\“Diese Karte haben wir uns seit langem gewünscht. Sie ist für das Verständnis der Täufergeschichte außerordentlich hilfreich\“. Die Münsteraner Stadtmuseumsdirektorin Dr. Barbara Rommé lässt keinen Zweifel an dem Wert des jüngsten Neuzuganges der Schausammlung: Eine Überblickskarte zur Täufergeschichte, die detailreich die Städte und Regionen nennt, an denen sich Täufer im 16. Jahrhundert aufgehalten haben.
Die Übersicht informiert nicht nur über die späten Ereignisse um die Täuferherrschaft 1534 bis 1536 in Münster. Sie dokumentiert auch die extreme Reformationsbewegung in Mitteleuropa von ihren Anfängen in Zürich im Januar 1525 bis in die Jahre um 1550. Dr. Rommé: \“Es ist gelungen, die erste wissenschaftlich abgesicherte Karte zur Verbreitung der Täufer in der Frühzeit anzufertigen\“. Immerhin haben die Täufer ihren Ursprung nicht in Münster, sondern in schweizerischen und süddeutschen Regionen.
Erarbeitet wurde die Übersicht von Dr. Ralf Klötzer, dem Leiter des Stadtarchivs Steinfurt. Mehrere Jahre hat der Historiker und ausgewiesene Kenner der Täufergeschichte in die Recherche investiert, Quellen wie Literatur und Protokolle – darunter von Verhören und Hinrichtungen – ausgewertet. An der Karte ablesen lassen sich Größe und Bedeutung der jeweiligen Orte, an denen Täufer lebten oder sich aufhielten.
Damit dient sie der Fachwelt und der breiten Öffentlichkeit über Münsters Stadtgrenzen hinaus als anschauliche Information. Die Jahrzehnte im frühen 16. Jahrhundert, in denen die Täufer ihre Herrschaft in Münster krönten und sie nach anderthalb Jahren wieder verloren, haben die Stadtgeschichte entscheidend geprägt
Ihren Platz hat die Karte im Museumskabinett zur Täuferherrschaft. Für die grafische Gestaltung und Präsentation zeichnete die Firma maßwerke GbR verantwortlich.
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