Limburger Dynastiewechsel vor 500 Jahren

Der nachkommenlose Graf Johann von Limburg zu Broich adoptierte im Jahr 1505 seine Nichte, die Tochter seiner Schwester Maria, Irmgard von Sayn. Er verheiratete sie noch im selben Jahr mit Graf Wirich V. von Daun-Falkenstein. 

Den über fünfhundert Jahre alten Ehevertrag zwischen Irmgard und Wirich übergab in dieser Woche der Mülheimer Geschichtsverein dem Stadtarchiv Mülheim an der Ruhr zur Aufbewahrung und Erforschung. Die Heiratsurkunde wechselte über die Jahrhunderte bereits häufig ihre Besitzer, landete schließlich bei den Heimatfreunden Idar-Oberstein, wo sie bis jetzt in Vergessenheit geriet. Da ihre Bedeutung für Mülheim als größer als für Idar-Oberstein befunden wurde, verkauften die Heimatfreunde sie für 1.500 Euro an den Geschichtsverein, der sie zunächst restaurieren ließ.

1508 beschenkte Graf Johann das Ehepaar Wirich und Irmgard mit der Herrschaft Broich sowie mit seiner Hälfte der Grafschaft Limburg. Graf Johann von Limburg verstarb im Jahr 1511. Er war der letzte männliche Vertreter der alten Linie Limburg und Limburg-Broich.

Kontakt:
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Quelle: Nathalie Loerke, WAZ, 8.10.2008

Siebzig Jahre Mannesmann-Archiv

In der Mülheimer Archivlandschaft konnten in diesem Jahr mehrere Jahrestage gefeiert werden: Im Frühjahr, am 12. April 2008, vollendete der langjährige Leiter des Mannesmann-Archivs, Professor Dr. Horst A. Wessel, sein 65. Lebensjahr. Am 1. Juni 2008 konnte das Archiv der Mannesmannröhren-Werke selbst seinen 70. Geburtstag feiern.

Der anstehende 50. Geburtstag der Mannesmannröhren-Werke 1940 hatte die Konzernspitze zum Jahreswechsel 1937/38 bewogen, ein Archiv aufzubauen. Zum 1. Juni 1938 wurden die beiden Historiker Dr. Heinrich Koch und seine Stellvertreterin Dr. Ilse Barleben eingestellt. Ihre vordringliche Aufgabe war die Erstellung einer Festschrift zum Jubiläum, die sie 1940 unter dem Titel "Kleine Chronik der Mannesmannröhren-Werke" vorlegen konnten. 

Das Mannesmann-Archiv fand seinen Sitz im Mannesmann-Verwaltungsgebäude an der Reichstraße in Düsseldorf. Der Zweite Weltkrieg machte dann aber eine Evakuierung notwendig. Archivleiter Koch befand sich zudem von Juni 1941 bis September 1945 im Kriegsdienst und in Kriegsgefangenschaft. Nach dem Krieg kämpfte Mannesmann um das wirtschaftliche Überleben; erst 1955 war die Mannesmann AG wieder zusammen geschlossen. 1958 begann Heinrich Koch mit dem abermaligen Aufbau des Mannesmann-Archivs

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Abb.: Gebäude des Mannesmann-Archivs in Mülheim und Blick in einen der Magazinräume (Foto: Mannesmann-Archiv)

Das, was von den Akten übrig geblieben war, transportierte Koch mit dem Pferdewagen durch die Stadt. Kornelia Rennert: „Der Aufbau musste rund 20 Jahre nach Gründung des Archivs also nahezu neu beginnen. Vieles aber war unwiederbringlich verloren. Die Prognose Kochs „Das Archiv von Mannesmann aufzubauen ist eine Lebensarbeit” sollte sich bewahrheiten. 

1972 wurde Dr. Lutz Hatzfeld der Nachfolger Kochs. Bereits 1969 hatten Mannesmann (Röhren) und Thyssen (Stahl) ihre historische Arbeitsteilung vereinbart. Das Archiv ging 2001 auf die Mannesmannröhren-Werke über, die ihren Sitz 1993 von Düsseldorf nach Mülheim verlagert hatten. 1983 übernahm Professor Horst A. Wessel die Archivleitung und die bis dahin angesammelten 3,5 Regalkilometer Akten. Insbesondere Unternehmensfilme und audiovisuelle Medien kamen durch sein Engagement hinzu. Nachfolgerin von Horst A. Wessel ist seine bisherige Stellvertreterin Kornelia Rennert M.A. (45).

Kornelia Rennert absolvierte nach ihrem Studium der Germanistik und Geschichte in Bonn eine Archivar-Ausbildung in Köln. Nach Stationen beim DGB und bei Klöckner kam Rennert 1994 zum Mannesmann-Archiv. Nun hat sie die Leitung des Mannesmann-Archivs übernommen, das nicht nur nach ihrer Einschätzung "hervorragend aufgestellt" ist. Das Konzernarchiv verfügt derzeit über rund 14.000 Regalmeter historische Unterlagen, drei Millionen Fotos und 10.000 Filme, die der Forschung zugänglich sind. Es besitzt vier Tochterarchive und einen Personalstand von vier Mitarbeitern im Konzernarchiv. 

Zu seinem 65. Geburtstag widmeten Freunde, Kollegen, langjährige Wegbegleiter und Schüler dem bisherigen Archivleiter Horst A. Wessel eine Festschrift unter dem Titel "Geschichte – Unternehmen – Archive". Wessel, der sich 1995 habilitierte und seit vielen Jahren Lehrbeauftragter für Wirtschafts-, Sozial und Unternehmensgeschichte an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf ist, habe sich um das Verhältnis zwischen unternehmerischer Wirtschaft und ihrer historischen Erforschung in hervorragender Weise verdient gemacht und die Wirtschafts- und Unternehmensgeschichte durch sein persönliches Engagement seit vielen Jahren nachhaltig ge fördert. 

Info:
Wilfried Feldenkirchen / Susanne Hilger / Kornelia Rennert (Hg.):
Geschichte – Unternehmen – Archive. Festschrift für Horst A. Wessel zum 65. Geburtstag
548 Seiten, € 39,90
ISBN 978-3-8375-0007-3
Essen 2008

Kontakt:
Mannesmann-Archiv
Wiesenstr. 36
45473 Mülheim an der Ruhr
Telefon: +49 (0) 208 458-1666 
Telefax: +49 (0) 208 458-1670 
info@mannesmann-archiv.de
www.mannesmann-archiv.de

Quelle: Frank Meßing, WAZ Mülheim, 8.10.2008; Klartext-Verlag.

Frankfurter BStU-Außenstelle kooperiert mit polnischem Institut für Nationales Gedenken

Die Außenstelle der Bundesbehörde für die Stasi-Unterlagen (BStU) in Frankfurt (Oder) wird künftig mit dem polnischen Institut für Nationales Gedenken (IPN) zusammenarbeiten. Dazu wurde am 6. Oktober 2008 in Frankfurt (Oder) eine Kooperationsvereinbarung mit der IPN-Regionalstelle in Poznan (Posen) unterzeichnet.

Laut BStU-Außenstellenleiter Rüdiger Sielaff wollen sich beide Einrichtungen bei Ausstellungen, Bildungsaktivitäten und der Bearbeitung von Forschungsanträgen unterstützen. Zudem ist geplant, dass ein Archivar aus Poznan in der Frankfurter Außenstelle der Birthler-Behörde ein längerfristiges Praktikum absolviert. Die Vereinbarung gehe auf einen Besuch von Frankfurter Behördenvertretern beim IPN in anlässlich der Feierlichkeiten zur Erinnerung an den Poznaner Aufstand von 1956 zurück.

Das IPN verwaltet die Akten des früheren polnischen Sicherheitsdienstes. Ähnlich wie die Birthler-Behörde in Deutschland betreibt das IPN neben der Zentrale in Warschau zahlreiche Außenstellen.

Kontakt:
BStU-Außenstelle Frankfurt (Oder)
Fürstenwalder Poststraße 87
15234 Frankfurt (Oder)
Telefon: (03 35) 60 68 – 0 
Fax: (03 35) 60 68 – 24 19 
astfrankfurt@bstu.bund.de

Quelle: ddp, Pressemitteilung, 5.10.2008

Babelsberger Projekt zur Digitalisierung und Nutzbarmachung des kulturellen Filmerbes

Mit der fortschreitenden Digitalisierung im Medienbereich müsse man sich auf eine Zeit einstellen, in der kein Tonband und keine Filmrolle mehr genutzt werden, so die Medien Bildungsgesellschaft Babelsberg gGmbH in einer Pressemitteilung zum Start des Projektes "CINEARCHIV digital" (siehe Bericht vom 9.4.2008). Bereits heute könnten in der Mediennutzung die vorhandenen und archivierten Inhalte nur dann effektiv und in relevanten Dimensionen ausgewertet werden, wenn sie in digitaler Form verfügbar sind.

Das von der gemeinnützigen Medien Bildungsgesellschaft Babelsberg jetzt gestartete Projekt „CINEARCHIV digital“ entwickelt Lösungen, um audiovisuelles Material optimal zu digitalisieren sowie umfassend zu erschließen, um es einer breiten Nutzergruppe zugänglich zu machen. Dabei gilt es zum einen, wertvolles Kulturgut zu erhalten. Zum anderen sind Filme und AV-Medien wirtschaftliche Güter, die auch weiterhin ausgewertet und nutzbar gemacht werden müssen.

„CINEARCHIV digital“ bündelt und koordiniert gemeinsam mit Archiven, Lizenzinhabern, technischen Dienstleistern, Forschungseinrichtungen und Vertriebspartnern erstmals die notwendigen Schritte des komplexen Digitalisierungsprozesses. Der Fokus liegt auf dokumentarischen, zeithistorischen Inhalten aller analogen Formate. 

Die Vision von „CINEARCHIV digital“ ist ein Internet-Marktplatz für audiovisuelle Inhalte. Das Portal zeichnet sich durch umfangreiche Inhalte, einfachen Zugriff und hohe Trefferquoten aus. Es soll neben Kunden aus dem professionellen Medienbereich auch das erstarkte Interesse an historischen Inhalten von privaten Nutzern bedienen.

Das Projekt startet am 16. Oktober 2008 mit einer großen Kickoff-Veranstaltung in Potsdam-Babelsberg und wird im Frühjahr 2009 mit einer öffentlichen Veranstaltung die Ergebnisse präsentieren. Für die aktive Mitarbeit an dem Projekt konnten bereits zahlreiche renommierte Partner gewonnen werden, u.a. die DEFA-Stiftung, das Bundesarchiv-Filmarchiv, Chronos-Media und die Heinrich Böll-Stiftung als Archive, Studio Hamburg, TeleFactory Babelsberg, Elektrofilm TMT und IVZ (ARD) als technische Dienstleister, das Hasso Plattner Institut Potsdam, Fraunhofer Institut Bonn, Heinrich Hertz Institut Berlin und die Fachhochschule Potsdam als Forschungsinstitutionen und IT-Systemtechniker sowie Grundy UFA, In2 und Interlake Informationssysteme als Vertriebspartner.

Das Förderprogramm „Innovationsforen – Unternehmen Region“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung fördert „CINEARCHIV digital“ über sechs Monate und dient der Netzwerkbildung. Die Medien Bildungsgesellschaft Babelsberg wird als Initiator des Projektes die Entwicklung und Zusammenarbeit innerhalb des Netzwerkes und des Innovationsforums koordinieren und weiterhin ein aktives Marketing zur Erweiterung des Netzwerkes und des Kundenstamms betreiben.

Kontakt:
Medien Bildungsgesellschaft Babelsberg gemeinnützige GmbH 
Frau Claire Müller 
Dianastraße 44
14482 Potsdam
Tel.: +49.(0)331.721 21 69 
Fax: +49.(0)331.721 21 77
cmueller@mb-babelsberg.de 
www.mb-babelsberg.de 
www.cinearchiv.de

Quelle: Medien Bildungsgesellschaft Babelsberg gGmbH, Presseinformation, 8.10.2008

Archiv und Wirtschaft 3/2008

Die Zeitschrift Archiv und Wirtschaft erscheint viermal jährlich. Die Lieferung erfolgt im Jahresabonnement zum Preis von € 26; das Einzelheft kostet € 8. Für Mitglieder der VdW ist der Bezug im Mitgliedsbeitrag enthalten. Folgende Beiträge, Aufsätze, Berichte und Rezensionen, beinhaltet die jetzt erschienene Ausgabe 3/2008 der Zeitschrift "Archiv und Wirtschaft".

Aufsätze:
Otfried Höffe: Arbeitnehmer und Unternehmer: Verantwortliche Wirtschaftsbürger in Zeiten der Globalisierung
Hans Ottomeyer u. Ulrike Laufer: Vom Traditionsmerkmal zum Puzzlestein. Leihgaben deutscher Wirtschaftsarchive in der Epochenausstellung \“Gründerzeit\“ des Deutschen Historischen Museums. Reminiszenzen einer sinnstiftenden Kooperation
Thomas Pereira Antunes: Das Unternehmensarchiv der AXA Winterthur – \“Verstehen, wie das Unternehmen tickt\“
Sibyll Kindlimann: Das Glarner Wirtschaftsarchiv – ein Produkt des Glarner Wirtschaftswunders
Kathrin Fastnacht: Zukunft braucht Herkunft. 75 Jahre Bosch-Archiv

Berichte:
Stephanie Bonsack u. Sonja Nilson: \“Strategiemanagement für Wirtschaftsarchivare – Lehrgang für Führungskräfte\“. 60. VdW-Lehrgang vom 21. bis 24. Oktober 2007 in Heidelberg
Heiko Keunike u. Helmut Müller: 61. VdW-Lehrgang \“Archivierung elektronischer Unterlagen: Einführung und praxisbezogene Lösungsansätze\“ vom 1. bis 4. Juni 2008 in Heidelberg
Dirk Schaal u. Bodo von Eberstein: 63. VdW-Lehrgang \“Archivierung elektronischer Unterlagen: Einführung und praxisbezogene Lösungsansätze vom 25. bis 28. Mai 2008 in Heidelberg
Detlef Krause: Fachliche Kontakte in der VdW fördern – das Netzwerk Archivberatung
Bärbel Kern: Neuer VdW-Arbeitskreis \“Globalisierung\“

Rezensionen:
Frank M. Bischoff (Hrsg.): Benutzerfreundlich – rationell – standardisiert. Aktuelle Anforderungen an archivische Erschließung und Findmittel. Beiträge zum 11. Archivwissenschaftlichen Kolloquium der Archivschule Marburg (Sebastian Beck)
Frank M. Bischoff u. Peter Honigmann (Hgg.): Jüdisches Archivwesen. Beiträge zum Kolloquium aus Anlass des 100. Jahrestags der Gründung des Gesamtarchivs der deutschen Juden – zugleich 10. Archivwissenschaftliches Kolloquium der Archivschule Marburg (Kurt Schilde)
Karl Gattinger: Bier und Landesherrschaft. Das Weißbiermonopol der Wittelsbacher unter Maximilian I. von Bayern 1598-1651 (Wilfried Reininghaus)
Wolfgang König: Wilhelm II. und die Moderne. Der Kaiser und die technisch-industrielle Welt (Manfred Rasch)
Dietmar Schenk: Kleine Theorie des Archivs (Christoph Waldecker)
Hermann Sturm: Industriearchitektur als Kathedrale der Arbeit. Geschichte und Gegenwart eines Mythos (Horst A. Wessel)
Richard Vahrenkamp: Autobahnbau in Hessen bis 1943 (Christoph Waldecker)

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Fotoausstellung zum Historischen Fünfeck im Wiesbadener Marktkeller

Das Historische Fünfeck in Wiesbaden, umschlossen von der Wilhelmstraße als Prachtstraße mit Kurhaus und Theater im Osten, der Rheinstraße im Süden, der Schwalbacher Straße im Westen und der Röder- sowie Taunusstraße im Norden, verkörpert heute das Handelszentrum der Landeshauptstadt. An den Rändern des Historischen Fünfecks liegen einige wichtige Plätze.

Das Herzstück der Wiesbadener Fußgängerzone besteht aus Kirch- und Langgasse sowie dem Mauritiusplatz. Der Mauritiusplatz geht auf einen ehemaligen Versammlungsraum der Wiesbadener Kaufleute im 3. Jahrhundert zurück. Seine Namengebung fand er durch den ersten Kirchenbau Ende des 8. Jahrhunderts. Nach der Zerstörung der letzten Kirche im Jahre 1850 wurde der Platz bis zur Schulgasse eingeebnet und diente verschiedenen Nutzungen, beispielsweise dem Andreasmarkt. Die neue gründerzeitliche Stadt empfand die umgebende Altstadt als beengend und rückständig, was zu Begradigungen und zur Schaffung von Blockrandstrukturen führte. 

Das Historische Fünfeck ist Teil der Rahmenplanung für die westliche Innenstadt Wiesbadens. Neue Sichtweisen auf das Historische Fünfeck bietet eine Ausstellung, die das Stadtarchiv Wiesbaden derzeit in Kooperation mit dem Stadtmuseum vorbereitet. Das Projekt wird vom 22. Oktober bis zum 26. November 2008 im Marktkeller zu sehen sein. Die in Fotografien aus verschiedenen Epochen des 19. und 20. Jahrhunderts konservierten Ansichten aus dem Historischen Fünfeck offenbaren spannende Details, erzählen Bildergeschichten und vermitteln einzigartige Momentaufnahmen aus 120 Jahren Alltag in der Wiesbadener Innenstadt. Die Ausstellung sei eine Leistungsschau des außerordentlich umfangreichen Bildarchivs im Stadtarchiv Wiesbaden, erläutert Archivleiterin Brigitte Streich gegenüber dem Wiesbadener Kurier.

Mit der kürzlichen Ausstellung "Höppli und Chomicki at work" sollte ausgelotet werden, ob und wie sich der Marktkeller als Ort für solche Präsentationen wie der anstehenden Fotoausstellung eignet und vom Publikum angenommen wird. Die Ausstellung \“Höppli & Chomicki at work\“ zeigte im Marktkeller den Aufbau einer Ausstellung mit den Figuren und der Bauornamentik von der \“Thonwarenfabik\“ Höppli sowie Projektionen von Fotos mit Wiesbadener Fassaden, angefertigt von Stanislaw Chomicki. Insgesamt 6.000 Besucher kamen insbesondere während des Stadtfestes in den Marktkeller. Sie konnten den Theatermalerinnen zuschauen und sich zwischen Höppli-Figuren fotografieren lassen.

Kontakt:
Stadtarchiv Wiesbaden
Im Rad 42 
65197 Wiesbaden 
Telefon: 0611/31-3329
Fax: 0611 / 31-3977 
stadtarchiv@wiesbaden.de

Quelle: Wiesbadener Kurier, 6.10.2008; Landeshauptstadt Wiesbaden, Neugestaltung der Fußgängerzone, o.D.; Rathausnachrichten, Ausstellung „Höppli & Chomicki“ im Rathausfoyer, 7.10.2008; Stadtarchiv Wiesbaden, Aktuell Ausstellung, o.D.

Akener Pfarrer rettet Kirchenarchiv

Die verwaltungsgemeinschaftsfreie Stadt Aken (Elbe) liegt am Südufer der mittleren Elbe im Landkreis Anhalt-Bitterfeld (Sachsen-Anhalt). Sie wurde 1219 erstmals urkundlich erwähnt. Bis in das 17. Jahrhundert reichen indes die Archivalien der zum Kirchenkreis Egeln gehörenden evangelischen Kirchengemeinde Aken zurück.

Als der mittlerweile emeritierte Pfarrer Friedrich Dickmann im November 1991, aus Marburg kommend, die Pfarrstelle in Aken übernahm, fand er das Pfarrarchiv im Südturm der zuvor aufgegebenen Marienkirche in einem miserablen Zustand vor. Die Akten waren verschmutzt, feucht, durch Vandalismus beschädigt und durcheinander gebracht. Nach jahrelanger Ordnungs- und Verzeichnungstätigkeit konnte er in der vergangenen Woche aber nunmehr das Archiv der Öffentlichkeit vorstellen.

Das Archiv der Kirchengemeinde Aken umfasst auch Unterlagen aus den Orten Chörau und Micheln. Die Stadt Aken stellte für die Aufarbeitung des Materials zwei große Räume im städtischen Bauhof zur Verfügung. Pfarrer i.R. Dickmann hat die Archivalien durchgesehen und katalogisiert. Jetzt sind die gesamten Archivbestände auf CD-ROM erfasst.

Die Bestände geben Auskunft über wichtige Details der örtlichen Geschichte, zum Beispiel Statistiken über die Entwicklung der Kirchengemeinde sowie der Einwohnerschaft. Sie beinhalten aber auch königliche Verordnungen und Edikte aus dem 17. und 18. Jahrhundert und geben Einblicke in das damalige Schulwesen, da die Kirche bekanntlich bis zum Ende des Ersten Weltkriegs die Aufsicht über die Schulen in Aken und über die Dorfschulen in Chörau, Susigke, Menneweitz, Kühren, Lödderitz, Micheln und Klietzen besaß. 

Neben dem Pfarrarchiv hat Friedrich Dickmann auch die im Pfarrhaus untergebrachte Kirchenbibliothek durchgesehen und geordnet. 

Kontakt:
Ev. Kirchengemeinde Aken/Elbe
Poststr. 38
06385 Aken
Telefon 034909/82300
Fax 034909/339033
kirche-aken@gmx.de

Quelle: Wladimir Kleschtschow, Mitteldeutsche Zeitung, 5.10.2008

Streit um Standort des Kölner Stadtarchivs

Das Historische Archiv der Stadt Köln, eines der größten Kommunalarchive Deutschlands, konnte 2007 sein 150-jähriges Jubiläum feiern (siehe Bericht vom 29.3.2007). Es ist 1971 aus dem Gereonskloster, wo es seit 1892 angesiedelt war, an die Severinstraße verlegt worden. Damals plante man, spätestens nach dreißig Jahren einen neuen Standort für das Stadtarchiv zu suchen. Mittlerweile erreicht die Aufnahmekapazität des Archivs ihre Grenzen. Die Rückkehr des Stadtarchivs an seinen alten Ort wäre möglich. Voraussetzung ist allerdings ein Umbau des Gereonsklosters.

Noch im Frühjahr hatte die Stadt Köln diesen Schritt geplant: das Ende des 19. Jahrhunderts entstandene Gebäude sollte ebenso wie die benachbarte Kapelle restauriert und zusätzlich ein neuer Archiv- und Verwaltungstrakt errichtet werden. Nach einer ersten Schätzung sollten sich die Baukosten auf rund 40 Mio. Euro belaufen. Vergleichsberechnungen der städtischen Gebäudewirtschaft ergaben jedoch: Ein Neubau an anderer Stelle wäre rund 17 bis 21 Millionen Euro billiger.

Dies allerdings bezweifelt das Kölner „Aktionsbündnis Stadtbaukultur“. Es kritisiert deshalb die nunmehrige Entscheidung der Stadtspitze heftig, auf eine Rückkehr des Stadtarchivs in das Gereonsviertel aus Kostengründen zu verzichten und verlangt ein neues Gutachten.

Kontakt:
Historisches Archiv der Stadt Köln
Severinstr. 222-228
50676 Köln
Telefon: 0221-221-22329
Telefax: 0221-221-22480
HistorischesArchiv@stadt-koeln.de

Quelle: Sandra Kiepels, Kölner Stadt-Anzeiger, 3.10.2008; FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln, Meldung, 18.9.2008

Lampertheimer Archiveinblicke

Die rund 30.000 Einwohner umfassende Stadt Lampertheim in Hessen grenzt an Baden-Württemberg und an Rheinland-Pfalz. Sie ist eine der südlichsten Städte Hessens. Zu Lampertheim gehören die Stadtteile Hofheim, Hüttenfeld, Neuschloß und Rosengarten. Das Archiv im Stadthaus von Lampertheim ist das Archiv für ganz Lampertheim – einschließlich aller Stadtteile. Auf die Feststellung, das man die Geschichte Lampertheims nicht isoliert betrachten könne, legt Stadtarchivar Hubert Simon wert.

Die Lampertheimer Zeitung widmet ihm eine "Homestory". Hubert Simon (50) ist seit 23 Jahren Stadtarchivar von Lampertheim. Seit rund acht Jahren verzeichnet er Archivalien aus Hofheim, erschließt dadurch Archivnutzern neue Quellen auch zu den Stadtteilen. 

Nach dem Abitur absolvierte der in Würzburg geborene und in Aschaffenburg aufgewachsene Simon an der Münchner Fachhochschule eine Ausbildung zum Diplom-Archivar. Anschließend war er bei der Erzdiözese München und Freising sowie beim Stadtarchiv Würzburg beschäftigt, bevor er 1985 die Stelle des Stadtarchivars von Lampertheim übernehmen konnte.

Im Gegensatz zum größeren Würzburger Stadtarchiv sei er in Lampertheim allein verantwortlich und habe daher "eine sehr vielseitige Tätigkeit\“, so Simon. Zahlreiche telefonische und schriftliche Anfragen erreichen ihn von Bürgern, die sich für historische Themen oder für die Familienforschung interessieren. Er pflegt täglich eine Zeitungsausschnittssammlung, die er per Karteikarte verschlagwortet.

Hubert Simon unterstützt zudem Autoren von Büchern über Lokalgeschichte redaktionell und übernimmt auf Wunsch auch das Lektorat oder beteiligt sich mit eigenen Beiträgen an den Publikationen. Für eine Ausstellung über die Geschichte Hofheims, die derzeit im dortigen Alten Rathaus zu sehen ist, hat er ebenso Texte beigesteuert, wie er ab und an lokalgeschichtliche Vorträge hält. Nicht zuletzt ist der Stadtarchivar auch Geschäftsführer des Heimat-, Kultur- und Museumsvereins Lampertheim. \“Ich fühle mich privilegiert, denn ich habe eine Arbeit, die Spaß macht\“, sagt Hubert Simon. 

Kontakt:
Stadtarchiv Lampertheim
Römerstraße 102
68623 Lampertheim
Tel.: 06206/935-321

Quelle: Oliver Lohmann, Lampertheimer Zeitung, 4.10.2008

Ausstellung »Heiratsgut und Morgengabe«

Um die Geschichte des Heiratens geht es zwischen 4. und 31. Oktober 2008 im Obstbaumuseum Lana. Das Südtiroler Landesarchiv zeigt in Zusammenarbeit mit dem Bildungsausschuss Lana die Ausstellung \“Heiratsgut und Morgengabe. Hochzeiten in Vergangenheit und Gegenwart\“. Eröffnet wurde die Ausstellung am 3. Oktober durch die zuständige Kulturlandesrätin für Familie, Denkmalpflege und deutsche Kultur, die Direktorin des Südtiroler Landesarchivs, Christine Roilo, den Bürgermeister von Lana und Vorsitzenden des Südtiroler Obstbaumuseums und des Bildungsausschusses Lana, Christoph Gufler.

Wird heute in erster Linie Liebe als Grundlage für eine Heirat genannt, so standen früher andere Beweggründe im Vordergrund: Der Adel bestand auf die angemessene Fortsetzung des Stammbaumes, auch ging es um Vermögens- und Besitzmehrung. Überleben und soziale Sicherheit spielten bei den unteren sozialen Schichten die wesentliche Rolle. Wie die Heiratsgründe haben sich auch die Gepflogenheiten, Vorschriften und Voraussetzungen geändert. 

„Wie das Brautkleid weiß wurde“ und „Heiraten erlaubt?“ sind nur einige der Themen, denen auf den Grund gegangen wird. Glanzstücke der Ausstellung sind historische Fotos von Brautpaaren aus Lana, Heiratsverträge und andere Urkunden aus dem Südtiroler Landesarchiv, sowie eine Auswahl von Hochzeitskleidern aus den letzten 100 Jahren.

Die Ausstellung \“Heiratsgut und Morgengabe\“ ist bis 31. Oktober 2008 geöffnet und jeweils von Dienstag bis Samstag zwischen 10 und 12.30 Uhr und zwischen 14 und 17 Uhr zugänglich. Sonntags ist kann die Ausstellung durchgehend von 11 bis 17 Uhr besucht werden.

Bei einer Rahmenveranstaltung zur Ausstellung wird die Historikerin Siglinde Clementi am Mittwoch, 8. Oktober 2008, um 20 Uhr bei \“Kultur.Lana\“ über die \“Historische Bedeutung der Ehe\“ sprechen.

Link: Faltblatt zur Ausstellung

Kontakt:
Südtiroler Obstbaumuseum
Brandis-Waalweg 4
I-39011 Lana
Tel. 0473 56 43 87
Fax 0473 56 51 60 
info@obstbaumuseum.it

Quelle: Provinz Bozen, Pressemitteilung Schule / Kultur, 30.9.2008