Musik an den Universitäten Halle und Wittenberg

Ihren einstigen Studenten Georg Friedrich Händel (1685-1759) feiert die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg mit einer Sonderausstellung im Museum universitatis unter dem Titel „Tönet reizend stille Flöthen, wenn die Weisheit lieblich lacht – Musik an den Universitäten Halle und Wittenberg“. Die Exposition, die anlässlich des Händel-Festjahres 2009 gezeigt wird, kann ab 24. April 2009 im Löwengebäude der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) besichtigt werden. Ein besonderes Highlight stellt Händels Matrikeleintrag von 1702 an der halleschen Fridericiana aus dem Universitätsarchiv dar. Zur Eröffnung der Ausstellung laden der Rektor der MLU, Prof. Dr. Wulf Diepenbrock, und der Kustos Dr. Ralf-Torsten Speler am 23. April 2009 um 18 Uhr in die Aula ins Löwengebäude ein. Mit Liedern hallescher Komponisten wird der Universitätschor Halle „Johann Friedrich Reichardt“ unter der Leitung von UMD Jens Lorenz und Dr. Jens Arndt zu hören sein. Außer dem Chor musizieren die Cellistin Anne Well, der Kontrabassist Ralf Griese von der Staatskapelle Halle und der Organist der Irénée Peyrot von der Marktkirche. 

Werke wie Händels Royal Chapel Anthem \“As pants the hart\“, HWV 251d für Soli, Chor und Basso continuo (um 1721) und „Komm, Freude, sey gesegnet“ aus der Festkantate \“Deutschlands Verdienst um die Wissenschaften zum 100-jährigen Bestehen der Friedrichsuniversität Halle im Jahr 1794\“ von Daniel Gottlob Türk (1750–1813) gelangen zur Aufführung. Im Wandelgang des Löwengebäudes, wo die Akustik besonders reizvoll ist, erklingen Lieder von Johann Friedrich Reichardt, Robert Franz und Samuel Scheidt. 

Eine Einführung in die Ausstellung geben die beiden Kuratorinnen PD Dr. Kathrin Eberl-Ruf und Cordula Timm-Hartmann M.A. vom Institut für Musik. „Möge den Gästen der Stadt, Studenten und Mitarbeitern der Universität und interessierten Hallensern ein umfassender Einblick in die akademische Musikgeschichte und auch ein hörbarer Genuss von Musikstücken universitärer Komponisten vermittelt werden“, sagt Kustos Dr. Ralf-Torsten Speler. Die Kuratorinnen Katrin Eberl-Ruf und Cordula Timm-Hartmann stellen erstmals in einer Universitätsausstellung die Musikentwicklung an den Universitäten Halle und Wittenberg vor. Sie reicht von den frühen Anfängen an der Wittenberger Leucorea des 16. Jahrhunderts bis zu den sogenannten „Chladnischen Klangfiguren“ Ende des 18. Jahrhunderts. Auch das Wirken weiterer Musikerpersönlichkeiten, die mit der halleschen Universität in Verbindung standen, darunter Wilhelm Friedemann Bach, Daniel Gottlob Türk oder Robert Franz, wird dabei näher beleuchtet. 

Das gesellige Universitätsleben wird anhand von Studentenstammbüchern und Noten aus den Universitäts- und Landesbibliotheken Halle und Münster und des Predigerseminars Wittenberg illustriert. Historische Musikinstrumente aus der Stiftung Händel-Haus Halle, das kostbare Serressche Studentenalbum aus dem Stadtarchiv Halle sowie weitere Leihgaben aus der Marienbibliothek Halle, der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz Berlin und dem Pfarramt Claußnitz bereichern die Exposition. Vor allem wird der Blick auf das 18. Jahrhundert gerichtet, in dem die Musik bei universitären Feiern der Repräsentation diente. Zwar sind die Kompositionen in den meisten Fällen verloren, doch bieten gedruckte Textbücher einen Einblick in die Vielfalt der akademischen Serenaden, Kantaten und anderen Festmusiken. Reformationsjubiläen, Friedensfeiern, Geburtstage und Feste im Leben der Königsfamilie oder Universitätsjubiläen wurden musikalisch ausgestaltet. Mit den Studentenliedern, die Christian Wilhelm Kindleben 1781 in Halle herausgab, war das erste Akademische Liederbuch entstanden. Zahlreiche der darin enthaltenen Stücke, wie das von Kindleben bearbeitete Gaudeamus igitur, wurden von Generationen von Studenten in Commersen in Halle und anderswo gesungen. Führungen durch die Ausstellung, die bis zum 15. Juli 2009 besichtigt werden kann, finden am 10. Mai, 7. Juni und 12. Juli 2009 jeweils sonntags um 15 Uhr statt.

Kontakt
Universitätsarchiv Halle
Dr. Ralf-Torsten Speler
Pfännerhöhe 48 
06110 Halle (Saale) 
Tel.: 0345 / 1 20 – 11 66 
Fax: 0345 / 1 20 – 11 64 
archiv@uni-halle.de 

Quelle: Pressemitteilung Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, 20.4.2009

Stadtarchiv Schramberg übernimmt Archiv des Schwarzwaldvereins

Das Archiv des Schwarzwaldvereins Ortsgruppe Schramberg, das aus 15 Umzugskartons voller Archivalien besteht, wurde vor seiner endgültigen Unterbringung im Stadtarchiv Schramberg erst einmal in einem Raum des Feuerwehrgerätehauses untergebracht. Die Zwischenlagerung war notwendig geworden, da die Räumlichkeiten in einer alten Firma nicht mehr zur Verfügung stehen und das Stadtarchiv noch nicht in das ehemaligen Stadtwerkegebäude am Hammergraben umgezogen ist. 

Das Archiv, das dem Stadtarchiv künftig zur Nutzung überlassen wird, bleibt jedoch weiterhin Eigentum des Schwarzwaldvereins. Es besteht überwiegend aus Protokollbüchern, Wanderkarten, Fotoalben sowie Zeitschriften, von denen die ältesten bis in das Gründungsjahr des Schwarzwaldvereins im Jahre 1890 zurückgehen. Zunächst möchte Stadtarchivar Michael Hensle die Zeitschriften für Nachforschungen zugänglich machen. Nach und nach werden dann aber auch die übrigen Archivalien zur Verfügung stehen, denn Michael Hensle sieht in ihnen einen wichtigen Beitrag zur Erforschung der Stadtgeschichte.

Kontakt
Stadtarchiv Schramberg
Dr. Michael Hensle
Bahnhofstraße 1
(im Schloss an der B462)
78713 Schramberg
Tel.: 0 74 22 / 29 – 263
Fax: 0 74 22 / 299 – 263
michael.hensle@schramberg.de

Quelle: Neue Rottweiler Zeitung, 8.4.2009

Paderborn – Ansichten einer Stadt

Paderborn ist eine Stadt, die man sich anlesen kann, in Urkunden, Akten und Büchern, sie ist eine Stadt, die man vor Augen hat, durch die man geht, hastet oder lustwandelt. Sie ist auch eine Stadt, die mit allen Sinnen erfahrbar ist, die man sehen, hören und riechen kann. Sie ist immer noch die gleiche, aber nicht dieselbe, die sie gestern, vor dem Zweiten Weltkrieg, vor hundert oder vor tausend Jahren war. Im Rahmen der Ausstellung "Ansichten einer Stadt" zeigt das Paderborner Museum für Stadtgeschichte im Adam+Eva-Haus vom 25. April bis zum 31. August 2009 Stadtansichten aus über drei Jahrhunderten, die ein vergangenes und "versunkenes" Stadtbild sichtbar werden lassen: Gemälde, Zeichnungen und Druckgraphiken von Matthäus Merian (1593-1650), Johann Conrad Schlaun (1695-1773), Franz-Josef Brand (1790-1869), Josef Struck (1889-1963), Heinrich Niedieck (1890-1955) und anderen aus der Städtischen Sammlung, der Sammlung des Altertumsvereins und des Stadtarchivs Paderborn. 

Aus der Sammlung des Altertumsverein zeigt das Museum eine Stadtansicht Paderborns von Johann Conrad Schlaun aus dem Jahr 1719. Es ist eine Federzeichnung auf Pergament, die die Stadt in leichter Aufsicht zeigt – die aufschlussreichste Darstellung Paderborns vor dem 19. Jahrhundert. Eine Auswahl mit Seltenheitswert sind Farbfotografien des Paderborners Franz-Josef Tudyka (geb. 1931) mit Marktszenen des Liborifestes von 1950, die im Stadtarchiv Paderborn beheimatet sind. Als 1937 die Farbe in die Bilder der Amateurfotografen kam, nutzten ambitionierte Paderborner gleich die neue Möglichkeit, ihre Stadt ins rechte Licht zu setzen. Besonders eindrucksvoll sind nicht nur die Ansichten aus der Zeit vor der Kriegszerstörung, sondern auch die kaum bekannten der Nachkriegszeit ab 1948/49, als Trümmerruinen und Wiederaufbauten Seite an Seite standen. 

Am Eröffnungstag, dem 25. April 2009, bietet das Museum für Stadtgeschichte im Rahmen der Museumsnacht ein vielfältiges Begleitprogramm. So kommen um 14.30 Uhr und 16.30 Uhr die Kinder bei einem Kriminalspiel im Museum auf ihre Kosten, um 19.30 Uhr zeigt Stadtarchivar Andreas Gaidt in einem Lichtbildvortrag historische Farbfotografien der Stadt aus den Jahren 1937-1954 bevor das Kabarettduo RADAU um 22 Uhr zu einem heiteren Kurt Tucholsky-Abend einlädt. Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist frei.

Kontakt
Museum für Stadtgeschichte
Hathumarstraße 7-9
33098 Paderborn
Tel.: 0 5251 / 88 – 23 50 1
Fax: 0 5251 / 88 – 23 50 9
stadtmuseum@paderborn.de

Stadtarchiv Paderborn
Pontanusstraße 55
33102 Paderborn
Tel.: 05251 / 88 – 1593
Fax: 05251 / 88 – 2047
stadtarchiv@paderborn.de 

Quelle: News Stadt Paderborn, 20.4.2009; Veranstaltungen Stadt Paderborn; Wochenspiegel Paderborn, 21.4.2009

Neue Räumlichkeiten für das Archiv der Stiftung Bauhaus Dessau

Den Veranstaltungsauftakt im Bauhausjahr 2009 – das Bauhaus Dessau wurde vor 90 Jahren von Walter Gropius als Hochschule für Gestaltung in Weimar gegründet – bildet im Bauhaus Dessau die Eröffnung der Dauerausstellung „Werkstatt der Moderne“ im neu gestalteten Kellergeschoss. Die Ausstellung gibt Einblick in die Arbeit der Werkstätten des Bauhauses und präsentiert eine Auswahl entwickelter Produkte. Einen weiteren Höhepunkt bildet die Eröffnung der neuen Archivräume im Sudhaus der Alten Brauerei in Dessau- Roßlau. Die Räume, die zukünftig das Kunstgut und Archiv der Stiftung Bauhaus Dessau beherbergen, wurden am Tag der Industriekultur feierlich eröffnet. Die Öffentlichkeit erhielt an diesem Tag die Möglichkeit für Blicke hinter die Kulissen. Zwischen 10.00 bis 17.00 Uhr wurden stündlich Führungen durch das Kunstgutdepot und das Bauforschungsarchiv angeboten.

Neben der Bewahrung von Zeugnissen aus der Bauhausgeschichte und -gegenwart widmet sich die Stiftung Bauhaus Dessau auch der wissenschaftlichen Aufarbeitung und der Präsentation dieser Dokumente in Publikationen und Ausstellungen. Das historische Archiv wurde 1976 aus Anlass des 50jährigen Bestehens des Bauhausgebäudes gegründet. Mit seinem Schriftgut- und Kunstgutbestand dient es zum einen der Bewahrung und Pflege des kulturellen Erbes, zum anderen aber auch der Erforschung und Reflexion der Bauhausgeschichte sowie der Recherche historischer Potenziale für die Stadtgestaltung im 21. Jahrhundert. Schwerpunkt der Sammlung ist die Dessauer Phase, also die Jahre 1925-1932. Objekte wie Grafiken, Plastiken, Gemälde, Zeichnungen, Fotos, Möbelstücke, Architekturpläne, Unterrichtsschriften und Übungen aus dem Unterricht der Bauhaus-Meister oder auch Arbeiten der Meister selbst geben Aufschluss über die kreativste Zeit des historischen Bauhauses. Die Sammlung zur aktuellen Stiftungsarbeit umfasst u.a. systematische Dokumentationen zu Gestaltungsprojekten des Kollegs, Studien und Planungen zur Stadtforschung oder Ergebnisse der Bauforschung. Ergänzt werden historischer wie aktueller Bestand u.a. durch eine umfangreiche Foto- und Videodokumentation sowie durch eine Entwurfs- und Plansammlung.

Das Bauhaus-Archiv mit seinem Magazin beherbergt Nachlässe und Sammlungen von 168 Bauhauslehrern und -schülern, sichert und erschließt Quellen vor allem privater und institutioneller Provenienz und bietet so eine beeindruckende Übersicht über die Entwicklungslinien und Stationen des Bauhauses. Heute sind rund 25.000 Originalbestände, thematische Dokumentationen, Zeitzeugnisse, Ergebnisse aus Bauforschung und Sanierung von Bauhausbauten und Bauten der Moderne u.a. zugänglich gemacht. Zu den umfangreichsten historischen Beständen gehören Nachlässe von Franz Ehrlich, Carl Fieger, Reinhold Rossig, Friedrich und Alma Else Engemann, Konrad Püschel, die Teilnachlässe von Hannes Meyer und Lena Meyer-Bergner, ein Konvolut zu Marianne Brandt sowie die Werkgruppe der so genannten Bröhan-Sammlung. Die Bildstelle verwaltet Bildmaterial zu Projekten der Stiftung, zur Geschichte des Bauhauses mit seinen Werkstätten, dem Unterrichtsmodell, der Architektur, dem Leben am Bauhaus, zur Institutionsgeschichte und der Institutionsentwicklung. Künftig steht das Archiv nicht nur Fachleuten offen, sondern ab Mai 2009 werden auch einmal täglich Führungen für Besucher angeboten. Die öffentliche Nutzung des Archivs innerhalb der Öffnungszeiten, Montag bis Freitag von 10.00 bis 17.00 Uhr, ist aufgrund der Reorganisation des Archivs in den neuen Räumlichkeiten bis Ende 2009 nur eingeschränkt möglich. Eine Anmeldung und vorherige Absprache sind deshalb erforderlich.

Kontakt
Stiftung Bauhaus Dessau
Gropiusallee 38
06846 Dessau-Roßlau
Tel.: 0340 / 6508 – 250
Fax: 0340 / 6508 – 226
service@bauhaus-dessau.de

Archiv Bauhaus Dessau
Alte Brauerei
Brauereistraße 1 – 2
06844 Dessau-Roßlau 
archiv@bauhaus-dessau.de

Quelle: Aktuelles Bauhaus Dessau; Archiv-Info Bauhaus Dessau; Archive und Bibliothek; MDR Sachsen-Anhalt, 19.4.2009

Hiltrup – vom Bauerndorf zum Industriestandort

Die Entwicklung Hiltrups vom kleinsten Dorf des Amtes St. Mauritz bis zur Bevölkerungsgröße einer mittleren Stadt im Münsterland bei der Eingemeindung in die Stadt Münster am 1. Januar 1975 stehen im Mittelpunkt beim nächsten Themenabend im Stadtarchiv Münster. Am Donnerstag, 23. April 2009, beleuchtet Prof. Dr. Karl Hüser ab 18 Uhr in seinem Vortrag einzelne Abschnitte aus der Geschichte dieses münsterschen Stadtteils, zu dem er schon seit vielen Jahren forscht.

Noch 1818 zählten zu Hiltrup nicht mehr als 581 Personen, allerdings waren es um 1900 schon 1197 Einwohner. Einen rasanten Anstieg nahm die Bevölkerungszahl vor allem durch die Industrialisierung mit der Ansiedlung der Glasurit-Werke. Innerhalb von nur 50 Jahren stieg sie auf 8100 Einwohner im Jahre 1953. Max Winkelmann begann 1903 mit der Produktion in den Hiltruper Glasurit-Werken. Mit seinem \“Hohenzollernweiß\“, benannt nach der Lackierung der Yacht Kaiser Wilhelms II., eroberte er den Weltmarkt für Lacke aller Art und machte Hiltrup damit zu einem international bekannten Ort. 

Mit der Entwicklung Hiltrups untrennbar verbunden ist Konsul August Bernhard Schencking, der auf Gut Hülsebrock lebte und weltweite Beziehungen pflegte. Er erreichte durch zähes Verhandeln, dass der Kanal in seinem Verlauf den "Hiltruper Bogen\“ nahm, ordnete die Verlegung des Bahnhofs in die Ortsmitte an und kümmerte sich um die Verbesserung der Straßenverhältnisse auf der heutigen Marktallee. Noch heute weltweit aktiv sind die Hiltruper Missionare, deren Kloster von Pater Hubert Linckens 1897 eingeweiht wurde. Der Zweite Weltkrieg hinterließ in Hiltrup tiefe Spuren. 

Professor Hüser nimmt in seinem Vortrag auch diese Jahre in den Blick. Nationalsozialisten in ihren Uniformen, Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene gehörten zum Alltagsbild in diesen Jahren. Begleitend zum Vortrag zeigt das Stadtarchiv Dokumente, die zur Erforschung der Geschichte Hiltrups genutzt werden können. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, der Eintritt ist frei. 

Kontakt
Stadtarchiv Münster
An den Speichern 8
48157 Münster
Tel.: 0251 / 492 – 4701
Fax: 0251 / 492 – 77 27
archiv@stadt-muenster.de 

Quelle: Pressemeldung Stadt Münster, 17.4.2009

Vierzig Jahre Vereinsgeschichte gesichert

Protokolle der Jahreshauptversammlungen der letzten 40 Jahre, über 200 Niederschriften von Vorstandsitzungen und das Gästebuch des Sportlertreffs des Judo Sportvereins Lippstadt (JSV) übergab jetzt der Vorsitzende Claus Harnisch an Stadtarchivarin Dr. Claudia Becker. Durch die Übergabe an das Stadtarchiv Lippstadt werden die Unterlagen nun auf Dauer fachgerecht untergebracht und für die Zukunft gesichert. Natürlich stehen sie dem Verein aber auch weiterhin bei Bedarf zur Verfügung.

Da bei vielen Vereinen die Funktionsträger über die Jahre häufiger wechseln, kann es vorkommen, dass der Überblick über den Verbleib der Unterlagen verloren geht. Allzu oft geraten dabei Teile des Bestandes in Vergessenheit. Um dies zu verhindern, bietet das Stadtarchiv allen Lippstädter Vereinen an, nach Absprache Vereinsunterlagen zu übernehmen und zu archivieren. Weitere Information erhalten Sie unter Tel. 02941/980263, per Mail stadtarchiv@stadt-lippstadt.de oder auf der Internetseite www.lippstadt.de/stadtarchiv.

Kontakt:
Stadtarchiv
Soeststraße 8
59555 Lippstadt

Quelle: Stadt Lippstadt, Pressemitteilung, 17.4.2009

175 Jahre Hauptstaatsarchiv Dresden

Mit einem Festakt im Blockhaus am Neustädter Markt feiert das Sächsische Staatsarchiv am 22. April 2009 das 175jährige Gründungsjubiläum des Hauptstaatsarchivs Dresden. Grußworte sprechen Staatssekretär Dr. Michael Wilhelm (Sächsisches Staatsministerium des Innern), Erich Iltgen, Präsident des Sächsischen Landtags, und Prof. Dr. Pirmin Stekeler-Weithofer, Präsident der Sächsischen Akademie der Wissenschaften, Vertreter der polnischen und tschechischen Archivverwaltungen sowie der Vorsitzende des Verbands deutscher Archivarinnen und Archivare e. V., Prof. Dr. Robert Kretzschmar.

Den Festvortrag unter dem Titel „Staatliches Archivwesen im Wandel verfassungsrechtlicher Herausforderungen“ hält die Präsidentin des Verfassungsgerichtshofs des Freistaats Sachsen, Frau Birgit Munz. 

Ein detailliertes Programm liegt zum Download hier: http://www.archiv.sachsen.de/download/Programm_Festakt.pdf

Das Hauptstaatsarchiv wurde am 26. April 1834 im Zuge der ersten großen sächsischen Verfassungsreform von 1831 errichtet. Seitdem verwahrt und erhält es wertvolles Kulturgut aus mehr als 1000 Jahren sächsischer, deutscher und europäischer Geschichte. Es zählt zu den meistgenutzten Archiven in Deutschland und dient der historischen Forschung ebenso wie der Aufarbeitung der totalitären Systeme des 20. Jahrhunderts. Seit Jahrzehnten ist es Anlaufstelle für Wissenschaftler aus aller Welt, die seinen Fundus für Publikationen und Ausstellungen von internationalem Rang nutzen.

Kontakt:
Sächsisches Staatsarchiv
Hauptstaatsarchiv Dresden
Marienallee 12
01099 Dresden 
Telefon: 0351/8006-0 
Telefax: 0351/8021274 
poststelle-d@sta.smi.sachsen.de

Quelle: Hauptstaatsarchiv Dresden, Presseinformation: „Gedächtnis Sachsens“ feiert Geburtstag, 17.4.2009

Intakter Kölner Archivkeller mit hochwertigen Archivalien entdeckt

Bei den Rückbauarbeiten der Gebäudereste des Historischen Archivs der Stadt Köln wurden am vergangenen Freitag, 17. April 2009, unerwartet intakte Kellerbereiche gefunden, in denen hochwertige Archivalien gelagert sind. Im so genannten Bibliothekskeller unter dem Lesesaal sowie im südlichen Teilbereich des Magazinkellers befinden sich insgesamt rund 1.200 Regalmeter Archivgut. Dr. Bettina Schmidt-Czaia, die Leiterin des Historischen Archivs der Stadt Köln, zeigte sich erfreut und dankbar für die unerwartete Chance, einen nicht unwesentlichen Teil des Archiv- und Bibliothekbestandes Anfang dieser Woche hoffentlich unversehrt bergen zu können.

Der Rückbau des hinteren Archivteils sollte ursprünglich bis zum Ende der Osterferien abgeschlossen sein. Nachdem die intakten Kellerbereiche entdeckt wurden, entschied die Gebäudewirtschaft jedoch im Einvernehmen mit der Schulleitung der Kaiserin-Augusta-Schule, Schuldezernentin Dr. Agnes Klein und der Berufsfeuerwehr, vor Abschluss der Rückbauarbeiten zunächst das Archivgut in den Kellerbereichen zu bergen. Die hierfür notwendigen vorbereitenden Arbeiten sind inzwischen nahezu abgeschlossen. Die Bergungsarbeiten werden zu Beginn dieser Woche durchgeführt, so dass der Abschluss der Rückbau- und Verfüllarbeiten Mitte der Woche erfolgen kann. Alle Beteiligten sind bemüht, den Schulbetrieb der Kaiserin-Augusta-Schule durch die anstehenden Bergungs- und Bauarbeiten so wenig wie möglich zu stören.

Oberbürgermeister Fritz Schramma hat sich am 18. April 2009 nicht nur ein Bild vom aktuellen Stand der Bergungsarbeiten am Waidmarkt gemacht, sondern die vielen Helfer einen halben Tag lang aktiv bei den Sortierarbeiten unterstützt. Schramma bekräftigte erneut seinen Dank für diesen wertvollen Einsatz. "Ich weiß nun aus eigener Erfahrung, wie Kräfte zehrend und körperlich hart die Arbeit in den Trümmern ist. Was die Helfer seit dem Einsturz leisten, verdient unsere größte Anerkennung. Glücklicherweise werden ihre Mühen immer wieder durch die Funde wertvoller, teilweise unversehrter Archivalien belohnt."

Quelle: Pressemitteilung Stadt Köln, 19.4.2009

Briefköpfe – Quellen regionaler Geschichte

Ab dem 20. April 2009 ist in den Räumen des Stadtarchivs Halle (Saale) die Ausstellung "Briefköpfe – Quellen regionaler Geschichte\“ zu besichtigen. Briefköpfe versinnbildlichen das Verständnis ihrer Inhaber von ihrem Unternehmen und künden nicht zuletzt von individuellen Geschmacksvorstellungen. Die Ausstellung im Stadtarchiv Halle (Saale) präsentiert einen aussagefähigen Querschnitt aus der über Jahre angelegten Sammlung von Briefköpfen hallescher Wirtschaftsunternehmen des Hallensers Hans-Jürgen Krisch. Diese vermittelt einen repräsentativen Überblick der regionalen Unternehmensvielfalt und lässt damit ein interessantes Bild der halleschen Wirtschaftskraft vergangener Jahrzehnte wieder entstehen. Der zeitliche Bogen der Ausstellung spannt sich dabei über die Gründerzeit bis hin zu den Goldenen Zwanzigern. Ergänzt werden die Briefköpfe durch Fotografien und Kataloge der ausgestellten Firmen.  Diese Ausstellung kann bis zum 30. Juli 2009 während der Öffnungszeiten des Stadtarchivs (Montag 10:00 – 15:00 Uhr, Dienstag – Donnerstag 10:00 – 18:00, Freitag auf Anfrage) besucht werden. 

Kontakt
Stadtarchiv  Halle (Saale) 
Rathausstraße 1 
Rathausstraße 1 
06108 Halle (Saale)
Tel.: 0345 / 221 – 3301
Fax: 0345 / 221 – 3330

Quelle: Veranstaltungen Stadtarchiv Halle, 17.4.2009

Auf den Spuren preußischer Geschichte

In der Endphase des Zweiten Weltkrieges wurde das Schloss Königsberg und die darin untergebrachten Sammlungen fast vollständig zerstört. Das so genannte \“Prussia-Museum\“ beherbergte bis dahin eine der größten und bedeutendsten archäologischen Sammlungen zur Vor- und Frühgeschichte Ostpreußens. Mehr als dreißig Jahre waren sie unter den Trümmern von Schloss Königsberg begraben. Unmittelbar vor der endgültigen Sprengung des Schlosses im Jahr 1968 gelang es Archäologen, die Ausstellungsräume zu ergraben. Dabei entdeckten sie nicht nur archäologische Fundstücke, sondern auch einige der dazu gehörigen Inventarbücher. In ihnen sind Grabungsergebnisse, Fundstellen, Zeichnungen, Rechnungen und Pläne zahlreicher Ausgrabungen der letzten 400 Jahre in Ostpreußen festgehalten. 

2007 wurden die Inventarbücher schließlich aufwändig restauriert. In akribischer Kleinarbeit mussten Puzzleteile der Bücher gesichert und zusammengesetzt werden. Teils waren die Blätter verklebt, teils nur noch als Papierfetzen vorhanden. Vor allem die Feuchtigkeit hatte den Büchern zugesetzt. Schließlich konnten 1 5 Inventarbücher mit 1.584 Seiten aus den letzten beiden Jahrzehnten des 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wieder hergestellt werden. Jetzt sind die Inventarbücher der archäologischen Sammlung des ehemaligen Prussia-Museums gerettet. Bei ihrer Rekonstruktion haben deutsche, polnische und russische Museen erfolgreich zusammengearbeitet. 

Eine Ausstellung im Museum für Vor- und Frühgeschichte im Schloss Charlottenburg stellt jetzt die spannende Geschichte der Auffindung und Restaurierung der geretteten Inventarbücher des ehemaligen Prussia-Museums in Königsberg dar. Gleichzeitig belegt sie die erfolgreiche Zusammenarbeit des Berliner Museums mit dem Staatsarchiv Olsztyn und dem Archäologischen Nationalmuseum Warschau. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der beteiligten Museen unterstrichen bei der Eröffnung am 12. März 2009 die Bedeutung der Prussia-Sammlung. Für die Forschung über die heute baltische und nordpolnische Region seien die Dokumente unverzichtbar. Erst die länderübergreifende Zusammenarbeit habe gezeigt, welchen Verlust die Nationen mit der fast vollständigen Zerstörung dieses kulturellen Erbes erlitten haben. Die Ausstellung ist nach Überzeugung der Fachleute auch ein Beleg dafür, wie man politische Verantwortung gegenüber der Geschichte übernehmen kann. Und sie weist Wege, mit dem gemeinsamen Erbe umzugehen, erklärte ein Vertreter der polnischen Regierung. Zusätzlich zu den Inventarbüchern präsentiert das Museum für Vor- und Frühgeschichte erstmals in größerem Rahmen aufbewahrte Archiv- und Sammlungsbestände des ehemaligen Prussia-Museums, die dem Berliner Museum nach dem Fall der Mauer aus Mecklenburg-Vorpommern und aus der ehemaligen Akademie der Wissenschaften der DDR übergeben wurden. Mit dem Ende der Ausstellung am 26. April 2009 schließt das Museum für Vor- und Frühgeschichte nach 50 Jahren im Langhansbau im Schloss Charlottenburg. Das Museum bezieht das Neue Museum auf der Museumsinsel und wird im Oktober 2009 wiedereröffnet.

Kontakt
Museum für Vor- und Frühgeschichte
Schloß Charlottenburg, Langhansbau
14059 Berlin
Tel.: 030 / 3267 – 4840
Fax: 030 / 3267 – 4812
mvf@smb.spk-berlin.de

Quelle: Pressemitteilung der Bundesregierung, 9.4.2009; Sonderausstellung Museum für Vor- und Frühgeschichte.