American History and American Archives Archivsommerkurs

Bucerius Seminar: American History and American Archives Archivsommerkurs für Historiker und Historikerinnen in den USA
5.-17. September 2005

Mit großzügiger Unterstützung der ZEIT-Stiftung bietet das Deutsche Historische Institut (DHI) in Washington in Zusammenarbeit mit dem Department of History der University of Chicago und dem John F. Kennedy-Institut für Nordamerikastudien der Freien Universität Berlin im zweiten Jahr einen Archivsommerkurs in den Vereinigten Staaten an.

Das Programm des \“Bucerius Seminar: American History and American Archives\“ bietet Doktoranden und Doktorandinnen aus Amerika und Deutschland, die mit einem Thema zur amerikanischen Geschichte promovieren, eine umfassende Einführung in das amerikanische Archivwesen und in Sammlungsbestände wichtiger Bibliotheken. Die Veranstaltung schafft ein Forum, um sich über Forschungsstrategien und -methoden auszutauschen mit dem Ziel, künftige Forschungsaufenthalte möglichst effektiv vorzubereiten und durchzuführen.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen neben den großen nationalen Einrichtungen wie den National Archives und der Library of Congress eine Vielzahl von Archiven und Bibliotheken in Washington, Boston, Chicago und Madison, WI, kennen. Der Fokus liegt nicht allein auf handschriftlichen und gedruckten Quellen. Auch in die Nutzung von Landkarten, Karikaturen, Fotos, Filmen und Tonaufnahmen wird eingeführt.

Bewerben können sich Doktorandinnen und Doktoranden deutscher Hochschulen, deren Dissertationsprojekt schwerpunktmäßig in der nordamerikanischen Geschichte angesiedelt ist und einen Forschungsaufenthalt in den USA erfordert. In Einzelfällen können auch Postdoktoranden oder Habilitanden berücksichtigt werden, wenn sie sich mit ihrem neuen Forschungsprojekt erstmals der Geschichte der USA zuwenden. Gute Englischkenntnisse werden voraus gesetzt; alle Seminarteile finden auf Englisch statt.

Bitte fügen Sie der Bewerbung bei:
(1) ein Anschreiben aus dem hervorgeht, warum der Archivkurs der Durchführung des Dissertations-/Forschungsprojekts dienlich ist
(2) Lebenslauf
(3) Vorstellung des Projekts (maximal 5 Seiten)
(4) ein Empfehlungsschreiben des Betreuers/der Betreuerin der Arbeit

Einsendeschluss für Bewerbungen ist der 31. März 2005.
Bis Ende Mai 2005 werden die Benachrichtigungen verschickt.

Die Stipendien umfassen die Reisekosten (Flüge und Unterbringung) sowie ein Taschengeld.

Bewerbungen an:
Bucerius Archives Seminar
German Historical Institute
1607 New Hampshire Ave., NW
Washington, DC 20009-2562
USA
b.thomas@ghi-dc.org

Weitere Informationen bei:
Dr. Andreas Etges
John. F. Kennedy-Institut für Nordamerikastudien
Abt. Geschichte
Freie Universität Berlin
Lansstr. 7-9
14195 Berlin

aetges@zedat.fu-berlin.de

Quelle: H-Soz-u-Kult, 17.5.2005
Tel. (030) 838-52874; Fax (030) 838-52873

Änderung der Zuordnung des Staatsarchivs Aargau (II)

Der Kanton Aargau gliedert das Staatsarchiv aus der Staatskanzlei aus (AUGIAS.Net berichtete). Im Zuge der Umsetzung der Reform SK 2005 wird das Staatsarchiv zur unselbständigen Anstalt.

Mit SK 2005 erfolge eine Stärkung der regierungsrätlichen Stabsarbeit durch die Konzentration der Staatskanzlei auf die Führungsunterstützung für den Regierungsrat bzw. die Regierungsstabsfunktionen, teilte der kantonale Informationsdienst am Mittwoch mit.

In Rahmen der organisatorischen Umsetzung von SK 2005 wird das Staatsarchiv aus der Staatskanzlei herausgelöst und dem Departement Bildung, Kultur und Sport unterstellt. Damit könnten gemäss Medienmitteilung die verwaltungsinternen Synergien im Bereich der Kulturaktivitäten optimal genutzt werden. Zur Stärkung seiner Stellung und der erforderlichen betrieblichen Unabhängigkeit werde das Staatsarchiv zudem als unselbständige Anstalt ausgestaltet. (pd/pbl)

Quelle: mzbern.ch, 17.02.2005

Stadtarchiv Mainz bleibt bei Bush-Besuch geschlossen

Wie die Stadt Mainz berichtete, werden wegen der zu erwartenden Verkehrsprobleme alle Schulen im Stadtgebiet am 23. Februar geschlossen bleiben. Ausgenommen sei lediglich die private Martinus-Grundschule im Stadtteil Gonsenheim. Bürgermeister Norbert Schüler appellierte an alle Menschen, die an diesem Tag in die Stadt fahren wollen, das Auto stehen zu lassen. Fast alle Tiefgaragen im Stadtgebiet blieben geschlossen. Es werde kaum eine Möglichkeit geben, mit dem Auto in die Stadt zu kommen.

Geschlossen bleiben nach Angaben der Stadtverwaltung zahlreiche soziale und kulturelle Einrichtungen. So werde die Uniklinik, mit Ausnahme des internistischen Bereichs am 23. Februar keine «normalen» Patienten aufnehmen und bleibt für Notfälle im Rahmen des Bush-Besuchs reserviert. Geschlossen bleiben auch die Stadtbibliothek, das Stadtarchiv, das Naturhistorische Museum und das Konservatorium. Das Gutenbergmuseum, das nach Angaben der Stadt voraussichtlich von Bush und seiner Frau Laura besucht werden wird, bleibt bereits ab dem kommenden Montag geschlossen.

Quelle: yahoo.de, 17.2.2005

Publikationen zur Geschichte der Franckeschen Stiftungen

Seit 1995 veröffentlicht der neu gegründete Verlag der Franckeschen Stiftungen Informationsmaterial, Bildbände und Kataloge zur Geschichte der Franckeschen Stiftungen. Erschienen sind auch bereits Publikationen zu den Ausstellungen und zu wissenschaftlichen Reihen. Sie sind im Haupthaus der Franckeschen Stiftungen sowie auch in Buchhandlungen erhältlich.

Quellen der wissenschaftliche Reihen sowie Einzelpublikationen sind die umfangreichen Sammlungen der Franckeschen Stiftungen (Bibliothek, Archiv, Kunst- und Naturalienkabinett) bzw. auch die Zusammenarbeit mit dem Interdisziplinären Zentrum für Pietismusforschung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.

In den Schriftenreihen "Hallesche Forschungen" und "Hallesche Quellenpublikationen und Repertorien", die in Kooperation mit dem Max Niemeyer Verlag Tübingen entstehen, werden Monographien zur Geschichte des Pietismus und zu den Franckeschen Stiftungen sowie Sammelbände mit den Ergebnissen von Tagungen und Symposien bzw. Ergebnisse wissenschaftlicher Erschließungsarbeiten an den Quellen von Archiv, Bibliothek und wissenschaftlichen Sammlungen publiziert. Darüber hinaus gibt es die Reihe "Hallesche Berichte", die sich Arbeiten über Indien widmet sowie Einzelpublikationen.

Über die Eigenpublikationen des Verlags der Franckeschen Stiftungen hinaus werden auch Titel aufgeführt, an denen die Franckeschen Stiftungen beteiligt war bzw. die im Rahmen eines an die Stiftungen angebundenen DFG-Projekts entstanden sowie Publikationen des Interdisziplinären Zentrums für Pietismusforschung sowie des Interdisziplinären Zentrums für die Erforschung der Europäischen Aufklärung.

Bestellungen bitte an:

Franckesche Stiftungen zu Halle
Franckeplatz 1, Haus 37
06110 Halle an der Saale
Tel.: +49-345-2127 499
Fax: +49-345-2127 433

Quelle: HallAnzeiger, 17.2.2005

Fundgrube Zensur-Archiv – Grünbaum-Ausstellung in Wien

Das Wiener Theatermuseum widmet dem "lachenden Philosophen", dem vielleicht bedeutendsten österreichische Kabarettisten der Zwischenkriegszeit, Fritz Grünbaum, der gemeinsam mit Karl Farkas in den Wiener Theatern und Etablissements Erfolge feierte, anlässlich seines 125. Geburtstags bis zum 8. Mai eine Ausstellung.

"G\’scheit zu blödeln" war laut Kurator Christoph Wagner-Trenkwitz die hervorragende Fähigkeit des am 7. April 1880 in der mährischen Stadt Brünn zur Welt gekommenen Grünbaum.Nach einem Jus-Studium in Wien wurde Grünbaum 1906 als Conferencier in der neu eröffneten "Hölle", einem Kleinkunsttheater im Souterrain des Theaters an der Wien, engagiert und machte von dort aus seine glänzende Karriere zwischen Kabarett, Operette und Film. Schnell wurde man in Berlin auf den kleinen bebrillten Wortspieler aufmerksam. "Famose Begabung! Viel zu schade für Wien!", fanden die Berliner und ließen Grünbaum im Kabarett "Chat Noir" die Conferencen führen.

Obwohl unzählige Kabaretttexte, Operettenlibretti (zu Leo Falls "Dollarprinzessin" oder Emmerich Kalmans "Zigeunerprimas"), Schlagertexte, Revuen, Drehbücher, Couplets und Essays aus Grünbaums gewitzter Feder stammen, konnten die die Kuratoren Wagner-Trenkwitz und Marie-Theres Arnbom nicht auf bestehende Sammlungen zurückgreifen. Auch Grünbaums Frau Lilly starb im Konzentrationslager, "und wo keine Nachkommen, da kein Nachlass", so Arnbom. Als eine Fundgrube erwies sich das Zensur-Archiv des Niederösterreichischen Landesarchivs, wo alle in Theatern aufgeführten Texte (inklusive der ausgeübten Zensur) darauf warten, "von unzähligen Wissenschaftlern bearbeitet zu werden", so Arnbom. In zwei Räumen sind die historischen Dokumente zu Leben und Werk gut aufbereitet in begehbaren, halbkreisförmigen Plexiglaszellen ausgestellt, Tonbandaufnahmen ergänzen den Eindruck.

Zahlreiche Rahmenveranstaltungen im Theatermuseum sollen die Texte lebendig machen, etwa wenn Miguel Herz-Kestranek und Wagner-Trenkwitz am 2. März und 27. April lesen, singen und erzählen "Ich hab\‘ einen Hass auf das Publikum". Das Film Archiv Austria zeigt vom 3. bis 6. März eine Grünbaum-Retrospektive im Metro Kino.

Quelle: derStandard.at, 17.2.2005

Digitalisierung des APA-News-Archivs der Jahre 1955-1985

Nach dreijähriger Entwicklungszeit hat die Austria Presse Agentur (APA) ein neues Nachrichtenarchiv online gestellt. Die Digitalisierung des APA-News-Archivs aus den Jahren 1955 bis 1985 steht Interessierten über das Internet-Portal www.historisch.apa.at zur Verfügung. Rund drei Millionen APA-Meldungen aus 31 Jahren können nun im Volltext durchsucht und sowohl als Text wie auch als Faksimile im PDF-Format abgerufen werden.

Ein Projektteam der APA entstaubte die bis dahin im Keller des IPZ (Internationales Pressezentrum) gelagerten Papier-Abzüge und arbeitete sich durch Millionen von Agentur-Meldungen, Reden im Wortlaut (z.B. Figl-Rede zur Staatsvertragsunterzeichnung im Anhang dieser OTS), Biografien uvm. Mittels Texterkennungssoftware wurden die Meldungen in digitale Formate umgewandelt. In der Datenbank sind neben 11.500 Tagen Agenturberichtserstattung aus sechs Ressorts auch die \“Aussendungen unter Verantwortung des Absenders\“, die Vorgänger der heutigen OTS, gespeichert.

Die APA-Meldungen von 1955 bis 1985 werden in zahlreiche Aktivitäten anlässlich der Feierlichkeiten um das Jubiläumsjahr eingebunden und punktuell der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Den Startschuss macht die derzeit laufende John F. Kennedy-Ausstellung im Wien Museum, die die Original-APA-Meldung zum Kennedy-Attentat als eines ihrer Exponate präsentiert (AUGIAS.Net berichtete). Darüber hinaus haben Ausstellungs-Besucher die Möglichkeit, über PC-Terminals im historischen APA-Archiv zu stöbern.

Quelle: telekom-presse.at, 17.2.2005

Zusammenlegung von Museen, Stadtarchiv und NS-Dokumentationszentrum zum \“Haus der Kölner Geschichte\“?

Bei der Kölner Stadtverwaltung wird mit Hochdruck gerechnet und geprüft. Auf Aufforderung von Stadtkämmerer Peter-Michael Soénius müssen die Dezernate bis Montag ihre Stellungnahme zu den Sparvorschläge abgeben, mit denen die Stadt über die obligatorischen 50 Millionen Euro hinaus dieses Jahr weitere 25 bis 30 Millionen Euro einsparen soll.

Der mehr als 60 Seite starke Spar-Katalog war von der so genannten "Task Force" aus Vertretern des Oberbürgermeisteramtes, der Kämmerei, des Personalamtes und der Organisationsabteilung zusammengestellt worden. Das Papier sorgte Ende Januar für helle Aufregung bei Amtsleitern und Beschäftigten, weil die zunächst davon ausgingen, die Vorschläge seien von OB und Politikern bereits "abgesegnet" worden. Schramma stellte zwar umgehend klar, dass dies nicht der Fall ist, trotzdem sorgt die Sparliste für immer neue Spekulationen. Denn sie enthält etliche Vorschläge, die nicht nur die Mitarbeiter, sondern auch die Bürger zu spüren bekommen könnten.

Ein Vorschlag besteht in der Zusammenlegung von Römisch-Germanischem Museum, Stadtmuseum, historischem Archiv und NS-Dokumentationszentrum in einem "Haus der Kölner Geschichte".

Stadtkämmerer Soénius versucht zu beruhigen: Die Task Force sei aufgefordert gewesen, tabulos über alle Möglichkeiten nachzudenken. Nur so bekämme er 100 Prozent, von denen er dann vielleicht 30 bis 40 Prozent tatsächlich umsetzen könne. Der Katalog enthalte teilweise "abenteuerliche Vorschläge". Deshalb sei nun die Bewertung durch die Fachverwaltung gefragt. Über die Verwaltungsvorschläge wird am 1. März im Stadtvorstand entschieden.

Alles bis dahin sei verwaltungsinterne Meinungsbildung. Entscheiden müsse der Rat, so SPD-Fraktionschef Martin Börschel. Die Ergebnisse sollen am 4. März bei den Klausurtagungen von CDU und SPD aufgearbeitet werden. Die Koalition werde ihre Prioritäten transparent darstellen, verspricht sein CDU-Kollege Herbert Gey. Am 14. März folgt die Haushaltsplansitzung im Finanzausschuss.

Quelle: Kölnische Rundschau, 17.2.2005

Kreisarchiv Calw arbeitet Kriegsende auf

Im Mai 2005 jährt sich zum 60. Mal das Ende des Zweiten Weltkrieges. Um dieses Datum gebührend zu würdigen und zu dokumentieren, ist das Kreisarchiv Calw auf die Hilfe von Zeitzeugen und der Bevölkerung insgesamt angewiesen. Für verschiedene Veröffentlichungen und Projekte sucht es nicht nur zeitgenössisches Quellenmaterial, beispielsweise Dokumente, Lebensmittelmarken, Zonenpässe und Sondergenehmigungen der Besatzungsbehörden, sondern vor allem Photographien, die einen Eindruck von der Wirklichkeit des Lebens im Kreis Calw sowie seinen Gemeinden vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg vermitteln. Das Kreisarchiv möchte ferner die Erinnerungen der Bevölkerung an diese Zeit abfragen und bittet daher um persönliche Schilderung über das Leben vor und während des Nationalsozialismus sowie die Nachkriegszeit bis zur Gründung der Bundesrepublik.

Dabei geht es dem Archiv vor allem um Informationen, die den Einblick in die damaligen Zeiten vertiefen helfen, wie: die Machtergreifung der Nationalsozialisten und ihre Auswirkung auf den Kreis, die wirtschaftliche Situation in den 30er und 40er Jahren, die letzten Kriegstage, den Einmarsch der Alliierten, den Mangel an Wohnraum und Nahrung, Wasser und Brennmaterial, von der Not der Flüchtlinge und Vertriebenen und natürlich auch von der Kriegsheimkehr und der Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Wer sich vorstellen kann, dem Kreisarchiv zu helfen bzw. an einer Niederschrift seiner Lebenserinnerungen interessiert ist, ist herzlich dazu eingeladen, mit dem Kreisarchivar Gregor Swierczyna (Telefon 07051/160314, E-mail: 44.Swierczyna@kreis-calw.de) Kontakt aufzunehmen. Die Informationen werden selbstverständlich vertraulich behandelt.

Quelle: Pforzheimer Zeitung, 17.2.2005

Koreanische Forschungen im österreichischen Kabarettarchiv

Straden im Februar: Ruhe pur im Ortskern der Marktgemeinde. Eine Ruhe, die Min-young Chung ungemein schätzt. Nicht nur, weil das beschauliche Straden ein krasser Gegensatz zu seiner Heimatstadt, der südkoreanischen Metropole Seoul (zehn Millionen Einwohner), ist. Sondern auch, weil er in aller Ruhe das österreichische Kabarett erforschen kann.

Im vergangenen November übersiedelte die Grazerin Iris Fink mit ihrem Österreichischen Kabarettarchiv nach Straden in die Südoststeiermark. Die Stadt Graz strich die Subventionen, Stradens Bürgermeister und Wolfgang Seidl (Straden Aktiv) stellten bereitwillig Räumlichkeiten in der früheren Bücherei zur Verfügung. "Wir sind eine österreichische Institution in der Provinz. Aber das macht nichts, weil die meisten Anfragen über E-Mail kommen", meint Fink.

Via Internet stieß auch Minyoung Chung, der südkoreanische Dramaturg und Universitäts-Lehrbeauftragte für deutsche Literatur, auf das Archiv. Seine wochenlange Forschungsreise über das deutschsprachige Kabarett führte ihn nach Berlin, Mainz, München und Wien nun auch nach Straden. Vergangenen Samstag kam er an, gestern reiste er wieder ab.

In den letzten Tagen ackerte er sich durch etwa 7000 Schriften und Tonträger. Sein Ziel: Da es in Korea es kein Kabarett gebe, wolle er einige Texte übersetzen und die Bühnen Südkoreas damit bereichern. Welche Künstler ihn besonders beeindruckten: "Karl Farkas, Lukas Resertarits, das Kabarett Simpl und Gunkl."

Quelle: Thomas Wieser, Kleine Zeitung online, 17.2.2005

Festakt zum 25. Jubiläum der Zentralbibliothek Köln

Trotz aller Überzeugungsarbeit weiß Horst Neißer, Direktor der Kölner Stadtbibliothek: "Es gibt Vorurteile, die kann man einfach nicht ausrotten." Dazu zählt die Ansicht, öffentliche Bibliotheken seien eine Einrichtung für Kinder und Menschen, die viel Zeit haben, um Romane zu lesen. Tatsächlich hat gerade die Kölner Zentralbibliothek in den 25 Jahren ihres Bestehens ihre Funktion als Ausleihstation für Bücher nach und nach verloren und ihren internationalen Ruf als vorbildliche "Public Library" weiter ausbauen können. Gezielte Informationsvermittlung für alle Zielgruppen heißt die Zauberformel, für die Direktor Neißer auch ein Beispiel nennen kann: "Vor einiger Zeit habe ich in einer Kneipe einen Herrn getroffen, der für die Teilnahme seiner Firma an einer Ausschreibung vergeblich nach der durchschnittlichen Luftfeuchtigkeit in Melbourne im September forschte. Nachdem ich ihn überredet hatte, zu uns zu kommen, hatte er nach zehn Minuten die gewünschte Information."

Mit einem Festakt zum 25-jährigen Bestehen wurde am Montag die Bedeutung von Zentralbibliothek und Heinrich-Böll-Archiv hervorgehoben. OB Fritz Schramma ehrte haupt- und ehrenamtliche Förderer der Einrichtungen und las Heinrich Bölls Satire "Auf der Suche nach dem Leser". Schramma sprach sich für das geplante "Haus der Literaturarchive" aus, mit dem das Stadtarchiv und das Heinrich-Böll-Archiv zusammengeführt werden sollen. "Mit diesen Einrichtungen ist ein großer Schatz entstanden. Wir sollten in Köln mit den Pfunden wuchern, die wir haben".

Am Rande der Veranstaltung wurden aber auch kritische Töne laut. So sei eine Verkürzung der Öffnungszeiten bei 8 000 Besuchern täglich das falsche Signal. Konrad Beikircher und Viktor Böll präsentierten beim Festakt eine satirische Lösung – sie forderten in einem feurigen Plädoyer kurzerhand, die Buchstaben abzuschaffen.

Quelle: David Ziegelmayer, Kölnische Rundschau, 16.2.2005