Stasi-Aufarbeitung mitgeprägt

Nach 13-jähriger Tätigkeit als Leiterin der mecklenburgischen Stasi-Unterlagenbehörde Görslow tritt Erika Schröder aus Banzkow in den Vorruhestand. Die 60-jährige ist seit den Anfangstagen der Schweriner Behörde für Stasi-Unterlagen dabei gewesen.

Lageplan, BStU-Außenstelle Schwerin in Görslow (Abb.: BStU)

Im Februar 1991 begann sie als Mitarbeiterin des Archivs. Zuvor leitete sie die Bibliothek in Plate und arbeitete im Greifswalder Staatsarchiv. Die Leitung der Unterlagenbehörde wurde ihr nach nur 14 Monaten übertragen. Sie war damals von allen Mitarbeitern am längsten dabei und hatte sich fachlich bewährt.

Gerade die Aufbruchstimmung unter den Mitarbeitern während der ersten Jahre ihrer Tätigkeit empfindet Erika Schröder als etwas Besonderes. Man arbeitete sich in das System des Ministeriums für Staatssicherheit ein, sortierte die Aktenberge, gab die ersten Auskünfte an betroffene Bürger. Die Arbeitstage dauerten nicht selten zwölf Stunden, und auch am Wochenende war man präsent. Es war mehr als ein Job, wenn es darum ging, den ehemaligen DDR-Bürgern klar zu machen, dass und wie man in einer Diktatur gelebt hatte. Neben der Bildungsarbeit gelang es der Schweriner Außenstelle aber auch als erster BStU-Behörde, ihre Unterlagen komplett zu erschließen.

Kontakt:
BStU
Außenstelle Schwerin
19065 Görslow
Tel. 03860/503-0
Fax: 03860/503-1419
astschwerin@bstu.bund.de

Quelle: Kristina Bumb, SVZ, 30.12.2005

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