Kirchenarchivgut in Gleina wird gesichert

Bereits im Jahr 1993 unternahm der damalige Pfarrer in der Kirchgemeinde Tröglitz-Gleina einen ersten Versuch, ein zentrales Archiv seines Pfarrbereichs anzulegen. Da der Plan damals jedoch nicht umgesetzt wurde, verfügt die evangelische Kirchgemeinde heute über eine Fülle von alten Schriften und Büchern, mit denen sie wenig anzufangen weiß und deren Lagerbedingungen alles andere als günstig sind.

Als der Superintendent des Kirchenkreises Naumburg-Zeitz allerdings kürzlich die Gemeinde in Gleina besuchte, wies man ihn auch auf das brachliegende Archiv hin. \“Wir brauchen ein klares Wort darüber, was wir aufheben müssen, was ins Archiv des Kirchenkreises gehört oder auch ins Altpapier kann\“, sagte Pfarrerin Barbara Czupalla. Die Archivbeauftragte des Kirchenkreises, Elvira Kröber, nahm sich nun der Sache an und verbrachte einige feuchte Bücher zur Restaurierung nach Naumburg. Der restliche Bestand soll nun genauer erfasst werden und der Verantwortlichen für die kirchlichen Archive der Evangelischen Kirche Mitteldeutschlands zur Bewertung vorgestellt werden.

Kontakt:
Evangelischer Kirchenkreis Naumburg-Zeitz
Charlottenstraße 1
06618 Naumburg
Tel.: 03445 / 767 16
Fax: 03445 / 767 17
suptur.nmb@freenet.de

Quelle: Maria Barsi, Zeitzer Zeitung, 14.7.2005

Jüdisches Archivwesen

Jüdisches Archivwesen im eigentlichen Sinne des Wortes als eine auf die Erhaltung und Erschließung des in allen Bereichen des jüdischen Lebens entstandenen Schriftguts gerichtete institutionelle Tätigkeit nahm in Deutschland mit der Gründung des Gesamtarchivs der deutschen Juden am 1. Oktober 1905 seinen Anfang. Dieses Datum jährt sich im Herbst 2005 zum hundertsten Mal. Der Zentralrat der Juden in Deutschland und das in seiner Trägerschaft 1987 in der Nachfolge des 1939 untergegangenen Gesamtarchivs entstandene Zentralarchiv zur Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland nehmen dieses Jubiläum zum Anlass für eine fachliche Selbstbesinnung sowohl im historischen Kontext als auch im internationalen Vergleich, wobei sie von der Archivschule Marburg unterstützt werden, die durch Aufnahme in die Reihe ihrer Archivwissenschaftlichen Kolloquien zur archivpolitischen Standortbestimmung beiträgt.

Abgesehen von wenigen Publikationen zur Geschichte einzelner Sammlungen, Institutionen und Persönlichkeiten ist die Selbstreflektion des Fachgebiets Jüdisches Archivwesen über vereinzelte Ansätze bisher nicht hinausgekommen. Die Langsamkeit des Erkenntnisfortschritts hängt nicht nur mit dem in Deutschland durch die NS-Zeit bewirkten Kontinuitätsbruch zusammen. Es gibt auch Gründe, die in der Sache selbst liegen. Der jüdische Sektor des Archivwesens ist relativ jung und von vergleichsweise geringem Umfang. Die in diesem Bereich tätigen Personen sind hinsichtlich der spezifischen Aspekte ihrer Beschäftigung weitgehend voneinander isoliert und fühlen sich auch kaum einer historischen Tradition zugehörig. Eine Kommunikationsgemeinschaft finden sie eher in den jeweils nationalstaatlich organisierten Archivarsverbänden als in Zusammenschlüssen, die von der jüdischen Besonderheit ihrer Aufgaben geprägt sind. Das wissenschaftliche Kolloquium zum 100jährigen Jubiläum des Gesamtarchivs der deutschen Juden soll dieses Defizit an historischer Besinnung und grenzüberschreitender Kommunikation wenigstens in Ansätzen auflösen und will als Forum für einen offenen und im Sinne der fachlichen Konturierung nutzbringenden Austausch dienen.

Jüdische Archive unterscheiden sich von anderen hinsichtlich ihrer Organisationsformen, hinsichtlich der in ihre Obhut gelangenden Quellen und auch hinsichtlich der von ihnen angewandten Arbeitsmethoden. Bei all diesen Besonderheiten bleiben sie Teil der allgemeinen Archivlandschaft, und in erheblichem Umfang werden die anstehenden Aufgaben auch im Rahmen staatlicher Programme gefördert. In vielen Bereichen ihrer Tätigkeit arbeiten jüdische Archivare wie alle anderen Archivare, z. B. bei der Verzeichnung von Akten oder bei der Anwendung von bestandserhaltenden Verfahren. Aber es gibt auch eine Reihe von Problemen, Methoden und Entwicklungslinien, die mit der besonderen Situation des Jüdischen Archivwesens zusammenhängen. Im Vordergrund des Kolloquiums steht daher das archivwissenschaftliche Bemühen um die Herausarbeitung der charakteristischen Züge eines sich langsam abzeichnenden Fachgebiets Jüdisches Archivwesens

Bilderreise durch die Geschichte des Bistums Münster

Zu einer Zeitreise durch zwölf Jahrhunderte Bistumsgeschichte lädt eine Publikation ein, die das Westfälische Landesmedienzentrum des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL) jetzt mit Unterstützung des Bistums Münster veröffentlicht hat. Die knapp 50-seitige Broschüre mit begleitender CD-ROM stellt in 18 Kapiteln markante "Zeitmarken einer 1200jährigen Geschichte" (Broschürentitel) des Bistums Münster vor: von der Bistumsgründung und der Missionierung der Sachsen über das religiöse Leben in der mittelalterlichen Stadt und den fürstbischöflichen Konfessionsstaat der frühen Neuzeit bis zur Auseinandersetzung zwischen Kirche und Nationalsozialismus im 20. Jahrhundert.

\"Zeitmarken

Auch dunkle Seiten der regionalen Kirchengeschichte wie der christliche Antijudaismus des Mittelalters oder die Herrschaft der Täufer und die Konfessionskriege des 16. und 17. Jahrhunderts sind Thema. Ein abschließender Blick gilt der Entwicklung der Kirche seit 1960. In dieser Zeit habe sich, so Autor Bernhard Frings, "ein vielgestaltiger Katholizismus herausgebildet, der sich von der katholischen Sondergesellschaft im ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhundert grundlegend unterscheidet\“.

Im Mittelpunkt jedes Kapitels stehen je ein bis zwei ausgewählte Bildmotive, die zur vertiefenden Betrachtung und Analyse einladen. Diese Bilder sind in der Broschüre im Briefmarkenformat abgedruckt, auf der CD-ROM aber digital in hoher Qualität verfügbar. Über ein benutzerfreundliches Menü lassen sie sich unmittelbar am Bildschirm erkunden und können zugleich problemlos in Präsentationen exportiert und auf Papier oder Folie ausdruckt werden.

"Die Publikation eröffnet damit für die schulische und außerschulische Bildungsarbeit einen gleichermaßen anschaulichen wie fundierten Zugang zur Entwicklung des Bistums Münster\“, so Dr. Markus Köster, Leiter des Westfälischen Landesmedienzentrums beim LWL. Gleichzeitig eigneten sich die ausgewählten Bildquellen zur exemplarischen Behandlung verschiedener lehrplanzentraler Themen des Geschichtsunterrichts. Durch verschiedene Bildtypen – von der Skulptur über das Historiengemälde bis zur Fotografie – könne die Publikation zudem Fragen der Bildsprache und den generellen historischen Quellenwert von Bildern thematisieren.

Alle Bildmotive werden im Textheft von Bernhard Frings fachkundig beschrieben und in ihren historischen Kontext eingeordnet. "Die über 1000-jährige Geschichte des Bistums Münster lässt erkennen, wie sehr unsere gewordene Welt von religiösen Vorstellungen geprägt wurde, und wie umgekehrt Religion Teil der Gesellschaft war und ist\“, beschreibt Frings die enge Verzahnung von Kirchen- und Sozialgeschichte. Außer für Lehrer, kirchliche Gruppen und Bildungseinrichtungen sowie Pfarrgemeinden sei das Medium deshalb auch allen, die sich für die Geschichte Westfalens interessieren, als illustrative Überblicksdarstellung zu empfehlen.

Die Publikation kann inklusive CD-Rom für 9,90 Euro beim Westfälischen Landesmedienzentrum (48133 Münster, medienzentrum@lwl.org) oder im Buchhandel erworben werden.

Kontakt:
Westfälisches Landesmedienzentrum
Warendorfer Straße 24
48145 Münster
Tel.: 0251 / 591-3902
Fax: 0251 / 591-3982
medienzentrum@lwl.org

Quelle: Pressemitteilung des LWL, 13.7.2005

Thurgauer Staatsarchiv veröffentlicht Bestandsübersicht

Das Staatsarchiv Thurgau entstand, als in Frauenfeld 1460 ein eidgenössischer Landvogt aufzog. Als der letzte Landvogt 1798 abzog, war es rund 50 Laufmeter lang. Aus der fünf Jahre dauernden Helvetik (1798-1803) haben sich weitere 25 Laufmeter Unterlagen erhalten. Seit 1803 der Thurgau gegründet wurde, nahm die Unterlagenproduktion des modernen Staates kontinuierlich zu. 

Auf 370 Seiten veröffentlichte das Thurgauer Staatsarchiv in Frauenfeld eine Übersicht über seine Bestände. In dieser Übersicht sind sämtliche Teilarchive beschrieben, vom Archiv des Landvogts (1460-1798) über das Helvetische Archiv (1798-1803) bis zu den Archiven des Grossen Rates, des Regierungsrates, der kantonalen Verwaltung und der kantonalen Gerichte (alle seit 1803). Erwähnt werden aber auch die Archive der im 19. Jahrhundert aufgehobenen thurgauischen Klöster sowie hunderte von Firmen-, Personen- und Familien- oder Vereinsarchiven. 

Heute zählt das Staatsarchiv des Kantons 7.000 Laufmeter Dokumente. Jährlich kommen bis zu 500 Laufmeter dazu. Bis die elektronische Archivierung greifen wird, werden noch Jahre ins Land gehen. Die Erschließung erfolgt seit 1996 elektronisch. Die Datenbank wird in wenigen Monaten über das Internet zugänglich gemacht. Sie beinhaltet bis jetzt 150.000 Verzeichnungseinheiten, vorwiegend zu Beständen des 19. und 20. Jahrhunderts. 

Die Beständeübersicht ist beim Staatsarchiv Thurgau für 50 Franken erhältlich.

Kontakt:
Staatsarchiv des Kantons Thurgau
Regierungsgebäude
CH-8510 Frauenfeld
Tel. 052 724 24 30
Fax 052 724 28 97
staatsarchiv@tg.ch

Quelle: Tagblatt, 13.7.2005

450 Jahre alte Urkunde in Vetschauer Dach gefunden

Bei Sanierungsarbeiten in Vetschau (Oberspreewald-Lausitz) wurde jetzt eine über 450 Jahre alte Urkunde ist im Dach eines Hauses entdeckt. Der Fund sei dem Brandenburgischen Landeshauptarchiv gemeldet worden. Fachleute sollen entscheiden, ob die Urkunde echt sei, wie sie fachgerecht restauriert sowie zugänglich gemacht werden könne.

\"Heutiges

Das gefaltete Dokument trägt die Jahreszahl 1548. Bei der aufgefundenen Urkunde sei auffällig, dass das darauf abgebildete Wappen im Vergleich zum derzeitigen Stadtwappen spiegelverkehrt ist. Nach bisher bekannten Quellen erhielt Vetschau 1543 das Stadtrecht. Seit 1548 darf die Kommune ein Wappen tragen. Der jetzige Fund ist so bedeutsam, weil viele Urkunden zur Stadtgeschichte bei mehreren Stadtbränden um 1600 vernichtet wurden.

Kontakt:
Stadtarchiv Vetschau
Stadtverwaltung 
Schloßstr. 10 
03226 Vetschau/Spreewald
Tel.035433 / 7770 

Quelle: Berliner Morgenpost, 13.7.2005

Fachtagung im Zeichen des Waldes

Hessen ist das waldreichste Bundesland der Bundesrepublik. Standen in den vergangenen Jahrhunderten Köhlerei, Waldweide, die Versorgung mit Waldstreu sowie die Deckung des Bau- und Brennholzbedarfs im Vordergrund, so dient der Wald heute v.a. als Energiequelle, als Schutz gegen Naturgefahren und als Ort der Erholung. Der Wald war nicht nur zentraler Wirtschaftssektor der weltlichen und geistlichen Herren, der Städte und Gemeinden, sondern zugleich Nahrungs- und Erwerbsgrundlage für die breite Bevölkerung. Dabei bieten sich Karten als gute Quelle zur Erforschung des Waldes an, zeigen sie doch oftmals sogar die verschiedenen Baumarten, die in bestimmten Regionen wuchsen. In der Frühen Neuzeit nahmen die fürstlichen Landesherren immer stärker Einfluss auf die heimischen Wälder. Sie suchten die Ausbeutung durch die Bevölkerung einzuschränken. Problem dabei: Die Menschen waren auf den Wald angewiesen, denn meist herrschte blanke Not und Futter konnte kaum angebaut werden.

Ganz im Zeichen des Waldes stand jetzt eine Tagung im Marburger Staatsarchiv. Historiker, ein Volkskundler, eine Geografin und Mitarbeiter vom Hessen-Forst behandelten rund 1.000 Jahre hessische Waldgeschichte. Das Thema habe zudem tagespolitische Brisanz, so Archivleiter Dr. Andreas Hedwig. Die hessische Landesregierung habe das Forstwesen mit einem enormen Reformeifer umgestellt. Aus der alten Forstverwaltung hat die aktuelle Forstreform den selbständigen Landesbetrieb Hessen-Forst gemacht. Die Forstämter wurden von 85 auf 41 reduziert, Personal wurde um ein Drittel abgebaut. Auswirkungen für die Archive: Die aufgelösten Ämter können große Mengen Aktenmaterial abgeben.

Parallel zur Tagung beleuchtet eine Ausstellung im Staatsarchiv Marburg bis etwa Mitte September die Geschichte des Forstwesens und der Waldnutzung in Nordhessen. Aus seinen umfangreichen Beständen zum Thema präsentiert das Staatsarchiv Dokumente zur Entwicklung der Forsthoheit und der Forstgesetzgebung, zu Waldaufnahmen und Bestandspflege, Formen der Waldnutzung, zum Forstfrevel sowie zum Wald im Spannungsfeld von Naturschutz, Erholungsfunktion und wirtschaftlichen Interessen (Projektskizze).

Kontakt:
Hessisches Staatsarchiv Marburg
Friedrichsplatz 15
35037 Marburg 
Telefon 06421 / 92 50 – 0 
Telefax 06421 / 16 11 25 
poststelle@stama.hessen.de 

www.staatsarchiv-marburg.hessen.de 

Quelle: Marburger Neue Zeitung, 12.7.2005

Ex-Polizeichefin übernimmt Stasi-Archiv in Halle

Die frühere Eberswalder Polizeipräsidentin Uta Leichsenring wird neue Chefin der Außenstelle Halle (Saale) der Stasi-Unterlagen-Behörde. Die Amtseinführung der 55-jährigen einstigen DDR-Bürgerrechtlerin, die mehrfach für ihr Engagement gegen Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus geehrt worden ist, sei für den 19. Juli geplant, berichtet die Mitteldeutsche Zeitung. Leichsenring werde damit eines der wichtigsten Stasi-Archive leiten. Das Archiv der Außenstelle Halle ist zuständig für die Verwahrung, Bearbeitung und Bereitstellung von 7957 laufenden Metern MfS-Unterlagen der ehemaligen Bezirksverwaltung Halle.

Kontakt:
BStU Außenstelle Halle (Saale)
Blücherstr. 2
06122 Halle
Tel.: (03 45) 61 41 – 0
Fax.: (03 45) 61 41 – 27 19
asthalle@bstu.bund.de

Quelle: Berliner Zeitung / epd, 13.7.2005

Anfrage: Datenbanken mit Matrikeleinträgen

Das „höchste Gut“ des Archivs der Akademie der Bildenden Künste München sind die noch vollständig erhaltenen Matrikelbücher, in die alle an der Kunstakademie immatrikulierten Studierenden von 1808 bis heute eingetragen sind. Die Bücher haben eine immense Bedeutung für Forschungen zur Geschichte der Kunstakademie – gerade im Hinblick auf unser bevorstehendes 200jähriges Jubiläum im Jahre 2008. Sie listen Matrikelnummer, Name, Vorname, Eintrittsalter, Geburtsort, Beruf des Vaters und Fach sowie Eintritts- und Austrittsdatum in die Akademie des jeweiligen Studierenden auf.

Es existieren sechs Bücher mit 14.429 Einträgen (1808-1936), die sich bislang allein durch mühsames Blättern erschließen ließen, die aber inzwischen in eine Datenbank transkribiert wurden (im Moment Filemaker), d.h. alle Daten sind mittlerweile digitalisiert. Ihre redaktionelle Überarbeitung, die Transformation in ein gut handhabbares System steht allerdings noch aus.

Da wir davon ausgehen, dass bereits andere Archive und Projekte vor uns vor diesem Problem standen und wir ungern das Rad von Neuem erfinden wollen, wenden wir uns mit der Bitte um Hilfe an alle Kolleginnen und Kollegen. Besitzen Sie eventuell auch eine solche Datenbank mit Matrikeleinträgen? Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Können Sie uns Hinweise geben, was die Struktur, die Abfragefunktionen, die redaktionelle Überarbeitung einer solchen Datenbank betrifft? Wurde sie beispielsweise angereichert durch Fremddaten, können Sie Lieferungen betreiben etc. Jeglicher Hinweis könnte für uns sehr hilfreich sein.

Wir würden uns sehr über eine baldige Rückmeldung von Ihnen freuen!

Mit herzlichen Dank im voraus und freundlichen Grüßen
Birgit Jooss

Kontakt:
Dr. Birgit Jooss
Akademie der Bildenden Künste München
Recherche – Dokumentation – Archiv
Akademiestraße 2
D-80799 München
Tel: 089 – 38 52 251
Fax: 089 – 38 52 201
birgit.jooss@adbk.mhn.de
www.adbk.de/archiv

Im Archiv kaltgestellt

Der Tagesspiegel berichtet in seiner Ausgabe vom 10. Juli 2005 im Beitrag \“Tschüss, Bundestag\“ über personalpolitisches Gerangel in Hinblick auf die Möglichkeit der vorgezogenen Neuwahlen zum Deutschen Bundestag. Vielen Politik-Profis drohe das Ende der Karriere – bzw. die berufliche Neuorientierung. Dies sei insbesondere bei den wissenschaftlichen Mitarbeitern von Bundestagsabgeordneten, deren Arbeitsverträge nur für die Dauer der Legislaturperiode gelten, der Fall, aber auch bei Abgeordneten, Referenten und politischen Beamten.

Auch in den Ministerien stehen Jobwechsel an. Sollte es zu einem Machtwechsel kommen, könne der neue CDU-Minister einen verbeamteten Referatsleiter jedoch nicht einfach feuern, nur weil der SPD-Mitglied ist. Anders als in den USA, wo nach einem Machtwechsel tausende Mitarbeiter der Bundesbehörden ihren Schreibtisch räumen müssen, werden in Deutschland nur die so genannten politischen Beamten ausgetauscht. Das sind in der Regel die Staatssekretäre und Abteilungsleiter, die die politische Linie der Minister im Apparat durchsetzen.

Der Politikberater Marco Althaus (DIPA) formuliert im Zusammenhang mit den Veränderungen in den Ministerien folgendes Szenario: \“Beamte, die der falschen Partei nahe stehen, kann man etwa mit einer Führungsposition im Archiv kaltstellen.\“ – Eine anstehende Wahl kann Beamtenkarrieren eben auch beschleunigen …

Quelle: Alexander Visser, Der Tagesspiegel, 10.7.2005

iPRES – International Conference on Preservation of Digital Objects

Die internationale Konferenz iPRES (International Conference on Preservation of Digital Objects) am 15. und 16. September 2005 in Göttingen soll Experten in wichtigen Bereichen der digitalen Langzeitarchivierung Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch über aktuelle Entwicklungen geben. Die Konferenz wird mit internationaler Unterstützung und im Rahmen des Projekts \“nestor – Kompetenznetzwerk Langzeitarchivierung\“ von der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (SUB) organisiert.

Als Keynote-Speaker konnten Elisabeth Niggemann (Generaldirektorin Die Deutsche Bibliothek) und Stephen Abrams (Harvard University Library) gewonnen werden. Weitere Fachbeiträge sind zu den Themenschwerpunkten \“Preservation Policies\“, \“Technical Workflow\“ und \“Web Archiving\“ geplant. Den Abschluss der zweitägigen Veranstaltung bilden Präsentationen rund um aktuelle Entwicklungen in der Langzeitarchivierung, wie beispielsweise Metadaten zur Langzeitarchivierung (PREMIS), deren Kodierungsschemata (METS), Initiativen zur Integration von Digital-Library-Aktivitäten (DELOS) und zum Cornell University Library Open Archival Information System.

Info und Online-Registrierung:
http://www.langzeitarchivierung.de/ipres

Auskünfte:
Dr. Heike Neuroth, Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen neuroth@sub.uni-goettingen.de, Tel. 0551/39-3866.

Quelle: Pressemitteilung nestor- Kompetenznetzwerk Langzeitarchivierung, 11.7.2005