Stuttgarter Großstadtsport 1860-1960

Die Ausstellung "Wacker, Pfeil, Delphin, Gut Heil. Stuttgarter Großstadtsport 1860 – 1960" ist zugleich als historischer Beitrag zum Sportjahr 2007 und Teil des Kulturprogramms konzipiert, das die Stuttgarter Sport-Highlights im Monat September – von der EnBW Turn-WM über das Weltfinale der Leichtathletik bis zur Straßenrad-WM und dem Porsche-Tennis-Grand-Prix – begleitet. Der Titel \“Wacker, Pfeil, Delphin, Gut Heil\“ geht auf die Namen alter Stuttgarter Sportvereine verschiedener Disziplinen zurück. Ganz konkret standen der Rasensportverein Wacker, Pfeil Gaisburg, Delphin Cannstatt und der Turnclub Gut Heil Pate. In der Ausstellung, in der das Stadtarchiv Stuttgart gemeinsam mit dem Sportamt der Stadt Stuttgart im Stuttgarter Rathaus vom 31. August bis 06. Oktober 2007 Ursprünge und Entwicklung des modernen städtischen Sportlebens in den Blick nimmt, geht es insbesondere um die Anfänge der Stuttgarter Sportinfrastruktur mit Turnhallen, Bädern, Plätzen und Stadien. Ebenso wird die Entstehung der städtischen Vereinslandschaft und der Sportverwaltung Thema sein. Zur Zeit ist Jürgen Lotterer vom Stadtarchiv Stuttgart noch damit beschäftigt, die Dokumentenbestände zu sichten und das Ausstellungskonzept fertig zu stellen. Gezeigt werden Bilder, Schriftstücke, Karten und Pläne, die großenteils erst in jüngster Zeit ins Stadtarchiv gelangt sind und der Öffentlichkeit bisher nicht zugänglich waren. Mehrere hundert Exponate hat der Archivar inzwischen in elf chronologisch unterschiedliche Themenfelder sortiert. Trotz der großen Anzahl der vorhandenen Ausstellungsobjekte suchen das Stadtarchiv und das Sportamt der Landeshauptstadt Stuttgart trotzdem noch Material von Privatleuten. Wer mit seinem Verein Teil der Ausstellung werden will, sollte deshalb sein schönstes, ältestes oder originellstes Mannschaftsfoto, gern auch als Abzug oder Datei, an das Stadtarchiv Stuttgart schicken. Die umfangreiche Ausstellung wird dann im gesamten zweiten Stock des Stuttgarter Rathauses präsentiert. Eine Begleitbroschüre zur Ausstellung ist in Vorbereitung. Zusätzlich wird am 18. September 2007 ab 17 Uhr im Großen Sitzungssaal des Rathauses ein sporthistorisches Kolloquium des Stadtarchivs stattfinden. Nach der Begrüßung durch Bürgermeisterin Dr. Susanne Eisenmann stehen mehrere Vorträge auf dem Programm. Die Moderation des Abends übernimmt der Leiter des Stadtarchivs Stuttgart, Dr. Roland Müller.

Programm des Kolloquiums 

17.15 Uhr
Prof. Dr. Dietrich Quanz: Deutschlands erste Golfkultur – cross über den Wasen

18.00 Uhr
Dr. Karin Stober: Historische Sportstätten und Stadtentwicklung in Baden und Württemberg

18.45 Uhr
Dietrich Schulze-Marmeling: \“Jüdischer\“ Fußball in Stuttgart und Südwestdeutschland vor der Shoa

20.00 Uhr
Prof. Dr. Michael Krüger: Turnen, Spiel und Sport von 1860-1960 – eine tour d\’horizon der Turn- und Sportgeschichte aus Stuttgarter Sicht

Kontakt
Stadtarchiv Stuttgart 
Silberburgstraße 191
70178 Stuttgart
Tel.: 0711 / 216 – 6243 oder – 6327
Fax: 0711 / 216 – 4456
stadtarchiv@stuttgart.de

Quelle: Stuttgarter Wochenblatt, 9.8.2007; Aktuelles Stadtarchiv Stuttgart; events Stuttgart.

350 Jahre Familiengeschichte im Stadtarchiv Sankt Augustin – Vorstellung des Familienarchivs von Claer

Aus den weit über hundert verschiedenen Beständen des Stadtarchivs Sankt Augustin wurde nun das schöne und teils sehr alte Familienarchiv von Claer offiziell vorgestellt. Die Familie de Clara/de Clair/von Clair siedelte sich im späten 17. Jahrhundert im Rheinland an und stellte seitdem viele Personen, die höhere Ränge in Verwaltung und Militär bekleideten. Hierzu gehört auch Eberhard von Claer (1871-1946), der langjährige Bürgermeister (1903-1930) des Amtes Menden, des Vorgängers der Stadt Sankt Augustin. 

Sein Enkel Alexander Trolldenier hat das Familienarchiv zur dauerhaften und sicheren Lagerung übergeben: „Das Familienarchiv soll im Stadtarchiv zusammenbleiben, für künftige Generationen nutzbar sein und damit auch das Andenken meines Großvaters ehren.“ Das Familienarchiv enthält Literatur und Unterlagen aus dem privaten und beruflichen Leben einzelner Familienmitglieder seit 1652. So finden sich vor allem Schriftwechsel, Fotoalben, Urkunden und Veröffentlichungen. 

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Abb.: Unterlagen aus dem Familienarchiv von Claer (Stadtarchiv Sankt Augustin)

Beigeordneter Marcus Lübken hob insbesondere die enge Verbindung einzelner Familienmitgliedern mit allgemeinen geschichtlichen Entwicklungen wie den napoleonischen Kriegen hervor, die sich sehr anschaulich auch im Familienarchiv widerspiegeln. Stadtarchivar Michael Korn hat es vollständig archivisch bearbeitet, so dass es nun allen Interessierten im Stadtarchiv zur Verfügung steht. 

Auch weitere Familien und Personen können ihre archivwürdigen Unterlagen im Stadtarchiv kostenfrei deponieren. Das Stadtarchiv ist im Rathaus untergebracht und montags 9-12, 14-18 Uhr, mittwochs 9-12, 14-16 Uhr sowie nach Vereinbarung geöffnet. 

Kontakt:
Stadtarchiv Sankt Augustin
Rathaus, Markt 1
53757 Sankt Augustin
Tel.: 02241/243-331
Fax: 02241/243-77508
stadtarchiv@sankt-augustin.de
www.sankt-augustin.de/stadtarchiv 

Grevener Geschichtsblätter 4 (2006/2007) erschienen

Das Stadtarchiv Greven hat eine neue Ausgabe der Grevener Geschichtsblätter veröffentlicht. Als Schwerpunkt beleuchten sie die Jahre der Napoleonischen Vorherrschaft in Europa vor 200 Jahren. Das Heft mit einem Umfang von 35 Seiten ist für 5 Euro an der Rathausinformation und in der Stadtbibliothek Greven erhältlich.

Die Texte nehmen das Thema der letztjährigen Ausstellung \“Greven in der \’Franzosenzeit\‘ 1806-1813\“ auf. Auch der damalige Eröffnungsvortrag von Dr. Rainer Pöppinghege (Universität Paderborn) ist hier erstmals nachzulesen. Damit kommt das Stadtarchiv Greven dem Wunsch vieler Ausstellungsbesucher nach.

Als neuen Service bietet das Team des Stadtarchivs die neue Ausgabe parallel auch kostenfrei im Internet unter www.greven.net an. \“Auf diese Weise können Interessierte die Grevener Geschichtsblätter als Medium ihrer Wahl bekommen,\“ erläutern Dr. Stefan Schröder und Angelika Haves vom Stadtarchiv. \“Bisherige Erfahrungen zeigen, dass der Leserkreis auf diese Weise wächst.\“ So wird der Auftrag des Stadtarchivs, das Wissen über die Grevener Geschichte zu verbreiten, noch besser umgesetzt.

Info:
Grevener Geschichtsblätter 4 (2006/2007)
35 S., 17 Abb.
ISBN: 978-3-928372-16-9, 5 €

Inhalt
Rainer Pöppinghege: \“Die Wohltaten einer weisen und freiheitlichen Verwaltung\“ – Napoléon, das Münsterland und die Justiz 
Stefan Schröder: \“Franzosenzeit\“ in Greven – Verwaltungsgrenzen der französischen Besatzungszeit 1806-1813 unter der Lupe 
Stefan Schröder: Greven in der \“Franzosenzeit\“ 1806 bis 1813. Ergänzte Ausstellungstexte 
Stefan Schröder: Das Ortsbild von Greven im 17. und 18. Jahrhundert – eine unveröffentlichte Rekonstruktionszeichnung von Joseph Prinz

Kontakt:
Stadtarchiv Greven
Rathausstr. 6
D- 48268 Greven
Telefon: 02571/920-358 (-458)
Telefax: 02571/920-320
archiv@stadt-greven.de

Deutsches Literaturarchiv Marbach erwirbt Sammlung früher Literaturrezitationen

Die Dokumentationsstelle des Deutschen Literaturarchivs Marbach ist um eine wertvolle Sammlung von 130 Schellackplatten mit Literaturrezitationen aus den Jahren 1899 bis 1957 reicher. Das Konvolut, das dem Deutschen Literaturarchiv Marbach von dem Sammler Rainer E. Lotz erworben hat, umfasst neben Schellackplatten elf Tonbänder. Der Schwerpunkt der Aufnahmen liegt auf den 1930-er Jahren: Aufgezeichnet wurden Lesungen von Erich Kästner, Alfred Kerr, Karl Kraus, Joachim Ringelnatz, Rudolf Alexander Schröder und Carl Zuckmayer, aber auch Literaturrezitationen deutscher Klassiker – zu ihnen gehören neben Lessing, Goethe und Schiller auch Hebbel, Heine und Lenau – sowie von zeitgenössischen Autoren wie Gerhart Hauptmann, Agnes Miegel und Stefan George. Berühmt sind nicht nur die Autoren der Texte, sondern auch ihre Sprecher: Vorgetragen werden die Werke von Schauspielern wie Tilla Durieux und Gustav Gründgens, Paul Hartmann, Josef Kainz und Friedrich Kayssler, Werner Krauss oder Alexander Moissi, die in den Zehner und Zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts maßgeblich die Bühnenkunst prägten. Darüber hinaus enthält die Sammlung auch drei Hörspiele – »Der Lügner« von Carlo Goldoni, »Eine kleine Träumerei« von Theodor Mühlen und »Die guten Feinde« von Günter Weisenborn – sowie zahlreiche Raritäten und Unikate. Zu ihnen gehört eine Schallplatte, die Erich Kästner seiner Mutter widmete. Die Marbacher Dokumentationsstelle, die neben Ton- und Bildträgern auch Zeitungsausschnitte, Rundfunkmanuskripte, Theaterprogramme und literarische Dokumente bereit stellt, verfügt über eine der größten Spezialsammlungen der im Handel erscheinenden Rezitationen deutschsprachiger Literatur. Mit dem Kauf der Schellackplatten konnte ein bedeutender Schritt getan werden, um die Sammlung mediengeschichtlich zu komplettieren. 

Kontakt
Deutsches Literaturarchiv Marbach
Dokumentationsstelle
Andreas Kozlik
Postfach 1162
71666 Marbach am Neckar
Tel.: 0 7144 / 848 – 360
Fax: 0 7144 / 848 – 396
Dok-Stelle@dla-marbach.de

Quelle: Pressemitteilung Deutsches Literaturarchiv Marbach, 6.8.2007; Westfälische Nachrichten, 8.8.2007

Umfangreiche Bestände aus DDR-Zeiten im Kreis- und Verwaltungsarchiv Oberhavel

Seit 20 Jahren leitet Kerstin Zielke, die nach der Wende ihre Ausbildung zur Archivarin per Fernstudium absolvierte, das Kreis- und Verwaltungsarchiv Oberhavel in Oranienburg. Mit dem Gesetz vom 24. Juli 1952 über die weitere Demokratisierung des Aufbaus und der Arbeitsweise der staatlichen Organe in den Ländern der Deutschen Demokratischen Republik kam es zur Bildung der Kreise Oranienburg und Gransee. Mit der Kreisgebietsreform am 6. Dezember 1993 wurden die Kreise Oranienburg und Gransee zum Landkreis Oberhavel mit 93 Gemeinden vereinigt. Nach verschiedenen Zusammenschlüssen unterschiedlicher Gemeinden bestand der Landkreis Oberhavel mit Gebietsstand am 27. September 1998 aus 71 Gemeinden. Der Sitz der Verwaltung befindet sich in der Stadt Oranienburg, eine Außenstelle ist in Gransee. Der Rat des Kreises Gransee baute für sein Archiv in Gransee ein Spezialgebäude, welches 1982 fertiggestellt wurde. Das Archiv des Kreises Oranienburg konnte nach dreijähriger Bauzeit im Jahre 1990 bezogen werden. Aufgrund unzureichender Raumkapazitäten und personeller Unterbesetzung lagerte das Schriftgut bis zu diesem Zeitpunkt teilweise in den abliefernden Stellen. Da beide Archivgebäude die Massenflut an Dokumenten nicht bewältigen konnten, zog das Kreis- und Verwaltungsarchiv Oberhavel 1997/98 in den Erweiterungsbau der Kreisverwaltung in Oranienburg. Lediglich alle Unterlagen der ehemaligen staatlichen Gesundheitseinrichtungen und ehemaliger nachgeordneter Einrichtungen lagern in der Außenstelle in Gransee und werden von Oranienburg aus mitverwaltet. 

Die im Archiv gelagerten Akten belaufen sich auf eine Länge von rund sieben Kilometern. Untergebracht sind dort Bestände der beiden Altkreise, der Städte und Gemeinden und Gemeindeverbände, der Wirtschaft, der Kinder- und Jugendeinrichtungen, der Bildungs- und Kultureinrichtungen, der Gesundheitseinrichtungen, einschließlich Patientenunterlagen, Meldeunterlagen sowie Unterlagen von Parteien und Massenorganisationen. Darüber hinaus werden Abzeichen, Ansichtskarten, Chroniken, Fahnen, Fotos, Karten, Medaillen, Siegel, Stempel sowie Zeitungen ab 1895 gesammelt. Die Archivbibliothek besteht aus ca. 4650 Bänden. Alle Akten und Dokumente aus DDR-Zeiten, die Kerstin Zielke nach der Wende vor der Vernichtung retten konnte, wurden zunächst einmal im Archiv eingelagert. In den nächsten Jahren sollen dann nach und nach alle Bestände im Computer systematisch erfasst werden. Aber schon heute kann die Archivarin bei vielen Anfragen in bezug auf verloren gegangene Facharbeiterzeugnisse, alte Bau- und Grundstücksunterlagen oder Nachweise für Rentenanträge behilflich sein. Gemeinsam mit ihren vier Mitarbeitern bearbeitet sie jährlich ca. 400 Rechercheanfragen. In verstärktem Maße wird das Archiv in letzter Zeit aber auch immer mehr von Hobby- und Ahnenforschern entdeckt, die nicht nur etwas über ihre eigene Familie erfahren möchten, sondern auch über die Geschichte ihrer Heimatgemeinden.

Kontakt
Kreis- und Verwaltungsarchiv Oberhavel 
Adolf-Dechert-Straße 1
16515 Oranienburg
Tel.: 03301 / 601114
Fax: 03301 / 601116
Kerstin.Zielke@oberhavel.de

Quelle: Matthias Gabriel, Märkische Allgemeine, 31.7.2007

Aufarbeitung alter Urkunden im Gemeindearchiv Stuhr

Nachdem sie für mehrere Monate die Gemeindearchivarin Irmgard Mainusch vertreten hatte, ist die studierte Archivarin Elisabeth Heinisch inzwischen seit über zwanzig Jahren ehrenamtlich als Archivpflegerin im Gemeindearchiv Stuhr (Kreis Diepholz) tätig. Dort befasst sie sich zu einem großen Teil mit alten Urkunden und Schriftstücken, die sie oftmals mühsam aus einer nur schwer lesbaren Handschrift in eine verständliche Form übersetzt. Auch lateinische Texte bereiten ihr keine Schwierigkeiten. Da sie jedoch jedes einzelne Wort genauso wiedergibt wie es in dem Dokument steht, und auf eine Übertragung in die heute übliche Schreibweise und Ausdrucksweise verzichtet, bereitet es vor allem Laien große Schwierigkeiten, den Inhalt dieser Texte richtig zu verstehen. Dieses gelingt nur, wenn man sich intensiv in die Texte einliest, gibt Elisabeth Heinisch zu. Zur Zeit beschäftigt sie sich mit fünf Heiligenroder Urkundenbänden aus den Jahren 1485 bis 1640, denn das Gemeindearchiv Stuhr ist auch zuständig für die Ortsteile Brinkum, Fahrenhorst, Groß Mackenstedt, Heiligenrode, Moordeich, Seckenhausen und Varrel. Aus diesem Grunde hat Elisabeth Heinisch bereits vor mehreren Jahren das Gemeindearchiv Fahrenhorst in das Stuhrer Gesamtarchiv eingearbeitet. Durch ihre intensive Quellenarbeit kennt sie sich inzwischen auch bestens mit der gesamten Gemeindegeschichte aus. Einem breiteren Publikum wurde sie bereits im Jahr 2001 durch ihre Mitarbeit am Fotoband „Stuhr und seine Ortsteile“ bekannt. Sie wird auch gerne bei alten Urkunden und Dokumenten aus Privatbesitz um Rat gefragt. So manche Schätze hat sie dadurch schon in den Bestand des Gemeindearchivs übernehmen können. Sie findet es allerdings sehr schade, dass aus Kostengründen viele dieser äußerst interessanten und wertvollen Dokumente im Archiv verborgen bleiben und nicht der Allgemeinheit durch Publikationen zugänglich gemacht werden.

Kontakt
Gemeindearchiv Stuhr
Blockener Str. 6
28816 Stuhr
Tel.: 0421 / 5695 – 406
Fax: 0421 / 5695 – 300

Quelle: Delmenhorster Kreisblatt, 2.8.2007

Großglattbacher Ortschronik fertiggestellt

Die im Jahre 2004 in Angriff genommene Ortschronik von Großglattbach wurde kürzlich der Öffentlichkeit präsentiert. Neben den beiden Hauptautoren Professor Dr. Konrad Dussel und Diplom-Archivar Andreas Butz haben Dieter Blessing, Herbert Böhringer, Erich Haug, Hans-Ulrich Osswald, Adolf Reutter, Alfred Schäfer, Heinz Sieber, Rolf Sieber und Hans-Peter Vaas seit 2004 ehrenamtlich an der Aufarbeitung mitgewirkt. Maßgeblich unterstützt wurden sie bei diesem umfangreichen Werk von Marlis Lippik, Leiterin des Mühlacker Stadtarchivs (Enzkreis), die auch als treibende Kraft für dieses Werk gilt, und ihrer Mitarbeiterin Marlies Schäfer-Gollnow. In der Chronik, in der die 1225-jährige Ortsgeschichte dargestellt wird, erfährt man so manches über das Leben und Wirken der dort ansässigen Menschen. Prof. Konrad Dussel betonte in seinem Festvortrag, dass es das Ziel des Autorenteams gewesen sei, durch die intensive Beschäftigung mit dem dörflichen Werdegang, den individuellen Charakter der Gemeinde Großglattbach hervorzuheben. Da hier seit mehreren Jahrhunderten der Weinbau eine wichtige Rolle spielt, wird er auch in der Chronik ausführlich gewürdigt. Anlässlich des diesjährigen Kelterfestes wurde deshalb gleichzeitig mit der Buchpräsentation auch die Sanierung der über 500 Jahre alten Kelter in Mühlacker – einem Kulturdenkmal im Zentrum des Ortes – gefeiert. Das 272 Seiten umfassende Buch trägt den Titel „Großglattbach – Vom mittelalterlichen Bauerndorf zur modernen Wohngemeinde“ und ist im Verlag Regionalkultur erschienen. Es wird vom Stadtarchiv Mühlacker als 6. Band der „Beiträge zur Geschichte der Stadt Mühlacker“ herausgegeben. 

Kontakt
Stadtarchiv Mühlacker
Kelterplatz 7
75417 Mühlacker
Tel.: 07041 / 876 322
Fax: 07041 / 876 321
archiv@stadt-muehlacker.de

Quelle: Ulrike Stahlfeld, Mühlacker Tagblatt, 30.7.2007; Pforzheimer Zeitung, 1.8.2007

Hervorragende Erinnerungsarbeit im Rhein-Sieg-Kreis

„Der Rhein-Sieg-Kreis und viele seiner Gemeinden haben sich der Vergangenheit gestellt und hervorragende Erinnerungsarbeit geleistet“, begründete Wilfried Hahn seinen Vorschlag mit der israelischen Besuchergruppe aus Yogneam im Rahmen ihres zweiwöchigen Deutschlandaufenthaltes auch den Rhein-Sieg-Kreis zu besuchen, „als Gründungsmitglied und langjähriger Vorsitzender der Oberbergischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit kann ich dies sicher beurteilen“. Am vergangenen Freitag begrüßte Kreisdirektorin Monika Lohr die israelischen Gäste – 23 Personen – sowie Vertreter des Freundeskreises Wiehl-Yoqneam im Kreishaus in Siegburg. Die Stadt Wiehl im benachbarten oberbergischen Kreis pflegt seit vielen Jahren eine Partnerschaft mit der israelischen Stadt Yogneam. Wilfried Hahn, 22 Jahre lang Schulrat im Rhein-Sieg-Kreis ist Mitglied des Freundeskreises. 

Zwar behutsam, aber auch nicht ohne Stolz kann der Rhein-Sieg-Kreis auf verschieden Bemühungen verweisen, seine Bürgerinnen und Bürgern Kenntnisse über das Judentum zu vermitteln und die Erinnerung an die untergegangenen jüdischen Gemeinden auf dem Gebiet des heutigen Rhein-Sieg-Kreises wach zu halten. So gibt es seit 1994 die vom Archiv des Rhein-Sieg-Kreises betreute Gedenkstädte „Landjuden an der Sieg“ in Windeck-Rosbach, die den Zugang zu einer umfangreichen Dokumentation des jüdischen Lebens an der Sieg bietet. Die Gedenkstädte organisiert zudem jedes Jahr ein breit gefächertes Veranstaltungsprogramm. Ab kommendem Mittwoch, dem 8. August 2007 bis zum 6. September 2007, gastiert die deutsche Version der internationalen Wanderausstellung „Anne Frank – eine Geschichte für heute“ des Anne Frank Zentrums in Berlin im Kreishaus in Siegburg. Ergänzt wird die Ausstellung durch ein umfangreiches Begleitprogramm mit Filmvorführungen, Zeitzeugengesprächen, Vorträgen und vielem Mehr. Das den Juden angetane Unrecht wird zudem dokumentiert im Siegburger Stadtmuseum und im Brückenhofmuseum Königswinter. Die heute im Rhein-Sieg-Kreis lebenden Juden gehören zur Synagogengemeinde Bonn, die insgesamt nach eigenen Angaben 947 Mitglieder umfasst. Der Vorsitzende des Partnerschaftskomitees, Schalom Kazir, und der Vorsitzende des Freundeskreises Wiehl-Yoqneam, Gerhard Hermann, überreichte Monika Lohr als Gastgeschenk einen Wimpel der Stadt Yogneam. Die Kreisdirektorin bedankte sich ihrerseits mit einem Keramikteller, auf dem die Siegburger Abtei Michelsberg abgebildet ist, einem Wimpel des Rhein-Sieg-Kreises und einem Buch über die Gedenkstätte „Landjuden an der Sieg“. 

Kontakt
Archiv u. Wiss. Bibliothek des Rhein-Sieg-Kreises
Kaiser-Wilhelm-Platz 1
53721 Siegburg
Tel.: 02241 / 13 – 2567
Fax: 02241 / 13 – 2179
archiv@rhein-sieg-kreis.de 

Quelle: Pressemitteilung Rhein-Sieg-Kreis, 6.8.2007

Zeitungsbände des Stadtarchivs Herten werden verfilmt

Was lange währt, wird endlich gut: Acht Jahre ist es her, als es den ersten Kontakt zwischen dem Mikrofilmarchiv der deutschsprachigen Presse (MFA) und dem Hertener Stadtarchiv gab. Jetzt konnte der MFA-Geschäftsführer, Prof. Hans Bohrmann, mitteilen, dass die Verfilmung der Hertener Zeitungsbestände noch in diesem Sommer erfolgen wird, und zwar kostenfrei. Hintergrund der damaligen Anfrage war ein groß angelegtes Verfilmungsprojekt des Mikrofilmarchivs (MFA) in Zusammenarbeit mit "Der Deutschen Bibliothek\“ (DDB) in Frankfurt/Main. „Die Tagespresse der Bundesrepublik Deutschland von ihrem Bestehen 1945/50 an soll auf Mikrofilm aufgenommen“, teilte das MFA seinerzeit mit und bat um Angaben zum Hertener Zeitungsbestand. Die für das Stadtarchiv Herten kostenlose Verfilmung betrifft einen Großteil des gebundenen Zeitungsbestandes. Die dicken, schweren Bände ergäben aufeinander gestapelt einen Zeitungsturm von fast 40 Meter Höhe. Die Zeitungsseiten werden auf Rollfilm abgelichtet und können über einen Readerprinter gelesen, vergrößert und auch ausgedruckt werden. „Das schont nicht nur die empfindlichen Zeitungsbände, sondern eröffnet auch die Option auf eine nachträgliche Digitalisierung“, freut sich Dr. Michael Hensle. „Manchmal scheint sich Beharrlichkeit und erneutes Nachfragen auszuzahlen“, sagt der Stadtarchivar und freut sich über das bald zur Verfügung stehende zusätzliche Serviceangebot des Stadtarchivs. 

Kontakt
Stadtarchiv Herten
Gartenstr. 40 (im Städt. Gymnasium)
45699 Herten
Tel.: 02366 / 303 – 233
Fax: 02366 / 303 – 630
m.hensle@herten.de

Quelle: Pressemitteilung Stadt Herten, 6.8.2007

Stadtarchiv Dortmund erhält umfangreiche Fotosammlung

Bei der Renovierung ihres Hauses stieß ein Ehepaar aus Dortmund-Wambel auf dem Dachboden ihres Hauses auf eine alte Holzkiste, die mehr als 1000 Glas- und Filmnegative sowie zwölf Fotoalben enthielt. Das gut erhaltene Fotomaterial besteht überwiegend aus Aufnahmen aus den 1920er bis 1960er Jahren. Neben zahlreichen privaten Aufnahmen, unter anderem einer Hochzeit in der Reinoldikirche und einem Sommerurlaub auf Juist, gehören auch viele Landschaftsaufnahmen und Dortmunder Stadtansichten, die Einblick in das Alltagsgeschehen dieser Zeit geben, zu diesem umfangreichen Bestand. Das Dortmunder Ehepaar entschloss sich, diesen Schatz dem Dortmunder Stadtarchiv zu überlassen, das – wie Dr. Andrea Zupancic erklärte – kaum ähnliche Fotos besitzt. Rolf Wiethmann aus der Bild- und Mediensammlung des Stadtarchivs appelliert in diesem Zusammenhang noch einmal an alle Bürger, alte Fotos entweder dem Stadtarchiv zu übergeben, wo sie zu einem wertvollen Teil der Dortmunder Stadtgeschichte werden könnten oder dem Archiv wenigstens die Möglichkeit zu bieten, Repros zu erstellen.

Kontakt
Stadtarchiv Dortmund
Märkische Str. 14
44122 Dortmund
Tel.: 0231 / 502 – 3258
Fax: 0231 / 502 – 6011
stadtarchiv-dortmund@stadtdo.de 

Quelle: Westline Archiv ( Ruhr Nachrichten Dortmund), 2.8.2007