Der Katholische Burschenverein in Hallenberg übergibt seine wertvolle Vereinschronik während des kommenden Pfarrfestes an die Kirchengemeinde. Sie soll dem Archiv der Kirche beigefügt werden, um so besser erhalten zu bleiben. Die Chronik ist das wertvollste, was der Verein in seiner über 250-jährigen Geschichte gefördert und produziert hat.
Das Buch beinhaltet Informationen über alte und junge Ereignisse. So stehen auf den ersten Seiten die Statuten und Mitglieder ab der Gründungszeit im Jahr 1746. Bis 1910 sind sowohl die Mitglieder als auch die Kassenstände und Umsätze vermerkt. Aber auch über das Vereinsleben erfährt man vieles. Am 10. Juni 1937 wurden alle katholischen Vereine verboten, die Staatspolizei hatte den Befehl, sämtlichen Besitz zu konfiszieren. Da die Burschen dazu nicht gewillt waren, war plötzlich alles verschwunden, sodass sich die Polizei mit einem Kassenbuch mit nur 0,87 Reichsmark begnügen musste. Die Flagge des Vereins wurde während des Krieges in einer Milchkanne in die Erde eingegraben und überstand so unversehrt.
Kontakt:
Burschenverein Hallenberg
c/o Markus Franke
Am Hang 16
59969 Hallenberg
Quelle: Westfalenpost (Winterberg), 14.5.2004
„Reservate“ – Fotoausstellung im StA Leinfelden-Echterdingen
Die Stadt Leinfelden-Echterdingen ist eine Hochburg der Fotografie: Hier hat die renommierte Deutsche Fotografische Akademie (DFA), ehemals Gesellschaft Deutscher Lichtbildner (GDL), ihren Sitz. Das Archiv der DFA mit einigen hundert künstlerisch überaus wertvollen zeitgenössischen Fotografien verschiedener Genre befindet sich in der Obhut des Stadtarchivs.
Der Werbefotograf und Kunstlichtprofi Charles Compère zählt zur Elite der deutschen Fotografen, erfreut sich weltweiter Anerkennung, hat mehrere FH-Gastprofessuren inne und ist Ehrenmitglied der Deutschen Fotografischen Akademie (DFA). Im Verlauf von mehr als 40 Jahren hat Compère ein ebenso umfangreiches wie vielschichtiges Gesamtwerk geschaffen, das unter anderem auch Reise- und Erlebnisfotografien aus fernen Ländern, sowie Unterwasserfotografie, umfasst.
Derzeit sind Arbeiten von Professor Charles Compère im Rahmen der Foto-Ausstellung „Reservate – Landschaften in Ausschnitten“ im Stadtarchiv Leinfelden-Echterdingen zu sehen. Die Ausstellung läuft noch bis zum 25. Juli.
Kontakt:
Stadtarchiv Leinfelden-Echterdingen
Schönaicher Sträßle 4
70771 Leinfelden-Echterdingen
(Firmengebäude MHZ-Hachtel)
Dr. Bernd Klagholz
Leiter des Stadtarchivs LE
Tel. 0711-9975409
Fax 0711-9975410
b.klagholz@le-mail.de
http://www.stadtarchiv.leinfelden-echterdingen.de/
Quelle: Cornelia Nawrocki, Stuttgarter Wochenblatt, 13.5.2004
Schüler-Projektarbeit im StA Neu-Isenburg
Eine Projektwoche der Gymnasiums Goetheschule in Neu-Isenburg hat bei einigen Schülern einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Sie werden von nun an ihren Heimatort mit anderen Augen sehen. An vier Tagen bemühten sich 16 Oberstufenschüler des Gymnasiums die Geschichte Neu-Isenburgs zwischen 1933 und 1945 zu beleuchten. Die 16 bis 20-Jährigen zogen Bücher und Zeitungsbände heran, sichteten Karten- und Bildmaterial und stellten ihre Ergebnisse auf großen Infotafeln zusammen.
Die Schülerinnen und Schüler behandelten in Gruppenarbeit Themen wie Judenverfolgung, NS-Propaganda oder Flakstellungen in Neu-Isenburg. Eine Gruppe ging sogar mit der Digitalkamera auf die Pirsch und fotografierte Orte aus derselben Perspektive, wie sie alte Bilder zeigten und fertigten daraus Fotomontagen.
Stadtarchivarin Claudia Lack, die den Schülern das gesamte Material zur Verfügung stellte, war – wie die Frankfurter Neue Presse berichtet, zum Schluss so begeistert, dass sie das vollendete Werk sofort als Ausstellung ins Stadtarchiv holte.
Info:
Die Ausstellung «Neu-Isenburg zwischen 1933 und 1945» ist im Stadtarchiv freitags 15 bis 18 Uhr oder nach Terminvereinbarung zu sehen.
Kontakt:
Stadtarchiv Neu-Isenburg
Beethovenstraße 55
D-63263 Neu-Isenburg
Telefon: 0 61 02 / 24 99 11
claudia.lack@stadt-neu-isenburg.de
Quelle: Valerie Ponell, Frankfurter Neue Presse, 13.5.2004
Bunsen-Vorlesung aus dem Jahr 1859 entdeckt
Am 17. Mai wird in Heidelberg das Manuskript einer Vorlesung des Chemikers Robert Wilhelm Bunsen der Öffentlichkeit vorgestellt. Dr. habil. Christof Schulz vom Physikalisch-Chemischen Institut der Universität Heidelberg fand das bedeutende Zeitdokument aus dem 19. Jahrhundert.
Den Mitschrieb hatte Ferdinand Karl Friedrich König, Bunsens Assistent an der Ruperto Carola, 1859 verfasst. Danach blieb das Dokument jedoch über mehrere Generationen kaum beachtet im Besitz der Familie, bis es Christof Schulz zufällig bei einem privaten Besuch in Stanford unter die Augen kam. Er cmachte einige Fotos, die er mit einem Bericht an die Bunsen-Gesellschaft, die Fachgesellschaft für Physikalische Chemie, schickte, wo die Meldung sofort große Wellen schlug.
Bislang ist laut idw-Bericht an eine wissenschaftliche Erarbeitung des Inhalts nicht gedacht, da es sich um den Tafelabschrieb einer Grundlagen-Vorlesung handelt. Dennoch habe das Dokument zumindest wissenschaftsgeschichtliche Bedeutung, da es doch einen tiefen Blick in die Wissenschaft des 19. Jahrhunderts in Heidelberg biete.
Kontakt::
Dr. habil. Christof Schulz
Physikalisch-Chemisches Institut
christof.schulz@pci.uni-heidelberg.de
http://www.pci.uni-heidelberg.de/pci/cschulz
Quelle: Heiko P. Wacker, idw-online, Mitteilung von Dr. Michael Schwarz (Uni Heidelberg), 13.5.2004
Neuenbürger Stadtarchiv wird eingeweiht
Ratschreiber Pietsch hat in Neuenbürg die zentrale Unterbringung des Archivs organisiert, wie die Pforzheimer Zeitung heute berichtet. Im einem denkmalgeschützten ehemaligen Lagerhaus ist das Archiv nun untergebracht, das am Samstag offiziell eingeweiht wird. Die Aufgabe, dem Denkmalschutz gerecht zu werden und innen funktionsgerechte Räume zu schaffen, ist vorbildlich gelöst. Die Haustechnik und Sicherheitstechnik sind auf der Höhe der Zeit.
Das Stadtarchiv umfasst das ehemalige Archiv der Stadt Neuenbürg und die Archive der Teilorte Arnbach, Dennach und Waldrennach, die bisher vor Ort untergebracht waren. Dass sich jetzt endlich alles unter einem Dach befindet, freut Klaus Pietsch sehr.
Das Neuenbürger Archiv sei sehr dicht und aussagekräftig, vor allem ab Mitte des 18. Jahrhunderts, urteilt Karl Mayer, der als Mitarbeiter des Kreisarchivs des Enzkreises im Auftrag der Stadt Neuenbürg für die Beratung und fachgerechte Gestaltung des Archivs verantwortlich ist. Der große Brand, der im Mai 1783 auch das Rathaus zerstörte, habe weniger vernichtet als lange vermutet, resümiert Mayer. Zum Bestand gehören mehr als 1.800 Akten, rund 600 Bände sowie Urkunden, Karten und Pläne. Das älteste Dokument ist eine Heiligenrechnung über das Kirchenvermögen der Kirchengemeinde Neuenbürg aus dem Jahre 1540.
Info:
Am kommenden Samstag, 15. Mai, wird das Stadtarchiv um 16 Uhr offiziell eingeweiht. Bis 19 Uhr finden stündlich Führungen für interessierte Bürger und Gäste statt. Weitere Führungen gibt es am Sonntag, 16. Mai, von 13 Uhr bis 17 Uhr.
Kontakt:
Rathaus Neuenbürg
Rathausstraße 2
75305 Neuenbürg
Tel. 0 70 82 / 79 10-0 (Zentrale)
Fax 0 70 82 / 79 10-65
stadtverwaltung@neuenbuerg.de
Quelle: Friedrich Eschwey, Pforzheimer Zeitung, 12.5.2004
Dokumentation zum 17. Juni 1953 in Hennigsdorf
Das Denkmal gegenüber dem ehemaligen Borsig-Werk in Berlin-Tegel hat die beiden Studentinnen Rita Hiepler und Inge Braun inspiriert, Nachforschungen zu den Ereignissen des 17. Juni 1953 anzustellen. „Hier zogen am 17. Juni 1953 Stahlarbeiter aus Hennigsdorf vorbei zur Stadtmitte und forderten die Wiedervereinigung des deutschen Volkes durch freie Wahlen“, heißt es auf der 1963 von der Firma Borsig gestifteten Bronzeplatte. Wenngleich in Tegel kaum mehr in Erfahrung zu bringen war, so konnten die beiden Berlinerinnen aber in Hennigsdorf umso mehr erforschen. Sie wurden vor allem im Stadtarchiv fündig.
Hiepler und Braun sind an der Technischen Universität immatrikuliert, und zwar im so genannten „Berliner Modell – Ausbildung für nachberufliche Aktivitäten„. Inge Braun war Chefsekretärin und Personalreferentin, Rita Hiepler Krankenschwester und Hygienefachkraft. Nun haben sie sich den Wunsch erfüllt, eine Uni zu besuchen. Das Thema ihrer Projektarbeit, die sie im Stadtarchiv Hennigsdorf übergaben, lautete: „Der Marsch der Hennigsdorfer Stahlarbeiter zur Stadtmitte am 17. Juni 1953“. Sie haben einem Bericht der Märkischen Allgemeinen zufolge mit Teilnehmern des Demonstrationszuges gesprochen, die Archivmaterialien studiert und vor allem in drei Etappen selbst den 27 Kilometer langen Weg von Hennigsdorf durch Tegel und Wedding bis zur Leipziger Straße in Berlin-Mitte zu Fuß erkundet. Die historischen Stätten hielten sie im Bild fest und ergänzten die neuen Aufnahmen mit historischen Fotos.
Kontakt:
Stadtbildstelle / Stadtbibliothek
Am Bahndamm 19
16761 Hennigsdorf
03302/87 73 11
stadtarchiv@hennigsdorf.de
www.hennigsdorf.de
Quelle: Ulrich Bergt, Märkische Allgemeine, 11.5.2004
Leitfaden „Akte, Vorgang und Vermerk“ des StA Mannheim
Das Stadtarchiv Mannheim informiert darüber, dass es im Rahmen seiner Zuständigkeit für die Schriftgutverwaltung der Stadt – als Teil der verwaltungsinternen Beratungsdienstleistungen – einen knapp gefassten Leitfaden zur Schriftgutverwaltung „Akte, Vorgang und Vermerk“ erstellt hat.
Der Bedarf nach einer solchen kurzen Handreichung sei schon häufiger geäußert worden, zumal die Beachtung der wichtigsten Spielregeln der konventionellen Verwaltung eine wichtige Voraussetzung für die Einführung der elektronischen Akte ist. Auch aus Sicht des Archivs rechnet der Aufwand der Beratung bei der Schriftgutentstehung sich allemal durch die quantitativen und qualitativen Verbesserungen bei der Überlieferungsbildung.
Der Leitfaden „Akte, Vorgang und Vermerk“ ist ebenso wie eine Präsentation für die Multiplikatorenschulung „Akten – nur Staub und Langweile?“ als pdf-Datei herunterladbar unter: www.stadtarchiv.mannheim.de, Rubrik Veröffentlichungen.
Kontakt:
Stadtarchiv Mannheim
Collini-Center
68161 Mannheim
Postfach 10 00 35
68133 Mannheim
Bearbeiter: Dr. Christoph Popp
Tel. 0621-293 7027 / 7481
Fax 0621-293 7476 / 7748
www.stadtarchiv.mannheim.de
christoph.popp@mannheim.de
Online-Archiv der Hannoverschen Landeskirche
Das Landeskirchliche Archiv der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers teilt mit, dass man fortan dessen „Online-Archiv“ auf der Internetseite http://lkah.archiv-online.net/ finden kann.
Das Online-Archiv enthält ausgewählte Bestände, die häufig im Landeskirchlichen Archiv benutzt werden. Zusätzlich können auf Wunsch kurzfristig weitere Bestände in das Internet gestellt werden, auch wenn diese nur auf ein Einzelinteresse stoßen. Nach Absprache wird ein solcher Bestand befristet im Internet zu finden sein. Der Besteller kann ihn dann erkunden und entscheiden, ob sich ein Besuch zur Archivalieneinsicht auch lohnt.
Zur Zeit befinden sich die Bestände Hanns Lilje, Karl Wagenmann, Gerhard Uhlhorn, Landesverein für Innere Mission, Generalsuperintendentur Aurich und Konsistorium Rinteln im Internet.
Die Bestände sind frei benutzbar. Um mögliche Recherche-Ergebnisse speichern und ausdrucken zu können, ist eine Anmeldung mit minimaler Dateneingabe notwendig.
Über Besuche und Rückmeldungen freut sich das:
Landeskirchliche Archiv Hannover
Goethestr. 27
30169 Hannover
z.Hd. Jörg Rohde M.A.
joerg.rohde@evlka.de
Tel.: 0511/12141-985
Fax.: 0511/1241-770
Ulrich Raulff und Mörike kommen nach Marbach
Die Marbacher Literaturinstitute haben ihre monatelange Suche nach einer neuen Führung erfolgreich beendet und den Journalisten Ulrich Raulff zum neuen Direktor berufen. Der 1950 geborene Raulff ist zur Zeit noch im Kulturressort der „Süddeutschen Zeitung“ tätig. Von 1997 bis 2001 arbeitete der studierte Philosoph und Historiker im gleichen Bereich bei der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung„. 1977 hatte er in Marburg promoviert, 1995 habilitierte er an der Humboldt-Universität Berlin. Raulff wird zum 1. November 2004 auf dem Chefsessel des Schiller-Nationalmuseums und des Deutschen Literaturarchivs in Marbach Platz nehmen, teilte eine Sprecherin der Schiller-Gesellschaft mit.
Auf seine Archiv- und Museumserfahrungen angesprochen, sagte der neu gewählte Direktor der FAZ zufolge: „Es ist mir vollkommen klar, dass ich vieles sehr schnell lernen muss.“ Die jüngste Neuanschaffung, über die Raulff sich freuen darf, ist der Nachlass des Dichters Eduard Mörike. Der kommt ins Schiller-Nationalmuseum und Deutsche Literaturarchiv zurück. Dies sagte Ministerpräsident Erwin Teufel (CDU) am Samstagabend bei der Eröffnung der Ausstellung „Mörike und die Künste“ in Marbach. Der Kaufpreis von zwei Millionen Euro würde zur einen Hälfte von der Stiftung Kulturgut Baden-Württemberg und aus Privatisierungserlösen gezahlt. Die andere Hälfte würde von privaten Geldgebern gedeckt. Verkäufer des privaten Nachlasses ist die Stiftung Weimarer Klassik und Kunstsammlungen.
Kontakt:
Deutsche Schillergesellschaft e.V.
Schiller-Nationalmuseum
Deutsches Literaturarchiv
Schillerhöhe 8-10/1
71672 Marbach am Neckar
Telefon: +49 (0)71 44 / 8 48-0
Telefax: +49 (0)71 44 / 8 48-2 99
Quelle: Onlineportal stimme.de, 10.5.2004; FAZ, 10.5.2004, S. 37 u. 40; Esslinger Zeitung, 10.5.2004
10.05.2004
Gedenkbuch für NS-Opfer in Brandenburg
Das Brandenburgische Landeshauptarchiv Potsdam arbeitet an einem „Gedenkbuch für die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus in der Region Brandenburg“. Ausmaß, Ablauf und Umfang der Deportationen von Brandenburger Juden sind bisher erst in Ansätzen erforscht. Die Erstellung einer Datenbank zum Schicksal dieser Bürgerinnen und Bürger unter der NS-Diktatur anhand der im Brandenburgischen Landeshauptarchiv zugänglichen Quellen sowie ausgewählter Archivalien im Archiv der Stiftung Neue Synagoge Berlin Centrum Judaicum bildet hierfür eine wichtige Grundlage.
Kulturstaatssekretär Christoph Helm hat letzte Woche gemeinsam mit Archivdirektor Klaus Neitmann erste Ergebnisse des Gedenkbuchprojektes vorgestellt.
Kontakt:
Brandenburgisches Landeshauptarchiv
Direktor: Dr. Klaus Neitmann
Postfach 60 04 49
14404 Potsdam
Zum Windmühlenberg
14469 Potsdam
Tel.: (0331) 5674-0
Fax: (0331) 5674-112, -212
poststelle@blha.brandenburg.de
http://www.landeshauptarchiv-brandenburg.de/
Quelle: Berliner Morgenpost, 8.5.2004