Personelle Verstärkung fürs Gevelsberger Stadtarchiv

Dem Stadtarchiv Gevelsberg soll kurzfristig eine \“Hartz-IV-Kraft\“ über die Job-Agentur vermittelt werden. Das Vorhaben von Stadtarchivar Detlef Raufelder wird von Bürgermeister Claus Jacobi unterstützt, der im Archiv sinnvolle Einsatzmöglichkeiten sieht. Der städtische Ausschuss für Schule, Kultur, Sport und Freizeit stimmte dieser Tage zudem einstimmig für den Erlass einer Benutzungsordnung im Archiv.

Ein anderes Problem besteht offenbar weiter: Obwohl seit Anfang des Jahres auch in Abwesenheit des Archivars das Stadtarchiv regelmäßig gelüftet wird, sind die klimatischen Bedingungen noch nicht optimal. Weiterhin werden die empfohlenen Luftfeuchtigkeitswerte zur Aufbewahrung von Papier erheblich überschritten. Verschärft wird das Problem durch die parallele Lagerung musealer Gegenstände.

Zu den 1.100 Neueingängen im vergangenen Jahr zählen 400 Zeichnungen von städtischen Gebäuden. Den Großteil der Zugänge machte allerdings Archivmaterial aus der Verwaltung aus. Ein besonderes Anliegen ist dem Stadtarchivar der dritte Band der Asbecker Schulchronik. Die beiden anderen Bände hat er mittlerweile im Bestand und appelliert daher an die Bevölkerung, den fehlenden Band, aber auch andere Dokumente, dem Archiv zu übergeben.

Aktuell: Ausstellung "60 Jahre Kriegsende"

Kontakt:
Stadtarchiv Gevelsberg
Detlef Raufelder
Am Schultenhof 1
58285 Gevelsberg-Vogelsang
Tel.: 02332-6 03 07

Quelle: Björn Josten, Westfälische Rundschau, 9.5.2005

Stadtarchiv Jülich erhält Freundeskreis

Ab sofort unterstützt der neu gegründete "Freundeskreis Stadtarchiv Jülich" diese in Not geratene Einrichtung ideell und auch finanziell. Vorsitzender des Vereins ist Jülichs Alt-Bürgermeister Dr. Peter Nieveler. Der "Ein-Mann-Betrieb" Stadtarchiv leidet unter akuter Raumnot. Der Erhalt von Teilen der wichtigen Bestände ist durch die Lagerung in ungeeigneten Räumen gefährdet.

Mit Blick auf die Finanznot der Kommune haben bereits 20 Bürger per Unterschrift ihren Beitritt zum Verein erklärt. Die erste offizielle Versammlung findet nächste Woche statt.

Kontakt:
Stadtarchiv Jülich
Dr. Horst Dinstühler
Kleine Rurstraße 20
52428 Jülich
Tel.: 02461/936320
Fax: 02461/936367
archiv@juelich.de

Quelle: Aachener Zeitung, 10.5.2005

SED-Archive im Internet

Eine gemeinsame Webseite wird künftig den Zugang zum Archivgut der SED erleichtern. Um Forschungen zur DDR zu fördern, bündeln Bundesarchiv, Landesarchiv Berlin und die Staatsarchive der neuen Ländern ihre Erschließungsinformationen zum zentralen und regionalen Archivgut der SED in einem gemeinsamen Internetzugang.

Nach 1990 waren die Bezirksparteiarchive der SED, die auch das Schriftgut der Kreisleitungen und abgabepflichtigen Grundorganisationen archivierten, an die Staatsarchive der neuen Bundesländer und Berlins abgegeben worden, während die Unterlagen der zentralen Parteiorganisation, also von ZK, Politbüro und Abteilungen von der PDS in die dafür neu gegründete Stiftung im Bundesarchiv (SAPMO) eingebracht wurden. Mit der nun fertig gestellten gemeinsamen Webseite wird der frühere Zusammenhang der zentralen und regionalen Parteiorganisationen rekonstruiert und für die Forschung einfacher nutzbar gemacht.

Seit November 2003 hat eine gemeinsame Arbeitsgruppe der sieben Archivverwaltungen die bisher vorhandenen Erschließungsinformationen zu den zentralen und regionalen Archiven der früheren DDR zusammengestellt und in eine übergreifende Suchmaschine integriert. Dort finden sich Informationen über das gesamte SED-Archivgut, wo es benutzbar ist und welche weitergehenden Findmittel vorhanden sind. Teilweise ist bereits beschrieben, welche Materialien in den Beständen erwartet werden können. Adressen, Öffnungszeiten und Links zu den Webseiten der Archive ergänzen das Angebot.

Darüber hinaus bietet die Webseite ein umfangreiches Glossar zur Sprache der SED und den in ihren Unterlagen verwendeten Begriffen. Ein Verzeichnis erläutert zahlreiche in der DDR gebräuchliche und in den Materialien genutzte Abkürzungen. Außerdem wurden Namenslisten der Funktionäre zusammengestellt. Diese zusätzlichen Informationen helfen bei der Auswertung des Archivguts, sind aber auch darüber hinaus bei der Beschäftigung mit der Geschichte der DDR von Nutzen.

In der nun aufgebauten Struktur können die beteiligten Archive im Zuge der weiteren Erschließung der SED-Bestände jederzeit neue Informationen ergänzen. Dafür wird ein webbasiertes Werkzeug bereitgestellt, mit dem die Dateien dezentral aktualisiert werden können. Das Bundesarchiv hostet die Webseite derzeit in seinem Internetangebot, solange bis ein deutsches Archivportal o.ä. die Trägerschaft übernehmen kann.

Im Rahmen einer Pressekonferenz am 13. Mai (11 Uhr in Berlin-Lichterfelde) wird die Internetseite zur gemeinsamen Präsentation der früheren SED-Archive online geschaltet und präsentiert werden.

Kontakt:
Ute Räuber
Telefon: 01888/7770-720

Quelle: Presserklärung Bundesarchiv, 9.5.2005

Dortmunder Kirchen als Erinnerungsorte

Das 5. Dortmunder Kolloquium zur Kunst, Kultur und Geschichte in der spätmittelalterlichen Stadt ist dem Dortmunder Dominikanerkloster und der einstigen Klosterkirche, der heutigen Propsteikirche, gewidmet. Das Kolloquium setzt die interdisziplinäre Erforschung und Diskussion der spätmittelalterlichen Stadtkultur Dortmunds fort (Programm). 

Mit dem Dominikanerkloster St. Johann bapt. wird ein herausragender Ort des mittelalterlichen Dortmund thematisiert: Die erhaltenen Schätze des einstigen Dominikanerklosters im Zentrum der Stadt, das Hochaltar-Retabel des Weseler Malers Derik Baegert aus den 70er Jahren des 15. Jahrhunderts, das Fragment des Retabels der Rosenkranzbruderschaft aus dem Jahr 1523, eine – in dieser Form selten erhaltene – Stiftertafel des 15. Jahrhunderts, eine wertvolle Handschrift, ein Graduale des 14. Jahrhunderts, um nur einige Gegenstände des Schatzes der heutigen Propsteikirche St. Johann zu nennen, deuten in verschiedener Hinsicht auf die kulturelle Blüte der Reichs- und Hansestadt im Spätmittelalter. Dabei war die Gründung des Klosters schwierig und gelang nach mehreren Versuchen erst im Jahre 1330. 

Die Tagung wird die "verworrene Geschichte" der Gründung ebenso thematisieren wie die Einbindungen in die städtische Gesellschaft, die Inquisition ebenso wie die Ordensreform des 15. Jahrhundert; die herausragenden erhaltenen Gegenstände des Schatzes des einstigen Dominikanerklosters ebenso wie die Architektur der Klosterkirche als Bedeutungsträger oder die Funktion der Klosterkirche als Erinnerungsort der Stadtgesellschaft der Moderne. Auf den Altar-Retabeln der Klosterkirche befinden sich im übrigen die ältesten Ansichten der Stadt Dortmund, Anlass genug, um das Verhältnis von Stadtgesellschaft und Dominikanerkloster im Spätmittelalter intensiv zu diskutieren.

Ein besonderes Anliegen dieser Tagung ist es, einer interessierten Öffentlichkeit die spätmittelalterliche Kunst und Kultur Dortmund auf der Basis aktueller wissenschaftlicher Forschungen nahe zu bringen und verständlich zu machen sowie Wege zu eröffnen, sich mit den Zeugnissen der Vergangenheit auseinander zu setzen. Die Tagung ist daher für Interessierte geöffnet, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. 

Info:
7. bis 9. Juli 2005
5. Dortmunder Kolloquium zur Kunst, Kultur und Geschichte in der spätmittelalterlichen Stadt: 
"Die Dortmunder Dominikaner im späten Mittelalter und die Propsteikirche als Erinnerungsort"
 
Veranstaltungsort: Propsteikirche und Propsteisaal, Propsteihof 2-3, Dortmund 

Kontakt:
Prof. Dr. Thomas Schilp
Stadtarchiv Dortmund
Märkische Str. 14
44122 Dortmund
Tel.: 0231/50-22150
Fax: 0231/50-26011
tschilp@stadtdo.de

Prof. Dr. Barbara Welzel
Institut für Kunst und ihre Didaktik der Universität Dortmund
Emil-Figge-Str. 50 
44227 Dortmund 
Tel. 0231/755-2955
Fax: 0231/755-6237
barbara.welzel@uni-dortmund.de

Fehlende Unterlagen über jüdische Bewohner Mindens

Am 16. September 1938 erklärte ein Berliner Gericht: \“Da Juden keine Mitglieder der Volksgemeinschaft sind, könnten sie auch keine Mitglieder der Hausgemeinschaft sein.\“ Gesetzlich wurde die Zusammenlegung der Juden in sog. \“Judenhäusern\“ am 30. April 1939 festgeschrieben. Die deutschlandweite Getthoisierung der Juden war in Minden Anfang der 1940er Jahre konzentriert auf sechs Häuser.

Knapp 100 Adressen von jüdischen Familien und Einzelpersonen im Minden der 1930er Jahre sind der jüdischen Kultusgemeinde Minden bekannt. Die tatsächliche Zahl ist höher einzuschätzen. Genauere Aufschlüsse würde das Archivmaterial der alten Synagoge Minden hergeben. Doch wurden diese Unterlagen in einem Schrank im Privathaus des Vorsitzenden der Mindener Synagogengemeinde im November 1938 von der damaligen Staatsgewalt zunächst versiegelt und später gänzlich eingezogen. Die Gemeinde erhielt ihre Dokumente nie zurück.

Der ausführliche Bericht im Mindener Tageblatt mit lokalen Beispielen stammt von Werner Dirks und Kristan Kossack. Dirks ist Diplom-Sozialwissenschaftler und hat das Archiv der jüdischen Kultusgemeinde in Minden bearbeitet. Kossack hat als Publizist Beiträge zur Mindener Militärgeschichte und zum Kirchenkampf in Minden in der NS-Zeit verfasst.

Kontakt:
Jüdische Kultusgemeinde Minden und Umgebung
Kampstr. 6
32423 Minden

Quelle: Werner Dirks und Kristan Kossack, Mindener Tageblatt, 9.5.2005

Neuer Stadtarchivar in Korbach

Korbach hat einen neuen Stadtarchivar: OStR i.R. Hans-Rudolf Ruppel (Jg. 1944) übernimmt die Leitung des Archivs in der Nachfolge von Wilhelm Helwig. Engagiert möchte er dabei helfen, \“das Stadtarchiv als Gedächtnis der Stadt Korbach am Leben zu erhalten\“, sagte er letzte Woche, als Bürgermeister Klaus Friedrich die Ernennungsurkunde überreichte. Archiv-Arbeit ist dem Oberstudienrat nichts Neues: Als er 1975 als Lehrer an die Alte Landesschule in Korbach kam, arbeitete er umgehend in der Bibliothek und im Archiv des Gymnasiums mit, übernahm 1980 die Leitung der Einrichtung und hatte diese Arbeit inne bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2003. Durch seine Arbeit im Archiv der ALS, in der bedeutende Bestände bewahrt werden, entstanden enge Kontakte zu den Mitarbeitern des Korbacher Stadtarchivs

Ruppel hat sich nun entschieden, die Leitung des Archivs ehrenamtlich zu übernehmen, um die Geschichte und die Einrichtung für Korbach zu wahren. Dies wende die Gefahr ab, dass das Staatsarchiv Marburg die Bestände aufgrund nicht fachkundiger Leitung abziehe. Das Stadtarchiv Korbach enthält unter anderem über 1.000 Urkunden aus dem 13. bis 19. Jahrhundert sowie Handschriften seit dem 15. Jahrhundert. 

Das Team im Archiv, das zum größten Teil ehrenamtlich arbeitet, sei sehr engagiert. Die Korbacher Urkunden seien bereits erfasst; zusammen wollten sie nun die gesamten Aktenbestände weiter greifbar machen – auch die modernen Akten, die seit 1919 gesammelt worden sind. Ziel ist, sie für Korbacher und wissenschaftlich Interessierte von außerhalb zugänglich machen, unterstrich Ruppel. Eine wichtige Aufgabe sei daher auch, bundesweit bekannt zu machen, welche Bestände das Archiv bewahre.

Kontakt:
Stadtarchiv Korbach
Kirchstraße 7
Telefon: 05631/ 53943
info@korbach.de
http://www.korbach.de 

Quelle: Marianne Dämmer, Waldeckische Landeszeitung, 7.5.2005

Testament des Wehrmacht-Chefs Keitel liegt in Wolfenbüttel

Als Bevollmächtigter von Hitlers Nachfolger Karl Dönitz wiederholte Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel am 8. Mai vor 60 Jahren im sowjetischen Hauptquartier in Berlin-Karlshorst die zuvor bereits in Reims von Generaloberst Alfred Jodl unterzeichnete bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht gegenüber den Alliierten. Keitels Testament liegt im Staatsarchiv Wolfenbüttel

Wilhelm Keitel stammte aus einer ursprünglich in Goslar und Braunschweig ansässigen Familie. 1882 wurde er am Harzrand, im Kreis Gandersheim, geboren, seine Offiziers-Laufbahn begann er in der Garnison Wolfenbüttel. In Wolfenbüttel blieb er gut zwanzig Jahre bis 1924. Im "Dritten Reich" stieg Keitel zu Hitlers engstem militärischen Berater auf und galt als williger Handlanger des Diktators, den er als "größten Feldherrn aller Zeiten" bezeichnete. 1935 wurde er Chef des Wehrmachtsamtes im Reichswehrministerium, 1938 Chef des OKW, 1940 Generalfeldmarschall. Tief verstrickt in die verbrecherische Kriegsführung des NS-Regimes gelangte er nach Hitlers Selbstmord in den Blickpunkt der Weltöffentlichkeit, als er seine Unterschrift in Berlin-Karlshorst unter die Kapitulationsurkunde setzte. Im Oktober 1946 wurde Keitel in Nürnberg als Kriegsverbrecher hingerichtet.

Sein Testament hatte Keitel unter dem offenbar nachhaltigen Schock des missglückten Attentats auf Hitler am 20. Juli 1944 im Führerhauptquartier Wolfsschanze in Ostpreußen verfasst: \“Das Attentat auf den Führer und seinen militärischen Führungsstab, bei dem ich wie durch ein Wunder unverletzt geblieben bin, veranlasst mich, meinen letzten Willen über meinen Nachlass im Falle meines Todes neuerdings festzulegen.\“ Das Testament regelt im weiteren die Erbschaft. Hitler hatte sich dafür eingesetzt, dass er Forstflächen bekam und so seinen schon großen Guts-Besitz verdoppeln konnte. Diese Teile des Testaments dürfen nicht veröffentlicht werden.

Kontakt:
Staatsarchiv Wolfenbüttel 
Forstweg 2
D-38302 Wolfenbüttel
Telefon: (05331) 935-0
Fax: (05331) 935-211
Wolfenbuettel@nla.niedersachsen.de

Quelle: Katrin Teschner, Wolfsburger Nachrichten, 7.5.2005.

Neue Honorarprofessorin am Potsdamer FB Informationswissenschaften

Am 4. Mai 2005 erhielt Dr. Gabriele Beger von Professor Dr.-Ing. Johannes Vielhaber, dem Prorektor der Fachhochschule Potsdam, die Urkunde zur Bestellung als Honorarprofessorin am Fachbereich Informationswissenschaften überreicht. Prof. Dr. Gabriele Beger ist Direktorin der Hauses Berliner Stadtbibliothek in der Stiftung Zentral- und Landesbibliothek Berlin und seit langen Jahren in der bibliothekswissenschaftlichen Lehre tätig. Dem Fachbereich Informationswissenschaften der Fachhochschule Potsdam ist sie seit seiner Gründung verbunden. Gabriele Beger ist eine über die Grenzen Brandenburgs und Berlins anerkannte \“Instanz\“ zum Thema Recht in Bibliotheken und Informationseinrichtungen. Sie war u.a. maßgeblich an der Novelle des Urheberrechts beteiligt. So ist ihr zu verdanken, dass der § 52a des neuen Urheberrechtsgesetzes weniger restriktiv für Wissenschaft und Forschung ausfällt als dies ursprünglich geplant war.

\"Prof.

Bei ihrer Antrittsvorlesung an der FHP verwies Beger auf die Möglichkeit, sich nunmehr noch stärker als bisher für die Anerkennung und Modernisierung der Ausbildung von Bibliothekaren, Dokumentaren und Archivaren sowie für ihre Berufschancen in einem europäischen Arbeitsmarkt einsetzen zu können. Gabriele Begers herausragende Stellung im deutschen Informations- und Bibliothekswesen ist nicht nur gekennzeichnet durch ihre führende Rolle in der Fachdiskussion, die sie mit einer Vielzahl von Publikationen, ungezählten Gremienvorsitzen und öffentlichen Stellungnahmen belegen kann, sondern vor allem auch durch die Tatsache, dass sie seit 2002 Präsidentin der \“Deutschen Gesellschaft für Informationswissenschaft und -praxis\“ (DGI e.V.) ist. In dieser Funktion ist es ihr großer Verdienst, mit dazu beigetragen zu haben, dass die Fachwelt unlängst einen weiteren Schritt zu größerer Integration getan hat durch die Fusion der DGI mit der \“Bundesvereinigung Deutscher Bibliotheksverbände\“ (BDB e.V.) zum neuen Verband: \“Bibliothek & Information Deutschland\“ (BID e.V.) – ganz entsprechend dem integrativen Potsdamer Modell der informationswissenschaftlichen Ausbildung.

Nach einer Ausbildung zur Bibliotheksassistentin und dem Studium zur Dipl.-Bibliothekarin an den FHS Leipzig und Berlin studierte Gabriele Beger (Jahrgang 1952) Rechtswissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin. Sie promovierte 2002 an der Philosophischen Fakultät der Humboldt-Universität mit einer Arbeit über den Interessenkonflikt zwischen Urheberrecht und elektronischen Bibliotheksangeboten (Berlin, Logos-Verlag, 2002). Sie war u.a. als Ausbildungsleiterin und wissenschaftliche Assistentin des Direktors der Berliner Stadtbibliothek tätig. Seit 1992 ist sie Direktorin der Berliner Stadtbibliothek und seit 1996 stellvertretende Vorstand der Stiftung Zentral- und Landesbibliothek Berlin, Direktorin des Hauses Berliner Stadtbibliothek und zugleich Leiterin der Abteilung Medienzentrum und Justiziarin.

Kontakt:
Prof. Dr. Gabriele Beger
Fachbereich 5 Informationswissenschaften
Friedrich-Ebert-Str. 4
14467 Potsdam

Stiftung Zentral- und Landesbibliothek Berlin
Breite Straße 32/36
10178 Berlin
Telefon: 0 30/90 22 63 50
Telefax: 0 30/90 22 64 94
beger@zlb.de

Quelle: uni-protokolle.de, 4.5.2005

Mittelalterliche Rathäuser in Niedersachsen und Bremen

Am 6. Mai 2005 jährt sich zum 600. Mal die Grundsteinlegung des Bremer Rathauses. Zugleich nimmt die UNESCO das Rathaus offiziell in die Liste des Weltkulturerbes auf. Das Staatsarchiv Bremen zeigt aus diesem Anlass bis zum 3. Juni die Ausstellung des Hornemann Instituts Hildesheim "Mittelalterliche Rathäuser in Niedersachsen und Bremen". 

Eigentlich sei es eine "Doppelausstellung\“, sagt Dr. Konrad Elmshäuser, Leitender Archivdirektor des Bremer Staatsarchivs. Denn zusätzlich zu der Wanderausstellung haben die Bremer Archivare Fotografien der Preußischen Lichtbildanstalt von 1907 reproduzieren lassen. Die erstaunlich detailreichen Aufnahmen zeigen das Rathaus noch ohne den Anbau, der 1913 erstellt wurde. 

Ebenfalls in der Ausstellung zu sehen ist das Rechnungsbuch zum Rathausbau, in dem alle Rechnungsposten vermerkt sind und auch, welcher Handwerker am 6. Mai 1405 den ersten Stein setzte. \“Nur durch diesen einen Satz wissen wir überhaupt das genaue Datum der Grundsteinlegung\“, sagt Elmshäuser. Übrigens: Der Rohbau des Rathauses ohne Inneneinrichtung hat seinerzeit laut Rechnungsbuch 2.300 Mark gekostet. Zum Vergleich: Der Roland schlug mit 170 Mark zu Buche. Gleichwohl war das Rathaus damals schon sehr teuer. Neben dem Rechnungsbuch ist auch die Bremer Chronik von Wilhelm Dilich von 1603 zu sehen. Sie zeigt die erste Darstellung des damals noch recht schlichten Rathauses, das erst ab 1609 die heutige Fassadengestaltung im Stile der Weserrenaissance erhielt.

Link: www.staatsarchiv-bremen.de

Kontakt:
Staatsarchiv Bremen
Am Staatsarchiv 1
28203 Bremen 
Fon: 0421 / 361-6221 
Fax: 0421 / 361-10247 
zentrale@staatsarchiv.bremen.de

Quelle: Kerstin Buss, Syker Kreiszeitung, 3.5.2005

Tagung der Medienarchivare in Hamburg

Vom 2. bis 4. Mai 2005 treffen sich Dokumentare und Archivare aus den Medieninstitutionen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz, also die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Dokumentationen in Presseverlagen, privaten Fernsehsendern und öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten, in Hamburg zu ihrer „Frühjahrstagung 2005“. Diese Tagung steht unter dem Motto \“Menschen im Archiv – die Zukunft mediendokumentarischer Arbeit\“. Es geht darum, die Auswirkungen der Medienkrise auf die Archive und Dokumentationen zu diskutieren und Konsequenzen für Arbeit und Arbeitsplätze der Archive darzustellen. Natürlich ist dabei der Zusammenhang zwischen qualitativ anspruchsvoller Recherche, gutem Journalismus und dem Vorhandensein von Archiven und Dokumentationen ein wesentlicher Aspekt. Weiterhin wird sich der Medienstandort Hamburg vorstellen, weshalb es Workshops und Führungen bei dem NDR, dem Spiegel-Verlag, Axel Springer Verlag, Gruner + Jahr, Heinrich-Bauer Verlag und der dpa geben wird.

Die Fachgruppe 7 Die „Fachgruppe der Medienarchivarinnen und -archivare im Verband deutscher Archivarinnen und Archivare e.V.“, kurz: FG7, ist die Fachgruppe \“der Archivare an Medienarchiven\“, jedoch versteht sie sich längst über das klassische Presse-, Rundfunk- oder Filmarchiv hinaus als die berufsständische Vereinigung der in Medienunternehmen und in Medienarchiven der Wirtschaft, Verwaltung und Wissenschaft tätigen Archivare und Dokumentare aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.

In der FG7 finden sich Berufsgruppen vertreten, die nicht nur die informationelle und archivarische Unterstützung der Journalisten und Programmmacher in Presse, Hörfunk und Fernsehen besorgen, sondern überhaupt der Bewahrung und Zugänglichmachung von Medienerzeugnissen aller Art als Quellen der Zeitgeschichte verpflichtet sind. Damit stehen sie in vorderster Linie der sich im Bereich der Inhalte (des Content) erst formierenden Informationsgesellschaft. Ihre Kompetenz umfasst sowohl technische und handwerklich-methodische Aspekte, als auch insbesondere die Bewertung und Selektion relevanter Inhalte inmitten der chaotisch anwachsenden Informationsfluten.

Die Frühjahrstagungen der FG7 haben sich in den letzten Jahren zum Hauptforum der Diskussion und Information unter den Mitgliedern und Fach-Kollegen der gesamten Branche entwickelt. Sie dienen der Behandlung fachspezifischer und berufsständischer Fragen und dem kollegialen Erfahrungsaustausch. Sie haben inzwischen einen guten Ruf über den Kreis der Mitglieder hinaus innerhalb des gesamten Umfelds von Information und Dokumentation (IuD), Archiv und Bibliothek. Insbesondere bilden sie den jährlichen Treffpunkt des Berufsstandes der Medienarchivare/Mediendokumentare in Einrichtungen des Staates, der Gesellschaft, der Wirtschaft, der Wissenschaft und der Medien selbst.

Auf den Frühjahrstagungen werden grundlegende Themen und Fragestellungen in Angriff genommen und mit Beispielen aus der praktischen Arbeit verbunden. Dies ist einer der Gründe, warum diese Tagungen als Forum für den Gedankenaustausch von den Führungskräften und Mitarbeitern der Medieninstitutionen gleichermaßen geschätzt werden. Zukunftsweisende technische Entwicklungen und praxisorientierte Fragestellungen aus der täglichen Arbeit stehen hierbei stets im Vordergrund der Diskussion. Themen der letzten Frühjahrstagungen waren unter anderem:

  • In Zürich 2004: Volle Speicher, leere Kassen. Verwerten und Kassieren als Chance.
  • In Mainz 2003: Informationsarbeit im Fluss. Workflow, Content Management und Digitalisierung der Mediendokumentation.
  • In Ravensburg 2002: Informationsprodukte auf dem Prüfstand. Informationsdienstleistung, Syndication und das Internet.

Auf der diesjährigen Frühjahrstagung in Hamburg wird man sich sicherlich auch mit der "Archivaufruhr" (FAZ) im stern-Archiv auseinanderzusetzen haben (siehe Bericht).

Link: www.fg7.de

Kontakt:
Vorsitzender der FG7:
Hans-Gerhard Stülb 
Vorstand 
Deutsches Rundfunkarchiv 
Wiesbaden – Potsdam-Babelsberg
Fon: 0611/2383-111
hs@dra.de

Ortskomitee Hamburg:
Günter Peters
Stellvertretender Leiter G+J Dokumentation
Gruner + Jahr AG & Co KG
Am Baumwall 11
20444 Hamburg
Tel.: 040-37032062
Fax: 040-37035652
Mail: Peters.guenter@online.guj.de

Quelle: dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH Digitale Pressemappe, 20.4.2005