Heimatvereine und die Bewahrung des kulturellen Erbes

Die Rolle der Heimatvereine bei der Bewahrung des kulturellen Erbes steht im Mittelpunkt des diesjährigen Kreisheimattags am Samstag, 11. August 2007, im Informations- und Besucherzentrum Tiergarten Schloss Raesfeld. „Vieles wäre nicht überliefert worden, hätten sich diese Vereinigungen nicht um Erhalt und Pflege der Überlieferung gekümmert\“, heißt es dazu in der Einladung der Kreisheimatpflege Borken. „Das Spektrum der Aktivitäten reicht von der frühgeschichtlichen Grabung über die Sammlung von mundartlichen Erzählungen bis hin zur Dokumentation von Tagesereignissen der Gegenwart.\“ Um 10 Uhr wird Kreisheimatpfleger Wolfgang Feldhege den Kreisheimattag eröffnen. Auf dem Programm stehen vormittags zunächst zwei Vorträge. So referiert Dr. Wolfgang Kirsch, Landesdirektor und Vorsitzender des Westfälischen Heimatbundes, zum Thema „Der Beitrag der Heimatvereine zum öffentlichen Gedächtnis.\“ Und Professor Dr. Norbert Reimann, Leiter des Archivamtes des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, spricht über „Archive als Stätten unseres kulturellen Erbes\“. Anschließend präsentieren Maria Leister und Richard Sühling vom Heimatverein Raesfeld sowie Heinrich Holters vom Heimatverein Alstätte praktische Beispiele zum Tagungsthema. Nach einem gemeinsamen Mittagessen sind für nachmittags drei geführte Besichtigungen geplant. Je nach individuellem Interesse informieren sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dabei über das Schloss Raesfeld, die Werkstätten der dortigen Akademie des Handwerks und die Schlosskapelle, über das Museum am Schloss und das Schulmuseum der örtlichen Sebastianschule oder über das Informations- und Besucherzentrum Tiergarten Schloss Raesfeld mit seiner natur- und kulturgeschichtlichen Ausstellung. Der Kreisheimattag endet gegen 16 Uhr. Weitere Informationen zu der Tagung gibt es in der Geschäftsstelle der Kreisheimatpflege im Borkener Kreishaus. Wer am Kreisheimattag teilnehmen möchte, wird gebeten, sich in der Geschäftsstelle anzumelden.

Kontakt
Geschäftsstelle der Kreisheimatpflege
Burloer Straße 93
46325 Borken
Tel.: 02861 / 82 13 50
Fax: 02861 / 82 13 65
a.boeing@kreis-borken.de

Quelle: Pressemeldung Kreis Borken, 19.7.2007

Berliner Siedlungen der 1920er Jahre

Die Ausstellung " Berliner Siedlungen der 1920er Jahre" wird am Dienstag, den 24. Juli 2007 um 18 Uhr eröffnet und ist danach bis zum 8. Oktober 2007 im Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung zu besichtigen. Sie entstand in Kooperation mit dem Landesdenkmalamt Berlin und wird von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz sowie der GEHAG Gruppe gefördert. Die Deutsche UNESCO-Kommission e.V. hat die Schirmherrschaft übernommen. Berlin zeichnet sich durch einen reichen Bestand an Wohnanlagen der Weimarer Republik aus, die nicht nur stilprägende Werke der modernen Architektur, sondern auch Zeugen der sozialen Aufbruchsstimmung der 20er Jahre sind. Sechs dieser Siedlungen sind Kandidaten für die Welterbeliste der UNESCO: Gartenstadt Falkenberg, Siedlung Schillerpark, Hufeisensiedlung Britz, Wohnstadt Carl Legien, Siemensstadt und Weiße Stadt. Ihre Architekten gehören zu den wichtigsten Akteuren des Neuen Bauens: Otto Bartning, Fred Forbat, Walter Gropius, Hugo Häring, Paul Rudolf Henning, Otto Rudolf Salvisberg, Hans Scharoun, Bruno Taut und Martin Wagner oder Ludwig Lesser sowie Lebrecht Migge für die Gartenanlagen. 

Über ein neu eingeführtes Mietsteuergesetz initiierte die Weimarer Republik ein in Europa einzigartiges Wohnungsbauprogramm, das das Versprechen der demokratischen Verfassung einlösen sollte, \“jedem Deutschen eine menschenwürdige Wohnung\“ als Grundrecht zu garantieren. Bevorzugt auf preisgünstigem Land an der Peripherie der Städte, jedoch in erreichbarer Nähe zu öffentlichen Nahverkehrsmitteln, entstanden Siedlungskomplexe unterschiedlich großen Zuschnitts. Bauherren waren überwiegend gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaften und Genossenschaften. Farbkonzepte, neue Gestaltungsformen, Kombinationen von niedrigen Reihenhäusern und höheren Geschosswohnungsbauten, großzügige Grünanlagen, optimale Besonnung sind wichtige Kennzeichen einer architektonischen Vielfalt und geglückter Wohnungspolitik. Seit den 19 70er Jahren werden in Berlin Beispiele dieses Reformwohnungsbaus nach vorbildlichen denkmalpflegerischen Konzepten instandgesetzt. Mit dem 2006 eingereichten Antrag der Bundesrepublik für die Aufnahme der sechs Siedlungen in die Liste des UNESCO Welterbes macht Berlin einen weiteren Schritt, um seinem architektonisch einmaligen Erbe einen Platz im Kulturgut der Menschheit zu sichern. Zur Ausstellung erscheint die deutsch-englische Dokumentation: Siedlungen der Berliner Moderne. Nominierung für die Welterbeliste der UNESCO, hg. vom Landesdenkmalamt Berlin im Auftrag der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin, 272 Seiten, ca. 200 z. T. farbige Abbildungen, € 29,80. Außerdem: Siedlungen der Berliner Moderne, hg. von Jörg Haspel und Annemarie Jaeggi, ca. 96 Seiten mit ca. 40 meist farbigen Abbildungen € 7.-/ an der Museumskasse € 5.-

Kontakt
Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung
Klingelhöferstraße 14
10785 Berlin 
Tel.: 0 30 / 25 40 02 0
Fax: 0 30 / 25 40 02 10
bauhaus@bauhaus.de

Quelle: Pressemeldung Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung; Ausstellungen Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung

Tübingen in alten Postkarten

Eine Sonderausstellung von Stadtarchiv und Stadtmuseum Tübingen ist vom 14. Juli – 7. Oktober 2007 im Stadtmuseum zu besichtigen. Die Ausstellung "Tübingen – Eine Universitätsstadt in alten Postkarten", in der zu verschiedenen Stadtteilen Tübingens mehrere Ansichten zu sehen sein werden, steht im Rahmen des Projektes \“ …. und grüßen Sie mir die Welt! Fotografierte Heimaten\“ der KulturRegion Stuttgart. Mit dem Briefzitat von Heinrich Heine "… und grüßen Sie mir die Welt / fotografierte Heimaten" ist das Fotoprojekt der KulturRegion Stuttgart, vom 24. Juni bis 23. September 2007, überschrieben. Es wird maßgeblich gefördert vom Verband Region Stuttgart und der Stiftung der Landesbank Baden-Württemberg. Das Thema – Heimat und Identität, Positionen zeitgenössischer Fotografie – wird dabei von 18 Mitgliedsstädten der KulturRegion und ihren Kooperationspartnern anhand unterschiedlicher Schwerpunkte untersucht. Folgende Städte sind an dem Projekt beteiligt: Backnang / Beuren / Böblingen / Dettenhausen / Ditzingen / Esslingen am Neckar / Fellbach / Filderstadt / Gerlingen / Kirchheim unter Teck / Leinfelden-Echterdingen / Leonberg / Ludwigsburg / Ostfildern / Sindelfingen / Stuttgart / Tübingen / Waiblingen.

Die Werke der eingeladenen Künstlerinnen und Künstler werden in Form von Ausstellungen und partizipatorischen Projekten das thematisch breite Spektrum auffächern. „Wir werden dem Publikum damit vielfältige Diskussionspunkte anbieten“, verspricht Projektleiterin Wiebke Trunk. „Thema und Technik des Projektes behandeln grundsätzliche Anliegen unseres interkommunalen Zusammenschlusses“, erläutert Dr. Jürgen Zieger. Denn nach Auffassung des Esslinger Oberbürgermeisters, der zugleich 1. Vorsitzender der KulturRegion Stuttgart ist, besteht eine der zentralen Aufgaben des Vereins darin, durch die jährlichen Kulturprojekte Bewohnerinnen und Bewohner der Region Stuttgart zu einer Diskussion der Frage einzuladen, wie heute ein kritisch aufgeschlossener Umgang mit den Begriffen Heimat und Identität möglich ist.

Dem Projekt, das von der Kuratorin Wiebke Trunk gemeinsam mit der Geschäftsführerin der KulturRegion Stuttgart, Karin Hanika, und den Mitgliedsstädten erarbeitet wurde, liegt der Gedanke zugrunde, dass die Fotografie als populäres Mittel der Bildfindung verknüpft ist mit dem gesellschaftspolitisch brisanten Thema Heimat und Identität. Er rekuriert auf einen aktuellen kunsttheoretischen Diskurs, der die Verzahnung von ästhetischer Forschung und Alltag bedenkt. „Um der Umsetzung dieser Verbindung auch tatsächlich gerecht zu werden“, hebt die Geschäftsführerin hervor, „gehen wir von einer offenen Publikumspolitik aus, die alle Schichten der Bevölkerung ansprechen möchte.“ Die geplante Kunstvermittlung wird deshalb über das übliche Führungsangebot hinausgehen und spezifische Programme für alle Besuchergruppen entwickeln. Zur frühzeitigen Information der Schulen in der Region Stuttgart wurden bereits im Dezember 2006 entsprechende Flyer flächendeckend versandt. 

Der Aspekt der Vermittlung ist auch für die Kuratorin besonders wichtig, denn gerade das Medium Fotografie bietet aus ihrer Sicht gute Zugangsmöglichkeiten. Es kommt heute in der alltäglichen Kommunikation sehr selbstverständlich zum Einsatz. „Man könnte auch sagen“, so Wiebke Trunk, „dass alle damit Erfahrung haben. Diese soll genutzt werden, um die Beschäftigung mit den künstlerischen Werken, ihrer Technik und den aufgenommenen Aspekten zu erleichtern. Fotografierte Heimaten, das meint nicht das bloße Ablichten der örtlich vertrauten Umgebung. Fotografierte Heimaten kann man auch und gerade entdecken zum Beispiel in spezifischen Darstellungen von Migration, Krieg, Flucht und Fremde, von Historie und Architektur, auf Reise-Bildern. Fotografierte Heimaten zeigen sich auf Bildern von Grenzen und Territorien, von Heimweh, von Sprache und geistiger Heimat, von Landschaften oder auch auf Grußpostkarten.“

Als Background dieser Auseinandersetzung soll in einem Begleitbuch die Frage nach der visuellen Kultur des Heimatbegriffs analysiert werden. Es befasst sich mit der Problematik bildlicher Konstruktion von Wirklichkeit angesichts einer fortschreitend globalisierten Welt. Fachlich ausgewiesene Autorinnen und Autoren werden dies in der Publikation reflektieren. Das Projekt der KulturRegion Stuttgart spannt somit einen Bogen vom Ausgangspunkt des Nachdenkens über Heimat und Identität zu Visualisierungen in Form zeitgenössischer Fotografie bis hin zu einer offenen Publikumspolitik und der abrundenden theoretischen Verortung. Die Eröffnungsveranstaltung des Fotoprojektes der KulturRegion Stuttgart fand bereits am 24.06.2007 im Freilichtmuseum Beuren statt

Die Ausstellung im Stadtmuseum Tübingen zeigt 200 Postkarten aus der Sammlung des Tübingers Willi Hartmaier. Nach dessen Tod im Jahre 2005 gelangten annähernd 10 000 Postkarten, die er im Laufe der Jahre gesammelt hatte, in den Besitz des Stadtarchivs Tübingen, wo sie gesichtet, bearbeitet und ausgewertet wurden. Zu der Sammlung gehören nicht nur Postkarten, sondern auch Panoramakarten und Leporellos, die immer wieder Tübingen in den unterschiedlichsten Ansichten wiedergeben. Auf diese Weise lässt sich jede Veränderung im Erscheinungsbild Tübingens während der letzten Jahrzehnte belegen. Für die Ausstellung suchten Udo Rauch und Antje Zacharias vom Stadtarchiv Tübingen und der Kulturwissenschaftler Ulrich Hägele von der Uni Tübingen nicht nur die entsprechenden Postkarten aus, sondern verfassten auch Texte für den Katalog zur Ausstellung. Die Postkartenausstellung ist in die stadthistorische Dauerausstellung integriert. 

An dem Projekt beteiligt sind auch Tübinger Schüler und Schülerinnen. Jeweils eine Arbeitsgruppe von neun Kindern der Geschwister-Scholl-Hauptschule und des Mädchentreffs Tübingen hat sich von den historischen Postkarten inspirieren lassen, ihren heutigen Blick auf die Stadt in modernen Ansichtskarten festzuhalten. Die Ergebnisse liegen in gedruckten Karten vor, die beim Bürger- und Verkehrsverein und im Stadtmuseum kostenlos erhältlich sind. Die neuen Ansichtskarten sind darüber hinaus mit einem Gewinnspiel verbunden. Jeder Empfänger einer solchen Karte, der eine Ansichtskarte seiner Heimatstadt bis zum 1. Oktober 2007 an das Stadtmuseum Tübingen sendet, nimmt an einer Gewinnverlosung teil.

Kontakt
Stadtarchiv Tübingen
Am Markt 1
72070 Tübingen
Tel.: 07071 / 204 – 1305 oder – 1706
Fax: 07071 / 204 – 1446
archiv@tuebingen.de 

Stadtmuseum im Kornhaus
Kornhausstraße 10
72070 Tübingen
Tel.: 0 70 71 / 204 – 17 11
Fax: 0 70 71 / 204 – 17 97
stadtmuseum@tuebingen.de

Quelle: Ausstellungen Stadtmuseum Tübingen; Aktuelle Projekte KulturRegion Stuttgart, 17.6.2007; Sarah Hantschke, Reutlinger Generalanzeiger, 17.7.2007

Zur Geschichte des Stadtarchivs Bochum

Im Rahmen einer kleinen Sommerserie widmet sich die WAZ der Geschichte des kürzlich an neuem Standort eröffneten Stadtarchivs Bochum. Im ersten Teil erinnerte man an die Anfänge des Hauses unter der Leitung des Schulrektors Bernhard Kleff. Zu voller Blüte und großem öffentlichen Interesse gelangte das Stadtarchiv Bochum aber erst Jahre später, als Dr. Johannes Volker Wagner ab 1974 die Leitung des Hauses von seinem Vorgänger Dr. Helmut Croon übernahm. Genau dreißig Jahre lang lenkte er die Geschicke des Hauses und formte aus dem Stadtarchiv ein lebendiges, innovatives Haus, das allen Bürgern offen steht.

Wagner hatte in Paris studiert und kam vom Bundesarchiv Koblenz nach Bochum. \“Meine Aufgabe bestand darin, das Archiv nach modernem Standard neu zu organisieren, es zu verändern und den gesellschaftlichen Veränderungen anzupassen", so der Ruheständler gegenüber der WAZ. Zu Beginn seiner Amtszeit hatte Wagner zur Verwirklichung dieses Vorhabens manchen Kampf auszufechten. 1984 konnte Wagner schließlich durchsetzen, vom damaligen Standort Arndtstraße in das weitaus größere alte Hein-de-Groot-Gebäude an der Kronenstraße zu ziehen. Zusammen mit seinen zwanzig Mitarbeitern interessierte es ihn vor allem, welche Teile der umfangreichen Überlieferung "für zukünftige Generationen wichtig sein könnte\“, sagt Wagner.

Kontakt:
Stadtarchiv – Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte
Wittener Str. 47
44789 Bochum
Telefon: 0234/910 95 11
Telefax: 0234/910 95 04
stadtarchiv@bochum.de 

Quelle: Sven Westernströer, WAZ (Lokalteil Bochum), 18.7.2007

Umfangreiches Material über Wormser Vereine

Das Stadtarchiv Worms verwahrt in seinen Beständen umfangreiche Informationen über das reiche und vielfältige Vereinsleben der Stadt Worms seit dem 19. Jahrhundert bis heute. Jeder Verein, der ein Jubiläum vorbereitet, eine Chronik oder Festschrift schreiben will oder der mehr über sich und seine früheren Aktiven wissen will, ist gut beraten, sich an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Stadtarchivs und seiner reich bestückten Fotoabteilung zu wenden. Als ‚Gedächtnis der Stadt’ verwahrt das Archiv insbesondere zahlreiche Unterlagen über die Wieder- und Neugründungen von Vereinen nach dem 2. Weltkrieg. Gerade in den Jahren 1947 bis 1950 wurden zahlreiche Wormser Vereine neu oder wieder gegründet und mussten ihre Bildung bei der Stadt und der französischen Militärbehörde genehmigen lassen. Das Archiv verwahrt diese für die Vereine und Organisationen aufschlussreichen Informationen und stellt sie ebenso zur Verfügung wie alte Festschriften, Chroniken, Zeitungsberichte, Fotos, Plakate und Daten zu den Akteuren. Das Stadtarchiv Worms hat in der letzten Zeit zahlreiche Vereinsunterlagen übernommen und verzeichnet, so dass sie diese für die Benutzung zur Verfügung stellen kann.

Kontakt
Stadtarchiv Worms
Raschi-Haus
Hintere Judengasse 6
67547 Worms
Tel.: 0 62 41 / 8 53 – 47 00 (bis – 47 07)
Fax: 0 62 41 / 8 53 – 4710
stadtarchiv@worms.de

Quelle: Aktuelles Stadtarchiv Worms; Wormser Zeitung, 18.7.2007

Ausstellung über urbane Strukturen im Stadtarchiv Braunschweig

Die erste Ausstellung im rekonstruierten Residenzschloss in Braunschweig ist seit dem 14. Juli 2007 geöffnet. Sie trägt den Titel „Urbane Strukturen – Gerd Winner 2007“ und ist im Stadtarchiv zu besichtigen. Die Sammlung, die 2006 mit großer Resonanz im Automobil Forum Volkswagen AG Berlin, Unter den Linden, gezeigt wurde, präsentiert Stadtstudien aus Berlin und New York. Hier in Braunschweig stellt Winner zusätzlich Braunschweiger Motive vor, geschaffen zwischen 1997 und heute: künstlerische Serien zum Dom und zum Ort der Ausstellung, der wieder aufgebauten herzoglichen Residenz. „Für Braunschweig ist es eine besondere Freude und Ehre, dass Gerd Winner, ein Künstler mit großem internationalem Renommee, die Ausstellungspremiere im wiedererrichteten Schloss seiner Heimatstadt gestaltet“, sagt Kulturdezernent Wolfgang Laczny. „Die Faszination Stadt lässt Gerd Winner bis heute nicht los. In immer neuen Blickwinkeln, mit immer neuen Techniken nähert er sich dem Stadtraum als Kunstwerk.“ In seinen Arbeiten legt Winner den Wandel städtischer Strukturen gleichsam in mehreren Schichten offen. In Berlin schuf er über den Zeitraum von über 30 Jahren gleich vier große Suiten zum Stadtraum, zum Reichstag und zum Brandenburger Tor, die hier in der Ausstellung im Schloss präsentiert werden. Weitere Orte seiner Arbeit sind London, Tokyo und vor allem New York. Die amerikanische Metropole ist in dieser Ausstellung mit Serien zum Times Square oder zur 7th Avenue vertreten, erläutert Laczny. 

Auch Braunschweig, wo Winner 1936 geboren wurde und seine Schulzeit verbrachte, diente ihm oft als Anregung, mehr noch: „Alle meine Bilder meinen eigentlich auch Braunschweig“, stellte Winner einmal selbst fest. Hier erhielt er seinen ersten Kunstunterricht bei Gottlieb Mordmüller, der ihn schließlich zum Studium an der Berliner Kunstakademie ermunterte. Am Beispiel Braunschweig erlebte Winner aber auch die Zerstörung einer Stadt, für ihn das einschneidende Erlebnis: „Die apokalyptische Zerstörung der Städte im 2. Weltkrieg war für meine Generation eine prägende Erfahrung, die tiefe Narben in der Seele hinterlassen hat. In der Erinnerung überlagern sich Bilder der Zerstörung und der Erneuerung der Stadträume.“ Städte waren immer einem Wandel unterzogen. Gerade Braunschweig ist ein gutes Beispiel dafür. Von der Residenzstadt Heinrichs des Löwen entwickelte sich Braunschweig zu einer selbstbewussten Hansestadt, welche die herzogliche Präsenz zurückdrängte und ihre eigene Macht in prachtvollen Gebäuden demonstrierte, wie sie sich bis heute am Altstadtmarkt befinden. Als Braunschweig zum Ende des 17. Jahrhunderts wieder Residenzstadt des Herzogtums wurde, erfolgte erneut ein groß angelegter städtebaulicher Wandel. Die gravierendsten Veränderungen brachte schließlich das 20. Jahrhundert. Zunächst entwickelte sich die Stadt allmählich zur Industriestadt, ohne dabei ihren Charakter als mittelalterliche Fachwerkstadt einzubüßen; diese ging erst im Bombenhagel am 14. und 15. Oktober 1944 zugrunde. Der Wiederaufbau nach dem Ende des Krieges zeigte den Verlust auf schmerzliche Weise. Dennoch war es gelungen, mit dem Konzept der „Traditionsinseln“ den Charakter der alten Stadt zumindest erfahrbar zu machen – bis heute. Städte unterliegen einem stetigen Veränderungsprozess. Die Arbeiten Gerd Winners verfolgen diesen Wandel äußerst aufmerksam. Für Winner ist die Stadt Braunschweig immer wieder Bezugspunkt seiner Arbeit gewesen. Zur Ausstellung ist ein großformatiger, farbig bebildeter Katalog erschienen, der für die Braunschweiger Ausstellungsstation aktualisiert und ergänzt worden ist. Er wird während der Ausstellung zum Subskriptionspreis von 39 Euro angeboten. Die Ausstellung im Stadtarchiv Braunschweig dauert vom 14. Juli bis 29. September 2007.

Kontakt
Stadtarchiv Braunschweig
Schlossplatz 1
38100 Braunschweig
Tel.: 0531 / 470 – 4719 oder – 4711
Fax: 0531 / 470 – 4725 
stadtarchiv@braunschweig.de 

Quelle: Pressemeldung Stadt Braunschweig, 13.7.2007

Bauhaus-Ideen im Meisterhaus Kandinsky/Klee in Dessau

Im Meisterhaus Kandinsky/Klee in Dessau findet vom 20. Juli bis zum 23. September 2007 eine Bauhaus-Ausstellung über die bewegten Jahre der berühmtesten Kunstschule der Weimarer Republik statt. Eröffnet wird die Sonderausstellung " BAUHAUS-IDEEN um Itten, Feininger, Klee, Kandinsky. Vom Expressiven zum Konstruktiven" am 19. Juli 2007 um 19 Uhr in einer der wichtigsten Wirkungsstätten der Bauhauskünstler. Die Graphikmappen von Johannes Itten, Wassily Kandinsky und die Bauhaus-Mappe 1923 geben Einblick in die ersten drei Jahre der Bauhauskunst. Neben Bauhaus-Arbeiten sind exemplarisch Werke von Künstlern mit maßgeblichem Einfluss auf die Meister zu sehen, unter anderem von Erich Buchholz, Walter Dexel und Karl Peter Röhl. Aus den Weimarer Produktionsstätten, wo das Bauhaus von 1919 bis 1925 seinen Sitz hatte, stammen weitere Exponate wie Glasfenster, Teppiche, Keramikgefäße, Lampen und Stühle. Zum ersten Mal kann außerdem das als verschollen gegoltene Gemälde „Der Tisch“ von Georg Muche gezeigt werden.

Die von Walter Gropius entworfenen Meisterhäuser wurden in ihrer wechselvollen Geschichte außerordentlich stark in Mitleidenschaft gezogen. Trotzdem zeichnen Sie sich durch eine sehr hohe Bestandsqualität aus. Bereits 1970 unter Denkmalschutz gestellt, konnten die finanziellen Mittel für eine denkmalgerechte Sanierung der Gebäude erst nach 1991 aufgebracht werden. Die Sanierung begann 1992 mit der Instandsetzung des Hauses Feininger. Nach der Aufnahme der Meisterhäuser in die Weltkulturerbeliste der UNESCO 1996 konnten auch die Häuser Kandinsky/Klee und Muche/Schlemmer saniert werden. Inzwischen haben mehr als 300.000 Gäste die Meisterhäuser besucht. Die Stiftung Meisterhäuser Dessau will den Betrieb und den langfristigen Erhalt des mit großem Aufwand wiederhergestellten Kulturerbes unterstützen und darüber hinaus die Bemühungen um eine Vervollständigung des Ensembles befördern. Das Gros der Ausstellungswerke stellt HOCHTIEF aus seiner eigenen Sammlung zur Verfügung. Das Unternehmen initiierte und ermöglicht die Ausstellung. Weitere Leihgeber sind das Bauhaus-Archiv Berlin, die Stiftung Bauhaus Dessau, die Klassik Stiftung Weimar, die Hochschule für Architektur und Bauwesen Weimar sowie das Deutsche Architekturmuseum DAM Frankfurt am Main. Zur Ausstellung erscheint auch ein Katalog mit zahlreichen Farb- und Schwarzweiß- Abbildungen.

Kontakt
Meisterhäuser Dessau
Meisterhaus Kandinsky/Klee
Petra Jentsch
Ebertallee 69/71
06846 Dessau
Tel: 03 40 / 66 10 934
Fax: 03 40 / 66 10 935 

Quelle: Aktuelle Sonderausstellungen, Meisterhäuser in Dessau; Stiftung Meisterhäuser ; ad-hoc-news, 16.7.2007

Päpstlicher Orden für ehrenamtliche Gemeindetätigkeit verliehen

Heinz Porschen aus Bensberg wurde kürzlich für mehr als vierzig Jahre ehrenamtliche Tätigkeit in der katholischen Kirchengemeinde St. Nikolaus, Bensberg ausgezeichnet. Pfarrer Heinz-Peter Janßen überreichte dem 86-Jährigen in einer Feierstunde eine Urkunde sowie den Päpstlichen Orden \“Pro ecclesia et pontifice\“. Mit der Verleihung dieses Ordens zeichnet der Vatikan Laien für besondere Dienste aus. Neben seiner langjährigen Tätigkeit und Mitgliedschaft in Pfarrgemeinderat, Kirchenvorstand und Kirchenchor hat sich Heinz Porschen vor allem um das Archiv der Kirchengemeinde verdient gemacht. In mühevoller Kleinarbeit hat der ehrenamtliche Archivar rund 50 000 Dokumente gesichtet, geordnet, verzeichnet und ein Findbuch erstellt. Bei vielen in lateinischer Sprache verfassten Unterlagen war darüber hinaus eine Transkription notwendig. Ihm ist es zu verdanken, dass das Archiv inzwischen eine wahre Fundgrube für die Kirchengemeinde geworden ist und so manche interessante Details der Nachwelt erhalten bleiben.

Kontakt
Kath. Pfarramt St. Nikolaus
Nikolausstraße 4
51429 Bergisch Gladbach
Tel.: 02204 / 52424
Fax: 02204 / 1543
st.nikolaus-bensberg@t-online.de

Quelle: Aktuelles Pfarrgemeinde St. Nikolaus, Bensberg, 22.6.2007; Rhein-Berg-Online, 9.7.2007; Bergisches Handelsblatt, 17.7.2007

Hervorragende Forschung – veraltete Struktur im Deutschen Literaturarchiv Marbach

Das Deutsche Literaturarchiv (DLA) in Marbach ist im Jahr 2006 einer Evaluierung unterzogen worden. In seiner wissenschaftspolitischen Stellungnahme kommt der Wissenschaftsrat zu einem positiven Schluss. Das Deutsche Literaturarchiv ist eine Sammlungs- und Forschungsstätte für die neuere deutsche Literatur mit der Aufgabe, die handschriftlichen und gedruckten Quellen zu erhalten und für die wissenschaftliche Auswertung zugänglich zu machen. Für die Bewahrung, Erschließung und Vermittlung der deutsprachigen Literatur der Klassik wie auch des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart ist die Arbeit des Deutschen Literaturarchivs Marbach von zentraler Bedeutung. Sein über die nationalen Grenzen weit hinausreichender Ruf gründet sich vor allem auf die einzigartigen, stetig erweiterten Sammlungen, auf die Archivbestände und die darauf abgestimmte Spezialbibliothek mit entsprechenden Dokumentationen und Kunstsammlungen. Das in der Trägerschaft der Schillergesellschaft geführte DLA leistet hervorragende quellenbezogene, literatur- und geisteswissenschaftliche Forschung. Seine philologischen und editorischen Arbeiten, aber auch seine Ausstellungen und übrigen Veranstaltungen sind ein unverzichtbarer Service für Wissenschaft und Öffentlichkeit.

Das Deutsche Literaturarchiv Marbach begrüßte den Evaluationsbericht des Wissenschaftsrats als "ermutigendes und befeuerndes Signal". Die in weiten Partien "geradezu emphatisch positive Stellungnahme zu diesem international renommierten Institut befördert unsere Arbeit in der Zukunft und setzt damit ein starkes Zeichen im \’Jahr der Geisteswissenschaften\’", sagte der Direktor der Institution, Professor Dr. Ulrich Raulff. Die Evaluationskommission unter Leitung von Frau Professor Dr. Erika Fischer-Lichte (FU Berlin) habe die Marbacher Institute in ihrer kulturpolitischen Bedeutung und ihrer wissenschaftlichen Leistung anerkennend beschrieben und gewürdigt, so Raulff. Die Auffassungen des Wissenschaftsrats deckten sich weitgehend mit den Intentionen und Initiativen des Hauses. Als besonders glücklich bezeichnete der Direktor die Empfehlung an Bund und Land zur dauerhaften Sicherung der finanziellen Trägerschaft der Institute. Die Einrichtung wird im Wesentlichen von Bund und Land mit einem jährlichen Zuschuss von jeweils 3,8 Mio Euro unterstützt. Der Landkreis Ludwigsburg, die Städte Marbach, Ludwigsburg und Stuttgart stellen weitere Geldmittel für die Einrichtung bereit.

Auch die dringende Aufforderung des Rats, das Stipendienprogramm des Hauses deutlich zu erhöhen und damit die – wie es in dem Gutachten heißt – "vorbildliche Nachwuchsarbeit" Marbachs weiter zu fördern, fand die volle Zustimmung des Direktors. Der Vorsitzende des Wissenschaftsrates, Professor Peter Strohschneider, hatte sich folgendermaßen dazu geäußert: \“Ich bin überzeugt, dass die Neuorganisation der Leitungs- und Abteilungsstrukturen eine der ausschlaggebenden Voraussetzungen dafür ist, das DLA auch künftig als Forschungs- und Serviceinstitution von nationalem und internationalem Rang profilieren zu können. Wenn das DLA sich zudem darauf konzentriert, seine internationalen Kooperationen konsequent weiterzuentwickeln und die Nachwuchsförderung auf dem bisherigen sehr guten Niveau fortzuführen, wird es auch im 21. Jahrhundert seinen Rang als eine der national und international wichtigsten literatur- und geisteswissenschaftlichen Institutionen behaupten und ausbauen können.\“ Als sehr nützlich und anregend bewertete Raulff die Anregungen zum Ausbau und zur Intensivierung der internationalen Wissenschaftsbeziehungen des Hauses. 

Auch die Empfehlungen des Wissenschaftsrats zu einer Überprüfung der Organisationsstruktur des Deutschen Literaturarchivs und seiner Trägerschaft wolle man aufgreifen und mit den Mitgliedern und Gremien der Deutschen Schillergesellschaft und den Mitarbeitern des Hauses vertiefend beraten. Zu dem Rat des wissenschaftspolitischen Gremiums, das Sammlungsprofil des Hauses dadurch schärfer zu konturieren, indem man sich beim Erwerb neuer Bestände an eindeutigen und transparenten Kriterien orientiert, sagte Raulff: "Das Sammlungsprofil Marbachs war nie schärfer umrissen als heute. Neben der deutschen Literatur von der Klassik bis in die Gegenwart sammeln wir nur noch auf zwei weiteren Gebieten: der Geschichte der Literaturwissenschaft respektive der Germanistik – und der Philosophie. Auf alle weiteren Wissenschaften, auch Geisteswissenschaften, müssen wir aus Gründen der Konsistenz und des Platzes verzichten. Mit der Philosophie freilich ist uns ein zweiter, bedeutender Schwerpunkt zugewachsen. Und dies ganz zu Recht: Sagen Sie mir, wie Sie einen zureichenden Begriff von der Geschichte der deutschen Literatur entwickeln wollen, ohne den schöpferischen, auch den sprachschöpferischen Beitrag der Philosophie zu würdigen?" Man wolle jetzt unverzüglich darangehen, die wertvollen Empfehlungen des Wissenschaftsrats so weit wie möglich umzusetzen. Insgesamt sei das Gutachten des Rats ein bedeutender Impuls für all diejenigen, die daran mitwirkten, Marbachs Platz im 21. Jahrhundert zu bestimmen. 

Kontakt
Deutsches Literaturarchiv Marbach
Prof. Dr. Ulrich Raulff
Schillerhöhe 8-10/1
71672 Marbach
Tel.: 0 7144 / 848 – 100
Fax: 0 7144 / 848 – 191
Direktion@dla-marbach.de 

Quelle: Pressemitteilung Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Baden-Württemberg, 13.7.2007; Pressemitteilung Deutsches Literaturarchiv Marbach, 16.7.2007; Pressemitteilung Wissenschaftsrat, 16.7.2007

Das Münchner Haus der Kunst – Ein Ort und seine Geschichte im Nationalsozialismus

Am 18. Juli 2007 wird das Haus der Kunst in München siebzig Jahre alt. 1933 von Paul Ludwig Troost für die Präsentation \“deutscher Kunst\“ konzipiert, war das \“Haus der Deutschen Kunst\“ das erste architektonische Vorzeigeprojekt der NS-Propaganda und medienwirksame Kulisse für die Selbstinszenierung der nationalsozialistischen Machthaber. Hier fanden bis 1944 alljährlich Leistungsschauen der von Hitler favorisierten Kunst statt. Vor 70 Jahren, am 18. Juli 1937 eröffnete Hitler das Gebäude mit der \“Großen Deutschen Kunstausstellung\“. Am Folgetag, dem 19. Juli 1937, wurden die Werke der heutigen klassischen Moderne als \“entartete Kunst\“ in den nahe gelegenen Hofgartenarkaden vorgeführt. Das Haus der Kunst, einst Propagandainstrument des Nationalsozialismus, hat eine wechselvolle, und ebenso bewegte wie belastete Geschichte. Nach dem Krieg diente es zunächst der amerikanischen Militärregierung als Offizierskasino. Seit den 1950er Jahren entwickelte es sich zu einem international renommierten Ausstellungsinstitut.

\"Haus

1) Paul Ludwig Troost, Fassadenentwurf \“Haus der deutschen Kunst\“, 25. März 1933 | Die Kunst im Dritten Reich, München 1937

2) Das \“Haus der deutschen Kunst\“ und das geplante Haus für Architektur- und Kunstgewerbe,
Ölgemälde von Otto A. Hirth, um 1940 | Archiv Haus der Kunst

3) Tragkonstruktion \“Haus der deutschen Kunst\“, 26. März 1935 | Archiv Haus der Kunst

\"Haus

1) Blick in einen der großen Ausstellungssäle der \“großen deutschen Kunstausstellung\“ 1937
Stadtarchiv München

2) \“Entartete Kunst\“ inszenierte Dada-Wand mit Werken von Kurt Schwitters, Wassily Kandinsky und Paul Klee
Stadtarchiv München

3) Eröffnung der dritten \“großen deutschen Kunstausstellung\“, 16. Juli 1939, Ansprache Hitlers in der ehemaligen \“Ehrenhalle\“
Bayerische Staatsbibliothek München, Fotoarchiv Hoffmann

Aus Anlass des 70. Jahrestages der Eröffnung findet am Mittwoch, 18. Juli 2007, um 18 Uhr, eine Buchpräsentation und um 20 Uhr ein Vortrag mit Prof. Boris Groys statt. Anknüpfend an die kommentierte Veröffentlichung von Adolf Hitlers \“Reden zur Kunst- und Kulturpolitik\“ ist Boris Groys, Professor für Kunstwissenschaft, Philosophie und Medientheorie an der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe, eingeladen, einen kunsttheoretischen Vortrag über die Kunstauffassung von Adolf Hitler und zur Geschichte des Haus der Kunst zu halten. Von der Historikerin Sabine Brantl, die für das Haus der Kunst die Bestände geordnet und katalogisiert hat und seit 2004 das Historische Archiv leitet, wurde nun eine erste umfassende Monografie des Gebäudes geschrieben: \“Haus der Kunst, München. Ein Ort und seine Geschichte im Nationalsozialismus\“. Erschienen ist das Werk im Allitera Verlag, München. Dabei konnte Sabine Brantl auf Erkenntnisse zurückgreifen, die sie seit 2004 beim Aufbau des Historischen Archivs gewonnen hat. Seit 2005 steht das Historische Archiv Wissenschaftlern, Publizisten, Historikern und Studenten für kunst- und zeitgeschichtliche Forschungszwecke nach vorheriger Anmeldung zur Verfügung. Den größten Teil des Bestandes bilden Dokumente aus den Jahren 1933 bis 1945, aus jener Zeit also, in der das Gebäude als \“Haus der Deutschen Kunst\“ errichtet wurde und zur Durchführung der \“Großen Deutschen Kunstausstellungen\“ diente. Dazu gehören u.a. Unterlagen zu Bauprojekt und Gebäude sowie Dokumente, die über die wirtschaftlichen Belange und die Organisation der \“Großen Deutschen Kunstausstellungen\“ Auskunft geben. Kleinere Konvolute bilden die Dokumente der amerikanischen Militärregierung, der Direktion des Hauses der Kunst sowie der \“Gesellschaft der Freunde des Hauses der Kunst\“ und der \“Ausstellungsleitung e.V.\“. Zum Bestand des Archivs gehören außerdem eine umfangreiche Plansammlung, Plakate und diverse Objekte, wie z.B. Büromaschinen und Ausstattungsdekor. Auf Anfrage bietet Sabine Brantl auch Führungen durch das Historische Archiv an. Anmelden kann man sich auch noch für Führungen am Samstag, 21. Juli 2007, 14 Uhr, und am Sonntag, 22. Juli 2007, ebenfalls um 14 Uhr.

Kontakt:
Historisches Archiv Haus der Kunst
Prinzregentenstr. 1
80538 München
Tel.: 089 / 27 37 27 99
Fax: 089 / 21 12 71 57
archiv@hausderkunst.de

Quelle: Haus der Kunst Aktuelles, Kalender; Wochenanzeiger, 10.7.2007