Umzug des Kirchenbucharchivs von Regensburg nach Nürnberg

Das bisher im zweiten Stockwerk des Regensburger Alumneums, einer ehemaligen evangelischen Schule mit Internat und jetzigem Gemeindezentrum untergebrachte zentrale Kirchenbucharchiv beherbergt vor allem ältere Kirchenbücher evangelischer Kirchengemeinden in Bayern einschließlich der Militärgemeinden aus der Zeit vor 1876, also vor Einführung der Standesämter. Zum Bestand gehören aber auch das Regensburger Kirchenarchiv (1537-1946), Dokumente der Landeskirche, Unterlagen der Neupfarr- und der Dreieinigkeitskirche als Dauerleihgaben sowie einige Regensburger Kirchenbibliotheken wie die der Nikolaus-Gallus-Bibliothek, der Sakristei-Bibliotheken der Dreieinigkeitskirche, der Neupfarrkirche und der Oswaldkirche. Die Nürnberger Kirchenbücher und die von Erlangen-Neustadt werden jedoch in der Hauptstelle des Landeskirchlichen Archivs der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern ( LAELKB) in Nürnberg aufbewahrt und sind dort auch zugänglich. Die Kirchenbücher sind fast alle auf Microfiches verfilmt und werden grundsätzlich nur noch in dieser Form vorgelegt. Eine Ausleihe ist nicht möglich. Für genealogische Auskünfte fallen Gebühren an. Eine regelmäßig aktualisierte Übersicht über die im Kirchenbucharchiv des Landeskirchlichen Archivs deponierten Kirchenbücher steht zum Herunterladen bereit. 

Aufgrund von Personalmangel und einer angestrebten Zusammenführung der Archivbestände wird die Außenstelle Kirchenbucharchiv des Landeskirchlichen Archivs der ELKB nun von Regensburg nach Nürnberg zurückverlegt. Ab August 2007 ist das Kirchenbucharchiv geschlossen. Am 3. September 2007 findet die Eröffnung des neuen Kirchenbuchlesesaals am Lorenzer Platz 10 a (im jetzigen Bibel-Erlebnis-Haus) direkt bei St. Lorenz in Nürnberg statt. Aufgrund starker Proteste von Wissenschaftlern und kirchlichen Funktionsträgern gegen den Abzug der Archivalien bleiben nun wenigstens die Unterlagen zur protestantischen Reichsstadt vor Ort in Regensburg. Zur Zeit verhandeln Vertreter der Stadt Regensburg und der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern darüber, wie die verbliebenen Unterlagen, die für ein wichtiges Stück Stadtgeschichte stehen und eine unverzichtbare Quelle für Wissenschaftler sind, für Nachforschungen zugänglich gemacht werden können.

Kontakt
Landeskirchliches Archiv der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern
Veilhofstraße 28
90489 Nürnberg
Tel.: 0 911 / 588 69 – 0
Fax: 0 911 / 588 69 – 69
LKANuernberg@t-online.de 

Quelle: Mittelbayerische, 21.8.2007

Unternehmensgeschichte Thema beim Wittener Archivforum

„Gute 75 Jahre lang waren die Wickmann-Werke in Annen ansässig. Sowohl ihre Ansiedlung in der ehemaligen Krupp’schen Fabrik, als auch die Schließung des Werkes im Jahr 2006 markieren tief greifende wirtschaftliche Strukturänderungen, von denen auch Witten betroffen wurde.“ Mit der Situation des Unternehmens während der Zeit des Nationalsozialismus beschäftigt sich am 27. August 2007 ab 19 Uhr das 13. Wittener Archivforum. Dr. Martina Kliner-Fruck, Historikerin und Leiterin des Stadtarchivs Witten, lädt zu diesem kostenfreien Vortrags- und Diskussionsabend alle interessierten Wittenerinnen und Wittener herzlich ins IG-Metall-Gewerkschaftshaus an der Hans-Böckler-Straße 12 ein. Referent des Archivforums ist der Informatiker und Historiker Ralph Klein, der zurzeit zur Geschichte der NS-Zwangsarbeit in Witten forscht. Das Archivforum wird darum auch keine abschließende Darstellung geben können, sondern den Einblick in laufende Forschungen öffnen. 

Die Wickmann-Werke haben sich im Verlauf ihrer Unternehmensgeschichte vom kleinen, handwerklich organisierten Familienbetrieb, der elektrische Sicherungen für die fortschreitende Elektrifizierung der Haushalte herstellte, zu einem multinational operierenden Konzern und Marktführer der Branche entwickelt. Im Nationalsozialismus nutzten die Gebrüder Josef, Karl und Richard Wickmann die „Gunst der Stunde“ und disziplinierten ihre Belegschaft mit einer Mischung aus Terror und Sozialleistungen. Die Wickmann-Werke waren außerdem äußerst erfolgreich in der Konkurrenz um die knappen Arbeitskräfte. Auch dank Hunderter Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter arbeitete das Werk in diesen Jahren profitabler denn je und verschaffte sich dadurch eine so gute Ausgangsposition für noch mehr Wachstum in der Nachkriegszeit.

Wie Dr. Martina Kliner-Fruck erläuterte, warten auf die Besucherinnen und Besucher am 27. August 2007 nicht nur interessante Sachinformationen zum Thema, sondern darüber hinaus auch noch eine Gruppe ehemaliger Zwangsarbeiter aus Wittens Partnerstadt Tczew. Männer und Frauen, die während des Zweiten Weltkriegs zwar nicht für die Wickmann-Werke, sondern für andere Unternehmen in Deutschland Zwangsarbeit leisten mussten. Die anschließende Diskussion lässt daher viel Spannung erwarten. 

Kontakt
Stadtarchiv Witten
Ruhrstraße 69
58452 Witten
Tel.: 02302 / 581 – 2415
Fax: 02302 / 581 – 2497
stadtarchiv@stadt-witten.de 

Quelle: Pressemeldung Universitätsstadt Witten, 21.8.2007

Erweiterter Service im Landesarchiv für Nordschleswig

Das dänische Landesarchiv für Nordschleswig in Apenrade, das Landsarkivet for Sønderjylland, deckt mit seinem Bestand weitestgehend den nördlichen Teil des alten Herzogtums Schleswig zwischen der Königsau und der deutsch-dänischen Grenze ab. Es verwahrt das Archivgut der lokalen und regionalen Staatsbehörden und Einrichtungen in diesem Gebiet; aber auch zahlreiche andere Archivalien, die es ermöglichen, zur schleswigschen Geschichte zu forschen. Da diese Möglichkeit nicht nur von Wissenschaftlern, sondern auch von vielen Privatleuten und Hobbyforschern genutzt wird, bietet das Landesarchiv ab September 2007 einen erweiterten Service für Benutzer an. Einmal im Monat steht das Landesarchiv zwischen 9 und 16 Uhr Gruppen von vier bis acht Personen offen, die entweder Forschungen zur Lokalgeschichte oder Ahnenforschung betreiben. Das Besondere daran ist, dass sich alle Gruppenmitglieder während ihrer Arbeit miteinander unterhalten können und nicht auf andere Besucher Rücksicht nehmen müssen. Des Weiteren stehen Mitarbeiter des Landesarchivs in der Zeit von 10.30 bis 11 Uhr den einzelnen Gruppen auch beratend zur Seite und geben gerne Tipps für erfolgreiche Nachforschungen. Das Landsarkivet for Sønderjylland bietet diesen Service zum ersten Mal am 3. September 2007 an. Die nächsten Termine sind dann am 1. Oktober, 5. November sowie am 3. Dezember 2007. Wenn dieses Experiment erfolgreich verläuft, werden auch im Jahre 2008 wieder extra Tage für Gruppen angeboten.

Kontakt
Landsarkivet for Sønderjylland
Haderslevvej 45
DK-6200 Aabenraa
Tel.: 0045 / 74 62 58 58
Fax: 0045 / 74 62 32 88
mailbox@laa.sa.dk

Quelle: Der Nordschleswiger, 21.8.2007

Der Lehrbetrieb an einer frühneuzeitlichen Universität

Das an der Herzog August Bibliothek angesiedelte Projekt \“Wissensproduktion an der Universität Helmstedt: Die Entwicklung der philosophischen Fakultät 1576-1810" widmet sich der philosophischen Fakultät der Universität Helmstedt. Indem es die zumeist getrennt voneinander behandelten universitätsgeschichtlichen und wissenschaftsgeschichtlichen Ansätze miteinander verknüpft, ermöglicht es Einblick in die universitäre pädagogische Praxis und damit in den Lehr- und Lernbetrieb an einer frühneuzeitlichen philosophischen Fakultät. Unter der Leitung von Dr. Ulrike Gleixner arbeiten Dr. Jens Bruning (wissenschaftlicher Mitarbeiter), Julia Hauser M.A., Timo Steyer M.A. (wissenschaftliche Hilfskräfte), Kristina Hering und Darius Windyka (studentische Hilfskräfte) sowie z.Zt. Christian Knoop M.A. (Internet-Präsentation) an diesem Projekt mit, das vom Niedersächsischen Vorab der VolkswagenStiftung finanziert wird.

Die in den 1570er Jahren unter Herzog Julius eingerichtete Universität Helmstedt gehörte lange Zeit zu den frequenzstärksten und angesehensten höheren Bildungseinrichtungen im Alten Reich. Die im Jahr 1810 erfolgte Auflösung der Universität zur Zeit des Königreichs Westphalen hatte zur Folge, dass die Geschichte der Anstalt nur in Teilen erforscht ist und daher eine Gesamtgeschichte bis heute fehlt. Das seit November 2006 an der Herzog August Bibliothek angesiedelte Projekt \“Wissensproduktion an der Universität Helmstedt" widmet sich insbesondere der in der Forschung stark vernachlässigten philosophischen Fakultät und stellt in zwei Erschließungsprojekten Material zur Entwicklung der Fakultät zur Verfügung, das zugleich die Grundlage für das Forschungsprojekt bildet. Erschlossen und per Internet-Datenbank zugänglich gemacht werden zum einen die angebotenen Lehrveranstaltungen aller vier Fakultäten der Universität Helmstedt (Theologie, Jurisprudenz, Medizin, Philosophie), zum anderen die Hochschulschriften (Dissertationen, Programme, Reden) der philosophischen Fakultät jeweils zwischen 1576 und 1810. Das Forschungsprojekt zur Entwicklung der Fakultät zwischen 1680 und 1720 baut auf diesem Material auf, berücksichtigt aber zudem die umfangreiche archivalische Überlieferung, die sich vor allem im Staatsarchiv Wolfenbüttel und im Hauptstaatsarchiv Hannover befindet.

Ein Werkstattgespräch, das am Donnerstag, dem 23. August 2007 um 14 Uhr im Saal im Anna-Vorwerk-Haus, Schloßplatz 4 in Wolfenbüttel stattfindet, wird das zu verzeichnende Quellenmaterial präsentieren, die Aufnahme in die Datenbanken demonstrieren als auch die verschiedenen Fragestellungen thematisieren, die im Mittelpunkt des Forschungsprojektes stehen. Das Projekt bedient sich dabei einer integrierenden Perspektive und möchte die zumeist getrennt voneinander behandelten universitätsgeschichtlichen und wissenschaftsgeschichtlichen Ansätze miteinander verknüpfen. Ermöglicht wird so der Einblick in die universitäre pädagogische Praxis und damit in den Lehr- und Lernbetrieb an einer frühneuzeitlichen philosophischen Fakultät. Der Vortrag wird zudem eine erste Version der Internet-Präsentation der Projektdaten vor- und damit zur Diskussion stellen.

Kontakt
Herzog August Bibliothek
Dr. Ulrike Gleixner
Lessingplatz 1
38304 Wolfenbüttel 
Tel.: 05331 / 808 – 246
Fax: 05331 / 808 – 277
gleixner@hab.de 

Quelle: uniprotokolle Herzog August Bibliothek, 21.8.2007

Stadtarchiv Karlsruhe erhält Autographen des Schriftstellers Wilhelm Raabe

Aus dem Nachlass der Schriftstellerin Marie Schloß (1872 – 1952) erhielt das Stadtarchiv Karlsruhe zwölf weitere Autographen als Geschenk, bei denen es sich um Briefe, Postkarten und Danksagungskarten des Schriftstellers Wilhelm Raabe (1831 – 1910) handelt. Bereits im Jahr 2005 waren dem Stadtarchiv 280 Dokumente aus dem Nachlass der Schriftstellerin, Politikerin und Frauenrechtlerin Marie Schloß aus den Jahren 1900 bis 1952 von ihrer Enkelin übergeben worden. Marie Schloß, die von 1908 bis 1912 in Karlsruhe lebte und hier einem Kreis gebildeter Frauen aus dem Bürgertum angehörte, war neben ihrem Engagement für die Frauenbewegung seit ihrem sechzehnten Lebensjahr eine große Verehrerin Wilhelm Raabes. In den Schriftstücken Raabes an Marie Schloß aus den Jahren 1904 bis 1910 bedankt er sich vor allem für ihm zugesandte Romanskizzen, für Widmungen sowie für Grüße zu verschiedenen Festtagen. Er übermittelte aber Marie Schloß auch sein Beileid zum Tode ihres Mannes im Jahre 1907. Zu den Autographen gehört auch eine Bildpostkarte aus dem Jahre 1905, die anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Erstlingswerks von Wilhelm Raabe „Die Chronik der Sperlingsgasse“ herausgegeben worden war. Diese kann übrigens zum Abdruck beim Stadtarchiv Karlsruhe angefordert werden. 

Kontakt
Institut für Stadtgeschichte
Stadtarchiv Karlsruhe
Markgrafenstraße 29
76124 Karlsruhe
Tel.: 0721 / 133 – 4223 oder – 4225 
Fax: 0721 / 133 – 4299 
archiv@ kultur.karlsruhe.de

Quelle: ka-city.de, 18.8.2007

Gemeindearchiv Otzberg als Zentralarchiv

Die 1972 gegründete Gemeinde Otzberg, Landkreis Darmstadt-Dieburg, unterhält ein Gemeindearchiv für die übernommenen Archive der ehemaligen bis Ende 1971 selbständigen Orte Lengfeld, Habitzheim, Hering, Ober- und
Nieder-Klingen sowie Ober-Nauses mit Schloß Nauses. Dieses Zentralarchiv befindet sich in Lengfeld und wird von Gerd Kloster geleitet. Seine Aufgabe besteht nicht nur darin, die alten Archivunterlagen der früheren sechs selbstständigen Gemeinden aufzuarbeiten, zu registrieren, zu archivieren und zu katalogisieren, sondern auch die neueren Verwaltungsakten nach ihrer Archivierung für die Zukunft zu sichern. Unterstützt wird er seit vier Monaten bei seiner Arbeit durch den Computerfachmann Michael Spitz, der zur Zeit die Verwaltungsakten bearbeitet, die von den einzelnen Abteilungen ans Archiv abgegeben werden. Bei Bedarf können diese Unterlagen jedoch jederzeit den jeweiligen Sachbearbeitern zur Verfügung gestellt werden. Gerd Kloster betont, dass das Gemeindearchiv Otzberg dadurch auch einen wesentlichen Anteil an einer gut funktionierenden und effizienten Gemeindeverwaltungsarbeit hat. Für den Gemeindearchivar war es darüber hinaus wichtig, eine Archivbibliothek einzurichten, in der von den Benutzern nicht nur alle vorhandenen ortsgeschichtlichen Werke genutzt werden können, sondern in der auch alle wichtigen Nachschlagewerke sowie regionale und überregionale Zeitungen zur Verfügung stehen. Nach vorheriger Terminabsprache kann das Zentralarchiv der Gemeinde Otzberg von allen interessierten Bürgern genutzt werden.

Kontakt
Gemeindearchiv Otzberg
Raiffeisenstraße 4 
64853 Otzberg/OT Lengfeld 
Tel.: 06162 / 9198459 

Quelle: echo-online, 17.8.2007

Gute Orts- und Geschichtskenntnisse bei ehrenamtlichen Mitarbeitern im Frankfurter Institut für Stadtgeschichte

Ohne ehrenamtliche Mitarbeit ist in vielen Archiven die umfangreiche und mühsame Aufarbeitung der vorhandenen Archivalien kaum noch zu schaffen. Aus diesem Grunde ist auch die Leiterin des Frankfurter Instituts für Stadtgeschichte, Dr. Evelyn Brockhoff, sehr froh darüber, dreizehn ehrenamtliche Mitstreiter zu haben. Einer von ihnen, Wolfgang Kamberg, hält nicht nur die ständigen Veränderungen im Stadtbild Frankfurts fest, sondern ist auch zuständig für die Identifizierung und Archivierung der im Archiv gesammelten Bildbestände. Hierbei kommen ihm nicht selten seine guten Orts- und Geschichtskenntnisse zugute, die er sich im Laufe der Jahre erworben hat. Anhand von einzelnen Merkmalen auf den Fotos wie z.B. Modetrends und Automarken kann er so manche Abbildung zeitlich einordnen. Eine große Hilfe sind ihm des weiteren Katasterpläne und Luftaufnahmen der Amerikaner, die als Grundlage für weitere Recherchen dienen. Da Wolfgang Kamberg und seine zwölf "Kollegen" bei ihrer Archivtätigkeit unter keinem Zeitdruck stehen, können sie sich auch intensiv mit den zu bearbeitenden Fotos und Akten beschäftigen.

Kontakt
Institut für Stadtgeschichte
Münzgasse 9
60311 Frankfurt am Main
Tel.: 069 / 212 – 36 367 
Fax: 069 / 212 – 30 753
evelyn.brockhoff@stadt-frankfurt.de

Quelle: Frankfurt-live.com, 17.8.2007

Vilshofener Schüler dokumentieren Zeit des Nationalsozialismus aus kirchlicher Sicht

Der Grundkurs Geschichte in der zwölften Klasse des Vilshofener Gymnasiums hat es sich zum Ziel gesetzt, die Zeit des Nationalsozialismus aus kirchlicher Sicht zu dokumentieren. Unter Anleitung des Projektleiters, Dr. Christian Kuchler, analysieren und arbeiten die Schüler die Berichte der damals amtierenden 20 katholischen Priester des Bereichs um Osterhofen, Landkreis Deggendorf, auf. Da es in dieser Region nur sehr wenige Bewohner gab, die nicht der katholischen Kirche angehörten, können diese Berichte durchaus als repräsentativ angesehen werden, die darüber hinaus auch noch einen hohen Quellenwert besitzen. Auf Anweisung des bischöflichen Ordinariats verfassten die Geistlichen diese Kriegs- und Einmarschberichte im Sommer 1945. Sie enthalten Informationen über die allgemeinen Kriegsfolgen für die einzelnen Gemeinden und Pfarreien, Verhaftungen durch NS-Behörden sowie über die Integration der Flüchtlinge und Vertriebenen. Diese offiziellen Dokumente, die für die Erforschung der Heimatgeschichte von unschätzbarem Wert sind, lagern seit nunmehr sechzig Jahren im Archiv des Bistums Passau. Dort haben sich die Schüler und Schülerinnen mit tatkräftiger Unterstützung des Archivpädagogen Andreas Fronhöfer intensiv mit diesen Quellen beschäftigt. Sie sichteten zunächst das in Frage kommende Material und werteten dann die Berichte der Priester aus. Wie Dr. Christian Kuchler betont, ist es den Schülern nicht nur gelungen, informative und ansprechende Texte zu verfassen, sondern auch ein durchaus realistisches Bild der Jahre zwischen 1933 und 1945 in ihrer Heimatregion zu erstellen. Dadurch können die bisher als Hauptinformationsquelle dienenden Zeitzeugenberichte in vielen Dingen ergänzt, oftmals aber auch bestätigt werden.

Kontakt
Archiv des Bistums Passau
Luragogasse 4
94032 Passau
Tel.: 0851 / 393 386
Fax: 0851 / 393 440
archiv@bistum-passau.de

Quelle: Passauer Neue Presse, 24.7.2007

Archiv und Wirtschaft 2/2007

Das jetzt erschienene Heft 2/2007 der Zeitschrift Archiv und Wirtschaft enthält folgende Beiträge:

Aufsätze
Harry Niemann: Eröffnung der VdW-Arbeitstagung am 7. Mai 2007 in München
Peter von Siemens: Begrüßung im Namen der Siemens AG und der Familie Siemens
Robert Kretzschmar: Grußwort des VdA – Verband deutscher deutscher Archivarinnen und Archivare
Eyvind Naess: Greetings of the ICA Section for Business and Labor Archives to the Business Archives meeting in Munich in may 2007
Eugen Buß: Geschichte und Tradition – die Eckpfeiler der Unternehmensreputation
Harry Niemann: 50 Jahre VdW – Geschichte und Standortbestimmung

Berichte:
Rainer Laabs: Jahrestagung der Vereinigung deutscher Wirtschaftsarchivare 2007 in München

Rezensionen:
Ulrich S. Soénius: Zukunft im Sinn – Vergangenheit in den Akten. 100 Jahre Rheinisch-Westfälisches Wirtschaftsarchiv zu Köln (Wilfried Reininghaus) 
Friedrich Beck u. a. (Hrsg.): Archive und Gedächtnis. Festschrift für Botho Brachmann (Dirk Ullmann)
Stefan Brüggerhoff, Michael Farrenkopf u. Wilhelm Geerlings (Hrsg.): Montan- und Industriegeschichte. Festschrift für Rainer Slotta zum 60. Geburtstag (Klaus Wisotzky)
Harold James: Familienunternehmen in Europa. Haniel, Wendel und Falck (aus dem Englischen übersetzt von Thorsten Schmidt) (Horst A. Wessel)
Christof Biggeleben: Das „Bollwerk des Bürgertums“. Die Berliner Kaufmannschaft 1870–1920 (Martin Krauß)
Imke Thamm: Der Anspruch auf das Glück des Tüchtigen. Beruf, Organisation und Selbstverständnis der Bankangestellten in der Weimarer Republik (Thomas Weihe)
Klaus Katz u. a. (Hrsg.): Am Puls der Zeit. 50 Jahre WDR, 3 Bde. (Kurt Schilde) 
Claudia Becker-Döring: Die Außenbeziehungen der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl von 1952–1960: Die Anfänge einer europäischen Außenpolitik? Die Beziehungen der Hohen Behörde zu Drittstaaten unter besonderer Berücksichtigung Großbritanniens (Manfred Rasch)

Nachruf Dr. Lutz Hatzfeld (Horst A. Wessel)
Personalnachrichten/Verschiedenes

Info:
http://www.wirtschaftsarchive.de
Archiv und Wirtschaft, 40. Jg., 2007, H. 2
Jahresabonnement: 26 €
Einzelheft: 8 €

Kontakt:
Dr. Detlef Krause
Commerzbank AG
Zentraler Stab Konzernkommunikation
Historische Dokumentation

Postanschrift: D-60261 Frankfurt am Main
Geschäftsräume: Kaiserplatz, D-60311 Frankfurt am Main
Tel.: 069/136-23616
Fax: 069/136-41665
detlef.krause@commerzbank.com
www.commerzbank.de/konzern/geschichte

Südtiroler Ausstellung zum 100. Geburtstag von Claus Schenk Graf von Stauffenberg

Eine Ausstellung über das Leben des Hitler-Attentäters Graf von Stauffenberg ist ab 30. August 2007 in Niederdorf (Südtirol) zu sehen. Die Ausstellung “Claus Schenk Graf von Stauffenberg und der Umsturzversuch vom 20. Juli 1944\“ wurde von der Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Berlin gestaltet und wird anlässlich der ersten "ZeitgeschichtsTage Pragser Wildsee\“ am 30. August 2007 eröffnet. Für die ersten \“ZeitgeschichtsTage Pragser Wildsee" am 30. und 31. August 2007 wurde eigens eine Ausstellung gestaltet, die das Leben des Hitler-Attentäters Claus Schenk Graf von Stauffenberg und seinen Umsturzversuch vom 20. Juli 1944 dokumentiert. Die Dokumentation wurde anlässlich des 100. Geburtstages des Obersten von Stauffenberg von der Gedenkstätte Deutscher Widerstand (GDW) in Berlin erarbeitet und den Veranstaltern der Tagung im Hotel “Pragser Wildsee”, dem Südtiroler Landesarchiv und dem ZeitgeschichtsArchiv Pragser Wildsee”, kostenlos zur Verfügung gestellt. Die GDW, die der dritte Veranstalter des Symposiums am Pragser Wildsee ist, zeigt die Stauffenberg-Ausstellung im "Fremdenverkehrsmuseum Hochpustertal”, das im Haus Wassermann in Niederdorf seinen Sitz hat. Niederdorf ist überhaupt die aller erste Station der Ausstellung, die dort vom 30. August bis zum 14. Oktober 2007 zu sehen ist. Gestaltet haben die Dokumentation, hinter der neben der GDW auch die “Stiftung 20. Juli 1944" in Berlin steht, ausgewiesene Stauffenberg-Experten: Prof. Dr. Peter Steinbach, wissenschaftlicher Leiter der GDW, Dr. Johannes Tuchel, Leiter der GDW, und Ute Stiepani, M.A., stellvertretende Leiterin der GDW. Die Ausstellung zeigt Bilder und Dokumente, die zum Teil bisher in keiner Dokumentation zu sehen waren. 

Die Ausstellung mit dem Titel “Claus Schenk Graf von Stauffenberg und der Umsturzversuch vom 20. Juli 1944\“ unterrichtet über das Leben des Hitler-Attentäters und über dessen Beweggründe, den Anschlag auf den “Führer” zu verüben, beschreibt die Vorbereitungen zum Attentat, würdigt die Mitverschwörer, schildert den Ablauf des Attentats im Führerhauptquartier “Wolfschanze” in Rastenburg, berichtet über Stauffenbergs Ende vor einem Erschießungspeleton der Wehrmacht in der Nacht zum 21. Juli 1944 in Berlin und widmet sich der Abrechnung des NS-Regimes mit Stauffenbergs Freunden und Mitverschwörern. Zur Ausstellung erscheint ein hundert Seiten starker Katalog. Die Gemeinde Niederdorf hat der Gedenkstätte Deutscher Widerstand und der Stiftung 20. Juli 1944 das “Haus Wassermann” für die Präsentation der Ausstellung als ihren Beitrag zum 100. Geburtstag von Stauffenberg unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Niederdorfs Bürgermeister Johann Passler wird die Ausstellung am 30. August 2007 um 17.30 Uhr eröffnen.

Kontakt
Gedenkstätte Deutscher Widerstand
Stauffenbergstrasse 13 – 14
Eingang über den Ehrenhof
10785 Berlin-Mitte
Tel.: 030 / 26 99 50 00
Fax: 030 / 26 99 50 10
sekretariat@gdw-berlin.de

Südtiroler Landesarchiv
Armando-Diaz-Straße 8
39100 Bozen
Tel.: 0471 / 411940
Fax: 0471 / 411959
Landesarchiv@provinz.bz.it

Quelle: Pressemitteilung Autonome Provinz Bozen, 14.8.2007