Nachdem das Stadtarchiv Halle/Saale wegen des Baus am neuen Kaufhof im Jahr 2002 mit dem kompletten Bestand in ein Ausweichquartier umziehen musste, wurde nun der Wiedereinzug in die sanierten und erweiterten Räume am Markt gefeiert. Die Grußredner betonten die Bedeutung von Archiven für das „Gedächtnis“ einer Stadt. Der Vorsitzende des Verbands deutscher Archivare, Volker Wahl, sprach von Erinnerungs- und Lernorten, Sachsen-Anhalts Kultusminister Jan-Hendrik Olbertz lobte die „attraktive Stätte der Begegnung mit der halleschen Geschichte“. Oberbürgermeisterin Ingrid Häußler fragte indes, ob sich die Stadt eine solche Sanierung heute noch leisten würde. Die Gesamtkosten betragen rund sechs Millionen Euro.
Das Ergebnis ist freilich prächtig: Nach der denkmalgerechten Sanierung gibt es im Erdgeschoss des Haller Stadtarchivs einen neuen Lesesaal mit 14 Plätzen sowie einen „technischen Lesesaal“ mit neun Plätzen und ausgestattet mit Laptop und Filmlesegeräten. Neu sind auch ein Vortragssaal, ein Seminarraum und ein Magazinbau.
Kontakt:
Stadtarchiv Halle
Brauhausstraße 18
06100 Halle (Saale)
Telefon 0345/4789425
Telefax 0345/4789731
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung, 2.7.2004
Ausstellungen zur Festungsstadt Theresienstadt
Die im landschaftlich reizvollen und kulturhistorisch reichen Böhmen gelegene tschechische Kleinstadt Terezín / Theresienstadt wird vor allem mit dem Ghetto des Holocaust in Verbindung gebracht, das hier vom November 1941 bis Mai 1945 unter nationalsozialistischer Herrschaft eingerichtet worden war. Weniger bekannt ist, dass es sich um eine idealtypisch angelegte Stadt der Aufklärung handelt, die 1780 von Joseph II. gegründet, in nur zehn Jahren nach dem Plan von General Karl Klemens Graf Pellegrini vollständig neu auf einer ca. 390 ha großen Fläche in einer Elbschleife entstand. Es handelt sich um eine weitgehend erhaltene, gegen Preußen unter Friedrich II. errichtete Bastionsfestung. Ihr Erhaltungszustand kann als einzigartig in Europa gelten.
Die dieser Tage eröffnete Ausstellung „TEREZIN / THERESIENSTADT – Vergegenwärtigung von Stadtgeschichte. Festungs-, Stadt- und Baupläne der Planstadt des 18. Jahrhunderts“ sowie die für Terezín im Jahr 2003 gestaltete Ausstellung „Stadtgeschichte – Stadtleben – Stadtplanung“ mit Studienprojekten aus dem Institut für Stadt- und Regionalplanung, Fachgebiet Denkmalpflege, der Technischen Universität Berlin präsentiert eine einzigartige Auswahl unveröffentlichter stadtbaugeschichtlicher Pläne Theresienstadts. Nahezu 50 Pläne aus tschechischen Archiven sowie ein Plan aus dem Österreichischen Staatsarchiv werden in Farbreproduktionen im Maßstab 1:1 gezeigt. Die großformatigen Blätter veranschaulichen die systematische und präzise Darstellungsweise von Architektur auf einem hohen Niveau klassizistischer Zeichenkunst. In der hier vorgestellten Auswahl geben sie Zeugnis von der Konzeption und Ausführung einer Planstadt des ausgehenden 18. Jahrhunderts.
Info:
Ausstellung des Schinkel-Zentrums im Forum des Architekturgebäudes,
Straße des 17. Juni 152, 10623 Berlin.
Die Ausstellung ist vom 29. Juni bis 10. Juli 2004,
Montag bis Freitag 12.00 bis 18.00 Uhr, sonnabends 12.00 bis 16.00 Uhr geöffnet.
Kontakt:
Prof. Dr. Astrid Debold-Kritter
Technische Universität Berlin, Sekr. B 3
Institut für Stadt- und Regionalplanung,
Fachgebiet Denkmalpflege
Hardenbergstraße 40a
10623 Berlin
Tel. +49 (0)30 314-28077
Tel. +49 (0)30 314-28146
adk@gp.tu-berlin.de
Quelle: ArcGuide, Der Internetführer für Architektur, 1.7.2004
Alte Unterlagen dem Archiv überlassen
Der Stadtarchivar von Heiligenhaus, Hartmut Nolte, appelliert aus aktuellem Anlass – gesucht werden Informationen und Materialien zu ehemaligen lokalen Industrieunternehmen – an die Öffentlichkeit, jene Unterlagen und Fotos, die vielfach auf privaten Dachböden oder in Kellern vor sich hin rotten, dem Stadtarchiv zu übereignen oder leihweise zu überlassen, bevor sie im Müllcontainer landen.
Unwiderbringlich verloren seien dann eventuell für die Stadthistorie wichtige Zeugnisse. Im Stadtarchiv seien sie hingegen gut aufgehoben und stünden kommenden Generationen für die Auswertung zur Verfügung. So könne durchaus das ein oder andere Schätzchen gerettet werden, welches hilft, Licht in bisher noch nicht bzw. unzureichend erforschte Gebiete der Ortsgeschichte zu bringen.
Kontakt:
Stadtarchiv Heiligenhaus
Rathaus / Postfach 100553
42570 Heiligenhaus
Telefon: 02056-13-214
Telefax: 02056-13-395
Quelle: WAZ, 1.7.2004
10 Jahre Landeskirchliches Archiv Kassel
Zwar ist das Landeskirchliche Archiv der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) mit seinen zehn Jahren eines der jüngsten unter den landeskirchlichen Archiven in Deutschland, doch hat es aufgrund seines besonderen Modells zur Klimastabilisierung in den Magazinen bereits einige Berühmtheit erlangt. Im Anfang war allerdings der Archivkarton, wie das Kasseler Archiv in einer zum Jubiläum entstandenen gleichnamigen Wanderausstellung erinnert. 1997 erst konnte das Archiv sein heutiges Domizil – der Verwaltungstrakt befindet sich in einem umgebauten Altbau – mitsamt den modernen Magazinen beziehen. Das Kasseler Modell zur Klimatisierung dieser Magazine orientiert sich an der römischen Hypokausten-Wandheizung. Grundlage ist ein 49 cm dickes Vollziegel-Mauerprofil, das die gewünschte Klimaträgheit aufweist. Temperierte Boden-, Wand- und Deckenschalen sorgen für ein saisonal gleitendes, träges Raumklima zwischen 16 und 20 Grad Celsius und einer relativen Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 Prozent. Als dreigeschossiges, fensterloses Gebäude angelegt, ist das Kasseler Modell-Magazin auch in die Ende gegangen: Zwei Untergeschosse und ein Erdgeschoss bieten eine Kapazität von 9.000 Regalmetern. Dieses Raumangebot soll noch bis zum 50-jährigen Jubiläum des Landeskirchlichen Archivs Kassel hinreichen.
Die Ausstellung zum Zehnjährigen besteht aus acht Modulen und 32 Bildtafeln, die die Arbeit der Archivpflege in den rund 1.000 Kirchengemeinden der Sprengel Kassel, Waldeck und Marburg, Hersfeld und Hanau erläutern und überhaupt die landeskirchenarchivische Praxis des Aufbewahrens, Sicherns, Erschließens und Nutzbarmachens vorstellen. Auf gleiche Weise angelegt ist der von der Archivleiterin Dr. Bettina Wischhöfer verfasste Katalog zur Ausstellung, der als ausführliche Informationsbroschüre Selbstdarstellung des Archivs sowie Hilfsmittel für die Besucher sein kann. Kurz vorgestellt werden darin auch einige der zahlreichen Projekte, die das Kasseler Archiv während der vergangenen zehn Jahre durchführen konnte: Neben der wichtigen, bald abgeschlossenen Kirchenbuchsicherungsverfilmung auf Kirchenkreisebene sind hier die digitalen Erschließungsprojekte zu nennen, die seit 2000 zunächst eine 11.500 Bilder umfassende Fotosammlung der Bauabteilung des Landeskirchenamtes betrafen, sodann seit Herbst 2001 das bewegliche kirchliche Kunstgut. Dieses Projekt hat ein Volumen von 30.000 Scanvorgängen und 23.000 Euro. Im Anschluss an das einer Firma übergebene Scannen erfolgen die notwendigen Verzeichnungsarbeiten im Landeskirchlichen Archiv Kassel, das derzeit mit sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern besetzt ist.
Info:
Bettina Wischhöfer: Im Anfang war der Archivkarton. 10 Jahre Landeskirchliches Archiv Kassel, Ausstellungskatalog, Kassel 2004, 59 S., zahlreiche Abb., ISBN 3-923461-61-5
Kontakt:
Landeskirchliches Archiv der Ev. Kirche von Kurhessen-Waldeck
Lessingstraße 15 A
34119 Kassel
Tel: (0561) 78876 – 0
Fax: (0561) 78876 – 11
archiv@ekkw.de
www.ekkw.de/archiv
Stv. Stadtarchivar Schaffhausens i.R.
Mit dem heutigen Tag geht im Stadtarchiv Schaffhausen nach 24-jähriger Tätigkeit der stellvertretende Stadtarchivar Hans Bölsterli in den Ruhestand. Für das Stadtarchiv erinnert aus diesem Anlass dessen Leiter Dr. Peter Scheck an die zahlreichen während dieser Ära eingetretenen Änderungen, die Bölsterli erlebt und aktiv mitgestaltet hat (Download Leitbild Stadtarchiv).
Dazu gehöre beispielsweise der Einzug der elektronischen Datenverarbeitung mit einer datenbankunterstützten Archivverwaltung sowie die wirkungsorientierte Verwaltung, die Bölsterli im Sinne der Kundenorientierung mustergültig vorgelebt habe. Seine Verdienste beruhen aber auch auf dem systematischen Aufbau der über 120.000 Bilder umfassenden Fotosammlung und der Lehrlingsausbildung im Stadtarchiv Schaffhausen, wo regelmäßig Informations- und Dokumentationsassistentinnen ihre Lehrzeit absolvieren.
Kontakt:
Stadtarchiv Schaffhausen
Fronwagplatz 24
CH-8200 Schaffhausen
Tel. Sekretariat ++41 52 632 52 32
Fax ++41 52 632 52 31
http://www.stadtarchiv-schaffhausen.ch/
Quelle: Schaffhauser Nachrichten, 30.6.2004
50 Jahre Wahlwerbung
Für die Öffentlichkeit verbindet sich das Erscheinungsbild einer Partei oftmals mit ihrer Präsentation etwa im Rahmen von Wahlkämpfen. Hier nutzen die Parteien die Möglichkeit, sich der Öffentlichkeit zu präsentieren und sich vom politischen Gegner abzugrenzen. Zu diesem Zweck führen die Parteien Veranstaltungen durch, schalten Anzeigen in Zeitungen oder Magazinen, richten im Zusammenhang mit dem Straßenwahlkampf Informationsstände ein, plakatieren auf Plakattafeln oder Litfaßsäulen und produzieren Wahlfilme.
Am bundesweiten TAG DER ARCHIVE (25. September 2004) wird sich, wie andere Münchner Archive, auch das Archiv für Christlich-Sozialen Politik (ACSP) der Hanns-Seidel-Stiftung beteiligen. Das dafür gewählte Motto lautet: „Immer wieder sonntags – 50 Jahre Wahlwerbung“.
Mit Hilfe des im ACSP vorhandenen Materials wird schlaglichtartig die Entwicklung der Wahlwerbung von den Anfängen 1945/49 bis in die Gegenwart gezeigt. Ergänzend werden auch Werbemittel anderer Parteien vorgestellt. Dies bietet die Möglichkeit, sich anhand von Flugblättern, Plakaten, Kleinwerbemitteln und ausgewählten Wahlfilmen über die Wandlung der Wahlwerbung der Parteien zu informieren. Zusätzlich werden je nach Nachfrage auch Führungen durch die Magazinräume des Archivs angeboten, um so den Besuchern einen Einblick über das breite Spektrum der im ACSP verwahrten Archivbestände zu ermöglichen.
Kontakt:
Hans Seidel Stiftung
Referat II/9 Archiv für Christlich-Soziale Politik (ACSP) Bibliothek und Dokumentation
Dr. Renate Höpfinger
Tel.: 089/1258-279
Fax: 089/1258-469
hoepfing@hss.de
Workshop für Jubiläumsvereine und Vereinsarchive
Das Institut für Sportgeschichte Baden-Württemberg e.V. veranstaltet am 6. / 7. November 2004 in Maulbronn einen Workshop für alle Turn- und Sportvereine des Landes, die in den nächsten Jahren ein Jubiläum begehen können und ein Archiv aufbauen wollen.
Gemeinsam mit Experten zur Sportgeschichte, zur Öffentlichkeitsarbeit und zum Museumswesen werden Konzeptionen zur Planung und Durchführung von Jubiläumsschriften und Ausstellungen erarbeitet. Ein weiterer Schwerpunkt des Workshops ist die Einführung in den Bereich Archivwesen und Dokumentation. Die Veranstaltung bietet sowohl wertvolle Informationen in Form von Expertenreferaten als auch die Möglichkeit, eigene Projekte und Probleme einzubringen und sich beraten zu lassen.
Info:
Workshop für Jubiläumsvereine und Vereinsarchive
Ort: Klosterhof 20/2, Maulbronn
Teilnahmegebühr: € 35.– (Zimmerreservierungen bitte selbst vornehmen. Ein Informationsblatt mit Übernachtungsmöglichkeiten erhalten Sie nach der Anmeldung.)
Anmeldeformular und Programmentwurf
Die Teilnahmeplätze sind begrenzt. Über die Teilnahme entscheidet der Eingang der Anmeldung. Mit der Anmeldung ist der Seminarbeitrag auf folgendes Konto des Instituts für Sportgeschichte zu überweisen: Sparkasse Pforzheim (BLZ 666 500 85); Konto-Nr. 692 662
Kontakt:
Martin Ehlers
Institut für Sportgeschichte Baden-Württemberg e.V.
Postfach 47,
75429 Maulbronn
Tel.: 07043 / 103-16 / -17;
Fax 07043 / 10345
(Vorläufiges) Programm:
Samstag, 6. November 2004
bis 15.00 Uhr Anreise
15.00 Uhr Begrüßung und Eröffnung
15.15 Uhr Erstellung einer Festschrift
Dr. Lothar Wieser
Anhand einer Analyse bereits vorliegender Festschriften soll der Entstehungsprozeß einer Vereinsfestschrift von der ersten Entscheidung bis zum fertigen Produkt schrittweise nachvollzogen werden. Hierbei geht es sowohl um die Erarbeitung der materiellen Voraussetzungen als auch um die inhaltliche Strukturierung mittels ausgewählter Themenbereiche. Die sich ergebenden Fragen sollen nach Möglichkeit ausführlich durchgesprochen werden.
16.45 Uhr Pause
17.00 Uhr Aufbau eines Vereinsarchivs
Martin Ehlers
Der Referent vermittelt Grundkenntnisse für die Archivarbeit in Turn- und Sportvereinen.
Vorgestellt werden Methoden zur sachgerechten Schriftgutablage, Bestandserhaltung, Bewertung, Ordnung und Erschließung von Akten und Bänden. Dabei wird behandelt, wie für einen abgeschlossenen Archivbestand ein Findbuch angelegt wird.
Aufgezeigt wird auch die Archivierung und Erschließung von Fotografien und der Aufbau einer Fotodokumentation.
Die Darstellung der Themen wird sich an Arbeitsabläufen und Problemen in der Vereinspraxis orientieren. Außerdem werden Fragen der Organisation und der Wirtschaftlichkeit behandelt.
18.15 Uhr Pause
18.30 Uhr Fotoarchivierung
Eva Müller
Neben Schriftgut verfügen Vereine meist über historische Fotografien mit großem Wert für die Vereinsgeschichte, da „ein Bild mehr als tausend Worte sagt“. Diese Bilder sind wichtige Quellen über Sportstätten und -veranstaltungen sowie das Vereinsleben in der Vergangenheit. Wie ein Bildarchiv aufgebaut und nutzbar gemacht wird, Fotografien langfristig gesichert und durch Informationen ergänzt werden können, wird die Referentin praxisorientiert vermitteln.
anschließend
Exkursion zum „Musterarchiv“ des TV Schmie (Maulbronn-Schmie)
Sonntag, 7. November 2004
9.15 Uhr Zur Bedeutung und Handhabung gegenständlicher Zeugnisse der Sportgeschichte
Dr. Stefanie Woite-Wehle
Nicht nur anhand von Dokumenten und Fotos läßt sich die Geschichte eines Sportvereins oder -verbandes nachzeichnen. Auch gegenständliche Zeugnisse leisten einen wichtigen Beitrag zum Verständnis vom früheren Vereinsleben und vergangenen Turn- und Sportbetrieb. In diesem Teil des Workshops soll es daher gehen um
1. verschiedene Typen von sporthistorischen Objekten und ihre Aussagekraft
2. Fundstellen und Aufbewahrungsformen
3. Verwendung/Präsentierung von gegenständlichen Zeugnissen der Sportgeschichte in Ausstellungen
10.45 Uhr Pause
11.00 Uhr Lesen von historischen Quellen
Martin Ehlers
Was sind überhaupt historische Quellen und wo finde ich Informationen zur Vereinsgeschichte?
Was bei der Auswertung von schriftlichen Aufzeichnungen als historische Quellen beachtet werden muß und welchen Wert sie für die Vereinsgeschichte darstellen, wird gleichermaßen besprochen wie die Entwicklung der deutschen Handschriften seit dem 19. Jahrhundert.
11.45 Uhr Ende des Workshops
Literaturtipp (Alle Workshopteilnehmer erhalten ein kostenloses Exemplar):
Sammeln, Archivieren, Auswerten
Ein Leitfaden für Vereinsarchive, Festschriften und Jubiläumsausstellungen
84 Seiten, 24 Abbildungen, geb. € 5.10 (zzgl. € 2.– Versandkosten).
ISBN 3-933486-20-3 (Beim Institut für Sportgeschichte erhältlich)
Kinderakademie im Wiesbadener Stadtarchiv
Neben der seit über 30 Jahren bestehenden Partnerschaft zwischen der Grundschule und dem Turnverein in Breckenheim existiert am Ort noch die sog. „Kinderakademie“, die den Schülern zweimal im Monat die Möglichkeit bietet, an verschiedenen Programmen teilzunehmen. So besuchten zwölf Jungen und Mädchen der Kinderakademie dieser Tage das Stadtarchiv Wiesbaden. Dessen Leiterin Dr. Birgitte Streich hatte sich einiges einfallen lassen, um den Acht- bis Zehnjährigen einen interessanten Nachmittag zu bereiten.
Im Anschluss an eine Führung durch das Archiv und dessen für die Kinder eindrucksvollen, nebeneinander aufgereihten Rollregalen erhielten die Kinder einen Einblick in das Fotoarchiv, wo ihnen alte Negative und Bilder von Wiesbaden gezeigt wurden. Zum Abschluss versuchten die Grundschüler, ihre Namen in altdeutscher Schrift auf Papier zu bringen, was dem einen mehr, dem anderen weniger glückte.
Den nächsten näheren Einblick ins Wiesbadener Archiv kann die Öffentlichkeit am 25. September nehmen, wenn das Stadtarchiv im Rahmen des bundesweiten „Tages der Archive“ einen Tag der offenen Tür veranstaltet.
Kontakt:
Stadtarchiv Wiesbaden
Im Rad 20
65197 Wiesbaden
Telefon: 0611 / 31-3329, 31-3747, 31-5429
Fax: 0611 / 31-3977
stadtarchiv@wiesbaden.de
Quelle: Wiesbadener Tagblatt, 28.6.2004
Korschenbroicher Ausstellung zu Flucht und Vertreibung nach dem WK II
Im Korschenbroicher Stadtarchiv stellt eine Ausstellung die Vertreibung der Ostdeutschen nach dem Zweiten Weltkrieg dar. Im Mittelpunkt stehen die schweren Schicksale von Flüchtlingen, die damals ins Rheinland kamen. Diese Erlebnisse haben die Duisburger Studentinnen Mehtap Özcan und Tatjana Bergheim, die selbst einen „Migrationshintergrund“ haben (siehe NGZ-Bericht), mit Hilfe von Zeitzeugeninterviews für die Ausstellung aufbereitet.
Über die Heimatfreunde Glehn war den beiden Studentinnen der Kontakt zu schließlich fünf Vertriebenen gelungen, deren Schicksale in der Ausstellung dargestellt werden. Viele der Vertriebenen sind heute Mitglieder der Heimatfreunde, die sich in Glehn u.a. um die Erhaltung der dörflichen Substanz und die Bewahrung des dörflichen Brauchtums bemühen. Insgesamt habe es drei Treffen mit den Studentinnen gegeben, bei denen die fünf Betroffenen interviewt worden sind.
Kontakt:
Stadtarchiv Korschenbroich
Friedrich-Ebert-Str. 3
41352 Korschenbroich
Telefon: (02161) 613-211 / 613-212
Telefax: (02161) 613-240
stadtarchiv@korschenbroich.de
Quelle: Carsten Greiwe, ngz-online, Neuss-Grevenbroicher Zeitung, 24.6.2004
„Medienkaufhaus“ für Siegen
Der alte Kaufhof Kerber in Siegen wird in ein modernes „Medienkaufhaus“ umgewandelt. Dies ist der Arbeitstitel eines der größten städtisch-privaten Projekte der letzten Jahre, das diese Woche von Bürgermeister Ulf Stötzel der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Das Kulturhaus werde zum Schlüsselprojekt für die Oberstadt, so Stötzel. Die Stadt kauft die oberen drei Etagen, wo die Stadtbücherei, die Volkshochschule und das Stadtarchiv einziehen werden. Das Basement und das Erdgeschoss übernimmt ein privater Investor aus der Region.
In der Stadtbibliothek sei aufgrund der zukünftigen Arbeitsmöglichkeiten auf 1.700 qm Fläche bereits eine regelrechte Euphorie ausgebrochen. Und auch im Stadtarchiv Siegen herrsche Aufbruchstimmung, berichtet Leiter Ludwig Burwitz. Die Fläche wird sich verdreifachen. Das Archiv bekommt 700 Quadratmeter Lagerfläche und einen großzügigen Lesesaal.
Kontakt:
Stadtarchiv Siegen
Oranienstr.15 / Postfach 100352
Postfach 100352
57072 Siegen
Telefon: 0271-404-3901
Telefax: 0271-501997
Quelle: Westfälische Rundschau, 25.6.2004