Goethes Reisen und das Stadtarchiv Frankfurt

Drei Stockwerke tief geht es in den Keller. Oben rattert die U-Bahn, über der Erde tost der Verkehr sechsspurig über die Straße. Unten ist es kühl, ein bisschen muffig. In nüchternen Archivräumen lagert hier – nur wenige Schritte vom Stammhaus entfernt – mitten in Frankfurt in den Magazinen des Stadtarchivs die Geschichte des Bankhauses Bethmann, des viertältesten noch existierenden deutschen Geldhauses.

300 Regalmeter nehmen die Unterlagen ein, die Bank und Familie zusammengetragen haben. Anlässlich ihres 250-jährigen Jubiläums hat die Bank die Unterlagen 1998 dem Frankfurter Stadtarchiv vermacht. Auch rund 10 000 Autografen sind erhalten, Briefe und Schriftwechsel der Bank. Bis in deren Anfänge reichen sie allerdings nicht zurück. Damit fehlt auch der letztendliche Beweis, dass die „Bethmänner“ die Bildungsreise des Dichters Johann Wolfgang von Goethe nach Italien finanziert haben.

Quelle: Handelsblatt, 27.1.2005

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