Entscheidung über Lauenburgs Alter vertagt

In Lauenburg besaßen die Herzöge der Askanier bereits 1181 ihre Burg, als südlichste Festung. Nach der \“Schlacht von Bornhöved\“ und den Sieg über die Dänen kam 1227 die Maria-Magdalenen-Kirche dazu und bereits für 1216 lässt sich am Ufer der Elbe eine Zollstelle belegen. Doch wie alt die Stadt Lauenburg denn nun wirklich ist, ist unsicher (siehe Bericht vom 27.11.2004).

Neue Forschungen besagen, es habe bereits 1209 \“Stadt-Privilegien\“ für Lauenburg gegeben, obwohl die älteste existierende Urkunde Lauenburg erstmals 1260 nennt. Der zuständige Fachausschuss der Stadt konnte sich bisher nicht auf einen Termin für die Jubiläumsfeier einigen. Soll Lauenburg 2009 vorgezogen sein 800-jähriges Stadtjubiläum feiern oder wie bisher angedacht 2010 erst das 750-jährige Bestehen? 

Das Schleswiger Landesarchiv stimmt den vom Lauenburger Heimatforscher Dr. Wichmann von Meding aufgestellten Überlegungen zu, denen zufolge Lauenburg bereits 1209 und nicht erst seit 1260 als Stadt existiert hätte. – Im Frühjahr 2006 will die Stadt erneut beraten, welches Datum sie für die Jubiläumsfeier ansetzt.

Quelle: Kieler Nachrichten, 22.3.2005

Kohls Stasi-Akten werden herausgegeben

Nach jahrelangem Streit wird die Stasi-Akten-Behörde Unterlagen über Helmut Kohl herausgeben. Überraschend hat der Altkanzler seine Einwände zurückgezogen, so dass Wissenschaftler und Journalisten nun Einblick in seine Akten erhalten. Die in den vergangenen Monaten zusammengestellten Unterlagen seien Kohl zu Beginn des Jahres – wie gesetzlich vorgeschrieben – zur Einsicht vorgelegt worden. Das Bundesverwaltungsgericht hatte im Juni 2004 die Herausgabe von Teilen der Kohl-Akten erlaubt, aber stark eingeschränkt.

Behördenleiterin Marianne Birthler sagte, sie freue sich, „dass nach jahrelangen Auseinandersetzungen nun endlich Unterlagen zu Dr.
Helmut Kohl herausgegeben werden können, die für die Aufarbeitung der Tätigkeit des MfS (Ministerium für Staatssicherheit) von großem Interesse sind“. Es handele sich um „zwei Ordner mit reichlich 1000 Seiten“. Die Unterlagen werden zwei Wissenschaftlern und sieben Journalisten zu Forschungszwecken herausgegeben.

Zitate aus den Papieren:

„Kohl (bezieht) zu wichtigen außen- und innenpolitischen Fragen schwankende und z.T. widersprüchliche Positionen (…) Kohl, der zu den realistischer denkenden CDU-Politikern gezählt werden kann, hat trotz seiner liberalen Position in politischen Hauptfragen dem Druck von rechts nachgegeben.“
(Eine Einschätzung des Ministeriums für Staatssicherheit von 1982.)

„Die Regierungserklärung setzt – besonders zu den Fragen der Abrüstungsproblematik und des Verhältnisses gegenüber der UdSSR und der DDR – einige neue Akzente. Die in sie gesetzten Erwartungen (…) wurden jedoch nicht erfüllt.“
(Eine Stasi-Einschätzung zu Kohls Regierungserklärung aus dem Jahr 1987.)

„Die jüngste Entwicklung in der BRD lässt erkennen, dass es der Regierung Kohl-Genscher nicht gelungen ist, im Interesse des Monopolkapitals die verlangte Wende herbeizuführen.“
(Ein undatiertes Dokument, das mit dem Hinweis \’Parteiinternes Material\‘ gekennzeichnet ist.)

„Anderseits vertrat Kohl in anmaßender Weise den bekannten nationalistischen Standpunkt von der angeblichen Offenheit der deutschen Frage. (…) Gen. Gorbatschow würdigte die brüderlichen Beziehungen UdSSR-DDR (…)
(Interpretation der Hauptverwaltung A, Abteilung VII, der Stasi zu Kohls Moskau-Besuch im Oktober 1988.)

„Zur operativen Sicherung des Dr. Kohl und seiner Begleitpersonen, zugleich zum Schutz vor Belästigungen und zur unauffälligen Überwachung mit dem Ziel der Verhinderung von Provokationen, Demonstrationen oder Sympathiekundgebungen (…) sind sorgfältige, nach außen besonders für Dr. Kohl und seine Begleitpersonen nicht sichtbar werdende politisch-operative Maßnahmen (…) durchzusetzen.“
(Anweisung an untergeordnete Dienststellen vom Minister für Staatssicherheit, Erich Mielke, anlässlich des Kohl-Besuchs in Leipzig und Dresden im November 1974.)

„Massenmedien des Gegners, neben Funk und Fernsehen insbesondere die \’Bild-Zeitung\‘, \’Berliner Morgenpost\‘ und \’Die Welt\‘, gingen seit dem 7. Januar 1987 verstärkt dazu über, so genannte \’Kronzeugen\‘ vorzustellen, die mit ihren Schilderungen über angebliche eigene Erlebnisse, insbesondere im Strafvollzug der DDR, die Verleumdungen der DDR durch Kohl unterstützen sollen.“
(Stasi-Mitteilung vom 11. Januar 1987.)

„Sofortmeldepflichtig sind: Pläne, Absichten und Maßnahmen des Gegners (…) zur Aufklärung von Sicherungsmaßnahmen der DDR, einschließlich damit verbundener Aktivitäten von Korrespondenten/Journalisten westlicher Massenmedien (…) Übergabe von Briefen Bittschaften u.a. Schriftstücke (…)“
(Stasi-Anleitung für einen privaten Kohl-Besuch am 27. und 28. Mai 1988.)

Quelle: Süddeutsche/dpa/AP, 24.3.2005; Die WELT 24.3.2005

Stadtarchiv Neuss als Notfallhelfer

Im Tiefkühlkeller der Neusser Metzgerei Matzner wurden jetzt, Tür an Tür zu Rinderhälften und Schweinefilet, auch 44 Akten in fünf Umzugkartons eingelagert. Denn die Metzgerei mit ihrer Kältetechnik war Teil eines Rettungsplanes für einen wertvollen Aktenbestand der Neusser Denkmalschützer, der durch einen Wasserschaden schwer in Mitleidenschaft gezogen worden war. Dauerhafte Hilfe sollen die Akten nun im Westfälischen Archivamt Münster finden, in dessen Restaurierungswerkstatt noch kurzfristig Kapazitäten zur Verfügung standen, um die Neusser Dokumente in einem Gefriertrockungs-Verfahren wieder lesbar zu machen. 

In Neuss löste ein leckes Kupferrohr den archivischen Notfall aus und sorgte im Amt für Bauordnung und Bauberatung, dem die Denkmalschützer zugeordnet sind, für große Aufregung. Ironie des Schicksals: das Sachgebiet der Bauverwaltung ist im alten Feuerwehrgebäude an der Michaelstraße untergebracht. Dort fiel den Mitarbeitern jetzt auf, dass die Akten in Pfützen auf den Regalbrettern standen und von unten her gierig Wasser zogen. Helfen konnte in dieser Notlage die alarmierte Truppe vom Stadtarchiv Neuss. Mit den stets bereitstehenden „Notfallboxen“ rückten die Archivare aus. Ein großer Teil der vom Wasserschaden betroffenen Akten, in denen die denkmalgeschützten Gebäude auch durch Karten und wertvolle Fotoserien dokumentiert sind, waren schwer in Mitleidenschaft gezogen. 

Archivleiter Dr. Jens Metzdorf entschied, die Fotos noch in feuchtem Zustand einzeln in luftdichte Folien zu verpacken. Anschließend wurden die verpackten Bestände in der Metzgerei eingelagert und tiefgefroren. Die luftdichte Verpackung in Folien und die Lagerung im Eis verhindern, dass sich Schimmelpilze bilden, die das Papier schnell zersetzen oder doch zumindest unlesbar machen würden. Das Gefriertrocknungs-Verfahren, das bereits bei den vom Elbehochwasser betroffenen Archivalien und Büchern erfolgreich angewandt wurde, stellt sicher, dass die wertvollen Dokumente bei der Trocknung nicht verkleben. Schon im April sollen die Akten wieder benutzbar sein. 

Kontakt:
Stadtarchiv Neuss
Oberstr. 15
41460 Neuss
Fon: (02131) 904250 
Fax: (02131) 902433
http://www.stadtarchiv-neuss.de/ 

Quelle: Neuss-Grevenbroicher Zeitung, 21.3.2005

Das Mainzer Archiv für die Musik Afrikas

Im Mainzer Institut für Ethnologie und Afrikastudien befindet sich seit 1991 das Archiv für die Musik Afrikas. Der Archivbestand dokumentiert die Vielfalt und Geschichte der populären afrikanischen Musik von den zwanziger Jahren bis heute. Mit der Verbreitung des Grammophons entwickelte sich auch in Afrika ein kommerzieller Plattenmarkt. Die Musiker ließen sich sowohl von europäischer und afro-kubanischer Unterhaltungsmusik als auch von traditionellen afrikanischen Rhythmen inspirieren. Das was die Afrikaner bewegt, spiegelt sich in den Musiktexten wider. 

In ganz Afrika entwickelten sich umsatzstarke regionale Musikmärkte – in den englischen Kolonien schon seit den 20er Jahren. Die Platten wurden, je nach Kolonialmacht, in London, Paris, Brüssel oder Lissabon produziert. Noch bis in die 90er Jahre verbargen sich politische Botschaften zwischen den Zeilen; heute machen junge Rapper offen auf gesellschaftliche Missstände aufmerksam. Die Archivräume im Keller des Instituts bergen tausende von Tonträgern aller Art von der kongolesischen Rumba bis zum Rap aus Tansania. 

Die Vielfalt des Bestandes ist dem Gründer des Archivs, Privatdozent Dr. Wolfgang Bender, zu verdanken. Er initiierte auch verschiedene Projekte zur Erforschung der populären Kultur Afrikas. Das Archiv steht mit vorheriger Anmeldung jedem offen, genauso der Online-Katalog und das Internetjournal Ntama.

Links:

Manuskript der hr-Radio-Sendung vom 22.3.2005, 8:40 Uhr

Kontakt:
African Music Archive
Univ.-Doz. Dr. Wolfgang Bender
Forum 6, Johannes Gutenberg-Universität 
55099 Mainz
Tel.: 06131-39 2 27 98 
Fax: 06131-39 2 37 30 

Quelle: Andrea Wenzek, hr-online.de, 21.3.2005

Die Nachkriegsjahre im Magdeburger Stadtarchiv

Sofort nach dem Zweiten Weltkrieg nahm die Magdeburger Stadtverwaltung wieder ihre Arbeit auf. Davon künden 55 laufende Meter Akten im Stadtarchiv Magdeburg, die die SBZ/DDR-Zeit von 1945 bis 1990 anschaulich dokumentieren. Zum Beispiel ein Geschehen im April 1964: Am 27. April 1964 ging beim Rat der Stadt Magdeburg ein eiliges Telex vom Ministerium für Bauwesen aus Berlin ein. Darin stand: „Katharinenkirche. Wir bitten, die Sprengung zu stoppen. Klärung erfolgt.“ Am 30. April 1964 schreibt der damalige Oberbürgermeister nach Berlin zurück, dass man „bedauerlicherweise mitteilen“ müsse, dass das Fernschreiben zu spät eingegangen sei und die Kirche bereits gesprengt war. Beide Schriftstücke finden sich im Bestand „Rep. 41“ des Stadtarchivs.

Dieser Bestand werde sich noch vergrößern, da man noch eine Menge Akten aus der DDR-Zeit nicht gesichtet habe, erklärt die für den Bestand zuständige Diplom-Archivarin Konstanze Buchholz. So lassen sich Informationen zum Wiederaufbau, zur Stadtplanung, zur öffentliche Sicherheit, zur Gesundheitsversorgung, zu Volksbildung und Kultur im Bestand finden, der – so die Volksstimme – wie "ein riesiges Magdeburger Geschichtsbuch" sei.

Kontakt:
Stadtarchiv Magdeburg
amt. Amtsleiterin Dr. Maren Ballerstedt
Bei der Hauptwache 4
D-39104 Magdeburg
Telefon: (0391) 5 40-25 15 
archiv@magdeburg.de

Quelle: Peter Ließmann, Volksstimme Magdeburg, 21.3.2005

Erfolgreiche 3. Berner Museumsnacht

Dass die Berner Museumsnacht auch bei ihrer dritten Auflage in der Nacht auf Samstag ein voller Erfolg wurde, lag nach Angaben der Organisatoren nicht zuletzt daran, dass gerade jene Einrichtungen auf große Resonanz stießen, die sich erstmals an der Museumsnacht beteiligten. Zum ersten Mal dabei war etwa das Schweizerische Bundesarchiv, wo die Besucher unter dem Titel "The Dark Side of Archives" die sonst nicht zugänglichen Magazinräume entdecken konnten. Das Programm des Bundesarchivs beinhaltete auch einen filmischen Rückblick auf die letzten 100 Jahre Schweizer Geschichte.

Insgesamt wurden über 81.000 Besucher in den 25 an der 3. Berner Museumsnacht beteiligten Kultureinrichtungen gezählt, die bis 2 Uhr in der Nacht zu besichtigen waren.

Kontakt:
Schweizerisches Bundesarchiv
Archivstrasse 24
CH – 3003 Bern 
Tel. ++41 (0)31 322 89 89 
Fax: ++41 (0)31 322 78 23
Bundesarchiv@bar.admin.ch

Quelle: SF DRS SDA News, 19.3.2005

Stuttgarter Konzept zur Langzeitarchivierung digitaler Daten

Die Stadt Stuttgart hat ein Rahmenkonzept zur Langzeitarchivierung digitaler Daten erarbeitet. Beteiligt waren das Stadtarchiv, die für die Informations- und Kommunikationstechnik zuständige Abteilung sowie die Firma Unilog Systems Integration GmbH.

\"Stadtarchiv

Dieses Rahmenkonzept stellen wir gern auch anderen Archiven zur internen Verwendung zur Verfügung. Bei Interesse schicken Sie bitte eine Email an die Adresse stadtarchiv@stuttgart.de.

Mit freundlichen Grüßen
Katharina Ernst

Kontakt:
Landeshauptstadt Stuttgart
Kulturamt – Stadtarchiv
41-2
Dr. Katharina Ernst

Telefon: (07 11) 2 16-15 11
Fax: (07 11) 2 16- 44 56
E-Mail: Katharina.Ernst@stuttgart.de

www.stuttgart.de/stadtarchiv/

Gegenüberlieferungen fürs Bistum Münster

Als im Oktober 1943 große Teile Münsters dem Bombenkrieg zum Opfer fielen, wurde auch die Registratur des Generalvikariats komplett zerstört und mit ihr rund 90 Prozent der Aktenbestände des Bistums Münster seit 1820. Die dadurch entstandene Lücke in der Überlieferung der Bistumsgeschichte soll durch das im Oktober 2004 gegründete "Institut für die Geschichte des Bistums Münster" nach und nach geschlossen werden. Die neue Forschungsstelle am Seminar für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte der Katholisch-Theologischen Fakultät steht unter der Leitung von Leibniz-Preisträger Prof. Hubert Wolf und wird komplett über Drittmittel vom Bistum Münster finanziert.

\“Mit Hilfe von Gegenüberlieferung, Nachlässen oder privaten Sammlungen soll versucht werden, die im Zweiten Weltkrieg verlorenen Aktenüberlieferungen zu rekonstruieren\“, erklärt der wissenschaftliche Leiter des Instituts, Diplom-Theologe Thomas Flammer. Die Gegenüberlieferung funktioniert nach einem einfachen Prinzip: Wenn der Bischof von Münster dem Bischof von Köln 1856 einen Brief geschrieben hat, fehlt dieser zwar in den hiesigen Archiven, wird aber wahrscheinlich im Kölner Bistumsarchiv zu finden sein, so dass eine spiegelbildliche Überlieferung vorhanden ist. So gleicht die zu leistende Tätigkeit mit der Verfolgung von Einzelhinweisen einer regelrechten Detektiv- oder Spürhundarbeit.

Die Hauptaufgabe der Mitarbeiter des Instituts besteht darin, unterschiedlichste Sammlungen – vom Pfarrarchiv über Diözesan- und Staatsarchive bis hin zum Vatikanischen Geheimarchiv – zu durchforsten und mögliche Funde ins Diözesanarchiv des Bistums Münster zu überführen. Neben dieser zeitaufwändigen Recherche gilt es aber auch, interessante Funde wissenschaftlich aufzubereiten und nach Möglichkeit zu publizieren. 

Die Finanzierung wissenschaftlicher Forschungsprojekte durch das Bistum Münster ist an sich nichts Neues, aber mit dem Institut wird die bewährte Zusammenarbeit zwischen Diözese und Universität auf einer neuen Ebene fortgesetzt. Bisher habe die Diözese immer Einzelprojekte finanziert, jetzt hingegen werde das neue Institut langfristig finanziert, erläutert Generalvikar Norbert Kleyboldt. Durch die neue Konstruktion ist es möglich geworden, auch vom Land Fördergelder zu erhalten.

Kontakt:
Seminar für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte Forschungsstelle
Institut für die Geschichte des Bistums Münster
Postanschrift: Johannisstraße 8-10, 48143 Münster
Dienstanschrift: Aegidiistraße 67, 48143 Münster
Tel 0251/83-2 69 21
Thomas.Flammer@gmx.net

Quelle: Münsters Universitätszeitung, 26.1.2005, 3.

Quellensammlung zur preußischen Besitznahme 1802-1816 im Paderborner und Corveyer Land

Mit dem Ende des Fürstbistums Paderborn 1802 begann eine turbulente Zeit des Übergangs mit tief greifenden Veränderungen in Staat, Wirtschaft und Gesellschaft. Innerhalb weniger Jahre erlebte das Hochstift Paderborn mehrere \“neue Herren\“. 

\"Neue

Beginnend mit den politischen Rahmenbedingungen am Ende des 18. Jahrhunderts wird das Leben \“unterm Krummstab\“ thematisiert. Es folgt der Ablauf der Säkularisation, die sich in zwei Phasen, einmal der Herrschaftssäkularisation – sprich Aufhebung der geistlichen Herrschaften, zum Zweiten der Vermögenssäkularisation – sprich der Aufhebung der Klöster vollzog.

Die \“erste\“ preußische Besitzergreifung 1802 ist zudem mit einer umfassenden Bestandsaufnahme verbunden. Bereits 18o6 wurde die preußische von der französischen Herrschaft abgelöst. Im Herbst 1813 kam mit dem Zusammenbruch des napoleonischen Reiches nach der Völkerschlacht bei Leipzig das rasche Ende der französischen Herrschaft. Auf dem Wiener Kongress wurde das Hochstift Paderborn erneut den Preußen zugesprochen: Friedrich Wilhelm III. nahm mit Patent vom 21. Juni 1815 definitiv von seinen westfälischen Neuerwerbungen Besitz. 

Der \“Arbeitskreis der Kommunalarchivare im Hochstift Paderborn\“ hat zentrale Quellen zur Geschichte dieser Übergangszeit zusammengestellt, wobei natürlich die \“großen\“ überregionalen Archive, vor allem jedoch die \“kleinen\“ Archive \“vor Ort\“ ausgewertet wurden. Damit sollte bewusst und ausdrücklich auf die in den Hochstift-Archiven schlummernden, zumeist unbekannten Bestände aufmerksam gemacht werden.

Die Herausgeber:
Wilhelm Grabe
, geboren 1958. Studium der Neueren Geschichte, Politikwissenschaften und Soziologie in Münster. 1988 Magister Artium, seit 1999 Kreisarchivar in Paderborn (Büren).
Markus Moors, geboren 1967. Studium der Politikwissenschaften, Soziologie und Geschichte in Marburg. 1994 Diplom-Politologe, 2001-2003 wissenschaftlicher Mitarbeiter im Kreisarchiv Paderborn.

Info:
Wilhelm Grabe/Markus Moors (Hg.)
Neue Herren – neue Zeiten? Quellen zur Übergangszeit 1802 bis 1816 im Paderborner und Corveyer Land
(Reihe: Studien und Quellen zur westfälischen Geschichte, Band 52)
Ca. 600 Seiten. Ca. 60 s/w-Abbildungen.
Gebunden ca. 45,– Euro (D) / 46,30 (A) / sFr 77,–
ISBN 3-89710-317-6
erscheint im März 2005

7. Archivtag in Herrnhut

Das Unitätsarchiv in Herrnhut ist das Zentralarchiv der Evangelischen Brüder-Unität (Herrnhuter Brüdergemeine), in dem seit 1764 die Bestände der zentralen Verwaltung unserer weltweiten Freikirche lagern. Im Unitätsarchiv befindet sich auch eine Bibliothek, in der alle Veröffentlichungen über die Brüdergemeine gesammelt werden.

\"7.

Am vergangenen Sonnabend fand erneut ein Archivtag der Brüder-Unität in Herrnhut statt. Diese seit 1998 stattfindenden Veranstaltungen gehören zu den Höhepunkten in der Arbeit des Zentralarchivs der evangelischen Brüder-Unität. Der diesjährige siebte Archivtag stand unter dem zentralen Thema \“Herrnhut und seine Umgebung – Beziehungen und Beeinflussungen\“.

(Ein ausführlicher Bericht kann hier von sz-online erworben werden.)

Kontakt:
Unitätsarchiv der Evangelischen Brüder-Unität in Herrnhut
Zittauer Straße 24
D-02747 Herrnhut
Telefon: (+49) (0)35 873 / 487 31
Fax: (+49) (0)35 873 / 487 66
unitaetsarchiv@ebu.de
Ansprechpartner: Dr. Rüdiger Kröger

Quelle: sz-online, 15.3.2005