Beinahe Verdoppelung der Besucherzahlen im Stadtarchiv Bergisch-Gladbach

Fast verdoppelt hat sich die Zahl der Besucher im Stadtarchiv Bergisch Gladbach im letzten Jahr. Suchten 2003 noch 425 Geschichtsinteressierte die Räumlichkeiten an der Hauptstraße auf, so waren es im gesamten Jahr 2004 schon 788 Besucher.

Nach Auskunft des Stadtarchivs sei die erhöhte Zahl auf ein neues Angebot zurück zu führen: Seit dem letzten Jahr können Fotoabzüge von Luftbildern ausgedruckt werden. Auch würden Schüler das Angebot zur geschichtlichen Bildung stärker nutzen, als noch in den Jahren zuvor.

Noch stärker als die persönlichen Besuche nahm die Nutzung des Internet-Angebots zu: Im Jahr 2003 klickten sich 10 407 Besucher durch die Seiten – 2004 waren es 33 565, die im Internet recherchierten.

In den vergangenen zwölf Monaten waren die Räume des Archivs immer wieder Schauplatz von Ausstellungen über die Stadtgeschichte. In den Vitrinen waren Unterlagen zum Bergisch Gladbacher Rathaus und seinem Architekten Ludwig Bopp zu sehen, Dokumente zum Nachleben von Maria Zanders und historische Briefköpfe von Bergisch Gladbacher Firmen zu bestaunen und Vorlesungen von Autoren der Region zu hören. Bewegendster Moment war nach Auskunft des Archivs der Besuch von Viktor Michailowitsch: Der 73-jährige Ukrainer besuchte das Archiv im Rahmen des Besuchsprogramms für ehemalige Zwangsarbeiter. Michailowitsch war als Kind nach Bergisch Gladbach verschleppt worden und erzählte seine Erinnerungen den Schülern der umliegenden Schulen. Informationen rund um Bergisch Gladbachs Geschichte bieten die Internetseiten des Stadtarchivs.

Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger, 16.2.2005

Festakt zum 25. Jubiläum der Zentralbibliothek Köln

Trotz aller Überzeugungsarbeit weiß Horst Neißer, Direktor der Kölner Stadtbibliothek: "Es gibt Vorurteile, die kann man einfach nicht ausrotten." Dazu zählt die Ansicht, öffentliche Bibliotheken seien eine Einrichtung für Kinder und Menschen, die viel Zeit haben, um Romane zu lesen. Tatsächlich hat gerade die Kölner Zentralbibliothek in den 25 Jahren ihres Bestehens ihre Funktion als Ausleihstation für Bücher nach und nach verloren und ihren internationalen Ruf als vorbildliche "Public Library" weiter ausbauen können. Gezielte Informationsvermittlung für alle Zielgruppen heißt die Zauberformel, für die Direktor Neißer auch ein Beispiel nennen kann: "Vor einiger Zeit habe ich in einer Kneipe einen Herrn getroffen, der für die Teilnahme seiner Firma an einer Ausschreibung vergeblich nach der durchschnittlichen Luftfeuchtigkeit in Melbourne im September forschte. Nachdem ich ihn überredet hatte, zu uns zu kommen, hatte er nach zehn Minuten die gewünschte Information."

Mit einem Festakt zum 25-jährigen Bestehen wurde am Montag die Bedeutung von Zentralbibliothek und Heinrich-Böll-Archiv hervorgehoben. OB Fritz Schramma ehrte haupt- und ehrenamtliche Förderer der Einrichtungen und las Heinrich Bölls Satire "Auf der Suche nach dem Leser". Schramma sprach sich für das geplante "Haus der Literaturarchive" aus, mit dem das Stadtarchiv und das Heinrich-Böll-Archiv zusammengeführt werden sollen. "Mit diesen Einrichtungen ist ein großer Schatz entstanden. Wir sollten in Köln mit den Pfunden wuchern, die wir haben".

Am Rande der Veranstaltung wurden aber auch kritische Töne laut. So sei eine Verkürzung der Öffnungszeiten bei 8 000 Besuchern täglich das falsche Signal. Konrad Beikircher und Viktor Böll präsentierten beim Festakt eine satirische Lösung – sie forderten in einem feurigen Plädoyer kurzerhand, die Buchstaben abzuschaffen.

Quelle: David Ziegelmayer, Kölnische Rundschau, 16.2.2005

Kündigung einer zu \“wissenschaftlichen\“ Archivarin?

Eine Frau mit Fachkompetenz, die sich – auf eigene Kosten – ständig fortbildet sei offensichtlich schwer zu akzeptieren, bedauert MMag. Dr. Ingrid Scherney, dass man ihr Arbeitsverhältnis mit der Gemeinde Gars, wo sie für das Archiv zuständig und mit 15 Wochenstunden beschäftigt war, gekündigt hat.

Mit einem dringlichen Antrag bei der letzten Gemeinderatssitzung (im nicht offiziellen Teil) wurde der bis Ende März laufende Vertrag nicht mehr verlängert. Der Hintergrund: Scherney liegt als Obfrau des Museumsvereins wegen des Zeitbrücke-Museums im "Clinch" mit Vizebürgermeister und Kulturreferent Rudolf Winglhofer. "Das Verhältnis zu ihm hat sich zugespitzt", erklärt sie in einem Schreiben an die Mitglieder des Museumsvereins und zählt dort ihre Verdienste um das Haus auf, unter anderem die Zuerkennung des "Museumsgütesiegels" und die Wiederaufnahme der still gelegten Kontakte mit Univ. Prof. Dr. Herwig Friesinger, dem ehemaligen Grabungsleiter auf der "Schanze". Sie zieht in ihrem Brief den Schluss, dass ihr Engagement für das Museum den Verlust des Arbeitsplatzes in der Gemeinde nach sich gezogen habe. Scherney ärgert, dass sie einfach vor vollendete Tatsachen gestellt worden sei, niemand habe mit ihr darüber gesprochen.

Ihre Arbeit im Archiv, wo Jahrzehnte lang nichts aufgearbeitet wurde, sei noch lange nicht beendet, umso verwunderlicher die Kündigung, die sie in zweierlei Hinsicht trifft: "Das Einkommen war zwar nicht die Welt, hat mir aber Versicherungsschutz und Pensionszeiten gebracht. Und wenn ich jetzt wo anders einen Arbeitsplatz finden sollte, in Gars eher nicht, also auspendeln muss, kann ich das Museum, an dem mein ganzes Herz hängt, nicht mehr führen."

"Ich schätze Frau Scherney sehr als versierte Fachkraft, die irrsinnig viel bewegt hat", streut ihr Winglhofer Rosen, wendet aber sofort ein: "Die Wege zum Ziel sind allerdings verschieden, obwohl wir beide das Wohl des Museums im Auge haben: Sie präferiert den – teureren – Weg des Architekten, ich muss die Finanzen der Gemeinde im Auge haben." Knackpunkte seien die zur Nutzung durch Friesinger vorgesehenen Räume im Untergeschoß und verschiedene Bauarbeiten (Raumtrennung/-öffnung, Bodenbelag…) gewesen.

Die Kündigung sei aber keine Verquickung mit Scherneys Tätigkeit als Archivarin, das stellt Winglhofer entschieden in Abrede: "Sie hat viel aufgearbeitet, aber zu wissenschaftlich, da kann niemand nacharbeiten. Da wir aber sparen müssen, muss ein Gemeindebediensteter das Archiv weiter führen."

Quelle: Niederösterreichische Nachrichten, 16.2.2005

Ausbau des Schiller-Nationalmuseums / Deutschen Literaturarchivs

Für Kenner der deutschen Literatur ist Marbach ein Mekka, ein Sehnsuchtsort, an den sie regelmäßig pilgern. All jene aber, die nicht so viel mit Büchern im Sinn haben, kennen Marbach allenfalls als verschlafenes Städtchen am Rande Stuttgarts. Doch in Marbach residieren sowohl das Schiller-Nationalmuseum als auch das Deutsche Literaturarchiv, in dem viele der kostbarsten Handschriften unserer Geistesgeschichte ruhen und in dem Manuskripte, Arbeitsunterlagen, biographische Zeugnisse unserer wichtigsten zeitgenössischen Schriftsteller gesammelt werden. Marbach kann sich folglich, recht besehen, als eines der intellektuellen Gravitationszentren des Landes betrachten.

Seit rund 100 Tagen haben beide Marbacher Häuser einen neuen Direktor: den als Historiker und Journalisten gleichermaßen profilierten Ulrich Raulff. In Jahresfrist wird noch eine dritte Institution für ihn hinzukommen. Dann nämlich soll das Museum der Moderne bezugsfertig sein – neben dem Schiller Nationalmuseum ein zweites Ausstellungsgebäude, das der Literatur gewidmet ist. Mit diesen beiden Häusern will Raulff die Arbeit der Marbacher Institutionen stärker ins Bewußtsein des kulturinteressierten Publikums rücken. Auch wenn Präsentationen zu literarischen Themen wohl nie die Attraktivität großer Kunstausstellungen erzielen, läßt sich die Anziehungskraft Marbachs sicher noch steigern.

Was dann sicher auch dem Literaturarchiv zu Gute kommt. Denn in den letzten Jahren haben sich mehr und mehr andere Interessenten mit beträchtlichem Erfolg um die Archivbestände des literarischen Lebens bemüht. Die Akademie der Künste in Berlin etwa, wo jetzt große Teile des Walter Benjamin-Nachlasses zu finden sind. Oder die Universität Frankfurt/M., die nach und nach das Archiv des Suhrkamp Verlages übernimmt.

Sicher, Konkurrenz belebt das Geschäft, es ist kein Fehler, wenn Marbach sich im Wettstreit befindet mit anderen Sammlern um die materiellen Zeugnisse unseres Geisteslebens. Doch um konkurrenzfähig zu sein, muß das Literaturarchiv nicht nur Seriosität, sondern auch Glanz verbreiten. Raulff hat dies erkannt und schickt sich an, dafür zu sorgen, daß Marbach nicht nur für Kenner, sondern ebenso im Bewußtsein des großen Publikums mehr ist als nur ein Vorort Stuttgarts.

Quelle: Uwe Wittstock, Die WELT, 15.2.2005

CD-ROM zum 60. Jahrestag der Zerstörung Pforzheims

Es ist eine Zusammenarbeit, die schon viele, viele Jahre bestens funktioniert: Stadt Pforzheim und Enzkreis haben ein gemeinsames Medienzentrum (früher Kreisbildstelle), das im Landratsamt untergebracht ist. Das hat zu den vielen Aktivitäten, die im Zusammenhang mit dem 60. Jahrestag der Zerstörung Pforzheims am 23. Februar stattfinden, einen ganz besonderen Beitrag geleistet: gestern präsentierten Bürgermeister Gert Hager, Wolfgang Antritter und Ulrich Kube (beide Medienzentrum) sowie Christian Groh (kommissarischer Leiter des Stadtarchiv Pforzheim) eine CD-ROM mit fast 1000 Fotos, die das Pforzheim vor der Zerstörung, nach dem Bombardement und von heute zeigen.

Und nicht nur das. Da vor allem die Schulen als Zielgruppe angesehen werden, um damit Unterrichstmaterial zur Geschichte Pforzheims zu besitzen, kann mehr als Fotos abgerufen werden. Es können virtuelle Stadtrundgänge unternommen werden. Es wird dargestellt, wie sich Altes und Neues verzahnen. Straßenkarten zeigen Veränderungen beim Wiederaufbau der Stadt. Mit auf die CD gebrannt ist ein Ausschnitt aus dem Film \“Code Yellowfin\“, zudem ein Interview mit einem 84-jährigen Augenzeugen des Luftangriffs und Texte, gelesen von Jens Peter (Stadttheater Pforzheim).

Die fünfte CD-ROM des Medienzentrums ist, wie deren pädagogischer Leiter Wolfgang Antritter erläutert, nach der Schloßkirche, den Wehrkirchen, den Eppinger Linien und einer Kreisrundfahrt nun Pforzheim vor und nach dem 23. Februar 1945 gewidmet. Christian Groh hat dazu eine Einführung verfasst, Gerhard Heinzmann, der evangelische Schuldekan, einen Beitrag \“Den Lebenden zur Mahnung – Erinnern heißt Versöhnen\“ geliefert.

Das Fotomaterial stammt zum großen Teil aus dem Stadtarchiv sowie aus der privaten Sammlung von Ulrich Kube, dem früheren stellvertretenden Leiter des Medienzentrums Pforzheim-Enzkreis. Als Ruheständler fand er die notwendige Zeit, sich diesem Projekt zu widmen. Da Sammlungen wie die des Tübinger Ansichtskartenherstellers Metz oder die Brugger-Luftbilder inzwischen im Landesmedienzentrum beziehungswiese im Haus der Geschichte öffentlich zugänglich sind, wurde ihm das zu einer zusätzlichen Hilfe.

An jede Pforzheimer Schule wird ein Exemplar der CD-ROM \“Pforzheim: Gestern – Zerstört – Heute\“ geliefert. Sie kann für den Unterricht kopiert werden. Interessenten können ein Exemplar gegen einen Unkostenbetrag von zehn Euro beim Medienzentrum Pforzheim-Enzkreis, Kronprinzenstraße 9 in Pforzheim erhalten.

Quelle: Pforzheimer Zeitung, 15.2.2005

Stadtarchiv Wiesbaden unterstützt Gunter Demnigs \“Stolpersteine\“

Dass aus Gunter Demnig kein Maler werden würde, zeigte sich früh: Den in viele Stücke zerschlagenen Ziegelstein, den er als Fingerübung an der Kunstakademie von Kassel zu Papier zu bringen versuchte, sah jedes Mal aus "wie ein Pfannkuchen". Statt dessen baute der 1947 in Berlin Geborene erst ein paar merkwürdige Möbel, um dann als Aktionskünstler von sich reden zu machen. Die politische Motivation seiner Arbeit äußerte sich anfangs noch sehr plakativ, etwa als er 1971 die Sterne der amerikanischen Flagge durch Totenköpfe ersetzte. Mit der Zeit aber wurden seine Ideen konzeptueller. Wichtige Themen waren Spurensuche und -sicherung.

Aus Demnig wurde so etwas wie der Forrest Gump der deutschen Kunstszene, der eine Kreidelinie von Kassel, wo er inzwischen selbst lehrte, bis nach Paris zog, einen Ariadne-Faden zwischen der documenta-Stadt Kassel und der Biennale-Stadt Venedig knüpfte oder von einem polnischen Container-Schiff auf dem Weg nach New York im sechs-Stunden-Rhythmus eine Flaschenpost dem Atlantik übergab. Ernster wurde er, als er bis in vorchristliche Zeit zurück weisende Daten von Friedensverträgen in Blei schlug oder an den Übergängen zwischen Berlin West und Ost Bleiteppiche auslegte.

Heute ist Demnig in Köln zu Hause. Von dort aus erinnert er seit 2000 in ganz Europa an Holocaust-Opfer, indem er vor deren früheren Wohnungen "Stolpersteine" verlegt. Ein Stein steht für ein Schicksal. Messingplatten, auf denen jeweils ein Name eingeschlagen ist und die die obere Stein-Seiten abschließen, machen dies greifbar. 5 000 dieser zehn mal zehn mal zehn Zentimeter großen Betonquader liegen inzwischen in insgesamt 70 Städten. Öffentliche Etats werden dadurch nicht belastet. Paten übernehmen die anfallenden Kosten von 95 Euro pro Stein.

Auch in Wiesbaden will Gunter Demnig bekanntlich und womöglich schon Mitte April aktiv werden. Eine entsprechende, von Magistrat und auch Stadtparlament bereits abgesegnete Initiative geht auf die Fraktionen von SPD und Grünen zurück. Dass er sich und sein Projekt in Wiesbaden selbst vorstellt, ließ Gunter Demnigs, von Projektkoordinatorin Uta Franke straff geführter Terminkalender nun erstmals zu. So berichtete er in den vollen Räumen des Presseclubs von seinem Werdegang und erzählte von so erfreuten wie empörten Reaktionen auf seine Arbeit. Ärger mit den Behörden bekam er regelmäßig. Das begann bei bürokratischen Hindernissen und endete nicht selten mit Polizei-Einsatz.

Bei seinem Stolperstein-Projekt ist Demnig angewiesen auf archivarische Mithilfe an Ort und Stelle. Positive Erfahrungen hat er dabei mit Schulklassen gemacht. In Wiesbaden unterstützt ihn bereits das Stadtarchiv. Dessen Leiterin Brigitte Streich und ihr Team werten Gedenk- und Adressbücher, Akten und Register aus. So versuchen sie, die eklatante Lücke zu schließen, die seit 1945 in ihrem Datenfundus klafft, als ein Brand die Einwohnermeldedatei zerstörte. Dennoch: Nicht alles werd sich aufhellen lassen, sagte Streich. Das liegt aber auch gar nicht in der Absicht des Künstlers, der symbolisch an ausgewählten Stellen und nicht dokumentarisch arbeitet. Auch darauf, dass er jeden einzelnen Stein selbst herstellt und verlegt, besteht er. "Fabrikarbeit" verletze die Würde des Themas.

Quelle: Katinka Fischer, Wiesbadener Kurier, 15.2.2005

Publikation des Johannes-Lepsius-Archivs

Am 24. April jedes Jahres gedenken Armenier gemeinsam mit Angehörigen des deutschen Volkes und anderer Nationen der Opfer des Völkermords an den Armeniern in der Osmanischen Türkei im Jahre 1915. Diesem Völkermord fielen – je nach Schätzungen – 500.000 bis 1,5 Millionen Menschen zum Opfer. Das Jahr 1915 markiert dabei nur die Spitze des Genozids, erstreckten sich die Gräueltaten gegenüber den Armeniern doch letztlich über den Zeitraum von 1894 bis 1923. Sogar später kam es immer wieder vereinzelt zu Ausschreitungen gegenüber der Volksgruppe. Das Dr. Johannes-Lepsius-Archiv an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg dokumentiert mit seinen vielfältigen Beständen in umfangreicher Weise die Tragödie des armenischen Volkes, die Beziehungen zwischen Deutschland, Armenien und der Türkei sowie die internationale Armenienhilfe. In der jetzt vollendeten Edition \“Deutschland, Armenien und die Türkei 1895 – 1925\“ sind die Materialien des Dr. Johannes-Lepsius-Archivs umfassend dargestellt. Die Publikation trägt erstmals viele bis heute unbekannte Dokumente zu Fakten und Hintergründen des Schicksals des armenischen Volkes zusammen und informiert über die internationalen Hilfsaktionen, die dessen Überleben sichern sollten. Die Stiftung hat die Edition im Rahmen ihrer Förderinitiative \“Archive als Fundus der Forschung\“ gefördert.

Goltz, Hermann (Hrsg.). Deutschland, Armenien und die Türkei 1895 – 1925. Dokumente und Zeitschriften aus dem Dr. Johannes-Lepsius-Archiv an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. München: Saur Verlag, 2004.
Teil 1: Katalog. Dokumente und Zeitschriften aus dem Dr. Johannes- Lepsius-Archiv 622 S., ISBN 3-598-34407-4
Teil 2: Mikrofiche-Edition. 317 Fiches., ISBN 3-598-34408-2
Teil 3: Thematisches Lexikon zu Personen, Institutionen, Orten, Ereignissen. 605 S., ISBN 3-598-34409-0

Der Herausgeber Dr. Hermann Goltz ist Professor an der Theologischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.

Quelle: informationsdienst wissenschaft, 15.2.2005

Geplante Errichtung eines »Josef-Ponten-Archivs«

Am 3. April jährt sich zum 65. Mal der Todestag des Schriftstellers Josef Ponten. Dieser Name ist im Rheinland, vor allem in Aachen und auch Richterich nicht unbekannt, war Ponten doch in der ersten Hälfte des 20.Jahrhunderts ein vielgelesener Autor.

Die Bürgerinnen und Bürger von Richterich und Laurensberg und vor allem die literaturbeflissenen Anwohner von Raeren, seinem Geburtsort, wissen, dass Josef Ponten lange Zeit auf Schloss Schönau in Richterich verbracht und Julia von Broich, die Tochter des Schlossherren Baron von Broich geheiratet hat.

Die Heimatfreunde des Heydener Ländchens haben sich seit ihrer Gründung im Jahre 1989 der Erforschung und dem Erhalt der geschichtlichen und kulturellen Zeugnisse ihrer Heimat gewidmet. Sie wollen zur Erinnerung an den einst so erfolgreichen, heute aber sehr in Vergessenheit geratenen Dichter und Schriftsteller Dr. Josef Ponten an der Stätte seines Wirkens, dem Schloss Schönau in Aachen-Richterich ein »Josef-Ponten-Archiv« einrichten. Diese Absicht möchten wir Ihnen, verehrte Mitglieder und Freunde unseres Vereins, in einer speziellen Veranstaltung vorstellen und erläutern.

Diese findet statt am Samstag, dem 19. Februar. Beginn 19.30 Uhr im Schloss Schönau, Aachen-Richterich. Das Programm sieht wie folgt aus:
– Vortrag zu: Josef Ponten – Leben und Werk (Referent Franz Lohmeyer).
– Vorstellung des geplanten Archivs anhand der Originalausgaben des schriftstellerischen Werkes von Josef Ponten sowie zahlreicher Bilder und Dokumente zu ihm. Erläuterung einer »Josef-Ponten-Stiftung«, die den Heimatfreunden des Heydener Ländchens in Form einer Werksammlung zugegangen ist.
– Besichtigung der ausgestellten Werke Pontens und der Dokumentensammlung. Aussprache mit dem Leihgeber.

Gäste sind zu dieser Veranstaltung recht herzlich eingeladen. Der Eintritt ist für alle Besucher frei.

Quelle: netecho, 15.2.2005

Aufbau eines kommerziellen digitalen Bildarchivs

In einer Presseerklärung hat die Fa. PantherMedia zum Aufbau eines digitalen Bildarchivs im deutschsprachigen Raum aufgerufen:

»- PantherMedia ruft alle Bürger auf, persönliche Fotos und Erinnerungen zum 60. Jahrestag des Kriegsendes am 8. Mai 1945 online auszustellen.
– Privates Fotomaterial gibt einen einzigartigen Einblick in die historisch so bedeutende Zeit.
– Digitales Bildarchiv von PantherMedia als historische Fundgrube bisher unveröffentlichter Bilddokumente für Medien, Agenturen oder als Ausstellungsfläche.

PantherMedia, der Online-Marktplatz für digitale Fotografie, startet im Februar 2005 ein thematisch gegliedertes Bildarchiv zum Ende des Zweiten Weltkriegs. Alle, die aus der Zeit um den 8. Mai 1945 noch private Fotos und Dokumente besitzen, werden aufgerufen, diese bei www.panthermedia.net online zu stellen. Ziel ist es, bisher unveröffentlichtes Fotomaterial aus Privatbeständen zu sammeln und zu einem der größten Themen-Bildarchive im deutschsprachigen Raum aufzubauen.

Jeder hat die Möglichkeit, persönliche Erinnerungen der Generation der Eltern und Großeltern mit einer interessierten Öffentlichkeit zu teilen und gleichzeitig die Vergangenheit vor dem Vergessen zu bewahren. "Wie sah die zerstörte Heimatstadt um den 8. Mai 1945 aus? Wer half mit, die zertrümmerten Nachbarhäuser und Straßenzüge wieder aufzubauen? Interessant sind auch die kleinen regionalen Geschichten, die fotografisch festgehalten wurden und die damalige Stimmung widerspiegeln", so Robert Walters, Geschäftsführer der PantherMedia GmbH. Walters weiß, dass ein sensibler Umgang mit den persönlichen Erinnerungen wichtig ist. Um einem möglichen Missbrauch des Bildarchivs und der Privatfotos vorzubeugen, verspricht Walters die sorgfältige Handhabung des anvertrauten Bildmaterials. "Jedes Foto wird zuerst von uns gesichtet und erst dann im Bildarchiv veröffentlicht."

Die Idee ein digitales Bildarchiv aufzubauen, entstand aufgrund der hohen Nachfrage nach unveröffentlichten zeitgeschichtlichen Dokumenten und Bilder. "Der 60. Jahrestag rückt immer näher und das Interesse der Medien, historischen Publizisten und Geschichtsinteressierten an bisher unveröffentlichtem Bildmaterial ist enorm." Auf Wunsch der Besitzer können die Fotos gleichzeitig in der PantherMedia-Bildagentur zur weiteren Verwertung freigegeben werden und damit insbesondere der lokalen und regionalen Berichterstattung über das Ende des Zweiten Weltkriegs wertvolle Einblicke vermitteln. Walters ist überzeugt, dass das digitale Bildarchiv auf reges gesellschaftliches Interesse stoßen wird. "Wir werden zukünftig weitere geschichtliche sowie aktuelle Themen und Ereignisse zum Anlass nehmen, das Archiv weiter auszubauen."«

PantherMedia besteht zum einen aus einer kommerziellen Bildagentur, die nach Selbstaussage "kreative Fotos in hoher Qualität zum erschwinglichen Preis anbietet", sowie aus einer kostenlosen Community, "die sich durch diese sinnvolle Interaktion zwischen Kunden und Fotografen finanziert."

Quelle: Presseportal.de, 15.2.2005

Bildarchiv der Gemeinde Dahlem

In 2000 Fotografien wird die wechselvolle Geschichte der heutigen sechs Dorfgemeinschaften der Gemeinde Dahlem und das Entstehen ihrer sozialen und wirtschaftlichen Strukturen dokumentieren. Aufgebaut wurde das Gemeindebildarchiv vom früheren Gemeindedirektor Hubert Büth in Zusammenarbeit mit dem Schmidtheimer Realschullehrer Bodo Bölkow. Die beiden sammelten und reproduzierten nicht nur viele Bilder. Sie recherchierten auf Altentagen auch den Hintergrund der Bilder und versahen diese mit einem detaillierten Kommentar. Erst in dieser Kommentierung besteht der eigentliche Wert des Bildarchivs. Denn ohne detaillierte Beschreibung wären viele der Fotos spätestens für nachfolgende Generationen völlig wertlos.

Die Idee für das kommunale Bildarchiv geht auf den Gemeinderat zurück, der sich 1989 für einen Bildband aussprach. Viele Bürger folgten daraufhin dem Aufruf, historische Bilder für dieses Buch zur Verfügung zu stellen. Die "Altertümchen" wurden sorgfältig im Kaller Medienzentrum des Kreises Euskirchen auf Postkartengröße reproduziert. Die Originale gingen selbstverständlich unversehrt an die Besitzer retour.

Bis in das Jahr 1870 reicht die Bildersammlung zurück. Weit über 15 prall gefüllte Bände stehen in den Stahlregalen. Gegliedert ist das Archiv in Themenbereiche wie Ortsansichten, Hausansichten, Vereinsleben, Kirchen und kirchliche Feste, Berufsleben, Land- und Forstwirtschaft sowie Persönlichkeiten und besondere Ereignisse. Die Sammlung ist noch immer nicht abgeschlossen. Nach wie vor fänden Bürger bei Aufräumarbeiten oder Umzügen historische Fotografien auf ihrem Dachboden oder im Keller, die dann ins Rathaus gebracht würden.

Das gut sortierte Archiv ist denn auch die ideale Voraussetzung für diverse Bildbände und Broschüren, die vom Arbeitskreis "Kultur und Geschichte" herausgegeben werden. Vom großformatigen Gemeindebildband, der ersten Veröffentlichung aus dem kommunalen Bilderschatz, sind nur noch wenige Exemplare zu haben. In einem Ergänzungsband wurde Ende letzten Jahres die Identität sämtlicher Personen, die im Bildband auftauchen, recherchiert. Zwei weitere Broschüren beschreiben die Geschichte der Wegkreuze in der Gemeinde sowie die Historie des Klosters Maria Frieden.

Nach wie vor ist der Arbeitskreis dankbar dafür, wenn er mit alten Dokumenten versorgt wird.

Neben dem Bildarchiv hat die Gemeinde Dahlem selbstverständlich auch ein "normales" Archiv, das aus über 2000 Akten besteht, sortiert in Hunderten von Archivkartons. Das älteste Dokument stammt aus dem Jahre 1806 und hat die Vermessung der Heide- und Ödlandländereien in Schmidtheim zum Gegenstand.

Herrscherin über beide großen Archive ist Melanie Meyer. Die junge Dame arbeitet seit sechs Jahren im Schmidtheimer Rathaus und hat den Aufbau des Bildarchivs quasi mitbegleitet. Frau Meyer hilft nicht nur aus, wenn beispielsweise Bürger eine Vereinschronik erstellen wollen und Bildmaterial benötigen. Sie hält auch für Interessierte die Veröffentlichungen des Arbeitskreises bereit.

Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger, 14.2.2005