene-Ausstellung – aus der später das Deutsche Hygiene-Museum Dresden hervorging. Walter A. Büchi hat in jahrelanger Recherche das große Leben des „Odol-Königs“ akribisch erforscht und zeichnet das Bild einer facettenreichen Persönlichkeit. Er verhilft damit zu bisher unbekannten Einblicken in Gedankenwelt und Privatleben, die auch die Schattenseiten Lingners nicht auslassen.

Kontakt
Stadtarchiv Magdeburg
Bei der Hauptwache 4
39104 Magdeburg
Tel.: 0391 / 5 40 25 15
archiv@magdeburg.de

Quelle: Pressemeldung Stadt Magdeburg, 12.3.2007

3. Nutzerkonferenz der BStU

Auf Einladung der Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen, Marianne Birthler, fand am 15. Februar 2007 in der Stasi-Unterlagen-Behörde in Berlin unter Teilnahme von rund 150 Teilnehmern aus den Bereichen Forschung und Medien die 3. Nutzerkonferenz statt. 

Marianne Birthler betonte den gesetzlichen Auftrag der Behörde als Aufarbeitungsinstitution und sagte: „Besonders große Herausforderungen stellen sich für uns ebenso wie für andere Aufarbeitungsinstitutionen angesichts der Tatsache, dass es nach wie vor starke Tendenzen gibt, die DDR zu verharmlosen, und dass es an Kenntnissen über wie auch an Auseinandersetzung mit der SED-Diktatur mangelt. Dies gilt im Osten unseres Landes ebenso wie im Westen. Dass seitens des Bundestages bisher darauf verzichtet wird, diese Aufarbeitung in eigener Sache zu leisten, ist bedauerlich. Ich hoffe sehr, dass in dieser Angelegenheit das letzte Wort noch nicht gesprochen ist.\“

Mit der 3. Nutzerkonferenz setzte die Behörde den Gedanken- und Erfahrungsaustausch mit Nutzern aus Forschung und Medien fort, insbesondere, da sich durch die 7. Novellierung des Stasi-Unterlagen-Gesetzes Änderungen für Forschungs- und Medienanträge ergeben haben.

Info:
Begrüßung und Einführung der Teilnehmer und Teilnehmerinnen der 3. Nutzerkonferenz am 15.02.2007 durch die Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Marianne Birthler, im Wortlaut (pdf-Datei)

Kontakt:
BStU
Zentralstelle Berlin
Otto-Braun-Straße 70/72
10178 Berlin
Telefon: (030) 2324 – 50
Fax: (030) – 2324 – 7799
post@bstu.bund.de
www.bstu.bund.de.

Südtiroler Landesarchiv veranstaltet Chronisten-Lehrgang

Einen Einführungslehrgang in die Arbeit der Chronistinnen und Chronisten veranstaltet das Südtiroler Landesarchiv zwischen 26. März und 14. Juni 2007. Ein rundes Dutzend Referenten werden den Lehrgangsteilnehmern die Grundzüge der Chronistenarbeit näher bringen. Anmeldungen nimmt das Landesarchiv bis spätestens 22. März 2007 entgegen. In Südtirol sind rund 400 Dorf- und Gemeindechronisten tätig, die vom Südtiroler Landesarchiv betreut werden. Um die Arbeit der Chronisten zu unterstützen hat das Landesarchiv vor nunmehr drei Jahren erstmals einen Chronistenkurs in deutscher Sprache veranstaltet. Im vergangenen Jahr wurde dann ein Kurs in italienischer Sprache angeboten. Am 26. März 2007 beginnt ein neuer Einführungslehrgang in deutscher Sprache. Der Lehrgang wird in fünf Blöcken zu je zwei Tagen durchgeführt und Mitte Juni abgeschlossen. An den insgesamt zehn Lehrgangstagen werden Fachleute den angehenden Chronisten dazu befähigen, Ortsgeschichte aufs Papier zu bringen. Lehrgangsort ist Schloss Rechtenthal in Tramin. Der Lehrgang wird mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds finanziert und ist somit für die Teilnehmer kostenfrei. Verbindliche Anmeldung nimmt bis 22. März 2007 das Südtiroler Landesarchiv entgegen.

Kontakt
Südtiroler Landesarchiv
Armando-Diaz-Straße 8
39100 Bozen
Tel.: 0471 411941
Fax: 0471 411959
Landesarchiv@provinz.bz.it

Quelle: Pressemitteilung Autonome Provinz Bozen, 13.3.2007

Langjähriger Leiter des Stadtarchivs Düsseldorf verstorben

Im Alter von 83 Jahren ist Prof. Dr. Hugo Weidenhaupt gestorben, der von 1957 bis 1988 das Düsseldorfer Stadtarchiv leitete. Nach dem Studium der Altphilologie und Geschichte war er zunächst als Studienrat am Gerresheimer Gymnasium tätig, bevor er in den Archivdienst wechselte. Sein großes Interesse galt der Düsseldorfer Stadtgeschichte, was unzählige Veröffentlichungen beweisen. Neben Aufsätzen gehören vor allem seine \“Kleine Geschichte der Stadt Düsseldorf\“ aus dem Jahre 1962 und die von ihm herausgegebene „Große Stadtgeschichte“ in vier Bänden aus den Jahren 1988 und 1989 dazu. Für seine jahrzehntelange Mitgliedschaft im Düsseldorfer Geschichtsverein wurde er zum Ehrenmitglied ernannt und bekam die Lacomblet-Medaille. Als Anerkennung für seine wissenschaftlichen Leistungen verlieh ihm das Land NRW 1984 sogar den Professorentitel und 1997 erhielt er vom Landschaftsverband Rheinland den Rheinlandtaler.

Kontakt
Stadtarchiv Düsseldorf
Heinrich-Erhardt-Str. 61
40468 Düsseldorf
Tel.: 0211 / 89 – 95737
Fax: 0211 / 89 – 29155
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Quelle: RP-Online, 12.3.2007

Südtiroler Landesarchiv setzt Zusammenarbeit mit Arbeitsgruppe Regionalgeschichte fort

Das Südtiroler Landesarchiv setzt seine wissenschaftliche und publizistische Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe Regionalgeschichte fort. Das Südtiroler Landesarchiv wird sich auch in den kommenden drei Jahren auf die Mitarbeit der Arbeitsgruppe Regionalgeschichte stützen. Das sieht ein von Landesrätin Sabina Kasslatter Mur, und dem Vorsitzenden der Arbeitsgruppe Regionalgeschichte, Giuseppe Bonoldi, am 12. März 2007 am Sitz des Landesressorts für Denkmalpflege und Deutsche Kultur in Bozen unterzeichneter Kooperationsvertrag vor. Der Unterzeichnung wohnten auch Amtsdirektor Josef Nössing, Stellvetreterin Chrtistine Roilo und die Geschäftsführerin und Koordinatorin der Arbeitsgruppe, Siglinde Clementi, bei. \“Mit dem neuen Vertrag bauen wir die Zusammenarbeit in den Bereichen Geschichtsforschung und Wissensvermittlung aus\“, so Landesrätin Sabina Kasslatter Mur, für die das Wissen um die eigenen Wurzeln Voraussetzung für eine gesunde Entwicklung ist. Dabei soll die Zusammenarbeit im Hinblick auf längerfristige geschichtswissenschaftliche Projekte ausgebaut werden, wie es der unterzeichnete Vertrag vorsieht. \“Das Kennen der Wurzeln und das Wissen um unsere Geschichte sind Voraussetzungen für das Verstehen des heute und die Bewältigung des Morgen\“, so Landesrätin Sabina Kasslatter Mur. 

Seit nunmehr sechs Jahren wird das Südtiroler Landesarchiv in seiner wissenschaftlichen und publizistischen Arbeit durch die Arbeitsgruppe Regionalgeschichte unterstützt. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit wurde die Zeitschrift „Geschichte und Region / Storia e regione“ unter Leitung von Siglinde Clementi herausgebracht. Außerdem wurde ein Arbeitsplatz am Südtiroler Landesarchiv eingerichtet. \“Die Kooperation hat gute bis hervorragende Ergebnisse gezeitigt und zur Stärkung der Anerkennung beider Partner, des Landesarchivs und Arbeitsgruppe Regionalgeschichte, in der regionalen und internationalen wissenschaftlichen Öffentlichkeit beigetragen\“, so der Direktor des Landesarchivs, Josef Nössing, und Stellvertreterin Christine Roilo. Die Arbeitsgruppe Regionalgeschichte wurde 1990 in Bozen als private Initiative von deutsch- und italienischsprachigen Historikerinnen und Historikern aus Süd- und Nordtirol sowie dem Trentino gegründet. Die Arbeitsgruppe zielt in ihrer inhaltlichen Ausrichtung auf eine Erneuerung der traditionellen Landesgeschichte im Zeichen methodischer Innovation und einer Redefinition regionaler Forschungsfelder ab. 

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Südtiroler Landesarchiv
Armando-Diaz-Straße 8
39100 Bozen
Tel.: 0471 411940
Fax: 0471 411959
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Quelle: Pressemitteilung Autonome Provinz Bozen, 12.3.2007

Direktor des Goethe- und Schiller-Archivs in Ruhestand verabschiedet

Kurz vor seinem 65. Geburtstag wurde der Direktor des Goethe- und Schiller-Archivs Weimar, Dr. Jochen Golz, am 6. März 2007 in den Ruhestand verabschiedet. Nach dem Studium der Germanistik und Indonesienkunde in Jena arbeitete Dr. Golz bis 1977 als Lektor im Aufbau-Verlag Weimar. Danach war er bis 1991 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Klassische Deutsche Literatur in Weimar, bevor er 1994 zum Direktor des Goethe- und Schiller-Archivs der Stiftung Weimarer Klassik ernannt wurde, welches das älteste und traditionsreichste deutsche Literaturarchiv ist. Es besitzt inzwischen über 120 persönliche Archivbestände, hauptsächlich Nachlässe von Schriftstellern, Gelehrten, Philosophen, Komponisten und bildenden Künstlern, 11 Bestände institutioneller Herkunft sowie eine umfangreiche Autographensammlung, in der ca. 3000 Autoren vertreten sind. Das Archiv betreut Nachlässe von Johann Wolfgang Goethe, Friedrich Schiller, Christoph Martin Wieland, Johann Gottfried Herder, Ludwig Achim und Bettina von Arnim, Karl Immermann, Ferdinand Freiligrath, Fritz Reuter, Otto Ludwig, Friedrich Hebbel, Georg Büchner, Gustav Freytag, von Goethes Freunden und Mitarbeitern Karl Ludwig von Knebel, Karl Friedrich Zelter, Friedrich Wilhelm Riemer und Johann Heinrich Meyer, des Weimarer Verlegers und Unternehmers Friedrich Justin Bertuch, von Franz Liszt und Friedrich Nietzsche, Bestände des Allgemeinen Deutschen Musikvereins, der Deutschen Schiller-Stiftung, der Goethe-Gesellschaft und des Insel Verlags Leipzig. Aufgrund seines Bestandsprofils hat das Archiv den Charakter eines zentralen Archivs der deutschsprachigen Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts. Dr. Jochen Golz wird auch weiterhin der Literatur eng verbunden bleiben, da er unter anderem Herausgeber der historisch-kritischen Ausgabe von Goethes Tagebüchern und seit 1999 außerdem Präsident der internationalen Goethe-Gesellschaft ist.

Kontakt
Klassik Stiftung Weimar
Goethe- und Schiller-Archiv
Hans-Wahl-Straße 4
99423 Weimar
Tel.: 03643 / 545 – 240
Fax: 03643 / 545 – 241
gsa@klassik-stiftung.de

Quelle: Goethe- und Schiller-Archiv; Thüringer Landeszeitung, 4.3.2007

Karlsruhe vor fünfzig Jahren

Mit der 54 Fotos umfassenden Ausstellung \“Vor 50 Jahren … Mit Horst Schlesiger durch das Jahr 1957\“ präsentiert das Stadtarchiv Karlsruhe eine Auswahl der stadtgeschichtlich bedeutsamsten Ereignisse und eindrucksvollsten Fotos des Jahres 1957 aus dem Fotonachlass des langjährigen Bildjournalisten bei den \“Badischen Neuesten Nachrichten\“ Horst Schlesiger (1925-1993). Aus vielfältigen Blickwinkeln und über unterschiedliche Zugänge spiegeln die Fotos das öffentliche, politische und gesellschaftliche Leben der Stadt Karlsruhe, den Alltag, die Freizeit und die Arbeitswelt der in ihr wohnenden Menschen im Jahr 1957. Die Stationierung der ersten 200 Soldaten der Bundesluftwaffe in der nun wieder Garnison gewordenen Stadt Karlsruhe und der Baubeginn für das Kernforschungszentrum bei Leopoldshafen sind politisch bedeutsame Themen des Jahres 1957 während mit dem ersten Spatenstich für den Bau der Waldstadt ein großes kommunales Wohnungsbauprojekt Gestalt annimmt. Bedeutende Stationen des Wiederaufbaus sind 1957 das Richtfest für die Evangelische Stadtkirche und die ersten Konservierungsarbeiten für die Ruine des Markgräflichen Palais. Gelati, Rock´n Roll und Lumpensammler repräsentieren in besonderer Weise das Flair der 1950er Jahre. Im Anschluss an die Präsentation im Foyer des Rathauses wird die Ausstellung vom 16. April bis 31. Oktober 2007 im Foyer des Stadtarchivs Karlsruhe gezeigt. 

Kontakt
Institut für Stadtgeschichte
Stadtarchiv Karlsruhe
Markgrafenstraße 29
76124 Karlsruhe
Tel: 0721 / 133 – 4223
Tel: 0721 / 133 – 4225 
Fax: 0721 / 133 – 4299 
archiv@ kultur.karlsruhe.de

Quelle: Aktuelles Stadtarchiv Karlsruhe

Nordische Reihe beleuchtet Lehr- und Forschungsbedingungen an der Uni Greifswald

Was Generationen von Professoren, wissenschaftlichen Mitarbeitern und Studenten in der 550jährigen Geschichte der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald bewog, sich in der Universitäts- und Hansestadt Greifswald niederzulassen, ist eine von vielen spannenden Themen, die es in dem jüngst erschienenen Band \“Die Universität Greifswald in der Bildungslandschaft des Ostseeraumes\“ zu beleuchten gilt. Das von Dr. Dirk Alvermann, Leiter des Universitätsarchivs Greifswald, Prof. Jens E. Olesen vom Lehrstuhl für Nordische Geschichte des Historischen Instituts und von Dr. Nils Jörn vom Archiv der Hansestadt Wismar herausgegebene Buch widmet sich in siebzehn Beiträgen Fragen der allgemeinen Universitätsgeschichte, der Studentenmigration, der Herkunft des Lehrkörpers und des wissenschaftlichen und kulturellen Austauschs. Darüber hinaus werden Lehrprogramme und Bildungstraditionen im Ostseeraum aufgezeigt, welche die Alma Mater Gryphiswaldensis seit ihrer Gründung aktiv mitgestaltete. Das neue Buch fast die Ergebnisse einer Tagung zusammen, die im vergangenen Jahr aus Anlass des 550-jährigen Universitätsjubiläums veranstaltet wurde. Auf insgesamt 400 Seiten wird die Stellung der Universität im Ostseeraum sowohl aus der institutionellen Perspektive als auch die Lehr- und Forschungsbedingungen im 19. und frühen 20. Jahrhundert reflektiert. So war die Alma Mater immer eine feste Institution im Wegenetz des europäischen Geistes im südlichen Ostseeraum. Sie war zur Zeit ihrer Gründung 1456 die nordöstlichste Universität des Heiligen Römischen Reiches und neben Rostock die einzige im südlichen Ostseeraum. Dadurch bedingt erlangte sie nicht nur als Landesuniversität für die Herzogtümer Pommern und die angrenzenden brandenburgischen und mecklenburgischen Gebiete hohe Bedeutung, sondern zog auch Wissbegierige aus Dänemark, Finnland, Norwegen, Polen, Schweden und den baltischen Gebieten bis hin nach Russland in hoher Zahl an. 

Die Greifswalder Hochschule entwickelte sich schnell zu einer Ostseeuniversität, die das Beziehungsgeflecht des hansischen Wirtschafts-, Verkehrs- und Kommunikationsraumes nutzte und mit neuen Inhalten füllte. Als Schnittstelle zu den deutschen Kultur- und Bildungstraditionen und ihren aktuellen Entwicklungen hat die Universität Greifswald fortan zahlreiche Impulse in die Bildungslandschaft des Ostseeraums vermittelt und – insbesondere am Ende des 18. Jahrhunderts – auch von dort empfangen und so wesentlich zur Vermittlung nordeuropäischer Kultur und Bildung im Ostseeraum beigetragen.

Das Buch erscheint als Band 5 in der Reihe \“Nordische Geschichte\“ im LIT-Verlag Münster. Die von Prof. Jens E. Olesen herausgegebene wissenschaftliche Publikationsreihe stellt in erster Linie den wissenschaftlichen Schwerpunkt Nordeuropa in den Mittelpunkt des Interesses. Zudem wird mit den Veröffentlichungen eine lange bestehende Tradition nordeuropäischer Studien für die interessierte Öffentlichkeit zugänglich. In der Reihe erscheinen Monographien und Sammelwerke wie wissenschaftlich profilierte Arbeiten, Dissertationen und Habilitationsabhandlungen für ein deutsches und internationales Publikum.

Info
Dirk Alverman; Nils Jörn; Jens E. Olesen (Hg.) (2007): Die Universität Greifswald in der Bildungslandschaft des Ostseeraums, LiT Verlag, 400 Seiten, ISBN-978-3-8258-0189-2, Münster, Preis: 39,90 Euro.

Kontakt
Universität Greifswald
Philosophische Fakultät 
Historisches Institut
Lehrstuhl für Nordische Geschichte
Prof. Dr. Jens E. Olesen 
Bahnhofstraße 51
17487 Greifswald 
Tel.: 0 3834 / 86 – 33 30 
Fax: 0 3834 / 86 – 33 29
olesen@uni-greifswald.de
http://www.uni-greifswald.de/~skanhist/olese-ng.htm

Universitätsarchiv Greifswald
Leiter: Dr. Dirk Alvermann 
Baderstraße 4/5
17487 Greifswald
Tel.: 0 3834 / 86 – 11 55 
Fax: 0 3834 / 86 – 11 59
alvermann@uni-greifswald.de
http://www.uni-greifswald.de/informieren/archiv.html
http://www.uni-greifswald.de

Stadtarchiv Wismar
Universitätsarchivar
Dr. Nils Jörn 
Lübsche Strasse 58
23966 Wismar 
Tel.: 0 3841 / 25 – 14 084 
Fax: 0 3841 / 25 – 14 082
nilsjoern@aol.com
http://www.vda.lvmecklenburg-vorpommern.archiv.net/portal/UnZip/index_sta_hwi_1eye.html 

Quelle: Uni-Protokolle der Universität Greifswald, 9.3.2007